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Erhöhte Trinkwasserhygiene Vitocal 060-A

Kann mir jemand einen Rat geben, wie oft ich das Hygiene-Programm (Aufheizung des WW auf 62 Grad) laufen lassen soll ?  Es ist bei der Vitocal 060-A mit 178 Liter im Intervall von 1 - 30 Tagen einstellbar.  Die tägliche Warmwasserentnahme ist relativ gering, ca. 30 Liter pro Tag.

 

Danke im Voraus für einen Ratschlag.

8 ANTWORTEN 8

Frage 1: Warum ein so grosser Speicher, wenn dein Bedarf sehr gering ist ?

Frage 2: Wie hoch ist die WW-Soll eingestellt?

Frage3: Sind Zeitfenster für die WW-Bereitung eingestellt ?

 

Und bevor überhaupt ein Hygieneprogramm aktiviert wird, sollte man testen, ob es überhaupt nötig ist. Denn Legionellen vermehren sich nur selten in einem Speicher. Eher schon in Leitungsabschnitten oder Armaturen. Besonders Duschschläuche und Perlatoren. Die werden aber von der Temperaturerhöhung aber gar nicht erfasst.

Es sei denn, du würdest spülen. Dafür reicht aber die Leistung der WP nicht aus.

Hallo Franky,

Danke für die qualifizierte Antwort ! ... und Danke für den Hinweis, dass man nicht nur auf den Speicher, sondern auch auf die Leitungen und Armaturen schauen muss ... und kannst Du mir noch sagen, wie ich testen kann, ob überhaupt ein Hygieneprogramm nötig ist ? ... meinst Du eine regelmäßige Wasseruntersuchung auf Legionellen ?

und zu Deinen Fragen:

1.) Die WP steht in einem Reihenhaus, das wird aktuell nur von einer Person bewohnt, in Zukunft aber von 2-4 Personen

2.) Aktuell habe ich 50 Grad eingestellt

3.) Die WW-Bereitung ist von 4:00 - 20:00 eingestellt

Ah ja,so wird das Bild klarer.

Mit 50 Grad bist erstmal ganz gut dabei.

Sorgen bereitet höchstens der derzeit geringe Verbrauch. Der Speicherinhalt sollte wenigstens rechnerisch alle zwei Tage verbraucht werden. Einen Test kann man durchführen lassen,um zu sehen,ob überhaupt eine Tendenz besteht. 

Wenn man sicher gehen will,ohne zu testen,kann man,solange der Verbrauch so gering ist,das Brauchwasser einmal wöchentlich auf 60Grad erhitzen. Viel mehr ist nicht drin bzw.steht in keinem Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit. 

Im übrigen kommt unser Immunsystem sehr gut mit Legionellen zurecht. Nur sehr alte bzw. immungeschwächte Menschen können unter Umständen erkranken. Und das auch nur,wenn Legionellen eingeatmet werden. 

Hallo Carletto,


zudem sollte man bei "Hygene"-Programmen von WPs berücksichtigen, das Legionellen zwar bei 60°C ihre Vermehrung einstellen aber noch nicht abgetötet werden. Das geschieht erst ab etwa 70°C. Es hilft also so gut wie gar nichts den Speicher auf 60°C aufzuheizen. Für eine Sterilisation gegen Legionellen muss man alle Wasserstränge bis zu den Zapfstellen gleichzeitig mit über 70°C spülen. Die Hygene Progemme bei WPs sind daher sinnlos l


Ein wesentllcher Förderer zur Verbreitung von Legionellen sind übrigens WW-Zirkulationsleitungen, da diese Das Wasser von den stagnierenden Enden zurück in den Speicher spülen. Leider kann man diese einmal gebaut nicht mehr stilllegen, sondern muss diese ebenfalls in Betrieb halten und regelmäßig Spülen um schlimmeres zu verhindern.


Gruss Gwyn

Legionellen werden ab einer Temperatur von 60 Grad abgetötet, siehe:  https://www.bundestag.de/resource/blob/947272/cc7cce64da5a0983382949ac996e72ff/WD-8-021-23-pdf.pdf

Die Angaben des UBA, September 2011, sind überholt.

mlz

sagt der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. Auf welche Studien sich ihre Aussage stützt, kann ich leider nicht erkennen. Kannst du mir bitte eine Referenz nennen?

 

Das Umweltbundesamt wird dagegen mit der Aussage zitiert "Am Austritt des Trinkwassererwärmers sollte stets eine Temperatur von mindestens 60 °C eingehalten werden, damit es zu keinem Legionellenwachstum kommt". Kein Wachstum != Abtötung.

Das verlinkte Dokument gelesen? "...Legionellen nicht mehr so schnell, ab 50 °C wird
die Vermehrung wirksam gehemmt, oberhalb von 60 °C sterben die Bakterien schnell ab.“
Weitere Quellen, auf die sich die Aussage bezieht,  finden sich im verlinkten Dokument.

Oder z.B.:

https://www.health.qld.gov.au/public-health/industry-environment/environment-land-water/water/risk-m...

 

Es ist aber nicht nur die Temperatur entscheidend, sondern auch die Zeit in der die Temperatur gehalten wird. Bei 60 Grad sollten es mehr als 30 Minuten sein und bei 65 Grad 2 Minuten.

Bei 70 Grad sterben sie fast sofort. Es sind keine 70 Grad notwendig um diese abzutöten, es reichen auch 60 Grad.

 

Und hier noch eine Aussage von Viessmann zu dem Thema:

https://community.viessmann.de/t5/Gas/Hygieneprogramm-oder-dauerhaft-WW-Temperatur-erhoehen/td-p/220...

mlz

Hallo Mlz!


Ich kann @Aixtom nur recht gebe; Leider ist kein Einziger deiner verlinkten Artikel wirklich von wissenschaftlichen Quellen gestützt sondern basiert nur auf den vereinfachenden Aussagen von politischen Institutionen. Zudem gibt es in Deutschland offensichtlich sehr widerstreitende Meinungen aber wenig belegte Informationen.


Wenn du mal wirklich gesicherte fachliche Informationen zu dem Thema lesen willst dann kann ich dir nur Strategies for Legionella Control and Their Application in Building Water Systems empfehlen. Dieser Artikel widerlegt fast all vereinfachenden Aussagen, die du oben getätigt hast.


Insbesondere gibt es Legionellen, die bei ≥60°C mit Nichten schnell absterben, sondern viele Stunden und Tage brauchen um in der Teilungsfähigkeit und Infektionsfähigkeit "logarithmisch" reduziert zu werden. Und selbst bei 70°C dauert dies Reduktion bei einigen Arten noch viele Minuten, so dass eine "echte" thermische Desinfektion als nicht praktikable angesehen wird. Ich kenne auch einen Fall in einem Vielparteienhaus wo dieses trotz wiederholter Versuche gescheitert ist.


Was der oben Zitierte wissenschaftliche Artikel nämlich auch zeigt ist, dass die Strategie zur Vermeidung von Legionellen und den daraus resultierenden Lungenentzündungen nicht so Einspurig durch Temperatur erfolgen muss wie die deutsche Diskussion das gerne hervorhebt. Mindestens genauso wirksam und auch vom WDGV empfohlen ist die richtige Dimensionierung des Rohrleitungsnetzes und der Speicher, aber auch das verwendete Materials und die Qualität des Trinkwasser bezügliche organischer Substanzen und Chlor haben ihre Auswirkung.


Zuletzt hat auch der Durchsatz und die Gestaltung der Zapfstellen  einen starken EInfluss auf die Entwicklung von Legionllen. Eine niedrige VLT erhöht z.B. den Durchsatz und sorgt so ständig für eine Reduktion der Konzentration von Legionellen.


Ein Gefahr geht daher von Legionellen vor allem dann aus, wenn eine üppige Dimensionierung der WW-Anlage mit mit hoher Zapfleistungen großem Speicher und Zirkulation stagniert. Das kann aber genauso bei 60°C passieren wie bei 50"C.


Daher hat die Bundestags Kurzinfo auch einen wahren Kern: "Die Befürchtung, dass es durch den Einsatz von Wärmepumpen vermehrt zu Legionellenwachstum kommt, scheint bisher nicht ausreichend begründet zu sein."


Gruß Gwyn

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