Hallo zusammen,
hier im Forum ist seit dem 28.08.21 der Mehrverbrauch der Viessmann Wärmepumpen Thema.
Dieser Thread ist bereits auf der 5 Seite und hat über 90 Postings verärgerter Kunden. Ich bin auch betroffen:
Zunächst ein paar Infos zu meiner Anlage:
Ich betreibe seit 29.11.23 die 27kW Sole-Wärmepumpe Vitocal 350-G BW 351.B27 mit 6x 100m Tiefbohrungen für unser 3-Familienhaus mit insgesamt 450 qm Wohnfläche.
Die Wärmepumpe steht im Keller bei durchgehend über 20 Grad Raumtemperatur.
Die Anlage hat 1000L Heizungs- und 750L Brauchwasserpuffer mit Frischwasserstation (FriWA).
Da Viessmann mit seiner VitoConnect nachweislich keine sinnvolle Leistungsmessung lieferte, habe ich meine Anlage mit Shelly Meßaktoren so nachgerüstet:
Ich erhalte somit täglich nicht nur alle Verbrauchswerte meiner Anlage per Mail, sondern verfüge auch über Diagramme und kann genau sehen, wann die Wärmepumpe lief und was die einzelnen Anlagenkomponenten zu jedem Zeitpunkt verbrauchten.
Dabei ist mir aufgefallen, das der Standby Verbrauch der Steuerung einen Mindestverbrauch von durchgehend rund 90 Watt hat:
Die Anlage lief zum Zeitpunkt oben im Brauchwasserbetrieb und der Kompressor war AUS.
Zum besseren Verständnis des linken blauen Diagrammverlaufs (Shelly 2PM-1, Kanal 01) :
Die einzelnen kleineren Ausschläge bis ca. 200W kommen durch die Frischwasserstation (FriWa) (E), wenn Warmwasser entnommen wird. In dem Fall springt automatisch die Boilerladepumpe und/oder Brauchwasserzirkulationspumpe in der Frischwasserstation an. Der StandBy Verbrauch der FriWa (E) wird gesondert erfasst und ist mit gemessenen 1,2W zu vernachlässigen. Die Ausschläge bis ca. 620W entstehen, wenn die Wärmepumpe das Brauchwasser aufheizt. In dem Fall läuft die Ladepumpe des Brauchwasserpuffers (B) (120W) und die Solezirkulationspumpe (F) (500W).
Wenn Ihr Euch den Verlauf anseht, geht der Verbrauch nie unter ca. 90 W.
Um das Brauchwasser aufzuheizen läuft die 27kW-Wärmepumpe maximal 1 Stunde pro Tag. D.h. die Ölsumpheizung läuft 23 Stunden x 80W und verbraucht somit sinnlos 1,84kWh pro Tag.
Auch im Winter hat die Anlage im Durchschnitt mindestens 10 Stunden Standzeiten.
Ich kann die Laufzeiten der Anlage tagesgenau ermitteln und kann folglich belegen, dass die Ölsumpfheizung mindesten 600kWh Strom im Jahr sinnlos verbraucht.
Nach dem Datenblatt meiner Anlage, gibt Viessmann den Standby Verbruch mit maximal 25 W an:
Ich habe mehrfach Viessmann aufgefordert den sehr hohen Verbrauch im Standby zu erklären. Es kamen teils abenteuerliche Begründungen. In der vorletzten Antwort schrieb Viessmann:
Von: TD@viessmann.com <td@viessmann.com>
Gesendet: Freitag, 21. Juni 2024 12:31
An: Haustechnik Dörr <info@haustechnik-doerr.de>
Betreff: Technische Beratung - Case 04146238 [ thread::kH-Y6JIacOWTLlAIM60KeiA:: ]Sehr geehrte Damen und Herren,
der Stromverbrauch der Wärmepumpenregelung laut technischen Daten bezieht lediglich auf Display und Leiterplatinen ohne interne und externe Verbraucher.
Auf dem Stromkreis sind die Hauptverbraucher, die Ölsumpfheizung und der Kältekreisregler.
Auf meinen Vorschlag, die Ölsumpfheizung erst bei einer Anforderung einzuschalten und dann erst nach erreichen der Mindesttemperatur zeitverzögert den Kompressor einzuschalten (hier schön öfter vorgeschlagen) kam folgernder Antwort:
Am 29.07.2024 um 12:28 schrieb Viessmann Customer Care <customer-care@viessmann.com>:Sehr geehrte Damen und Herren,
nachfolgend möchten wir Ihnen gerne nähere Informationen zur Wärmepumpe "Vitocal 350-G“ zukommen lassen.Kältemittel hat die Angewohnheit, sich im Stillstand des Kältekreises an der kältesten Stelle des Kältekreises zu sammeln. Das Verdichteröl hat die Aufgabe, die Bauteile des Kompressors zu schmieren. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, ist eine hinreichende Viskosität (Fließfähigkeit) des Öls ganz entscheidend. Im Stillstand des Kältekreises sammelt sich Kältemittel im Verdichteröl, da dieser in dieser Zeit die kälteste Stelle darstellt. Hierdurch kann es beim nächsten Verdichter-Start zu zwei Problemen kommen:1. Flüssiges Kältemittel wird angesaugt und führt zu Druckschlägen, da es nicht komprimiert werden kann.
2. Das Öl wird durch das ausdampfende Kältemittel schaumig, quillt auf und steigt innerhalb des Verdichters.
Für einen langlebigen Betrieb des Kältekreises, ist es somit wichtig, dass die Immigration des Kältemittels im Verdichteröl weitestgehend vermieden wird.
Die Ölsumpfheizung muss laut Hersteller der Heizung und des Verdichterherstellers mindestens 12 Stunden vor dem Verdichterstart aktiv sein. Da allerdings eine so lange Sperrzeit nicht praktikabel ist, wird diese nach dem Abschalten des Verdichters gestartet.Die dadurch aufgewendete Energie geht nicht verloren, sondern wird durch diesen Vorgang im Kältemodul der Wärmepumpe „gespeichert“.
Im Energielabel der Wärmepumpenanlage sind alle Stromverbräuche mit berücksichtigt, inklusive der „Ölsumpfheizung“. Die Wärmepumpe wird durch ein externes Institut geprüft und das Energielabel durch dieses im Nachgang ausgestellt.Mit freundlichen Grüßen
Ihr Viessmann Customer-Care Team
Ich bin staatlich geprüfter Techniker für Energietechnik und Elektromechaniker Meister. Zu behaupten die Energie wird "gespeichert" zeugt von wenig Ahnung und einer faulen Ausrede. Aber auch das mit der Sperrzeit konnte ich mit einer einfachen Messreihe widerlegen:
Das ist die Temperatur des Kompressors nach mehreren Stunden im StandBy:
Zum Hinweis: Das silberne Band um den Kompressor ist die Ölsumpfheizung!
Springt die Wärmepumpe an, geht diese Temperatur innerhalb 5 Minuten auf 22 Grad zurück.
Schaltet sich der Kompressor danach aus, liegt an der Ölsumpfheizung sofort wieder 230V an und heizt den Kompressor nach nur 40 Minuten wieder auf 32 Grad hoch.
Folglich wäre durch eine Softwareanpassung das zeitversetzte Einschalten des Kompressors eine Möglichkeit das Problem kostengünstig zu lösen. Durch einen einstellbaren Parameter in der Bedienungsoberfläche, könnte man es auch dem Kunden überlassen diese Standzeiten zu umgehen.
Da ich in meiner Anlage auch für die Heizung 1000L Puffer habe, wäre das auch im Winter kein Problem.
Besser wäre aber ein Ventil nachzurüsten, dass ein Zurückfließen den Kältemittels verhindert. Ist hier beschrieben:
https://kreativekiste.de/oelsumpfheizung-und-kurbelgehaeuseheizungen-in-kaelteanlagen-klimaanlagen-u...
Da Viessmann außer Ausreden keine Lösung geboten hat und das Thema versucht seit Monaten auszusitzen, habe ich das Problem mit der Ölsumpfheizung bei folgenden Stellen bekannt gemacht:
1) Am 03.07.24 an teamwallraff@rtl.de , bisher leider noch keine Antwort.
2) Am 31.08.24 Anruf beim Verbraucherschutz, gefolgt mit ausführlicher Mail an beratung@verbraucherzentrale-energieberatung.de und info@Energie-Kassel.de
Ich habe folgende Antwort im Portal der Onlineberatung erhalten:
"wie besprochen habe ich Ihr Anliegen an die Kolleg*innen der Verbraucherzentrale Energieberatung in Berlin weitergeleitet. Sobald ich eine Rückmeldung habe, melde ich mich wieder bei Ihnen."
3) Am 04.09.24 habe ich den Fall zudem an das NDR Magazin "Markt mischt sich ein" weitergeleitet:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/markt/kontakt/index.html
Es würde mich freuen, wenn andere Betroffene sich mir anschließen würden.
die Angaben im ErP Datenblatt sind übrigens dann auch falsch.
VM gibt hier 0W für Kurbelgehäuseheizung an.
Ölsumpf-Gate? 😉
Hallo qwert089,
vielen Dank für den Hinweis, hatte ich so auch noch nicht gefunden.
Ich habe mal nach "Kurbelgehäuseheizung" gegoogelt und das gefunden:
Das hier verlinkte Video bestätigt meinen Verdacht, dass Ölsumpfheizung und Kurbelgehäuseheizung das gleiche ist.
Interessanterweise wird in dem Video auch gesagt, dass nur bei einer Außenaufstellung der Wärmepumpe, eine Heizung überhaupt notwenig ist. Meine Wäremepumpe steht im warmen Keller bei durchgehend über +20 Grad.
Da theoretisch die Wärmepumpe auch im Freien bei extremen Frost stehen könnte, macht es Sinn vom Werk aus eine Ölsumpfheizung vorzusehen und vorkonfiguriert auch zu verwenden.
Hierzu hätte ich gerne verbindlichen Antwort von Viessmann:
1) Wurde bei der Inbetriebnahme lediglich vergessen die Ölsumpheizung zu deaktivieren?
2) Ist man hier übervorsichtig und benötigt man bei garantiert über 20 Grad am Aufstellungsort überhaupt keine Heizung?
3) Gibt es eine Nachrüstung von Viessmann, mit der ein Dauerbetrieb der Heizung umgangen werden kann?
WICHTIG: Ich möchte die Garantie nicht verlieren !
Was aber keinen Sinn macht aus "Geiz ist geil", eine Ölsumpfheizung ohne eine Regelung zu verbauen.
Nach dem Motte: Wir sparen uns das Geld, der Kunde zahlt ja den Strom und bemerkt es eh nicht...
Der Name "Ölsumpf-Gate" gefällt mit. Sollten wir beibehalten... 😉
Hallo,
wenn du dir das Video weiter anschaust, ab ca. Minute 1 revidiert Ronnie das Statement
"dass nur bei einer Außenaufstellung der Wärmepumpe, eine Heizung überhaupt notwendig ist"
Auch wenn der Verdichter innen ist, kann sich das Kältemittel in Richtung Verdichter verfrachten.
Bei einer Sole WP sollte zwar der Verdampfer die kältestes Stelle sein, muss aber nicht.
Wenn du Elektromechaniker Meister bist, rüste dieses Freigabe Thermostat nach Schaltplan Ronnie nach.
Klebe z.b. so einen Temperaturschalter mit 40 Grad auf das Gehäuse
https://www.ebay.de/itm/123721234124
und sperre den Verdichter über das Schütz, wenn er noch nicht warm ist.
Dann machst du noch eine Wärmedämmung um den Verdichter.
Die Verdichter sind Sauggas gekühlt, man darf die dämmen. Gleichzeitig wird die Maschine durch die Dämmung auch leiser.
Im Winter wird der Verdichter sowieso nicht so stark/lange abkühlen, dass die Schaltung greifen muss.
VG
Danke für die Antwort.
Schaltungstechisch den Kompressor über das Schütz zu blockieren, ist keim Problem, funktioniert aber nicht:
Dein Vorschlag den Kompressor bei unter 40 Grad zu sperren, funktioniert nicht:
Selbst bei mehreren Stunden Standby mit Ölsumpfheizung ist die Temperatur unten am Kompressor nur 34 Grad. D. h. bei beim Schwellwert von 40 Grad bliebe der Kompressor dauerhaft gesperrt.
Aber auch bei einem Thermoschalter mit einem Schwellwert von 30 Grad, kann es nicht funktionieren:
Da nach Kompressorstart die Temperatur nachweislich innerhalb von 1 Minute auf 22 Grad fällt, würde Deine Schaltung nach unter einer Minute Laufzeit den Kompressor brutal abschalten. Es kommt folglich zu sehr kurzen Laufzeiten (Tackten), die nicht nur dem Kompressor schaden. Zudem würde die Leistung der Wärmepumpe nicht mehr ausreichen.
Zudem wäre das auch energetisch ein Schildbürgerstreich:
Hat meine Wärmepumpe eine Anforderung, startet sofort eine der beiden Boiler-Ladepumpen mit je 120W (Heizung- oder Warmwasserpuffer) und zudem die Solezirkulationspumpe mit 500W Leistumngsaufnahme. Erst danach startet mit einer 30s Verzögerung der Kompressor. Schaltet sich der Kompressor später wieder aus, laufen beide Pumpen auch noch mal 30s nach.
Nach deinem Vorschlag bleibt aber der Kompressor blockiert, solange dessen Temperatur unter 40 Grad ist. In der Zeit laufen aber beide Pumpen und verbrauchen 620W Energie. Es wird folglich mehr Energie verbraucht, als durch das Abschalten der 80W Ölsumpfheizung gespart wird.
Vermutlich geht die Wärmepumpe sogar auf Störung, denn der Kältekreis wird aufwendig überwacht.
Das sind die Messwerte des Kältekreises im Betrieb des Kompressors:
Wie Du sehen kannst, hat der Kompressor im Eingang 20.8 Grad und verdichtet auf 85,9 Grad.
Messe ich zu dem Zeitpunkt die Außentemperatur, stimmt das auch in etwas überein:
Bei nur 22,0 Grad würde Deine Schaltung den Kompressor sofort blockieren.
Du siehts, Deine Kompressorüberwachung kann nicht funktionieren.
Von Seiten der Viessmann Steuerung ist das mit der Ölsumpfheizung auch nicht fertig durchdacht:
Wurde zuvor das Brauchwasser beheizt und kommt kurz danach eine Anforderung von der Heizung, geht die Wärmepumpe auch sofort wieder an. D. h. es liegen zwischen den beiden Kompressorläufen nur die Nachlaufzeit von 30s des Warmwasserbetriebs und die erneute 30 s Vorlaufzeit.
Nach unter 2 Minuten Ölsumpfheizungsbetreib , hat sich aber an den 22 Grad Ausgangstemperatur kaum was verändert.
Wo ist folglich da der Schutz des Kompressors?
Braucht man bei einer Umgebungstemperatur von 22 Grad überhaupt eine Ölsumpfheizung?
Hallo,
ok dann ist es doch nicht so einfach 😞
>>Braucht man bei einer Umgebungstemperatur von 22 Grad überhaupt eine Ölsumpfheizung?
Das Kältemittel sammelt sich im Stillstand immer an der kältesten Stelle im Kreislauf.
Wenn Sole-WT/Verdampfer sicher kälter als der Verdichter, braucht man sie nicht.
Wie gesagt ist das eigentlich nur außerhalb der Heizsaison relevant. Im Winter ist der Verdichter sowieso nicht länger aus.
Im Sommer könnte man die WW Bereitung immer zu einem fixen Zeitpunkt starten.
Dann könnte man das Heizband 1-2h vor den Zeitpunkt (z.b. per Shelly) starten und den Rest des Tage aus lassen
VG
Hallo RH_E!
Ich bin mit meiner Vitocal 333-G BWT331.C12 auch von dem Ölsumpf-Gate betroffen - bei mir aber über eine Statorheizung realisiert.
Eine interessanter Aspekt im Standby-Verhalten/Verbrauch von meiner Sole-WPs ist, dass bei dieser die Primärpumpen auf 5% mitläuft und damit zu den 50W der Statorheizung noch einmal 27W extra für die Pumpe verbraucht.
Ist dies eine Tarnung der Statorheizung? Oder erfolgt dieses damit das Kühlmittel im Wärmetauscher kondensiert?
Bei der Vitotronic 200 WO1C Steuerung kann man die Untergrenze der Modulation der Primärpumpe einstellen (Parameter 7440). Wenn man diese verstellt ändert sich das Standby-Verhalten und bei 0% schaltet die Primärpumpe sozusagen ab.
Dadurch wird aber auch die Stator-/Ölsumpfheizung ganz offensichtlich, da die VLT/RLT der Primärpumpen (aber auch der Sekundärpumpe) nah am Kühlkreis gemessen auf >40°C steigt.
Läuft die Primärpumpe bei deiner Vitocal 350 auch zur "Tarnung" der Ölsumpfheizung?
Gruß Gwyn
Hallo Qwert089!
Wie gesagt ist das eigentlich nur außerhalb der Heizsaison relevant. Im Winter ist der Verdichter sowieso nicht länger aus.
Dazu müsste man mal "Länger" genau definieren. Meine WP läuft im ein-Takt-Betrieb. Je nach Heizanforderung ist die WP daher in den Übergangszeiten bis zu 18 Stunden pro Tag aus. Standardmäßig greift die derzeitige Steuerung der Ölsumpfheizung bei meiner Vitocal 333-G BWT331.C12 nach 8 Stunden, ist also bis zu 10 Stunden aktiv.
Das Kältemittel sammelt sich im Stillstand immer an der kältesten Stelle im Kreislauf.
Wie sich die Ölsumpftemeratur in den 8 Stunden ohne Heizung verhält hab ich bisher leider nicht nachgemessen. Das Zeitintervall von 8 Stunden wirkt aber irgendwie willkürlich und die Messung von @RH_E scheint ja auch zu belegen, dass sich die neue Temperatur bei Änderung der Wärmequellen im Verdichter relativ schnell einstellt.
Wenn Sole-WT/Verdampfer sicher kälter als der Verdichter, braucht man sie nicht.
Wenn man das so definiert, bräuchte es bei einer innen aufgestellten Sole-WP eigentlich nur eine Funktion zum Verdichterschutz: Entweder läuft die Primärpumpe um den WT zu kühlen oder die Ölsumpfheizung um den Verdichter zu erwärmen. Beides minimal im Intervall zu betreiben wäre vermutlich optimal, zusammen scheint es derzeit aber einfach einen übermäßigen Energieverbrauch zu erzeugen.
@qwert089 Wie hoch denkst du sollte das dT zwischen Verdichter und Wärmetauscher sein?
Ich werde aus dem "Oil delution chart" für meinen Copeland XHV025 1P 9E9 Verdichter irgendwie nicht schlau, und kann daraus keine sinnvollen Wert ableiten. Vielleicht hast du eine Idee.
Sonst kenne ich noch folgendes Gutachten zur Entwicklung einer R410A Wärmepumpe welche nahelegen könnte, dass das Öl des Verdichter beim Anlaufen >40°C haben sollte.
Gruß Gwyn
Ich habe eben gesehen, dass mein Beitrag von Gestern hier im Forum verschwunden ist.
Könnte es sein, dass der von dem Admin des Forums einfach gelöscht wurde?
Wenn ja, so wirft diese Zensur kein gutes Licht auf Viessmann.
Der Beitrag wurde aber definitiv gestern im Forum angezeigt.
Auf das Angebot von Viessmann, meine Anlage umzurüsten, hatte ich per Mail angenommen und den Link zu dem nachfolgenden Beitrag und auch den Beitrag selbst an Viessmann geschickt.
Aus dieser Mail habe ich nun den Beitrag hier erneut im Forum gepostet:
___________
Gestern hatte ich deinen Beitrag gesehen. Du hast auch alle Namen rausgenommen, eigentlich kein Grund etwas zu löschen.
VG
Hallo qweert089,
sehe ich auch so... Egal.
Ich habe aber auch neue Infos für Euch:
Da es bei uns seit 2 Tagen richtig kalt geworden ist, habe ich gestern Nachmittag nach 12:30 auch die Heizung eingeschalt. Das ist der Verlauf der Außentemperatur:
und so hat sich der Temperaturverlauf der Ölsumpfheizung eingestellt:
Nur zum Verständnis: Direkt nach Aktivierung des Heizungsbetriebs stieg logischerweise der Stromverbrauch der Steuerung (Im Diagramm oben grüne Linie) wegen der nun laufenden Heizungszirkulationspumpe um 12W an.
Im mittleren Diagramm ist die Leistungsaufnahme des Kompressors von einer Phase zu sehen:
- Aufheizen des Brauchwasserpuffers: ca. 3450 W
- Aufheizen des Heizungspuffers-Heiz: ca. 2000 W
Vermutung: Da die Heizung bei der noch milden Außentemperatur nur ca. 30 Grad, das Brauchwasser aber bis auf ca. 50 Grad hochgeheizt wird, ist im Kompresser ein höherer Druck erforderlich und somit auch ein höherer Strombedarf. Wie beim Autofahren: Fährt man mit 80km/h kostet es weniger Sprit als bei 120km/h
Das untere Diagramm zur Temperatur der Ölsumpfheizung, kann ich mir logisch aber nicht erklären:
- Läufe der Kompressor auf den Brauchwasserpuffer, fällt die Temperatur auf 23 Grad.
- Läufe der Kompressor auf den Heizungspuffer, fällt die Temperatur auf 19 Grad,
Um es noch mal in Erinnerung zu bringen: Nach den Bericht des Sachverständigen sollte der Kompressor nicht unter >40 Grad fallen!
Ohne Heizungsbetrieb im Sommer gab es mehrere Stunden Pause. Folglich wurden da Temperaturen von 45-50 Grad problemlos erreicht, Nun im Betrieb "Warmwasser + Heizung" werden bedingt durch kürzere Intervalle die 40 Grad NICHT mehr erreicht.
Läuft die Wärmepumpe auf die Heizung, habe ich bei einer noch moderaten Außentemperatur von 7 Grad alle 2 Stunden einen Kompressorlauf von ca. 20 Minuten. Dieser Intervall sollte aber bei Minusgraden nicht nur kürzer, sondern die Laufzeit auch länger ausfallen. D.h. die Einschalttemperatur von 37 Grad wird mit Sicherheit noch weiter fallen.
Das Problem verstärkt sich aber noch: Kommt es zwischen den Heizungsläufen zusätzlich noch zu einer Brauchwasseranforderung, startet der Kompressor unkontrolliert wesentlich früher und somit auch mit noch wesentlich geringeren Temperaturen. Im Diagramm gut zu sehen:
11.09.24 21:40 Uhr: Einschalten bei nur 30 Grad
12.09.24 07:30 Uhr: Einschalten bei nur 35 Grad
Auch dieses Verhalten sollte sich bei Minusgraden im Winter noch verstärken.
Viessmann beabsichtigt meine Anlage umzurüsten und verspricht danach "einen deutliche geringeren Verbrauch der Ölsumpfheizung."
Ich hätte von der Entwicklungsabteilung von Viessmann dazu gerne diese Fragen beantwortet:
1) Welche Temperatur muss am Kompressor anliegen, damit sich das Kältemittel nicht mit dem Öl im Kompress verbindet oder bei Kompressorstart sogar aufschäumt. Sind über 40Grad wirklich erforderlich?
2) Welche mindest Start-Temperatur sehen Sie als kritisch an?
3) Wie beabsichtigen Sie zu verhindern, dass der Kompressor bei zu niedriger Temperatur startet?
4) Sollten Sie den Start einfach nur per Softwareupdate hinauszögern, wie beabsichtigen Sie zu erreichen, dass die Leistung der Wärmepumpe in der verbleibenden Zeit zum Beheizen von Haus und Brauchwasser ausreicht?
Gestern Nacht sind bei uns die Temperaturen bis auf 4 Grad gefallen.
Von dem Temperaturverlauf des Ölsumpfes war ich ehrlich gesagt geschockt:
In der Zeit von 1:00 bis 8:00 Uhr hatten wir bei ca. 4 Grad Temperaturen.
Die Wärmepumpe lief in dieser Zeit nur etwas 25% der Zeit.
Die Temperatur an der Ölsumpfheizung konnte bei diesen Betriebszeiten nur zwischen 19 und 32 Grad gehalten werden, also weit entfernt von den geforderten >40 Grad.
Ich bin nun echt mal gespannt, wie der Verlauf bei Frost sein wird.... Ich werde berichten.
Hier noch mal die Eckdaten meiner Anlage:
27kW Sole-Wärmepumpe Vitocal 350-G BW 351.B27 mit 6 x 100m Tiefbohrungen
1000L Heizungspuffer für 3 Wohnungen mit insgesamt 450 qm
750L Brauchwasserpuffer mit Frischwasserstation. Gesamter Wasserverbrauch im Durchschnitt von 150L / Tag mit 55 Grad.
Temperatur am Aufstellungsort der Wärmepumpe: Sommer wie Winter durchgehend ca. 20 Grad .
Es würde mich mal der Temperaturverlauf bei einer Luft-Wasser Wärmepumpe interessieren, denn bei diesen Geräten steht der Kompressor im Freien und ist somit extremen Temperaturschwankungen von -15Grad bis +35 Grad ausgesetzt.
Mit dieser Meßplatine erfasse ich den Temperaturverlauf:
https://de.elv.com/p/intelligenz-durch-differenz-2-fach-temperatursensor-hmip-ste2-pcb-P251609/?item...
Hier im Video vorgestellt: Bitte postet hier dann mal hier den Temperaturverlauf von Eurer Anlage.
Das Thema Ölverdünnung durch Kältemittel bei einem Kältemittelverdichter ist seit Jahrzehnten bekannt.
Tribologisch relevant ist im wesentlichen die Ölviskosität
Eine mäßige Ölverdünnung bei kaltem Öl nicht das Problem, da die mit Abkühlung des Öls einhergehende steigende Ölviskosität kompensiert wird.
Auch größeren Öl-Verdünnungsraten sind bei invertergeregelten Maschinen noch kein zwingendes Problem, sofern bei Start hohe Flächenpressungen infolge hoher Druckverhältnisse (Saug zu Druckseite) und hohe Drehzahlen vermieden werden. FB Heizungen mit geringen Vorlauftemperaturen benötigen nur geringe Druckverhältnisse. Anders bei Radiatoren und bei der WW Bereitung. Hier werden höhere Druckverhältnisse benötigt.
Daher meine Empfehlung WW Zyklen erst im direkten Anschluss zu Heizzyklen fahren, dann ist die Ölverdünnung kein Thema. Die Konstellation Radiator Heizung sollte möglichst mit einem speicherbasierten Betrieb ohne längere Absenk-/Pausenzeiten kombiniert werden, so dass sich keine kritischen Ölverdünnungszustände einstellen können. Es bleibt dann der WW Betrieb im Sommer. Dieser sollte wenigstens mit dem Eco Mode und gemäßigten Belastungen des Verdichters erfolgen.
Hitachi Highly (Vitocal 25x) fordert für deren Propan Verdichter eine Auslegung, die bei allen Bedingungen spätestens 5 Min. nach Verdichterstart eine Öltemperatur leicht oberhalb der aktuellen Propan Kondensationstemperatur um das Thema adäquat zu beherrschen. Dazu dient auch die Nachexpansion mit Ansaugüberhitzung.
Meine Beobachtungen zeigen bisher, dass diese Forderung grenzwertig umgesetzt ist.
Was allerdings völlig unverständlich ist, warum eine sog. schlaue Wärmepumpe (Vitocal 25x), die ihre Heiz-und WW Zyklen, sowie Öltemperatur (im Vorfeld) genauso kennt, wie die Wetter Vorhersage, nicht prädiktiv die Ölsumpfheizung vorab so ansteuert, so dass weder eine Verzögerung der Heizleistung, noch unnötig hoher Verschleiß, noch unnötig hoher Energieverbrauch stattfindet.
Das ist keine Raketenwissenschaft !
Bei der Vitocal 25x gibt es hier User, die können via CAN die relevanten Daten (Ölsumpf-, Maschinenraum-, Aussentemp., Vorlautemp-, usw.) aufzeichnen.
Die Grundsätze gelten für alle Kältemittel.
Solange es im Kältekreislauf zu jedem Zeitpunkt bei stehendem Verdichter eine deutlich kältere Stelle (Soletemperatur / Verdampfer) als der Ölsumpf gibt, ist auch eine EIN/AUS Maschine nicht gefährdet !
Im Betrieb muss die Öltemperatur nicht einfach > 40°C sein, sondern stets einige K oberhalb der aktuellen Kondensationstemperatur, also oberhalb der aktuellen Vorlauftemperatur und das mindestens doppelt so lange wie unterhalb innerhalb einer Laufsequenz des Verdichters.
Du kannst doch mit Sicherheit Absenk-, Heizphasen und WW Phasen zeitlich vorgeben. Dabei sollte eben immer eine Heizphase der WW Phase vorangehen, was wenigstens im Winter deutliche Vorteile bringt.
Im Sommer dauerhaft >50°C Öltemperatur halte ich für kritisch wg. der kalendarischen Ölalterung. Diese verdoppelt sich pro +10K. Außerdem führt zu das zu unnötigen Energieverlusten, die im Sommer das Haus unsinnig mit Wärme belasten, wenn der Verdichter im Keller steht. Auch hier kennt die Anlage den WW Zyklus (oder hast Du diesen 24h belegt ?). Es würde völlig ausreichen die Ölheizung z.B. 60 Min. vor Start des WW Zyklus zu starten.
Allerdings nur sinnvoll wenn die System Füllmenge an Kältemittel diese Grenzwerte überschreitet:
"The crankcase heating function activation is recommended when the system charge exceeds the
refrigerant charge limit indicated in Table 6 below.
If this function is required, the crankcase heating function must be used and the power has to be
determined by tests across the envelope for winter and summer situations.
Compressor Refrigerant charge limit
XHV0181P
XHV0251P
3.6 kg
XHV0382P 4.5 kg "
Das erscheint mir recht viel Füllmenge. Habt ihr das mal nachgeprüft ?
"Solange es im Kältekreislauf zu jedem Zeitpunkt bei stehendem Verdichter eine deutlich kältere Stelle (Soletemperatur / Verdampfer) als der Ölsumpf gibt, ist auch eine EIN/AUS Maschine nicht gefährdet !"
Damit ich verstehe, welche Punkte Du da ansprichst, schau Dir bitte mal an, welche Werte meine Vitocal 350-G BW 351.B27 in den verschiedenen Betriebszuständen hat. Das sind die Temperaturen im Kältekreis nach 4 Stunde Stillstand und ausgeschaltetem Kompressor:
XHV0181P
XHV0251P
3.6 kg
XHV0382P 4.5 kg "
Das erscheint mir recht viel Füllmenge. Habt ihr das mal nachgeprüft ?
"Die Ölsumpfheizung muss laut Hersteller der Heizung und des Verdichterherstellers mindestens 12 Stunden vor dem Verdichterstart aktiv sein. Da allerdings eine so lange Sperrzeit nicht praktikabel ist, wird diese nach dem Abschalten des Verdichters gestartet."
Ich hatte lange Jahre beruflich auch mit der Entwicklung von Verdichtern zu tun und kenne eine solche bzw. ähnliche Vorgaben nur in Verbindung mit der Erstinbetriebnahme bzw. bei längeren Stillstandszeiten.
Hallo Heizungspilot,
Danke für Deine hochinteressante Information, aber genau das ist die Aussage von Viessmann:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die dadurch aufgewendete Energie geht nicht verloren, sondern wird durch diesen Vorgang im Kältemodul der Wärmepumpe „gespeichert“.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Viessmann Customer-Care Team(Die vollständige Mail von Viessmann ist in meinem 1. Beitrag)
Sicherlich kannst Du mir auch sagen, ob diese Einschalttemperaturen ein Problem für meinen Kompressor darstellen:
In den letzten 3 Tagen gab es 5 Kompressorstarts, bei denen die Temperatur im Ölsumpf nur zwischen 21-24 Grad lag:
(Im oberen Diagramm der Strom des Kompressors (Phase L1). Alles Verbräuche bis nur 2500W sind der Heizungsbetrieb. Bei der Warmwasseraufbereitung zieht der Kompressor wegen der höheren Temperatur bis 3000W. Das untere Diagramm zeigt den Temperaturverlauf im Ölsumpf.)
Gut zu sehen, kommt es da öfter zu Starts mit sehr niedrigen Temperaturen, was für den Kompressor sicherlich nicht gesund ist.
So ein Verhalten ist aktuell auch nicht zu umgehen, denn der Zeitpunkt der Anforderungen an die WP, wann die Heizung- und Warmwasseraufbereitung läuft, ist aktuell gegeneinander nicht logisch verknüpft.
Sinnvoll wäre zu prüfen, ob kurz vor dem Ende eines Laufes des Kompressors (Warmwasser- oder Heizungsbetrieb) die andere Betriebsart in Kürze auch die Wärmepumpe anfordern wird.
Ist das der Fall, würde es Sinn machen den Kompressor NICHT abzuschalten, sondern nur die Betriebsart umzuschalten. Dazu müsste man lediglich auf die andere Ladepumpe umschalten.
Somit hätte man die 5 Starts oben mit niedrigen Temperaturen sicher umgehen können.
Man würde mit zusammengefassten Komressorläufen auch keine Energie verschwenden.
Im Gegenteil: Die 30 Sekunden Vor- und Nachlaufzeit der Soleladepumpe bei jedem Komtpressorlauf würden man sogar einsparen.
Aber weit wichtiger: Man verhindert unnötige Kompressorstarts mit niedriger Ölsumpftemperatur und schafft längere Laufzeiten, was schonender für den Kompressor ist.