Hallo Gwen, vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort. Die Angabe der Wärme in 100m Tiefe von 13 Grad hat mir meine Bohrfirma genannt. Scheint aber auch zu passen, denn ich habe nach der Angabe der Wärmepumpe eine Soletemperatur 10,4 Grad und etwas Temperaturgefälle zur Bodentemperatur ist ja normal. Die 6x 100m Bohrungen sind sehr großzügig ausgelegt. Unsere Wiese mit den Bohrungen ist auch sehr groß. Zwischen den Bohrungen wurden 10m Abstand eingehalten. 4 der 6 Solebohrungenliegen zudem auch in einer Reihe und sind somit noch besser vor Auskühlung geschützt. Die Hauptleitungen vom Verteiler bis zur WP sind auch ca. 100m lang und liegen in einer Tiefe von 1,2m. Ich hab folglich rund 700m Leitungen, die Wärme aus dem Boden aufnehmen könnten: In der kleinen Hütte oben im Bild ist der Verteiler, an dem die 6 Bohrungen zusammenlaufen. Von dort gehen die 2“ Hauptleitungen 100m bis ins Haus. Die kalte Leitung ist unisoiert und die warme Leitung sogar isoliert verlegt. Du schreibst: Hier liegt vermutlich die Fehlannahme. Weil der Grundsätzliche Effekt dass der Verdichter/Ölsumpf bei kurzen Stillstandszeiten der Wärmste Punkt im Kältekreislauf ist außer Frage steht, sinkt diese Differenz bei längeren Stillstandszeiten doch schnell und deutlich. Mache ich da einen Gedankenfehler?: Gerade bei langen Stillstandzeiten habe ich am Ölsumpf eine deutlich höhere Temperatur. Hier das aktuelle Diagramm, in das ich 10 Linien eingezeichnet habe. Oben ist der Stromverbrauch des Kompressors, unten der Temperaturverlauf am Kompressor und Wärmetauscher A. Die hohen Werte (1,2,3, 😎 entstehen, wenn die Brauchwasseraufgereitung läuft. Die niedrigeren Werte (4, 7,9) sind Läufe auf die Heizung. Die 10 Linien kennzeichnen immer den Zeitpunkt, wenn der Kompressor startete: " sinkt diese Differenz bei längeren Stillstandszeiten doch schnell und deutlich.“ Achte mal auf die Zeitabstände zwischen dem Punkt 3 und 4 und zwischen 9 und 10: Die Ölsumpftemperatur (blaues Diagramm unten) liegt zwischen 3-4 bei längeren Pausen bei ca. 23 Grad und zwischen 9-10 kürzere Pausen niedriger bei 22 Grad. ==> Je länger die Pause, umso wärmer wird der Ölsumpf. Einen Einfluss hat aber auch die Temperatur des Kompressors (K) nach dem Abschalten, die bei einem WW-Lauf (Warmwasseraufbereitung) deutlich höher ist, als bei einem H-Lauf (Heizungslauf). Die Läufe 3-4 und 9-10 waren alles H-Läufe. Bedingt durch die niedrigere Kompressortemperatur gab es am Ölsumpf einen langsamen Anstieg. Wenn Du Dir den Temperaturanstieg des nachfolgenden WW-Lauf nach den Punkten 3 und 6 ansiehst, so ging der Ölsumpf sogar auf 24 Grad. Grund: Die wesentlich höhere Kompressortempertatur. Was mir Sorgen macht, ist der Lauf am Punkt 4 und 9: Bei 4 gab es einen sehr kurzen Lauf von wenigen Minuten. Das führte dazu, dass der Ölsumpf sich zwar stark abkühlte, aber wegen des kurzen Laufs (4) die Temperatur im Kompressor sich noch nicht aufbauen konnte. Folglich startete sich der Lauf nach Punkt 4 mit nur 15 Grad am Ölsumpf. Die rote Linie ist ja die Differenz zwischen dem Ölsumpf und dem Wärmetauscher A. Solange die Linie im positiven Bereich startet, war der Ölsumpf der wärmste Punkt. ABER: Gerade bei Punkt 4 und 9 war der Wert fasst Null und solche Starts machen mir Sorgen. Du schreibst: In diesem Fall werden die 30 Sekunden zur Wiederherstellung des dT sicher nicht reichen, um das bereits im Ölsumpf gebundenen Kühlmittel zu verdampfen und am Wärmetauscher zu kondensieren. Vielleicht denke ich hier auch falsch: In den 30 Sekunden Vorlaufzeit kühlt die Sole doch nur den Verdampfer A auf Soletempertatur von 10 Grad runter. In der Zeit läuft doch der Kühlkreis noch nicht. D.h. am Ölsumpf steht immer nach meinem Diagramm oben immer eine höhere Temperatur an. Nach der blauen Ölsumpftemperaturkurve waren das i.d.R über 22 Grad. Einzige Ausnahme der Punkt 4, aber der war mit 14,5 Grad immer noch wärmer als der Wärmetauscher (orange Linie) mit seinen 10 Grad Du schreibst: Die Kern Frage für die Ölsumpfheizung ist üblicher Weise wie lange eine ausreichendes dT bei entsprechendem Druck aufrechterhalten wird, so dass das Kältemittel im Verdichter verdampft und am Wärmetauscher kondensiert. Ich habe mal die Zeitachse maximal gedehnt: Beim Kompressorstart (Punkt A) fällt kurz darauf die Temperatur des Wärmetauschers A (Organgene Linie) von 17,5 Grad steil auf 10 Grad, also die Temperatur des Wärmetauschers A zusammen. Danach fällt die Temperatur in den nachfolgenden 20 Minuten von 10 bis Punkt B weiter auf ca. 8 Grad. Parallel dazu steigt der Stromverbrauch von 2200W auf 2800W an. Der Druck im Kältekreis sollte ja proportional zum Strom sein. Wenn ich richtig vermute, bedeutet das, dass in der Zeit auch der Druck im Kältekreis massiv angestiegen war. Dennoch ist die Temperatur am Ölsumpfs von Anfangs 24 Grad auf nur 19,5 Grad gefallen. Daraus würde ich schließen, dass das Öl im Kompressor während des ganzen Laufs immer wärmer als das Kältemittel war. Schlussfolgerung: Es wurde kein Kältemittel im Öl gebunden. Du schreibst: Hier liegt vermutlich die Fehlannahme. Weil der Grundsätzliche Effekt dass der Verdichter/Ölsumpf bei kurzen Stillstandszeiten der Wärmste Punkt im Kältekreislauf ist außer Frage steht, sinkt diese Differenz bei längeren Stillstandszeiten doch schnell und deutlich. Dadurch kann es dann dazu kommen, dass das Kältemittel auch im Ölsumpf kondensiert. In diesem Fall werden die 30 Sekunden zur Wiederherstellung des dT sicher nicht reichen, um das bereits im Ölsumpf gebundenen Kühlmittel zu verdampfen und am Wärmetauscher zu kondensieren. Das ist zumindest die Gefahr die neben der Ölviskosität immer als Grund der Ölsumpfheizung angeführt wird. Das verstehe ich nicht so ganz…. Nach meinem ersten Diagramm oben, war doch zu sehen, dass umso länger die Stillstandszeit, umso höher sich auch der Ölsumpf aufheizte. Mag sein, dass im Sommer bei Pausen von mehreren Stunden sich eine Sättigung einstellt oder der Kompressor sich sogar wieder abkühlt, aber durch den 30 Sekunden Vorlauf sollte auch im Sommer der Wärmetauscher A, immer um die 10 Grad haben. Da am Aufstellungsort der WP im Keller immer über 20 Grad sind, dürfte auch das die minimale Kompressortemperatur sein. Wenn das stimmt, was Du schreibst, wo liegt da mein Gedankenfehler? Bei meiner Vitocal 333-G BWT331.C12 haben die Ingenieure die Gefahr, dass das Kältemittel im Ölsumpf kondensiert auf 8 Stunden nach e3m Stop des Verdichter terminiert. Zu diesem Zeitpunkt startet die Ölsumpfheizung sowie die Primärpumpe, um eine genügende Different zu erzeugen und das Schmiermittel wieder auf >40°C zu erhöhen und so das Kältemittel aus dem Ölsumpf zu treiben. OK, würde es dann reichen einmal pro Tag die Ölsumpfheizung so lange einzuschalten, bis der Sumpf >40 Grad hat? Das wäre für mich im Sommer kein Problem. Da ich die exakte Temperatur kenne, müsste ich da auch nicht pauschal 8 Stunden heizen. Was die Techniker bei Deiner Anlage aber vergessen haben: Sollte es innerhalb der 8 Stunden zu einem Lauf kommen, bricht die bis dahin angestiegene Temperatur sofort zusammen. Folglich bringt dieses Vorgehen im Winter nichts…. Außer unnötigen Stromverbrauch. Leider habe ich dazu keinen Werte bzw. habe es bisher nicht geschaft die Kurve im Verdichter-Manual (Seite 17 Figure 15) zu interpretieren die dazu Auskunft dazu geben könnte. Du meinst sicherlich die Kurve auf Seite 14 Figur 15… ehrlich gesagt blicke ich da auch nicht durch, wie das zu verstehen ist. Mir stellt sich nun die Frage: Wie kann man überhaupt feststellen, ob bereits Kältemittel im Öl ist? Ein pauschales Hochheizen bringt nichts, denn ein Kompressorlauf würde, wie bewiesen, die Temperatur sofort wieder herunterziehen. Fakt ist auch, mit einer 80W Heizung dauert es viel zu lange, um den Sumpf auf über 40 Grad zu bringen. Das schafft die Heizung nie zwischen 2 Läufen. Es gäbe aber 2 Möglichkeiten auf eine Ölsumpfheizung ganz zu verzichten: 1) Mit einer Headpipe leitet man die extreme Temperatur von bis zu 90 Grad oben am Kompressor nach unten in den Ölsumpf. Geht der Kompressor aus, heizt die Headpipe den Sumpf sehr schnell auf. Das müsste aber der Hersteller des Kompressors einbauen. Ginge zwar auch außen am Kompressor, aber das wäre nicht so effektiv. Schau mal hier, was es da so gibt: https://www.situs-tec.de/produkte/heatpipes/ 2) Man macht den Kompressor unten Doppelwandig oder führt Rohre um den Ölsumpf. Geht der Kompressor aus, schaltet ein Ventil diese Wasserheizung in den Heizungs-Kreislauf. Man müsste dann nur die Ladepumpe der Heizung oder des WW-Puffers für 5 Minuten weiter laufen lassen und mit dem warmen Heizungswasser den Kompressor aufheizen. In dem Wasser der Heizung oder des Brauchwasserboilers stecken mehrere KW an Leistung. Diese Leistung würden dem Ölsumpf garantiert zwischen 2 Läufen auf über 40 Grad bringen. 2. Vorteil: Dieses Wasser wurde vorher mit der Wärmepumpe aufgeheizt, dürfte folglich nur 1/5 der Energiekosten entstehen. Die 80W Ölsumpfheizung nimmt die Energie 1/1 aus dem Stromnetz. In beiden Fällen könnte man aber auf die sinnlose elektrische Ölsumpfheizung verzichten. In Anbetracht dass die sinnlos 600KW im Jahr verbraucht, sicherlich eine sinnvolle Ergänzung.
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