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Ölsumpfheizung: Versteckter Stromverbrauch der nicht im Datenblatt steht

Hallo zusammen,
hier im Forum ist seit dem 28.08.21 der Mehrverbrauch der Viessmann Wärmepumpen Thema.

Dieser Thread ist bereits auf der 5 Seite und hat über 90 Postings verärgerter Kunden. Ich bin auch betroffen:

https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Standby-Stromverbrauch-Vitocal-200s/td-p...

 

Zunächst ein paar Infos zu meiner Anlage:

 

Ich betreibe seit 29.11.23 die 27kW Sole-Wärmepumpe Vitocal 350-G BW 351.B27 mit 6x 100m Tiefbohrungen für unser 3-Familienhaus mit insgesamt 450 qm Wohnfläche. 
Die Wärmepumpe steht im Keller bei durchgehend über 20 Grad Raumtemperatur.
Die Anlage hat 1000L Heizungs- und 750L Brauchwasserpuffer mit Frischwasserstation (FriWA)
.


Da Viessmann mit seiner VitoConnect nachweislich keine sinnvolle Leistungsmessung lieferte, habe ich meine Anlage mit Shelly Meßaktoren so nachgerüstet:

Anlagenplan.png

Ich erhalte somit täglich nicht nur alle Verbrauchswerte meiner Anlage per Mail, sondern verfüge auch über Diagramme und kann genau sehen, wann die Wärmepumpe lief und was die einzelnen Anlagenkomponenten zu jedem Zeitpunkt verbrauchten.

Dabei ist mir
aufgefallen, das der Standby Verbrauch der Steuerung einen Mindestverbrauch von durchgehend rund 90 Watt hat:

Shellymessung.pngDie Anlage lief zum Zeitpunkt oben im Brauchwasserbetrieb und der Kompressor war AUS.

Zum besseren Verständnis des linken blauen Diagrammverlaufs (Shelly 2PM-1, Kanal 01) :

Die einzelnen kleineren Ausschläge bis ca. 200W kommen durch die Frischwasserstation (FriWa) (E), wenn Warmwasser entnommen wird. In dem Fall springt automatisch die Boilerladepumpe und/oder Brauchwasserzirkulationspumpe in der Frischwasserstation an. Der StandBy Verbrauch der FriWa (E) wird gesondert erfasst und ist mit gemessenen 1,2W zu vernachlässigen. Die Ausschläge bis ca. 620W entstehen, wenn die Wärmepumpe das Brauchwasser aufheizt. In dem Fall läuft die Ladepumpe des Brauchwasserpuffers (B) (120W) und die Solezirkulationspumpe (F) (500W). 

Wenn Ihr Euch den Verlauf anseht, geht der Verbrauch nie unter ca. 90 W.


Um das Brauchwasser aufzuheizen läuft die 27kW-Wärmepumpe maximal 1 Stunde pro Tag. D.h. die Ölsumpheizung  läuft 23 Stunden x 80W und verbraucht somit sinnlos 1,84kWh pro Tag.

Auch im Winter hat die Anlage im Durchschnitt mindestens 10 Stunden Standzeiten.

 

Ich kann die Laufzeiten der Anlage tagesgenau ermitteln und kann folglich belegen, dass die Ölsumpfheizung mindesten 600kWh Strom im Jahr sinnlos verbraucht.

Nach dem Datenblatt meiner Anlage, gibt Viessmann den 
Standby Verbruch mit maximal 25 W an:

Datenblatt.png
Ich habe mehrfach Viessmann aufgefordert den sehr hohen Verbrauch im Standby zu erklären. Es kamen teils abenteuerliche Begründungen. In der vorletzten Antwort schrieb Viessmann:

Von: TD@viessmann.com <td@viessmann.com
Gesendet: Freitag, 21. Juni 2024 12:31
An: Haustechnik Dörr <info@haustechnik-doerr.de>
Betreff: Technische Beratung -  Case 04146238 [ thread::kH-Y6JIacOWTLlAIM60KeiA:: ]

Sehr geehrte Damen und Herren, 
der Stromverbrauch der Wärmepumpenregelung laut technischen Daten bezieht lediglich auf Display und Leiterplatinen ohne interne und externe Verbraucher.
Auf dem Stromkreis sind die Hauptverbraucher, die Ölsumpfheizung und der Kältekreisregler.

Auf meinen Vorschlag, die Ölsumpfheizung erst bei einer Anforderung einzuschalten und dann erst nach erreichen der Mindesttemperatur zeitverzögert den Kompressor einzuschalten (hier schön öfter vorgeschlagen) kam folgernder Antwort:

Am 29.07.2024 um 12:28 schrieb Viessmann Customer Care <customer-care@viessmann.com>:

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachfolgend möchten wir Ihnen gerne nähere Informationen zur Wärmepumpe "Vitocal 350-G“ zukommen lassen.
Kältemittel hat die Angewohnheit, sich im Stillstand des Kältekreises an der kältesten Stelle des Kältekreises zu sammeln. Das Verdichteröl hat die Aufgabe, die Bauteile des Kompressors zu schmieren. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, ist eine hinreichende Viskosität (Fließfähigkeit) des Öls ganz entscheidend. Im Stillstand des Kältekreises sammelt sich Kältemittel im Verdichteröl, da dieser in dieser Zeit die kälteste Stelle darstellt. Hierdurch kann es beim nächsten Verdichter-Start zu zwei Problemen kommen:

1. Flüssiges Kältemittel wird angesaugt und führt zu Druckschlägen, da es nicht komprimiert werden kann.

2. Das Öl wird durch das ausdampfende Kältemittel schaumig, quillt auf und steigt innerhalb des Verdichters.

Für einen langlebigen Betrieb des Kältekreises, ist es somit wichtig, dass die Immigration des Kältemittels im Verdichteröl weitestgehend vermieden wird.

Die Ölsumpfheizung muss laut Hersteller der Heizung und des Verdichterherstellers mindestens 12 Stunden vor dem Verdichterstart aktiv sein. Da allerdings eine so lange Sperrzeit nicht praktikabel ist, wird diese nach dem Abschalten des Verdichters gestartet.

Die dadurch aufgewendete Energie geht nicht verloren, sondern wird durch diesen Vorgang im Kältemodul der Wärmepumpe „gespeichert“.

Im Energielabel der Wärmepumpenanlage sind alle Stromverbräuche mit berücksichtigt, inklusive der „Ölsumpfheizung“.  Die Wärmepumpe wird durch ein externes Institut geprüft und das Energielabel durch dieses im Nachgang ausgestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Viessmann Customer-Care Team

Ich bin staatlich geprüfter Techniker für Energietechnik und Elektromechaniker Meister. Zu behaupten die Energie wird "gespeichert" zeugt von wenig Ahnung und einer faulen Ausrede. Aber auch das mit der Sperrzeit konnte ich mit einer einfachen Messreihe widerlegen:

Das ist die Temperatur des Kompressors nach mehreren Stunden im StandBy:
Kompressor.png
Zum Hinweis: Das silberne Band um den Kompressor ist die Ölsumpfheizung!

Springt die Wärmepumpe an, geht diese Temperatur innerhalb 5 Minuten auf 22 Grad zurück.
Schaltet sich der Kompressor danach aus, liegt an der Ölsumpfheizung sofort wieder 230V an und heizt den Kompressor nach nur 40 Minuten wieder auf 32 Grad hoch. 

Folglich wäre durch eine Softwareanpassung das zeitversetzte Einschalten des Kompressors eine Möglichkeit das Problem kostengünstig zu lösen. Durch einen einstellbaren Parameter in der Bedienungsoberfläche, könnte man es auch dem Kunden überlassen diese Standzeiten zu umgehen. 

Da ich in meiner Anlage auch für die Heizung 1000L Puffer habe, wäre das auch im Winter kein Problem.


Besser wäre aber ein Ventil nachzurüsten, dass ein Zurückfließen den Kältemittels verhindert. Ist hier beschrieben:
https://kreativekiste.de/oelsumpfheizung-und-kurbelgehaeuseheizungen-in-kaelteanlagen-klimaanlagen-u... 

Da Viessmann außer Ausreden keine Lösung geboten hat und das Thema versucht seit Monaten auszusitzen, habe ich das Problem mit der Ölsumpfheizung bei folgenden Stellen bekannt gemacht:

 

1) Am 03.07.24 an teamwallraff@rtl.de , bisher leider noch keine Antwort.

2) Am 31.08.24 Anruf beim Verbraucherschutz, gefolgt mit ausführlicher Mail an beratung@verbraucherzentrale-energieberatung.de und info@Energie-Kassel.de

Ich habe folgende Antwort im Portal der Onlineberatung erhalten:
"wie besprochen habe ich Ihr Anliegen an die Kolleg*innen der Verbraucherzentrale Energieberatung in Berlin weitergeleitet. Sobald ich eine Rückmeldung habe, melde ich mich wieder bei Ihnen."

3) Am 04.09.24 habe ich den Fall zudem an das NDR Magazin "Markt mischt sich ein" weitergeleitet:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/markt/kontakt/index.html

Es würde mich freuen, wenn andere Betroffene sich mir anschließen würden.

18 ANTWORTEN 18

die Angaben im ErP Datenblatt sind übrigens  dann auch falsch.

VM gibt hier 0W für Kurbelgehäuseheizung an.

 

https://static.viessmann.com/resources/technical_documents/DE/de/VEP/5834242VEP00003_1.pdf?#pagemode...

 

Ölsumpf-Gate? 😉

Hallo qwert089,

 

vielen Dank für den Hinweis, hatte ich so auch noch nicht gefunden.
Ich habe mal nach "Kurbelgehäuseheizung" gegoogelt und das gefunden:
google.png

Das hier verlinkte Video bestätigt meinen Verdacht, dass Ölsumpfheizung und Kurbelgehäuseheizung das gleiche ist.

Interessanterweise wird in dem Video auch gesagt, dass nur bei einer Außenaufstellung der Wärmepumpe, eine Heizung überhaupt notwenig ist. Meine Wäremepumpe steht im warmen Keller bei durchgehend über +20 Grad.

 

Da theoretisch die Wärmepumpe auch im Freien bei extremen Frost stehen könnte, macht es Sinn vom Werk aus eine Ölsumpfheizung vorzusehen und vorkonfiguriert auch zu verwenden.

Hierzu hätte ich gerne verbindlichen Antwort von Viessmann:

1) Wurde bei der Inbetriebnahme lediglich vergessen die Ölsumpheizung zu deaktivieren?  
2) Ist man hier übervorsichtig und benötigt man bei garantiert über 20 Grad am Aufstellungsort überhaupt keine Heizung?
3) Gibt es eine Nachrüstung von Viessmann, mit der ein Dauerbetrieb der Heizung umgangen werden kann?

WICHTIG: Ich möchte die Garantie nicht verlieren !

 

Was aber keinen Sinn macht aus "Geiz ist geil", eine Ölsumpfheizung ohne eine Regelung zu verbauen.  

Nach dem Motte: Wir sparen uns das Geld, der Kunde zahlt ja den Strom und bemerkt es eh nicht...

 


Der Name "Ölsumpf-Gate" gefällt mit. Sollten wir beibehalten... 😉

 

 

 

Hallo,

 

wenn du dir das Video weiter anschaust, ab ca. Minute 1 revidiert Ronnie das Statement 

"dass nur bei einer Außenaufstellung der Wärmepumpe, eine Heizung überhaupt notwendig ist"

 

Auch wenn der Verdichter innen ist, kann sich das Kältemittel in Richtung Verdichter verfrachten.

Bei einer Sole WP sollte zwar der Verdampfer die kältestes Stelle sein, muss aber nicht.

 

Wenn du  Elektromechaniker Meister bist,  rüste dieses Freigabe Thermostat nach Schaltplan Ronnie nach.

Klebe z.b. so einen Temperaturschalter mit 40 Grad  auf das Gehäuse 

https://www.ebay.de/itm/123721234124

und sperre den Verdichter über das Schütz, wenn er noch nicht warm ist.

Dann machst du noch eine Wärmedämmung um den Verdichter.

Die Verdichter sind Sauggas gekühlt, man darf die dämmen. Gleichzeitig wird die Maschine durch die Dämmung auch leiser.

 

Im Winter wird der Verdichter sowieso nicht so stark/lange  abkühlen, dass die Schaltung greifen muss.

 

VG

 

 

Danke für die Antwort. 

Schaltungstechisch den Kompressor über das Schütz zu blockieren, ist keim Problem, funktioniert aber nicht:

Dein Vorschlag den Kompressor bei unter 40 Grad zu sperren, funktioniert nicht:

Selbst bei mehreren Stunden Standby mit Ölsumpfheizung ist die Temperatur unten am Kompressor nur 34 Grad. D. h. bei beim Schwellwert von 40 Grad bliebe der Kompressor dauerhaft gesperrt.

 

Aber auch bei einem Thermoschalter mit einem Schwellwert von 30 Grad, kann es nicht funktionieren:

Da nach Kompressorstart die Temperatur nachweislich innerhalb von 1 Minute auf 22 Grad fällt, würde Deine Schaltung nach unter einer Minute Laufzeit den Kompressor brutal abschalten. Es kommt folglich zu sehr kurzen Laufzeiten (Tackten), die nicht nur dem Kompressor schaden. Zudem würde die Leistung der Wärmepumpe nicht mehr ausreichen. 

Zudem wäre das auch energetisch ein Schildbürgerstreich:

Hat meine Wärmepumpe eine Anforderung, startet sofort eine der beiden Boiler-Ladepumpen mit je 120W (Heizung- oder Warmwasserpuffer) und zudem die Solezirkulationspumpe mit 500W Leistumngsaufnahme. Erst danach startet mit einer 30s Verzögerung der Kompressor. Schaltet sich der Kompressor später wieder aus, laufen beide Pumpen auch noch mal 30s nach.

Nach deinem Vorschlag bleibt aber der Kompressor blockiert, solange dessen Temperatur unter 40 Grad ist. In der Zeit laufen aber beide Pumpen und verbrauchen 620W Energie. Es wird folglich mehr Energie verbraucht, als durch das Abschalten der 80W Ölsumpfheizung gespart wird.

Vermutlich geht die Wärmepumpe sogar auf Störung, denn der Kältekreis wird aufwendig überwacht.
Das sind die Messwerte des Kältekreises im Betrieb des Kompressors:

Bildschirmfoto 2024-09-07 um 12.32.30.png

Wie Du sehen kannst, hat der Kompressor im Eingang 20.8 Grad und verdichtet auf 85,9 Grad.

Messe ich zu dem Zeitpunkt die Außentemperatur, stimmt das auch in etwas überein:

Bildschirmfoto 2024-09-07 um 12.37.23.png

Bei nur 22,0 Grad würde Deine Schaltung den Kompressor sofort blockieren.

Du siehts, Deine Kompressorüberwachung kann nicht funktionieren.

 

Von Seiten der Viessmann Steuerung ist das mit der Ölsumpfheizung auch nicht fertig durchdacht:

Wurde zuvor das Brauchwasser beheizt und kommt kurz danach eine Anforderung von der Heizung, geht die Wärmepumpe auch sofort wieder an. D. h. es liegen zwischen den beiden Kompressorläufen nur die Nachlaufzeit von 30s des Warmwasserbetriebs und die erneute 30 s Vorlaufzeit.

Nach unter 2 Minuten Ölsumpfheizungsbetreib , hat sich aber an den 22 Grad Ausgangstemperatur kaum was verändert.

Wo ist folglich da der Schutz des Kompressors? 
Braucht man bei einer Umgebungstemperatur von 22 Grad überhaupt eine Ölsumpfheizung? 

 

 

Bildschirmfoto 2024-09-07 um 12.32.30.png

Hallo,

 

ok dann ist es  doch nicht so einfach 😞

 

>>Braucht man bei einer Umgebungstemperatur von 22 Grad überhaupt eine Ölsumpfheizung?

Das Kältemittel sammelt sich im Stillstand immer an der kältesten Stelle im Kreislauf.

Wenn Sole-WT/Verdampfer sicher kälter als der Verdichter, braucht man sie nicht.

 

Wie gesagt ist das eigentlich nur außerhalb der Heizsaison relevant. Im Winter ist der Verdichter sowieso nicht länger aus.

 

Im Sommer könnte man die WW Bereitung  immer zu einem fixen Zeitpunkt starten.

Dann könnte man das Heizband 1-2h vor den Zeitpunkt  (z.b. per Shelly) starten und den Rest des Tage aus lassen

 

VG 

 

 

Hallo RH_E!


Ich bin mit meiner Vitocal 333-G BWT331.C12 auch von dem Ölsumpf-Gate betroffen - bei mir aber über eine Statorheizung realisiert.


Eine interessanter Aspekt im Standby-Verhalten/Verbrauch von meiner Sole-WPs ist, dass bei dieser die Primärpumpen auf 5% mitläuft und damit zu den 50W der Statorheizung noch einmal 27W extra für die Pumpe verbraucht.


Ist dies eine Tarnung der Statorheizung? Oder erfolgt dieses damit das Kühlmittel im Wärmetauscher kondensiert?


Bei der Vitotronic 200 WO1C Steuerung kann man die Untergrenze der Modulation der Primärpumpe einstellen (Parameter 7440). Wenn man diese verstellt ändert sich das Standby-Verhalten und bei 0% schaltet die Primärpumpe sozusagen ab.


Dadurch wird aber auch die Stator-/Ölsumpfheizung ganz offensichtlich, da die VLT/RLT der Primärpumpen (aber auch der Sekundärpumpe) nah am Kühlkreis gemessen auf >40°C steigt.


Läuft die Primärpumpe bei deiner Vitocal 350 auch zur "Tarnung" der Ölsumpfheizung?


Gruß Gwyn

Hallo Qwert089!

 

Wie gesagt ist das eigentlich nur außerhalb der Heizsaison relevant. Im Winter ist der Verdichter sowieso nicht länger aus.

Dazu müsste man mal "Länger" genau definieren. Meine WP läuft im ein-Takt-Betrieb. Je nach Heizanforderung ist die WP daher in den Übergangszeiten bis zu 18 Stunden pro Tag aus. Standardmäßig greift die derzeitige Steuerung der Ölsumpfheizung bei meiner Vitocal 333-G BWT331.C12 nach 8 Stunden, ist also bis zu 10 Stunden aktiv.

 

Das Kältemittel sammelt sich im Stillstand immer an der kältesten Stelle im Kreislauf.

Wie sich die Ölsumpftemeratur in den 8 Stunden ohne Heizung verhält hab ich bisher leider nicht nachgemessen. Das Zeitintervall von 8 Stunden wirkt aber irgendwie willkürlich und die Messung von @RH_E scheint ja auch zu belegen, dass sich die neue Temperatur bei Änderung der Wärmequellen im Verdichter relativ schnell einstellt.

 

Wenn Sole-WT/Verdampfer sicher kälter als der Verdichter, braucht man sie nicht.

Wenn man das so definiert, bräuchte es bei einer innen aufgestellten Sole-WP eigentlich nur eine Funktion zum Verdichterschutz: Entweder läuft die Primärpumpe um den WT zu kühlen oder die Ölsumpfheizung um den Verdichter zu erwärmen. Beides minimal im Intervall zu betreiben wäre vermutlich optimal, zusammen scheint es derzeit aber einfach einen übermäßigen Energieverbrauch zu erzeugen.


@qwert089 Wie hoch denkst du sollte das dT zwischen Verdichter und Wärmetauscher sein?


Ich werde aus dem "Oil delution chart" für meinen Copeland XHV025 1P 9E9 Verdichter irgendwie nicht schlau, und kann daraus keine sinnvollen Wert ableiten. Vielleicht hast du eine Idee.


Sonst kenne ich noch folgendes Gutachten zur Entwicklung einer R410A Wärmepumpe welche nahelegen könnte, dass das Öl des Verdichter beim Anlaufen >40°C haben sollte.


Gruß Gwyn

Hallo zusammen,
im ersten Beitrag hatte ich meine Messungen bei geöffnetem Gehäuse der Wärmepumpe gemacht. 
Man musste also davon ausgehen, dass die Kellertemperatur von 21 Grad die Messung verfälscht.
 
Um eindeutige Messwerte zu erhalten, habe ich vor ein paar Tagen einen Meßfühler direkt am Kompressor befestigt und danach alle Verkleidungsteile wieder montiert:

Messaufbau.png

Danach habe ich in den letzten 2 Tage bei geschlossenem Gerät den Temperaturverlauf am Kompressor protokolliert:

Diagramm1-3.png

Im oberen Diagramm ist der Verbrauch der Steuerung. Gut zu sehen:
Der Verbrauch fällt nie unter 80W. Das ist der Verbrauch der Ölsumpfheizung.
Im mittleren Diagramm ist der gemessene Verbrauch des Lastkreises ( hier nur Phase L1). Man sieht, wann und wie lange der Kompressor lief.
Im unteren Diagramm ist der Temperaturverlauf des Kompressors, gemessen direkt bei der Ölsumpfheizung (Siehe Bild oben).
 
Klar zu erkennen, dass das Brauchwasser wird maximal 3x am Tag beheizt und das insgesamt maximal 1 Stunde pro Tag. D.h. 23 Stunden Ölsumpfheizungsbetrieb.
Erkennbar auch, dass die Kurve im Aufheizprozess der Ölsumpfheizung immer identisch verläuft. Wegen der unterschiedlichen Standzeiten des Kompressors endet dieser Prozess aber mit unterschiedlichen Temperaturen. 
 
Klar erkennbar: 
- Das Aufheizen startet direkt nach Abschalten des Kompressor
Beweis:  Es gibt keine Einschaltverzögerung für die Ölsumpfheizung
 
- Die Temperatur steigt kontinuierlich bis zum nächsten Kompressorlauf
Beweis: Es gibt keine Überwachung und keine Regelung der Ölsumpfheizung.
 
Hier habe ich den Verlauf des 3. Zykluses näher untersucht:

Auswertung.png

Eine Zeiteinheit im Diagramm hat immer 8 Stunden. Ich habe den Bereich vergrößert und im Bild in Stundenschritte unterteilt. 
Schaltet sich der Kompressor ein, fällt die Anfangstemperatur sofort steil vom letzten Maximalwert (hier 46 Grad), auf ca. 23 Grad ab.
Der Kompressor läuft ca. 20 Minuten (grüner Bereich).
Schaltet sich der Kompressor ab (in rot "Stunde 0"), startet sich ohne Zeitverzögerung das Aufheizen mit der Ölsumpfheizung bei 23 Grad (Werte in gelb):
Nach 20 Minuten 35 Grad.
Nach 60 Minuten 38 Grad.
Nach 10 Stunden 50 Grad, was auch in etwa die Maximaltemperatur sein wird. 
 
Gwen schreibt in seinem Beitrag:
"Sonst kenne ich noch folgendes Gutachten zur Entwicklung einer R410A Wärmepumpe welche nahelegen könnte, dass das Öl des Verdichter beim Anlaufen >40°C haben sollte."
 
Im Sommer sollte es kein Problem sein mit der Ölsumpfheizung diese Temperatur auch zu halten, denn die Pausen sind sehr lang. Was ist aber im Winter?
 
Wurde die Wärmepumpe vor der Anschaffung korrekt dimensioniert, sollte sie maximal 20% Leistungsreserven haben. D.h. es gibt im Winter bei Frost nicht nur lange Laufzeiten, sondern auch kurze Intervalle mit einen erneuten Kompressor Start.
Obwohl ich in meiner Anlage 1000L Heizungs- und 750L Brauchwasserpuffer habe, startet meine 27kW Wärmepumpe bei starken Frost spätestens alle 30 Minuten. In der Zeit ist die Temperatur nach dem Diagramm aber erst bei ca. 36 Grad !?
 
Wenn Viessmann das zulässt, stellen sich mir nun folgende Fragen:
 
- Ist es notwendig im Sommer stundenlang den Kompressor zu beheizen, wenn im Winterbetrieb, bei wesentlich mehr Starts pro Tag, eine geringere Start-Temperatur anscheinend völlig ausreicht?
- Ist die Forderung des Sachverständigen von >40 Grad überzogen?  Wenn Nein, ist die Ölsumpfheizung im Winterbetrieb mit 80W bei meiner Wärmepumpe unterdimensioniert?
Sollte die Ölsumpfheizung in dem Fall nicht besser sogar 160W haben, um sicherzustellen, dass auch bei kurzen Standzeiten der Kompressor bereits ausreichend warm ist?
- Ist es generell nicht zwingend erforderlich die Maximaltemperatur der Ölsumpfheizung mit einer Regelung auf 40 Grad zu begrenzen? Alleine bei meinem oben beschriebenen Zyklus, würde ich mir 8 Stunden unnötiges beheizen des Kompressors einsparen. 
- Sollte man den Kompressor nicht besser isolieren? Die Messungen bei geöffneten und geschlossenen Gerät beweisen, dass die Isolierung massiven Einfluss auf den Temperaturverlauf hat. Meine Wärmepumpe hat nur eine dünne Gehäuseisolation. Der Kompressor selbst ist NICHT isoliert!
- Kann man nicht ganz auf eine Ölsumpfheizung verzichten, indem man mit zusätzlichen Ventilen verhindert, dass Kältemittel in den Kompressor zurückläuft?
 
Im Betrieb hat es am Kompressorausgang über 94 Grad und hinter dem Wärmetauscher 57 Grad:

Kaeltekreis.png

- Könnte man nicht Energie in einen kleine Puffer in der Wärmepumpe zurück und damit den Kompressor länger warm halten? Dazu müsste man in der Wärmepumpe nur einen kleinen Puffer in Reihe schalten. In den Standzeiten könnte man so mit der zurückgehaltenen Energie den Innenraum der Wärmepumpe und somit den Kompressor warm halten. Nutzt man dazu das 57 Grad heiße Wasser hinter dem Wärmetauscher, könnte man in den Heizpausen auch die Energie aus meinem 750L Brauchwasserpuffer verwenden. Dazu müsste man nur die Boilerzirkulationspumpe nur kurz starten und so den kleinen Puffer in der Wärmepumpe neu hoch heizen.  Da diese Energie zuvor mit der Wärmepumpe mit JAZ 4-5 erzeugt wurde, ist das allemal preiswerter als der Strom aus der Steckdose. 
 
Am 11.09.2024 um 07:51 schrieb Viessmann Customer Care <customer-care@viessmann.com>:
Sehr geehrter Herr ****,
wir möchten uns zunächst aufrichtig für die verspätete Rückmeldung entschuldigen und bedauern zutiefst die Unannehmlichkeiten, die Ihnen durch unser Produkt entstanden sind.
Wir haben Ihr Anliegen nochmals detailliert mit unseren Kollegen vom technischen Support überprüft und möchten Ihnen gerne anbieten, einen Serviceeinsatz an Ihrer Anlage durchzuführen. Vor Ort wird unser Techniker die Ansteuerung der Ölsumpfheizung anpassen, sodass diese nur noch kurz vor einem Verdichterstart in Betrieb geht. Mit diesem Umbau werden die Betriebszeit und die Stromaufnahme stark reduziert.
Bitte lassen Sie uns wissen, ob Sie mit diesem Vorschlag einverstanden sind, damit wir einen Kundendiensteinsatz in die Wege leiten können.
 
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Viessmann Customer-Care Team
i.A. M**** H****
 
D.h. Viessmann will den Kompressor blockieren, wenn die Mindesttemperatur noch nicht anliegt. 
Bin mal gespannt wie sie das umsetzen wollen….
 
Es muss auf jeden Fall sicher gestellt sein:
- Ich möchte auf keinen Fall meinen Garantieanspruch verlieren.
- Der Kompressor darf auf Dauer keinen Schaden nehmen oder sich die Lebenszeit verkürzen.
- Auch muss bei diesen Zwangspausen sicher gestellt sein, dass die Wärmepumpe genügend Leistung bringt, um im Winter Haus und Brauchwasser zu beheizen.

Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und hier im Forum mit Messungen den Erfolg der Umrüstung dokumentieren.

 

 

Ich habe eben gesehen, dass mein Beitrag von Gestern hier im Forum verschwunden ist.
Könnte es sein, dass der von dem Admin des Forums einfach gelöscht wurde? 
Wenn ja, so wirft diese Zensur kein gutes Licht auf Viessmann.
Der Beitrag wurde aber definitiv gestern im Forum angezeigt.

Auf das Angebot von Viessmann, meine Anlage umzurüsten, hatte ich per Mail angenommen und den Link zu dem nachfolgenden Beitrag und auch den Beitrag selbst an Viessmann geschickt.

Aus dieser Mail habe ich nun den Beitrag hier erneut im Forum gepostet:
___________

Hallo zusammen,
im ersten Beitrag hatte ich meine Messungen bei geöffnetem Gehäuse der Wärmepumpe gemacht. 
Man musste also davon ausgehen, dass die Kellertemperatur von 21 Grad die Messung verfälscht.
 
Um eindeutige Messwerte zu erhalten, habe ich vor ein paar Tagen einen Meßfühler direkt am Kompressor befestigt und danach alle Verkleidungsteile wieder montiert:

RH_E_0-1726219558180.png

 

Danach habe ich in den letzten 2 Tage bei geschlossenem Gerät den Temperaturverlauf am Kompressor protokolliert:

RH_E_1-1726219558198.png

 

Im oberen Diagramm ist der Verbrauch der Steuerung. Gut zu sehen:
Der Verbrauch fällt nie unter 80W. Das ist der Verbrauch der Ölsumpfheizung.
Im mittleren Diagramm ist der gemessene Verbrauch des Lastkreises ( hier nur Phase L1). Man sieht, wann und wie lange der Kompressor lief.
Im unteren Diagramm ist der Temperaturverlauf des Kompressors, gemessen direkt bei der Ölsumpfheizung (Siehe Bild oben).
 
Klar zu erkennen, dass das Brauchwasser wird maximal 3x am Tag beheizt und das insgesamt maximal 1 Stunde pro Tag. D.h. 23 Stunden Ölsumpfheizungsbetrieb.
Erkennbar auch, dass die Kurve im Aufheizprozess der Ölsumpfheizung immer identisch verläuft. Wegen der unterschiedlichen Standzeiten des Kompressors endet dieser Prozess aber mit unterschiedlichen Temperaturen. 
 
Klar erkennbar: 
- Das Aufheizen startet direkt nach Abschalten des Kompressor
Beweis:  Es gibt keine Einschaltverzögerung für die Ölsumpfheizung
 
- Die Temperatur steigt kontinuierlich bis zum nächsten Kompressorlauf
Beweis: Es gibt keine Überwachung und keine Regelung der Ölsumpfheizung.
 
Hier habe ich den Verlauf des 3. Zykluses näher untersucht:

RH_E_2-1726219558198.png

 

Eine Zeiteinheit im Diagramm hat immer 8 Stunden. Ich habe den Bereich vergrößert und im Bild in Stundenschritte unterteilt. 
Schaltet sich der Kompressor ein, fällt die Anfangstemperatur sofort steil vom letzten Maximalwert (hier 46 Grad), auf ca. 23 Grad ab.
Der Kompressor läuft ca. 20 Minuten (grüner Bereich).
Schaltet sich der Kompressor ab (in rot "Stunde 0"), startet sich ohne Zeitverzögerung das Aufheizen mit der Ölsumpfheizung bei 23 Grad (Werte in gelb):
Nach 20 Minuten 35 Grad.
Nach 60 Minuten 38 Grad.
Nach 10 Stunden 50 Grad, was auch in etwa die Maximaltemperatur sein wird. 
 
Gwen schreibt in seinem Beitrag:
"Sonst kenne ich noch folgendes Gutachten zur Entwicklung einer R410A Wärmepumpe welche nahelegen könnte, dass das Öl des Verdichter beim Anlaufen >40°C haben sollte."
 
Im Sommer sollte es kein Problem sein mit der Ölsumpfheizung diese Temperatur auch zu halten, denn die Pausen sind sehr lang. Was ist aber im Winter?
 
Wurde die Wärmepumpe vor der Anschaffung korrekt dimensioniert, sollte sie maximal 20% Leistungsreserven haben. D.h. es gibt im Winter bei Frost nicht nur lange Laufzeiten, sondern auch kurze Intervalle mit einen erneuten Kompressor Start.
Obwohl ich in meiner Anlage 1000L Heizungs- und 750L Brauchwasserpuffer habe, startet meine 27kW Wärmepumpe bei starken Frost spätestens alle 30 Minuten. In der Zeit ist die Temperatur nach dem Diagramm aber erst bei ca. 36 Grad !?
 
Wenn Viessmann das zulässt, stellen sich mir nun folgende Fragen:
 
- Ist es notwendig im Sommer stundenlang den Kompressor zu beheizen, wenn im Winterbetrieb, bei wesentlich mehr Starts pro Tag, eine geringere Start-Temperatur anscheinend völlig ausreicht?
- Ist die Forderung des Sachverständigen von >40 Grad überzogen?  Wenn Nein, ist die Ölsumpfheizung im Winterbetrieb mit 80W bei meiner Wärmepumpe unterdimensioniert?
Sollte die Ölsumpfheizung in dem Fall nicht besser sogar 160W haben, um sicherzustellen, dass auch bei kurzen Standzeiten der Kompressor bereits ausreichend warm ist?
- Ist es generell nicht zwingend erforderlich die Maximaltemperatur der Ölsumpfheizung mit einer Regelung auf 40 Grad zu begrenzen? Alleine bei meinem oben beschriebenen Zyklus, würde ich mir 8 Stunden unnötiges beheizen des Kompressors einsparen. 
- Sollte man den Kompressor nicht besser isolieren? Die Messungen bei geöffneten und geschlossenen Gerät beweisen, dass die Isolierung massiven Einfluss auf den Temperaturverlauf hat. Meine Wärmepumpe hat nur eine dünne Gehäuseisolation. Der Kompressor selbst ist NICHT isoliert!
- Kann man nicht ganz auf eine Ölsumpfheizung verzichten, indem man mit zusätzlichen Ventilen verhindert, dass Kältemittel in den Kompressor zurückläuft?
 
Im Betrieb hat es am Kompressorausgang über 94 Grad und hinter dem Wärmetauscher 57 Grad:

RH_E_3-1726219558199.png

 

- Könnte man nicht Energie in einen kleine Puffer in der Wärmepumpe zurück und damit den Kompressor länger warm halten? Dazu müsste man in der Wärmepumpe nur einen kleinen Puffer in Reihe schalten. In den Standzeiten könnte man so mit der zurückgehaltenen Energie den Innenraum der Wärmepumpe und somit den Kompressor warm halten. Nutzt man dazu das 57 Grad heiße Wasser hinter dem Wärmetauscher, könnte man in den Heizpausen auch die Energie aus meinem 750L Brauchwasserpuffer verwenden. Dazu müsste man nur die Boilerzirkulationspumpe nur kurz starten und so den kleinen Puffer in der Wärmepumpe neu hoch heizen.  Da diese Energie zuvor mit der Wärmepumpe mit JAZ 4-5 erzeugt wurde, ist das allemal preiswerter als der Strom aus der Steckdose. 
 
Am 11.09.2024 um 07:51 schrieb Viessmann Customer Care <customer-care@viessmann.com>:
Sehr geehrter Herr ****,
wir möchten uns zunächst aufrichtig für die verspätete Rückmeldung entschuldigen und bedauern zutiefst die Unannehmlichkeiten, die Ihnen durch unser Produkt entstanden sind.
Wir haben Ihr Anliegen nochmals detailliert mit unseren Kollegen vom technischen Support überprüft und möchten Ihnen gerne anbieten, einen Serviceeinsatz an Ihrer Anlage durchzuführen. Vor Ort wird unser Techniker die Ansteuerung der Ölsumpfheizung anpassen, sodass diese nur noch kurz vor einem Verdichterstart in Betrieb geht. Mit diesem Umbau werden die Betriebszeit und die Stromaufnahme stark reduziert.
Bitte lassen Sie uns wissen, ob Sie mit diesem Vorschlag einverstanden sind, damit wir einen Kundendiensteinsatz in die Wege leiten können.
 
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Viessmann Customer-Care Team
i.A. M**** H****
 
D.h. Viessmann will den Kompressor blockieren, wenn die Mindesttemperatur noch nicht anliegt. 
Bin mal gespannt wie sie das umsetzen wollen….
 
Es muss auf jeden Fall sicher gestellt sein:
- Ich möchte auf keinen Fall meinen Garantieanspruch verlieren.
- Der Kompressor darf auf Dauer keinen Schaden nehmen oder sich die Lebenszeit verkürzen.
- Auch muss bei diesen Zwangspausen sicher gestellt sein, dass die Wärmepumpe genügend Leistung bringt, um im Winter Haus und Brauchwasser zu beheizen.

Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und hier im Forum mit Messungen den Erfolg der Umrüstung dokumentieren.

 

Gestern hatte ich deinen Beitrag gesehen. Du hast  auch alle Namen rausgenommen, eigentlich kein Grund etwas zu löschen.

 

VG 

Hallo qweert089,

sehe ich auch so... Egal.

 

Ich habe aber auch neue Infos für Euch:

Da es bei uns seit 2 Tagen richtig kalt geworden ist, habe ich gestern Nachmittag nach 12:30 auch die Heizung eingeschalt. Das ist der Verlauf der Außentemperatur:

Temperatur.png
und so hat sich der Temperaturverlauf der Ölsumpfheizung eingestellt:

Verlauf_Winterbetrieb.png

 

Nur zum Verständnis: Direkt nach Aktivierung des Heizungsbetriebs stieg logischerweise der Stromverbrauch der Steuerung (Im Diagramm oben grüne Linie) wegen der nun laufenden Heizungszirkulationspumpe um 12W an. 

Im mittleren Diagramm ist die Leistungsaufnahme des Kompressors von einer Phase zu sehen:

- Aufheizen des Brauchwasserpuffers:  ca. 3450 W

- Aufheizen des Heizungspuffers-Heiz: ca. 2000 W

Vermutung:  Da die Heizung bei der noch milden Außentemperatur nur ca. 30 Grad, das Brauchwasser aber bis auf ca. 50 Grad hochgeheizt wird, ist im Kompresser ein höherer Druck erforderlich und somit auch ein höherer Strombedarf. Wie beim Autofahren: Fährt man mit 80km/h kostet es weniger Sprit als bei 120km/h

Das untere Diagramm zur Temperatur der Ölsumpfheizung, kann ich mir logisch aber nicht erklären:

- Läufe der Kompressor auf den Brauchwasserpuffer, fällt die Temperatur auf 23 Grad.

- Läufe der Kompressor auf den Heizungspuffer, fällt die Temperatur auf 19 Grad,

 

Um es noch mal in Erinnerung zu bringen: Nach den Bericht des Sachverständigen sollte der Kompressor nicht unter >40 Grad fallen!


Ohne Heizungsbetrieb im Sommer gab es mehrere Stunden Pause. Folglich wurden da Temperaturen von 45-50 Grad problemlos erreicht, Nun im Betrieb "Warmwasser + Heizung" werden bedingt durch kürzere Intervalle die 40 Grad NICHT mehr erreicht.

Läuft die Wärmepumpe auf die Heizung, habe ich bei einer noch moderaten Außentemperatur von 7 Grad alle 2 Stunden einen Kompressorlauf von ca. 20 Minuten. Dieser Intervall sollte aber bei Minusgraden nicht nur kürzer, sondern die Laufzeit auch länger ausfallen. D.h. die Einschalttemperatur von 37 Grad wird mit Sicherheit  noch weiter fallen.

 

Das Problem verstärkt sich aber noch: Kommt es zwischen den Heizungsläufen zusätzlich noch zu einer Brauchwasseranforderung, startet der Kompressor unkontrolliert wesentlich früher und somit auch mit  noch wesentlich geringeren Temperaturen. Im Diagramm gut zu sehen: 

11.09.24 21:40 Uhr:  Einschalten bei nur 30 Grad

12.09.24 07:30 Uhr: Einschalten bei nur 35 Grad

 

Auch dieses Verhalten sollte sich bei Minusgraden im Winter noch verstärken.


Viessmann beabsichtigt meine Anlage umzurüsten und verspricht danach  "einen deutliche geringeren Verbrauch der Ölsumpfheizung."

 

Ich hätte von der Entwicklungsabteilung von Viessmann dazu gerne diese Fragen beantwortet:


1) Welche Temperatur muss am Kompressor anliegen, damit sich das Kältemittel nicht mit dem Öl im  Kompress verbindet oder bei Kompressorstart sogar aufschäumt. Sind über 40Grad wirklich erforderlich?

2) Welche mindest Start-Temperatur sehen Sie als kritisch an?

3) Wie beabsichtigen Sie zu verhindern, dass der Kompressor bei zu niedriger Temperatur startet?

4) Sollten Sie den Start einfach nur per Softwareupdate hinauszögern, wie beabsichtigen Sie zu erreichen, dass die Leistung der Wärmepumpe in der verbleibenden Zeit zum Beheizen von Haus und Brauchwasser ausreicht?

 

Gestern Nacht sind bei uns die Temperaturen bis auf 4 Grad gefallen.

Von dem Temperaturverlauf des Ölsumpfes war ich ehrlich gesagt geschockt:

Verlauf_240915.png
In der Zeit von 1:00 bis 8:00 Uhr hatten wir bei ca. 4 Grad Temperaturen.
Die Wärmepumpe lief in dieser Zeit nur etwas 25% der Zeit.

Die Temperatur  an der Ölsumpfheizung konnte bei diesen Betriebszeiten nur zwischen 19 und 32 Grad gehalten werden, also weit entfernt von den geforderten >40 Grad.

Ich bin nun echt mal gespannt, wie der Verlauf bei Frost sein wird....  Ich werde berichten.

Hier noch mal die Eckdaten meiner Anlage:

27kW Sole-Wärmepumpe Vitocal 350-G BW 351.B27 mit 6 x 100m Tiefbohrungen

1000L Heizungspuffer für 3 Wohnungen mit insgesamt 450 qm

750L Brauchwasserpuffer mit Frischwasserstation. Gesamter Wasserverbrauch im Durchschnitt von 150L / Tag mit 55 Grad.

Temperatur am Aufstellungsort der Wärmepumpe: Sommer wie Winter durchgehend ca. 20 Grad .

 

Es würde mich mal der Temperaturverlauf bei einer Luft-Wasser Wärmepumpe interessieren, denn bei diesen Geräten steht der Kompressor im Freien und ist somit extremen Temperaturschwankungen von -15Grad bis +35 Grad ausgesetzt.

Mit dieser Meßplatine erfasse ich den Temperaturverlauf:
https://de.elv.com/p/intelligenz-durch-differenz-2-fach-temperatursensor-hmip-ste2-pcb-P251609/?item...
Hier im Video vorgestellt: 

Bitte postet hier dann mal hier den Temperaturverlauf von Eurer Anlage.

 

Das Thema Ölverdünnung durch Kältemittel bei einem Kältemittelverdichter ist seit Jahrzehnten bekannt.

Tribologisch relevant ist im wesentlichen die Ölviskosität

Eine mäßige Ölverdünnung bei kaltem Öl nicht das Problem, da die mit Abkühlung des Öls einhergehende steigende Ölviskosität kompensiert wird.

Auch größeren Öl-Verdünnungsraten sind bei invertergeregelten Maschinen noch kein zwingendes Problem, sofern bei Start hohe Flächenpressungen infolge hoher Druckverhältnisse (Saug zu Druckseite) und hohe Drehzahlen vermieden werden. FB Heizungen mit geringen Vorlauftemperaturen benötigen nur geringe Druckverhältnisse. Anders bei Radiatoren und bei der WW Bereitung. Hier werden höhere Druckverhältnisse benötigt.

Daher meine Empfehlung WW Zyklen erst im direkten Anschluss zu Heizzyklen fahren, dann ist die Ölverdünnung kein Thema. Die Konstellation Radiator Heizung sollte möglichst mit einem speicherbasierten Betrieb ohne längere Absenk-/Pausenzeiten kombiniert werden, so dass sich keine kritischen Ölverdünnungszustände einstellen können. Es bleibt dann der WW Betrieb im Sommer. Dieser sollte wenigstens mit dem Eco Mode und gemäßigten Belastungen des Verdichters erfolgen.

 

Hitachi Highly (Vitocal 25x) fordert für deren Propan Verdichter eine Auslegung, die bei allen Bedingungen spätestens 5 Min. nach Verdichterstart eine Öltemperatur leicht oberhalb der aktuellen Propan Kondensationstemperatur um das Thema adäquat zu beherrschen. Dazu dient auch die Nachexpansion mit Ansaugüberhitzung.

Meine Beobachtungen zeigen bisher, dass diese Forderung grenzwertig umgesetzt ist.

 

Was allerdings völlig unverständlich ist, warum eine sog. schlaue Wärmepumpe (Vitocal 25x), die ihre Heiz-und WW Zyklen, sowie Öltemperatur (im Vorfeld) genauso kennt, wie die Wetter Vorhersage, nicht prädiktiv die Ölsumpfheizung vorab so ansteuert, so dass weder eine Verzögerung der Heizleistung, noch unnötig hoher Verschleiß, noch unnötig hoher Energieverbrauch stattfindet.

Das ist keine Raketenwissenschaft !

 

Bei der Vitocal 25x gibt es hier User, die können via CAN die relevanten Daten (Ölsumpf-, Maschinenraum-, Aussentemp., Vorlautemp-, usw.) aufzeichnen. 

 

Hallo Heizungspilot.
 
meine Sole-Wärmepumpe Vitocal 350-G BW 351.B27 läuft nicht mit Propan, sondern mit dem Kältemittel R410A. Kann man also nicht vergleichen.
Auch ist das keine invertergeregelten Maschine, sondern der Kompressor wird über eine Schütz direkt EIN-AUS geschaltet. Es besteht folglich KEIN Sanftanlauf.
 
Wir haben bei der Heizung auch noch Radiatoren, die bei Frost maximal 55 Grad Vorlauf benötigen. Um auf im Betrieb auf möglichst lange Laufzeiten zu kommen, haben wir für die Heizung 1000L und für das Brauchwasser weitere 750L Puffer.
Da unsere Solewärmepumpe aber 27 KW Leistung bringt, kommen wir auch bei Frost selten auf über 40 Minuten Laufzeit. Minimal sind es in etwas 15 Minuten.
 
Du schreibst:
"Daher meine Empfehlung WW Zyklen erst im direkten Anschluss zu Heizzyklen fahren, dann ist die Ölverdünnung kein Thema."
 
Klingt logisch und wäre super, habe darauf habe ich keinen Einfluss. Kommt es zu einer Anforderung, egal ob Heizung oder Warmwasser, springt die Wärmepumpe zeitlich unkontrolliert einfach wieder an. Dieses Verhalten kann man auch in meinem neuesten Diagramm sehen:
Oel14.10.24.png
Oben: Alle Starts für die Heizung liegen pro Phase um die 2000W und alle Starts zur Warmwasser Aufbereitung um die 3500W. 
Schau Dir mal dazu den Verlauf der Öltemperatur an:
In der Nacht vom 12.10.24 hatten wir um die 2 Grad Außentemperatur und da gab es um 7:20 Uhr eine Warmwasseraufbereitung. Da kurz davor die WP auf die Heizung lief, startete der Kompressor mit nur ca. 28 Grad am Ölsumpf ( rote Linie) und am 13.10 und 9:40 Uhr ein Start bei 28 Grad (grüne Linie).

Bei Frost wird das noch krasser, dann werden auch alle Starts such im Heizbetrieb kaum über 30 Grad liegen. Deshalb  stellt sich mir die Frage: 
 
Ist da bei ca. 20 Starts pro Tag mit kaum über 30 Grad ein Kompressorschutz überhaupt noch gegeben?
 
Und warum muss meine Pumpe im Sommer bei maximal 2 Startes am Tag mit über 50 Grad starten. Macht alles keinen Sinn….

 

Die Grundsätze gelten für alle Kältemittel.

Solange es im Kältekreislauf zu jedem Zeitpunkt bei stehendem Verdichter eine deutlich kältere Stelle (Soletemperatur / Verdampfer) als der Ölsumpf gibt, ist auch eine EIN/AUS Maschine nicht gefährdet !

Im Betrieb muss die Öltemperatur nicht einfach > 40°C sein, sondern stets einige K oberhalb der aktuellen Kondensationstemperatur, also oberhalb der aktuellen Vorlauftemperatur und das mindestens doppelt so lange wie unterhalb innerhalb einer Laufsequenz des Verdichters.

Du kannst doch mit Sicherheit Absenk-, Heizphasen und WW Phasen zeitlich vorgeben. Dabei sollte eben immer eine Heizphase der WW Phase vorangehen, was wenigstens im Winter deutliche Vorteile bringt.

Im Sommer dauerhaft >50°C Öltemperatur halte ich für kritisch wg. der kalendarischen Ölalterung. Diese verdoppelt sich pro +10K. Außerdem führt zu das zu unnötigen Energieverlusten, die im Sommer das Haus unsinnig mit Wärme belasten, wenn der Verdichter im Keller steht. Auch hier kennt die Anlage den WW Zyklus (oder hast Du diesen 24h belegt ?). Es würde völlig ausreichen die Ölheizung z.B. 60 Min. vor Start des WW Zyklus zu starten.

Allerdings nur sinnvoll wenn die System Füllmenge an Kältemittel diese Grenzwerte überschreitet:

"The crankcase heating function activation is recommended when the system charge exceeds the
refrigerant charge limit indicated in Table 6 below.
If this function is required, the crankcase heating function must be used and the power has to be
determined by tests across the envelope for winter and summer situations.
Compressor Refrigerant charge limit
XHV0181P
XHV0251P
3.6 kg
XHV0382P 4.5 kg "

 

Das erscheint mir recht viel Füllmenge. Habt ihr das mal nachgeprüft ?

 

Hallo Heizungspilot,
Danke für Deine Antwort. Das was schreibst ist hochinteressant:

"Solange es im Kältekreislauf zu jedem Zeitpunkt bei stehendem Verdichter eine deutlich kältere Stelle (Soletemperatur / Verdampfer) als der Ölsumpf gibt, ist auch eine EIN/AUS Maschine nicht gefährdet !"

 

Damit ich verstehe, welche Punkte Du da ansprichst, schau Dir bitte mal an, welche Werte meine Vitocal 350-G BW 351.B27  in den verschiedenen Betriebszuständen hat.  Das sind die Temperaturen im Kältekreis nach 4 Stunde Stillstand und ausgeschaltetem Kompressor:Bildschirmfoto 2024-10-16 um 14.11.10.png
Die 19,4 Grad im Solekreis täuschen aber. Das ist nur so viel, weil die Sole-Zirkulationspumpe 4 Stunden nicht gelaufen ist. Vermutlich ist das die Umgebungstemperatur des Wärmetauschers im Gerät im warmen Keller. Der Kompressor hat in dem Bild oben eine Ölsumpftemperatur von ca. 30 Grad.
 
Meine Wärmepumpe hat eine kleine Besonderheit:
Kommt es zu einer Anforderung startet sich zunächst nur die Sole-Zirkulationspumpe für 30 Sekunden. 
In der Zeit fällt die Temperatur am Sole-Wärmetauscher am Ein- und Ausgang sofort auf ca. 10 Grad. 
Erst DANACH springt auch der Kompressor an. 
Läuft der Kompressor, geht wie im nachfolgenden Bild zu sehen ist, die gekühlte Sole mit 6,8 Grad in die Solebrunnen hinein und kommt mit 10,4 Grad erwärmt zurück. 

RH_E_3-1726219558199.png
Schaltet sich der Kompressor ab, läuft die Sole-Zirkulationspumpe noch weitere 30 Sekunden nach. 
Somit erwärmt sich der Solewärme-Wärmetauscher von zuvor 6,8 Grad wieder wieder auf  ca. 10 Grad. 
 
Wenn ich dich richtig verstanden habe, so sind diese 10,4 Grad der kältester Punkt im Kältekreis und relevant für den nächsten Kompressorlauf.
Wenn Du Dir in meinen ganzen Diagrammen den Temperaturverlauf am Ölsumpf anschaust, so sind da nach dem Abschalten des Kompressors immer um die 20 Grad und liegt damit folglich immer ca. 10 Grad über dem kältesten Punkt im Sole-Kältekreis. 
Stimmt Deine Aussage, wovon ich ausgehe, dann braucht meine Wärmepumpe keine Ölsumpfheizung, denn die Wärmepumpe steht bei konstant 20 Grad Raumtemperatur im Keller. 
 
Du schreibst:
"Im Sommer dauerhaft >50°C Öltemperatur halte ich für kritisch wg. der kalendarischen Ölalterung."
Klasse, dann vergeudet Viessmann nicht nur 600KW Strom pro Jahr, sondert schadet auch noch dem Kompressor, denn durch die extrem langen Standzeiten im Sommer bei eigeschalteter und ungeregelter Ölsumpfheizung wird das Öl bei mir sogar nachweislich auf über 50 Grad hochgeheizt. 
 
"Du kannst doch mit Sicherheit Absenk-, Heizphasen und WW Phasen zeitlich vorgeben.
Auch hier kennt die Anlage den WW Zyklus (oder hast Du diesen 24h belegt ?). Es würde völlig ausreichen die Ölheizung z.B. 60 Min. vor Start des WW Zyklus zu starten."
 
Eine zeitabgängige WW Aufbereitung geht nicht. Wir sind ein 3 Familienhaus und bedingt durch das Nutzungsverhalten der Bewohner, brauchen wir Warmwasser nicht nur in den Morgen- und Abendstunden, sondern den ganzen Tag. Um längere Pausen zu überbrücken könnte ich zwar auf eine höhere Temperatur stellen, aber das ginge zur Lasten der JAZ. Im Heizungsbetrieb schafft meine WP rund ums Jahr immer locker 5. Bei der 55 Grad WW-Aufbereitung, komme ich nur auf 3,8.
 
Auch eine Nachtabsenkung der Heizung bringt nichts, denn unsere Fußbodenheizung im Neubau ist viel zu träge und die Radiatorheizung im Altbau käme nach einer Nachtabsenkung viel zu langsam wieder hoch. Ich könnte das nur mit einer höheren Vorlauftemperatur kompensieren. Ich denke da ist es effektiver, auf eine Nachtabsenkung zu verzichten und besser mit geringerer Vorlauftemperatur und dafür konstanten Betrieb zu arbeiten. 
 
"Es würde völlig ausreichen die Ölheizung z.B. 60 Min. vor Start des WW Zyklus zu starten."
Sehe ich genauso wie Du, aber aktuell ist die Ölheizung in meiner Anlage völlig ungeregelt und wird auch nicht überwacht. 
Man müsste dazu die Steuerung verändern. Diese Messwerte werden in der Steuerung bereits erfasst:
T_soll      Solltemperatur Warmwasser (bei mir eingestellt 55 Grad)
T_ist        Aktuelle Warmwassertemperatur
T_hys      Hysterese Schaltpunkte zwischen AN- AUS (vermutlich aktuell 5 Grad)
 
Mit Kenntnis der nachfolgenden Parameter könnte man aber das Problem programmtechnisch lösen:
T_offset     Temperatur Offset Ölsumpfheitung(z.B. 2 Grad). 
T_öl_akt     Aktuelle Ölsumpftemperatur am Kompressor
T_öl_min    Kälteste Stelle im Kältekreis (in meinem Fall vermutlich die Raumtemperatur von 20 Grad)
 
Die Temperatur des Brauchwassers pendelt ständig zwischen T_min (T_Soll - T_hys) und T_soll. Bei meiner Einstellung zwischen 50 - 55 Grad. Hat das WW über 52 Grad, kann man davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit die Ölheizung nicht gebraucht wird. Ist T_ist aber bereits unter 52 Grad gefallen, so kann man davon ausgehen, dass es in Kürze wieder zu einer WW Heizanforderung kommen wird. In dem Fall ist Bedingung 1 erfüllt.
Die aktuelle Öltemperatur sollte aber auch überwacht werden:
Ist die aktuelle Öltemperatur T_öl_akt plus 10 Grad kleiner als die kälteste Stelle im Kältekreis T_öl_min, erste dann wäre auch Bedingung 2 erfüllt.
Gerade im Sommer, bei längeren Standzeiten, wird das die Temperatur des Aufstellungsortes sein. In meinem Fall die Kellertemperatur von 20 Grad.  Fällt die Ölsumpftemperatur (bei meinem Aufstellungsort) unter 30 Grad, würde sich die Heizung nur mal kurz einschalten. Ein Überheizen wie bisher auf über 50 Grad, gäbe es nicht mehr. 
 
Nur wenn Bedingung 1 UND Bedingung 2 erfüllt sind, würde die Ölsumpfheizung eingeschaltet werden. 
 
Du schreibst:

XHV0181P
XHV0251P
3.6 kg
XHV0382P 4.5 kg "

Das erscheint mir recht viel Füllmenge. Habt ihr das mal nachgeprüft ?

 
Das steht im Datenblatt:
Bildschirmfoto 2024-10-16 um 15.36.04.png
Ist halt keine kleine Anlage....

"Die Ölsumpfheizung muss laut Hersteller der Heizung und des Verdichterherstellers mindestens 12 Stunden vor dem Verdichterstart aktiv sein. Da allerdings eine so lange Sperrzeit nicht praktikabel ist, wird diese nach dem Abschalten des Verdichters gestartet."

 

Ich hatte lange Jahre beruflich auch mit der Entwicklung von Verdichtern zu tun und kenne eine solche bzw. ähnliche Vorgaben nur in Verbindung mit der Erstinbetriebnahme bzw. bei längeren Stillstandszeiten.

Hallo Heizungspilot,

 

Danke für Deine hochinteressante Information, aber genau das ist die Aussage von Viessmann:

Am 29.07.2024 um 12:28 schrieb Viessmann Customer Care <customer-care@viessmann.com>:

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachfolgend möchten wir Ihnen gerne nähere Informationen zur Wärmepumpe "Vitocal 350-G“ zukommen lassen.
.....
Die Ölsumpfheizung muss laut Hersteller der Heizung und des Verdichterherstellers mindestens 12 Stunden vor dem Verdichterstart aktiv sein. Da allerdings eine so lange Sperrzeit nicht praktikabel ist, wird diese nach dem Abschalten des Verdichters gestartet.

Die dadurch aufgewendete Energie geht nicht verloren, sondern wird durch diesen Vorgang im Kältemodul der Wärmepumpe „gespeichert“.

......

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Viessmann Customer-Care Team

(Die vollständige Mail von Viessmann ist in meinem 1. Beitrag)

Sicherlich kannst Du mir auch sagen, ob diese Einschalttemperaturen  ein Problem für meinen Kompressor darstellen:

In den letzten 3 Tagen gab es 5 Kompressorstarts, bei denen die Temperatur im Ölsumpf nur zwischen 21-24 Grad lag:
(Im oberen Diagramm der Strom des Kompressors (Phase L1). Alles Verbräuche bis nur 2500W sind der Heizungsbetrieb. Bei der  Warmwasseraufbereitung zieht der Kompressor wegen der höheren Temperatur bis 3000W. Das untere Diagramm zeigt den Temperaturverlauf im Ölsumpf.)
241018.png

Gut zu sehen, kommt es da öfter zu Starts mit sehr niedrigen Temperaturen, was für den Kompressor sicherlich nicht gesund ist. 

So ein Verhalten ist aktuell auch nicht zu umgehen, denn der Zeitpunkt der Anforderungen an die WP, wann die Heizung- und Warmwasseraufbereitung läuft, ist aktuell gegeneinander nicht logisch verknüpft.

 

Sinnvoll wäre zu prüfen, ob kurz vor dem Ende eines Laufes des Kompressors (Warmwasser- oder Heizungsbetrieb) die andere  Betriebsart in Kürze auch die Wärmepumpe anfordern wird.

 

Ist das der Fall, würde es Sinn machen den Kompressor NICHT abzuschalten, sondern nur die Betriebsart umzuschalten. Dazu müsste man lediglich auf die andere Ladepumpe umschalten.

 

Somit hätte man die 5 Starts oben mit niedrigen Temperaturen sicher umgehen können. 

Man würde mit zusammengefassten Komressorläufen auch keine Energie verschwenden.

 

Im Gegenteil: Die 30 Sekunden Vor- und Nachlaufzeit der Soleladepumpe bei jedem Komtpressorlauf würden man sogar einsparen.

 

Aber weit wichtiger: Man verhindert unnötige Kompressorstarts mit niedriger Ölsumpftemperatur und schafft längere Laufzeiten, was schonender für den Kompressor ist.

 

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