Hallo @Limited026, ich teile ebenso wie @AG64 und andere den Wunsch, die Temperaturen in meinem Haus so zu gestalten, wie ich es möchte und nicht so, wie es die WP gerne hätte. Es gibt viele, da fällt beides zusammen, das Haus soll einfach überall gleichmäßig warm sein. Dann ist es auch gut so. Gerade in Verbindung mit einer niedrigen VLT einer Fußbodenheizung hat man auch kaum Probleme mit Fremdwärmequellen, da die Leistungsabgabe bei zunehmender Raumtemperatur signifikant abnimmt und die Temperatur nicht übermäßig ansteigt. Bei HK mit höherer VLT sieht das schon anders aus. Die heizen munter weiter und da wird es bei zusätzlicher Sonneneinstrahlung, größeren Menschenansammlungen oder laufendem Herd schnell mal zu warm. Dagegen hilft nur das WP-freundliche Weglüften oder das WP-feindliche Drosseln mit Thermostaten. Aktuelle WP zeigen leider noch immer ein viel zu schlechtes Modulationsverhalten. Wie man hier verfolgen kann, darf man den Datenblattangaben auch nur bedingt glauben. So gut wie keiner erreicht im Betrieb die angegebenen Minimalleistungen bei den entsprechenden Außen- und Vorlauftemperaturen. Noch akuter wird das Problem, wenn die Anlage zu groß dimensioniert ist. Hier sind Kompromisse zwischen Investition, Energieersparnis und Anlagenverhalten nötig. Ein zusätzlicher Speicher hilft, das Takten zu reduzieren, kostet aber Geld, Platz und ggf. etwas Effizienz. Höhere Energieabnahme in der Übergangszeit spart keine Energie, vermeidet aber zu häufiges Takten. Übermäßiges Takten kostet letztlich auch Effizienz und Lebensdauer. Wichtig beim Betrieb mit Thermostaten ohne Zusatzspeicher ist, dass nur wenige Thermostate in den Volumenstrom eingreifen. Das nimmt die WP sofort übel. Sie bekommt ihre Minimalleistung nicht weg, die VLT steigt bei der geringen Wassermenge im HK schnell an und die Anlage taktet. Hier könnte es entscheidende Unterschiede zwischen den Thermostaten geben, wenn diese den Volumenstrom mit guter Regelcharakteristik nur leicht reduzieren, statt völlig abzudrehen. Meine AVM-Thermostate (die gab es schon bei der Gastherme) erzeugen doch eher eine 2-Punkt-Regelung. Das sehe ich deutlich an den Änderungen im Volumenstrom. Die ViCare-Thermostate behaupten ähnlich wie Danfoss einen automatischen hydraulischen Abgleich zu machen. Die dürften also den Volumenstrom nur soweit reduzieren, dass er für den Heizkörper und die Solltemperatur genau passt. Wenn das so klappt, wäre alles gut, ich habe mich aber doch für den manuellen Abgleich entschieden. D.h. die HK sind an den Ventilen ersteinmal so untereinander abgeglichen, dass jeder Raum bei voll geöffneten Thermostaten und passender Heizkennlinie seine höchste Wunschtemperatur erreicht. Also z.B. Wohnzimmer 22°, Bad 24°C, Kinderzimmer 22°, Schlafzimmer 20°C usw. Die Thermostate benutze ich nur noch als Begrenzung, wenn es aufgrund von wechselnder Raumnutzung oder Fremdwärmeeintrag nötig ist, ansonsten stehen diese auf MAX. Die Kinderzimmer und Schlafzimmer gehen z.B. abends auf 16°C und im WZ gibt es wegen Kamin ein Limit auf 24°C. Das sorgt dafür, dass mein Volumenstrom im Heizbetrieb (ohne Speicher) irgendwo zwischen 800 und 1100l/h schwanken kann, aber eben nicht noch mehr absacken kann. Um dem Taktverhalten der Anlage bei Übergangstemperaturen entgegenzuwirken, lasse ich ein aktuell ungenutztes Kinderzimmer und das Schlafzimmer tagsüber voll offen. Damit erreiche ich bis etwa 8°C AT ein Durchlaufen und zumindest längere Heizzyklen darüber. Diesen Eingriff versuche ich gerade mit der Fritzbox und einem Außentemperatursensor zu automatisieren. Ebenso strebe ich zusätzlich zur Heizpause in der Nacht auch tagsüber bei moderaten AT eine Heizpause im Anschluss an die WW-Bereitung an. Da geht die WP sowieso erstmal aus. Das ist auch noch nicht automatisiert. Die API-Verbindung ist mir dafür zu instabil, so dass das wohl erst bei umgesetztem CAN-Zugriff was wird. Ich musste mich auch davon lösen, Maximalziele in irgendeiner Richtung erreichen zu können. Meine Empfehlung ist, mach einen möglichst guten hydraulischen Abgleich und ermittle die dazu passende Heizkennlinie. Dadurch kannst du den Eingriff der Thermostate auf das wirklich Notwendige beschränken. Und finde letztlich Kompromisse zwischen Energieeinsparung und Anlagenverhalten. Du musst weder jeder kWh hinterherlaufen noch bei jedem Takt erschrecken. Also ganz entspannte Adventszeit ABR
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