Hallo Michael, danke für die Klarstellungen. Ich denke, dass 2 bis 3 Takte am Tag in der Übergangszeit bei den Rahmenbedingungen nicht weit vom Optimum liegen. Am Ende musst du aber irgendwie einen Weg finden, dass du die WP nicht ständig umprogrammieren musst oder händisch startest 🙂 Komisch ist allerdings deine Heizkurve. Die Formel die Floh für die Viessmann Heizkurven hier im Forum veröffentlicht hat ist f(x,n,s,t) = t+n-s*(x-t)*(1.4347 + 0.021*(x-t) + 0.000247*(x-t)^2) mit x = geglättete AT, n = Niveau, s = Steigung und t = Soll-RT. Für diese Formel ergibt sich bei deinen Einstellungen folgender Graph, welcher sich doch recht deutlich von der Anzeige in der App unterscheidet. Ich Frage mich daher ob vielleicht auch einfach die App was falsches anzeigt, da deine gemessenen RTs eher mit der Heizkurve aus obiger Formel übereinstimmen. Vielleicht kannst du an deinem Verteiler mal die realen VLT/RLT messen? Was die Einstellung der Top-Meter betrifft macht eine unterschiedliche Einstellung ja Sinn, da die Raumheizlasten je nach Soll-Temperatur, Bodenbelag, Verlegeabstand, Heizkreislängen, und Raumeinrichtung unterschiedlich groß sind und die Volumenströme entsprechend eingestellt werden müssen. Nur bei einer dem Heizbedarf angepassten Verlegung mit unterschiedlichem Abstand, identischen Heizkreislängen, mit gleichem Fußbodenbelag und ohne Einrichtung könnte man alle Heizkreise auf gleichen maximalen Volumenstrom laufen lassen. Aber was erzähle ich ... Du bist ja offensichtlich schon beim thermischen Abgleich :). Wenn drei Räume die Soll-Temperatur bei voll aufgedrehten Heizkreisen nicht erreichen musst du in diesen Räumen den Volumenstrom dadurch erhöhen, dass du den Volumenstrom der anderen Räume minimal verminderst und das Niveau der Heizkurve minimal anhebst. Da die Viessmann-Steuerung hier sehr grob ist, musst du vermutlich mit der Leistung der Sekundärpumpe ein Übersteuern ausgleichen - oder gleich durch Leistungserhöhung versuchen einen gleichbleibenden Volumenstrom der runtergeregelten Räume sicherzustellen. By-the-way: Ist bei der Zuordnung der Heizungsventile der HWR (7) mit dem G-WC/Dusche (1) vertauscht? Bei 1 ist der Volumenstrom stark gedrosselt, während dieser bei 7 voll offen steht. Man sieht am Top-Meter übrigens auch das der eine Wohnzimmerkreis (4) deutlich kürzer ist - er bekommt einen überproportionalen Volumenstrom. Vermutlich nicht ganz optimal, da es zu einer ungleiche Nutzung der Heizflächen führt. Ich hab aber keine Ahnung ob das auch zu einer minimale Verschlechterung der Effizienz insgesamt führt und ob man diesen etwas drosseln sollte ... Ob deine WP überdimensioniert ist kann ich nicht sagen. In irgendeinem Forum habe ich mal als Dimensionierung die Daumenregel gelesen, dass in Neubauten die Nennleistung der Wärmepumpe 75% (oder waren es 80%?) des Heizleistung entsprechen sollte, was 5,2kW oder 5.52kW anstatt 5,62kW ergäbe. An anderer stelle hab ich die Daumenregel Heizleistung +15% (EVU Zuschlag) für die max. Leistung der WP bei erwarteter Quelltemperatur für monovalenten Betrieb gefunden. Bei LW-WP ist dieses auf Grund der Quelle aber eigentlich nicht bestimmbar und der monovalente Betrieb ökonomisch auch nicht sinnvoll. Trotzdem nimmt man hier wohl den Referenzpunkt -7°C zur Dimensionierung. Deine WP liegt hier mit 6,67kW sogar etwas unter der Daumenregel. Ob die 4,75KW der C06 da besser dimensioniert sind ... keine Ahnung. Die optimale Dimensionierung einer LW-WP kann man so weit ich weiß nur durch Simulation nach Festlegung des bivalenten Betriebsanteils bestimmen. Nach DIN 4701 Teil 10 sollte die Wärmepumpe 98% der Heizleistung bereitstellen - Warmwasser? - aber das sagt nichts über ein ökonomisches Optimum. Das grundsätzliche Problem von Luft-Wasser WPs ist wohl, dass diese bei steigender Temperatur in der Übergangsphase eine steigende minimale Wärmeleistung erzeugen, während die benötigte Leistung des Hauses sinkt. Ein gewisses Takten wird dadurch unvermeidbar. Selbst meine Sole-WP kommt in dieser Zeit allerdings nicht unter 1-2 Takte pro Tag - bei einem komfortable Setting was auch bei -10°C funktioniert. Es gibt hier im Forum - so weit ich gesehen habe - einige Threads, die sich mit dem Takten in der Übergangszeit beschäftigen und diverse Optimierungen auch bezüglich PV ertrag vorschlagen - hast du möglicher Weise ja auch schon gefunden. Ich denke aber das du mit 2-3 Takten bezüglicher der Probleme der anderen WP-Besitzer bereits in einer guten Position bist. Möglicher Weise erzeugst du das 7-8 Takte Problem zum Teil auch erst durch den Zielkonflikt das Haus mit PV heizen zu wollen wenn es die Wärme gar nicht braucht. Hier musst du vermutlich nun dein persönliches Optimum zwischen Einsparungen, WP-Verschleiß und (Steuerungs-)Komfort finden. Nicht um sonst werden (LW-)WPs auch als die Diven unter den Heizungssystemen bezeichnet. Gruss Gwyn
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