Ihr betreibt eine Viessmann- Wärmepumpe und habt zusätzlich noch eine PV-Anlage auf dem Dach? Und jetzt wollt Ihr die beiden Geräte so kombinieren, dass die Wärmepumpe mit dem eigens erzeugten Solarstrom betrieben wird? Dann heißt das Zauberwort “Smart-Grid”. Doch was genau ist das und wie geht Ihr bei der Umsetzung vor? Das alles erfahrt Ihr hier im neuen Artikel.
Mit der Smart-Grid-Funktion könnt Ihr eine aktuelle Viessmann-Wärmepumpe (WP) von einer PV-Anlage anfordern lassen, sobald ausreichend Solarertrag vorhanden ist. Nötig ist hierzu eigentlich nur eine Vitotronic 200 Regelung vom Typ WO1C. Über den dort integrierten Schaltkontakt 216 lässt sich die Verbindung herstellen, worüber ein Wechselrichter schließlich die WP anfordert. Und ab hier wird es jetzt technisch.
Ihr aktiviert Smart-Grid, indem Ihr von einem externen Gerät (bspw. Wechselrichter) die Phase der Regelung X3.1 auf den schon erwähnten Kontakt 216.1 schaltet. Nun lassen sich innerhalb der Codierebene 1 (“Parametergruppe Smart-Grid”) unterschiedliche regelungstechnische Szenarien definieren. Um in diese Ebene zu gelangen, geht ihr wie folgt vor: haltet die “OK” und die “Menütaste” für vier Sekunden gleichzeitig gedrückt. Dann wählt Ihr die Codierebene 1 und anschließend die Parametergruppe Smart-Grid an. Bitte behaltet dabei aber immer im Sinn, dass alle Änderungen innerhalb der Codierebene bei fehlerhafter oder fahrlässiger Konfiguration zu einem fehlerhaften Betrieb der gesamten Anlage führen können. Wenn Ihr Euch bei irgendetwas unsicher seid, zieht besser einen Fachbetrieb hinzu. Auf Nummer sicher geht Ihr außerdem, wenn Ihr Arbeiten an spannungsführenden Teilen nur durch elektrotechnisch geschultes Fachpersonal ausführen lasst.
Innerhalb der Parametergruppe “Smart Grid” könnt Ihr nun Euer eigenes Anforderungsprofil anpassen. Zunächst muss der Parameter 7E80 (Freigabe Smart Grid) auf 4 gestellt und damit aktiviert werden. Anschließend lässt sich definieren, was genau erfolgen soll, wenn per “Smart-Grid” anfordert wird:
- eine Sollwertanhebung für die Trinkwassererwärmung (Parameter 7E91),
- eine Sollwertanhebung für die Beheizung des Pufferspeichers (Parameter 7E92),
- die Sollwertanhebung für Raumbeheizung (Parameter 7E93) oder
- eine Sollwertabsenkung für die Raumkühlung (Parameter 7E95).
Geht Ihr nach dieser Beschreibung vor, dann könnt Ihr PV und Wärmepumpe von nun an effizient und nachhaltig kombinieren. Noch Fragen offen? Stellt Sie den Experten hier in der Community.
Du brauchst ein 2-adriges Kabel von der WP-Steuerung zu dem Relais das irgendwo platziert ist. Wenn der Wechselrichter der PV dieses Relais schon drin hat dann dort, sonst eben entsprechend.
Hallo @Heinrich7 ,
ich habe meine PV über ein simples 2-adriges Kabel mit meiner PV (QCells/Solax) gekoppelt. Funktioniert grundsätzlich hervorragend. Es gibt lediglich ein paar Probleme mit den sogenannten Digital-Eingängen (zumindest bei meiner 250A). Deshalb sind Vorkehrungen notwendig, um Störspannungen abzuleiten.
Das Thema kannst Du detailliert unter:
nachlesen.
Tschüß Fred
Hallo zusammen ,
ich bin gerade dabei mich in meine Anlage - welche im Herbst 2021 in Betrieb genommen wurde - detailliert zwecks Funktionsprüfung und möglichen Optimierungen einzulesen. Dabei habe ich zu diesem Thema die Vermutung, dass meine WP-Anlage garnicht den PV-Stromüberschuss wirklich nutzt, wovon ich die ganze Zeit ausgegangen bin!
Für mich ist nach dem Einlesen ins Betriebshandbuch und den Community-Beiträgen die nachfolgenden Punkte in Bezug auf meine Anlage noch nicht ganz verständlich.
Meine vollständigen Anlagenkomponenten sind aus dem beigefügten Bild ersichtlich. Kurz zusammengefasst:
Für mich stellen sich nun die Fragen:
Ich hoffe das ich hierzu ein Feedback bzw. Hilfestellungen von euch bekommen kann.
Besten Dank und Grüße
Berker
Hallo zusammen,
vielen Dank erstmal an alle, die hier Schreiben und Antworten! Durch diesen Thread wird man schon viel schlauer!
Wir haben eine Vitocal 200-G BWC 201.B13 mit Vitotronic 200 und möchten gerne ein Solar-Edge System mit Backup-Strom anbinden.
Der SolarEdge SE10K-RWB48 Wechselrichter kann von Haus aus kein SG-Ready (wenn meine Infos stimmen). Allerdings das optional erhältliche Solaredge Home Load Controller SEM-DCS-R08-00, welches wir uns anschaffen müssten. Die PV-Anlage ist aktuell in der Installation.
Bei der Installation der Wärmepumpe vor einem Jahr wurde uns ein Viessmann E380 Energiezähler verbaut, aber nur blind im Verteilerkasten.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, welche Anbindung denn hier am meisten Sinn macht - auch im Hinblick auf die "EVU-Steuerungsmöglichkeiten".
1. Option: Falls unsere Wärmepumpe SG-Ready kann?: Solaredge Home Load Controller SEM-DCS-R08-00 mit SG-Ready der Wärmepumpe. EVU kann über Solaredge SEM-DCS-R08-00 (SG-Ready potentialfreier Kontakt) steuern, Sollwerterhöhung etc. über SG-Ready ebenfalls möglich über die SG-Parameter der Wärmepumpe. > E380-Zähler kann weg? Nachteil: Eigene Steuerungsmöglichkeiten sehr rudimentär - keine Vorgaben nach Verbrauch etc. möglich?
2. Option: E380 Zähler mit CAN-Bus Schnittstelle zur Wärmepumpe. Wie kann hier der Netzbetreiber steuern? Brauchen wir hier noch zusätzlich ein Grid-Modul o.ä.? Wo werden die Einstellungen vorgenommen? Am Energie-Zähler E380 (Webinterface) oder an der Wärmepumpe ?
3. Option: Smarte Steuerung für Überschuss über IOBroker / Viessmann API. Nachteil: EVU kann nur am Hausanschluss "steuern" durch einen separaten Smartmeter?
4. Option: Über Solaredge ONE und EEBUS. Das scheint der neue "Goldstandard" zu sein, über den auch der EVU "steuern" kann / darf. Dafür benötigt man aber wohl wieder zusätzliche Zähler von Viessmann, oder sehe ich das falsch? Laut meinen Infos 2 Stück: 1 x E380 und ein Viessmann Solar-Log Smartmeter - der eine am Netzanschlusspunkt und der andere in der PV-Zuleitung??
Was macht hier am meisten Sinn und stimmen die o.g. Punkte soweit?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Frank
Hallo,
Ich habe es endliche hinbekommen meine Wärmepumpe über EEBUS mit der Vitoconnect zu verbinden. Bei Überschuss funktioniert das ganze auch, im Display steht SG Ready und die Wärmepumpe erhöht die Solltemp.
Bisher hatte immer mein Speicher die Priorität 1 und die Wärmepumpe die 2.
Nun habe ich das Problem das der Akku voll geladen wird an manchen Tagen und dann nochmal für 30min die WP anspringt.
Ich dachte mir es wäre vielleicht sinnvoller die Prioritäten zu tauschen, die Wärmepumpe einfach weiter laufen lassen, bis zum höheren Sollwert und mit dem Überschuss schon mal den Speicher zu laden.
Nun hatte ich aber das Problem, dass die Wärmepumpe munter geheizt hat, der erhöhte Sollwert wurde nicht erreicht, Überschuss war auch keiner mehr da, trotzdem lief die WP und hat den Akku leer gesaugt und ich bin fast gestorben vor Hitze im Haus, als ich nach Hause kam.
Warum funktioniert das ganze nicht wenn der WP Priorität 1 gebe? Kann jemand helfen?
bei einer ON/Off WP wie die 200-G reicht SG-Ready eigentlich völlig.
Wenn du das SG-Ready Signal irgendwie aus der PV heraus bekommst passt das .
2)bei der 200-G brauchst du einen Zähler mit Modbus Schnittstelle nicht mit CAN
3) wenn du die Daten PV in einer Haus Automation hast, kannst du auch per MQTT die Vitocal beeinflussen, dazu braucht du noch den Vitoconnect-Splitter. Die API wäre mir da zu instabil und nicht zuverlässig.
Das EVU könnte die WP per SG-Ready dann weiterhin anfordern.
4) da deine WP den Überschuss sowie so nicht stufenlos verwenden kann würde ich das nicht machen.
Vielen Dank für die Infos und Deine!
Dann ist wohl der E380 Zähler ohnehin falsch, da die 200-G ja gar keinen CAN hat / braucht. Also kann der schonmal weg...!?
Welche Lösung würdest Du denn hier jetzt bevorzugen, wenn das EVU steuern können muss? Bei der 3. Option brauchte ich ja nur wegen der Steuerung für das EVU den Vitoconnect--Splitter, richtig? Alles andere (was ich dann steuere), läuft über die API / MQTT).
Oder jetzt doch nen anderen Zähler (Modbus - muss ich da einen Viessmann nehmen?) einbauen? Dann hätte ich ja wieder das Problem, dass das EVU nicht steuern kann bzw. das so nicht zugelassen ist?
Option 1 mit dem SEM-DCS-R08-00 (dadurch habe ich die SG-Ready-Funktion und das EVU kann steuern?) als Lösung?
Was ich noch nicht kapiere: Wie kann das EVU hier die Wärmepumpe "steuern" (also nicht direkt den ganzen Hausanschluss)? Wir haben ja auch noch Batteriespeicher und Wallbox. Das Gesetz schreibt doch vor, dass diese Verbraucher (über 4,2 kw) steuerbar sein müssen. Deshalb scheint der Ansatz von Solaredge ONE gar nicht schlecht zu sein... unabhängig davon, ob der PV-Überschuss für unsere WP stufenlos verwendet werden kann oder nicht.
Vielen Dank!
Vielleicht nochmals kurz ergänzend für mein Verständnis und um es einfacher zu beschreiben:
Mit der 200G haben wir eine WP, die nicht "dimmen" kann - heißt also entweder an oder aus. Da scheint es wohl auch keine Updates o.ä. für die Steuerung zu geben.
Mit ENWG 14a haben wir die Pflicht, unsere WP zu reduzieren oder eben auszuschalten (Steuerbarkeit durch EVU). Außerdem noch unseren Batteriespeicher und auch Wallbox.
Bei der WP kommt dazu, dass wir bei Überschuss der PV gerne eine Sollwerterhöhung etc. der WP mitteilen wollen.
Das ganze soll der Norm VDE-AR-E 2829-6-1 (ist vorgeschrieben) entsprechen.
Wie schaffen wir es nun, das vernünftig umzusetzen?
Solaredge ONE mit EEBUS-Schnittstelle geht mit Wallbox und Speicher. Aber wie kommuniziere ich mit der WP?
Alternativ Solaredge SEM-DCS-R08-00 Schaltkontakt. Dadurch bekomme ich potentialfreie Schaltkontakte aus dem WR raus - aber wie differenziere ich dann den PV-Überschuss und EVU-Sperre?
Ich kann ja schlecht bei PV-Überschuss der WP sagen, sie soll arbeiten und dann wenn das EVU drosselt bzw. Das Signal kommt, dann die WP (z.B. über ein Schütz) stromlos schalten? Und selbst wenn ich das so machen würde, dann könnte ich die WP nicht mal mit dem vorhandenen Speicher oder der PV-Leistung betreiben.
die §14a Pflicht gilt aktuell nur für Anlage neuer 1.1.2024.
Bei Anlage die man nicht dimmen kann aber Verdichter + Heizstab mehr mehr als 11 kW haben, kann man auf 40% reduzieren. 5,25 kW + 9 kW = 14, 25 kW
40% von 14, 25 kW sind 5,7 kW
Durch einfach abschalten des Heizstab per Relais kann man bei der B13 §14a erfüllen.
>> wie differenziere ich dann den PV-Überschuss und EVU-Sperre?
Es geht nur eines.
Mit §14a gibt es keine EVU Sperre mehr.
Falls in x Jahren das EVU die WP einschalten möchte (noch in Diskussion) könnte man das über SG-Ready triggern.
Vitoconnect--Splitter ist ein Open Sources Project. Damit könntest du die Solltemperaturen per MQTT um x Grad höher setzen.
Ich danke Dir!
14a gilt für mich meines Wissens trotzdem, da wir jetzt die PV Anlage installieren und dadurch werden alle Geräte >4,2kw "steuerpflichtig".
Wir werden dann die Zuleitung zum Heizstab per Relais abschalten und das Relais wird durch das Smartmeter GW vom MSB gesteuert - oder eben durch Solaredge ONE und dem Schaltkontakt mit Relais dazwischen (digitale Schnittstelle erfüllt die Normen).
EVU Sperre gibt es allerdings m.W.n. schon noch - wenn ein Verbraucher im Sinne von 14a nicht steuerbar ist, dann muss auf "0" - also aus - geschaltet werden können. Wallbox und Speicher sind regelbar / steuerbar. WP ja leider nicht - aber das lösen wir ja dann durch die 40% Regelung.
Alternative wäre ja noch, mit dem Schaltkontakt von Solaredge (hat 2 potentialfreie Ausgänge) bei PV Überschuss die SG-Ready Funktion anzusteuern und bei SIgnal vom EVU zum "dimmen" den EVU-Sperrkontakt zu beschalten. Dann wäre der Verdichter zwar aus und könnte theoretisch auch nicht über PV oder Speicher betrieben werden, aber wenn man das über Solaredge ONE regelt, dann könnte man diese Bedingungen mit einfließen lassen. Sprich wenn der Speicher voll ist, wird der Sperrkontakt nicht beschaltet. Erst wenn die WP mehr als 4,2kw vom EVU ziehen will, schaltet der EVU-Sperrkontakt an.
Wäre - wenn ich keinen Denkfehler habe - auch eine ganz gute Lösung.
Vielen Dank!
>>Überschuss die SG-Ready Funktion anzusteuern und bei SIgnal vom EVU zum "dimmen" den EVU-Sperrkontakt zu beschalten.
Die Vitocal hat dafür nur 1 Kontakt.
Der wird entweder als SG-ready oder als EVU Sperre konfiguriert, beides gleichzeitig geht nicht!
>>Erst wenn die WP mehr als 4,2kw vom EVU ziehen will, schaltet der EVU-Sperrkontakt an.
wenn du sie mit der 40% Regel anmeldest darf sie in deinem Bsp. bis 5,7 kW ziehen.
Das ist immer erfüllt, so lange der Heizstab aus ist.
OK. Ich verstehe. Wieder was gelernt. Danke! Sehr schade...
Gibt es denn bei der 200 G die Möglichkeit, den Heitzstab über Kontakte (potentialfrei?)zu schalten? Oder muss ich da an der Steuerung mit einem Schütz die Stromzufuhr / Phase unterbrechen? 8 adriges rj45 Kabel liegt vom Verteilerschrank zur WP, wäre ideal, wenn ich das dafür nutzen könnte.
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