@ABR schrieb: @Soliton schrieb: Technisch interessiert es mich, warum der EEBus über LAN aber nicht über WLAN gehen soll. Ich denke meine Vitocal 250-A ist jetzt schon über WLAN mit dem Internet verbunden. Wäre doch "einfach", wenn der Netzbetreiber darüber die Leistung abregelt. Bei WLAN ist nur eine Softwäreänderung nötig, bei LAN auch Hardware. Ja, das wundert mich auch. Das dürfte kein technisches, sondern ein regulatorisches Problem sein. Offenbar traut man dem WLAN nicht. Ich habe aber noch nicht die Stelle gefunden, wo steht, dass WLAN nicht ginge. Viessmann hat das aber erwähnt. Woanders habe ich allerdings auch gelesen, daas EVUs sich dahingehend geäußert hätten, dass die EEBUS-Schnittstelle für §14a nicht mit dem Internet verbunden sein dürfe. Das hieße dann aber, man bräuchte eine zweite Schnittstelle in einem separaten Netzwerk. Das wird noch spannend. Naja "technisch" und "regulatorisch" ist ja nicht unbedingt ein "entweder-oder", wenn es um eine sicherheitstechnische oder Zuverlässigkeits-Anforderung geht. Um es etwas zu entzerren: Für die Anbindung eines EMS braucht man auf jeden Fall ein intelligentes Messsystem (iMSys). Das iMSys besteht aus einem intelligenten Zähler (Smart Meter) und einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway (SMGW). Das SMGW kommuniziert mit dem Netzbetreiber z.B. über Mobilfunk. Das SMGW hat eine sogenannte "CLS-Schnittstelle" an die z.B. ein EMS lokal angeschlossen werden könnte. Geräte, die an die CLS-Schnittstelle des SMGW angeschlossen werden, brauchen (spätestens ab 1.1.2025) eine Zertifizierung, dass sie die Anforderungen des BSI bei der Technischen Richtlinie TR-03109-5 zur sicheren Anbindung erfüllen. Ein EMS, welches direkt an die CLS-Schnittstelle angeschlossen werden soll, braucht also eine entsprechende Zertifizierung. Alternativ kann das EMS auch hinter einem zertifizierten Kommunikationsadapter (CLS-Gateway) betrieben werden. Die Kommunikation zwischen SMGW und EMS erfolgt per EEBus. Idealerweise kann die Verbrauchseinrichtung (z.B. Ladesäule, WP) auch direkt per EEBus die Steuersignale/Nachrichten über das EMS empfangen. Es ist aber auch erlaubt, dass vom EMS die Steuersignale übersetzt werden und dann zwischen EMS und z.B. WP ein anderes Kommunikationsprotokoll genutzt wird. Es muss halt nur der Nachweis erbracht werden, dass die WP dann auch wirklich immer den Steuersignalen aus dem SMGW (über die diversen Zwischengeräte) folgt. Bei WLAN ist die Zuverlässigkeit deutlich schlechter als bei einem Netzwerkkabel. Alleine hier im Viessmann-Forum habe ich schon sehr oft gelesen, dass sich 250-A mit dem falschen AP verbunden haben, und dann immer mal wieder kein Zugriff über WLAN auf die Anlage möglich war. Weshalb einige Leute unbedingt einen LAN-Anschluss an ihrer 250-A nutzen möchten. Da dürfte dann der Nachweis, dass die Anlage IMMER dem Steuersignal folgt, bei WLAN eher schwierig zu erbringen sein. Grundsätzlich ist es auch nicht verboten, dass ein EMS nicht lokal, sondern irgendwo "im Internet" (heute sagt man "in der Cloud") betrieben wird. Nur: Es müssen dann ja trotzdem die ganzen sicherheitstechnischen Anforderungen eingehalten werden. Und es muss dann auch dabei ebenfalls nachgewiesen werden, dass die WP immer dem Steuersignal vom SMGW folgt, auch wenn z.B. der eigene Internet-Zugang gestört ist und man darüber das EMS in der Cloud nicht erreichen kann. Daher: Sowas über WLAN oder sogar über das Internet zu machen ist zwar nicht unmöglich oder verboten ... aber sehr herausfordernd. 😎 P.S. Die CLS-Schnittstelle basiert auf Ethernet / TCP/IP und die TR-03109-5 regelt im Wesentlichen, wie verschiedenen Internet-Protokolle/Dienste (HTTP, Restful, TLS, Socks, NTP, mDNS, X.509-Zertifikate) darüber miteinander kommunizieren und welche Vorgaben es z.B. für X-509-Zertifikate gibt. Das ist nichts wildes und im Prinzip kann man einen beliebigen Linux-Server so einstellen, dass er die TR-03109-5 erfüllen könnte. Nur: Den dann prüfen und zertifizieren zu lassen, kostet halt nicht wenig.
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