Hallo liebe Community, einmal mehr stelle ich die fragwürdige Regelungsstrategie der 250 in Frage.
Anlage Vitocal 250-A 13KW
Fußbodenheizung 190m2 mit Mischer ohne ERR, Kombispeichersystem mit integrierter Solarthermie. Zur Anmerkung, dieses Verhalten habe ich seid der SW 2440.
Zuerst einmal ist es unverständlich einen augenscheinlich eisfreien Verdampfer im regelmäßigen Turnus mit höherer Vorlauftemperatur als im normalen Abtauvorgang zu fahren. Insbesondere sollte doch hier wohl viel weniger oder wenn überhaupt garkeine Energie verwendet werden? Der Effekt tritt immer dann auf wenn die Außentemperaturen zu hoch für eine Vereisung sind.
Die Anlage startet in der Nacht bei ca. 2.5 Grad einen turnusmäßigen (alle 6 Stunden) Abtauvorgang.
Bei dem augenscheinlich Eisfreien Verdampfer wird die Vorlauftemperatur auf fast 55 Grad angehoben. Alles wird standesgemäß beendet. Nur leider macht die Regelung einen Strich durch die Rechnung.
In dem Diagramm unmittelbar nach dem Abtauvorgang sieht man wie die WP mit erhöhtem Vorlauf wie vor dem Abtauvorgang weiter Arbeitet wie eigentlich von meinem Heizkreis benötigt wird. Das Resultat: der Mischer fährt schrittweise zu und die überschüssige Wärme kommt im Pufferspeicher an. Der Pufferspeichersensor meldet nun einen höheren Wert wie der HK. Die mickrigen 2k Ausschalthystere sind dann erreicht und anschließend schaltet die WP ab.
Nach 10 - 20 Minuten Stillzeit startet meine WP wieder und regelt so als wenn nichts gewesen wäre.
Nun kommt der Zirkus.
Bei einem normalen Abtauvorgang sieht das ganze anders aus. Die Anlage läuft normal weiter. AT Temperaturen um die 1 Grad
Hier noch weitere Informationen:
Anlageverhalten nach turnusmäßiger, nicht sichtbarer Vereisung, Abtauvorgang:
Anlageverhalten nach normalen Abtauvorgang mit sichtbarer Vereisung:
Kann mir einer erklären:
Was soll den bitte dieses Regelungsverhalten? Und warum ist beim turnusmäßigen Abtauvorgang plötzlich die Vorlauftemperatur konstant höher als noch vor dem Abtauvorgang obwohl der Pufferspeichersensor schon Überschuss meldet?
Es wird unnötige Energie verschwendet, bei dem turnusmäßigen Abtauvorgang reicht sicherlich ein Vorlauf von vielleicht maximal 40 Grad?!. Bzw. Muss der überhaupt sein?
Und dann noch der Zwangsstop des Verdichter..
Die Abtausstrategie ist einfach katastrophal, das muss man einfach so sagen.
Hat das Verhalten noch jemand beobachtet?
LG Daniel
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Ich konnte das Problem mit der Abschaltung des Verdichter nach dem zyklusgesteuerten Abtauvorgang nun lösen.
Hier hat eine leichte Justage des Pufferspeicherfühler geholfen.
Dennoch stehen hier einige Fragen über die Sinnhaftigkeit offen.
Lg Daniel
@Mr_Vito schrieb:Kann mir einer erklären:
Was soll den bitte dieses Regelungsverhalten? Und warum ist beim turnusmäßigen Abtauvorgang plötzlich die Vorlauftemperatur konstant höher als noch vor dem Abtauvorgang obwohl der Pufferspeichersensor schon Überschuss meldet?
Die für den Abtauvorgang erhöhte/vorgehaltene Wärmemenge wird bei einem unnötigen Abtauvorgang nicht/kaum "verbraucht" (weil keine Vereisung) und kann möglicherweise den Puffer dann so weit überladen, dass die WP dann (den Verdichter) abschaltet.
Die turnusmäßigen (alle 6h) Abtauvorgänge, die bei niedrigen Außentemperaturen auftreten, scheinen eine Art fail-safe zu sein für mögliche Vereisungen (z.B. ungleichmäßige Vereisungen, Sensorprobleme), die die Anlagensensorik nicht gut erkennen kann.
Hallo Daniel, sehr interessant,
genau das passierte als ich gestern im Garten war, obwohl auf dem Verdampfer kein Eis war. Danach sofort Wärmepumpe ab in die Zwangspause, also wie bei Dir. Wie wenn die 2440 ihrem eigenen normalen Abtauvorgang bei Eisbildung nicht trauen würde. Dazu konnte ich auch nirgends was finden.
Zumindest mit meinem Kombispeicher ist die Software 2440 bei kalter AT nicht gut Freund und reagiert sehr aggressiv.
VM hat sich in dem Thread dazu zur der Regelstrategie noch nicht geäußert. ich denke aber Flo Schneider ist gar nicht da warte mal ab.
VG
Viessi18
Ist mir alles einleuchtend aber die Tatsache ist das hier eine unausgereifte Abtaustrategie angewendet wird. Das Problem könnte man vermutlich ganz leicht beheben wenn alle Anlagenbesitzer mit egal welchen Anlagenschema mit Heizwasserpuffer die Heizhysterese einstellen können. Zusätzlich muss bei weitem nicht die erforderliche Abtauenergie noch höher gefahren werden wie bei einem normalen Abtauvorgang. Anhand der Außentemperatur könnte man ja der Anlage beibringen die erforderliche Abtauenergie dann dementsprechend zu drosseln. Es heißt ja nicht umsonst die schlaue Wärmepumpe von Viessmann.
LG
@Mr_Vito schrieb:Ist mir alles einleuchtend aber die Tatsache ist das hier eine unausgereifte Abtaustrategie angewendet wird.
Ich widerspreche Dir da nicht, aber mangels genug Informationen seitens Viessmann kann ich nicht beurteilen, aus welchen tatsächlichen Gründen die Anlage sich in einigen Punkten so verhält, wie sie sich verhält. Was ist eine bewusste Abwägungsentscheidung und was ist einfach nur unausgereift oder versucht einen Produkt(design)fehler der Hardware auszugleichen?
Heute wieder ein super Beispiel da wir ja momentan eine super Übergangszeit haben.
Tagsüber Temperaturen um die 15 - 18 Grad, Nachts Temperaturen bis Minus 5 Grad.
Z.B heute, die Anlage schaltet heute morgen gegen 09:30 Uhr ab da die Sonne schien, meine Solarthermie den Speicher aufgeheizt hat und die Außentemperatur sehr schnell angestiegen ist.
Ca. eine Stunde vorher hatte sie nochmals einen normalen sichtbaren Abtauvorgang beendet.
Heute Abend gegen 18:45 war die Sonne verschwunden, die Außentemperaturen rauschten in den Keller und das Warmwasser durch Duschen und Baden verbraucht. Anlage geht wieder an.
Aber nicht so wie man es sich denkt nein. Sie startet erst mal nach ca. 10 Minuten Lauf einen unnötigen vermutlich zeitgesteuerten Abtauvorgang der völlig Banane ist da definitiv 0 Vereisung vorhanden war.
Dies hatte wieder das gleiche Verhalten zur Folge das die Anlage wieder aus ging da die Wärmeflut mein System durcheinander gebracht hat.
Mir erschließt sich nicht das man bei tagsüber über 15 Grad AT (was die WP mit ihren Sensor aufgezeichnet hat) dann gegen später bei ca. 6 Grad AT gegen 18:45 wieder einen Abtauvorgang starten muss?
Eine Steuerung die einfach nur Banane ist.
Im Anhang ein Diagramm zur Veranschaulichung:
Nach 15 Minuten Stop fährt die Anlage normal an und tut das was sie normal auch soll, regeln.
LG
Das kenne ich zu gut und kann es auch gerne im Thread unten erklären, da da dieser Punkt etwas offtopic ist
Ich denke ziemlich alle Auslöser zu kennen. Schreibe dort bei Bedarf einfach rein.
Das hatte ich neulich unter ähnlichen Bedingungen an zwei Tagen hintereinander.
Ohne, dass etwas an Kondensat dabei abgelaufen wäre.
Absolut nicht nachvollziehbar, warum nach mehrstündigem Leerlauf, dann Abends, kurz nach dem Start ein Abtauvorgang initiiert wird.
Sehe ich genau so.
Vorallem nach dem "Fehlstart" läuft ja wieder alles normal. Und auch bei den üblichen Abtauvorgängen ist alles normal. Das muss sich die Entwicklung genauer anschauen finde ich.
Warmwasser wurde die letzen Tage nicht manuell per WP erwärmt, dafür hat meine Solarthermie gesorgt. Sie lief nur nachts wegen der frostigen Temperaturen.
Ich habe nun mal beide Abtauvorgänge verglichen.
Man sieht eine deutliche andere Strategie:
Zuerst der Verlauf des normalen Abtauvorgang mit sichtbarer Vereisung heute morgen gegen 05:00 Uhr bei ca. 0 Grad:
Man erkennt wie die Stromzufuhr zunimmt um den internen Puffer aufzuladen, ab einen Peak von "nur" 4500 Watt stoppen schließlich die Ventilatoren, und der Verdichter erwärmt den Verdampfer bis ca. 4 kW Stromaufnahme. Alles läuft ohne Beanstandung.
Nun der zeitgesteuerte Abtauvorgang, ohne sichtbarer Vereisung, heute gegen 19 Uhr nach Verdichterpause seid 09:30 Uhr bei noch 8 Grad AT:
Kürzere heftigere Aufladephase, (wofür auch immer bei tagsüber über 15 Grad und Verdichterpause) bis 5500 W Peak wird der interne Puffer aufgeheizt um einen eisfreien Verdampfer abzutauen!
Kurz nach dem Ventilatorenstopp merkt die Regelung wohl das der Verdampfer bereits eisfrei ist, weshalb die Stromaufnahme niedriger bleibt. Der Abtauvorgang wird demnach "mittendrin" verkürzt, das 4/3 Wegeventil umgeschaltet und die gesamte Restwärme über 45 Grad geht in den Heizkreis, darauf hin macht der Mischer natürlich dicht, geht nun in den Puffer wo dann der Fühler merkt das wird mir zu heiß..
Die Anlage beruhigt sich daher nicht mehr und das wars dann. Das ist mehr als fragwürdig. @Flo_Schneider kannst du mir dazu mehr sagen?
Lg
@Flo_Schneider könntest du mir diese etwas sinnfreien zyklischen Abtauvorgänge genauer erklären?
Wieso wird hier eine höhere Abtauenergie berechnet wie eigentlich benötigt wird?
Mit über 50 Grad einen augenscheinlich Eisfreien Verdampfer abzutauen ist sicherlich nicht der gewollte Effekt?
Das restliche Wasser das im Inneren Pufferspeicher erwärmt wurde wird sinnlos in mein Heizwasserpufferspeicher eingezogen. Am meisten stört mich allerdings der Verdichterstopp.
Lg Daniel
Auch hier sieht man die normalen 4 Abtauvorgänge mit Vereisung und zum Schluss der unsinnige Abtauvorgang ohne Vereisung der dann zur Abschaltung der Anlage zur folge hat. Dort erkennt man sogar höhere Leistungsspitzen. AT ca. 1 Grad Nachts und 5 Grad Mittags.
Es wird immer lächerlicher.
Nach 5 stündigen Stillstand der Anlage ohne Rückstände einer Vereisung am späten Nachmittag direkt nach dem Start wieder ein sinnfreier Abtauvorgang der sage und schreibe nach ca 20 Minuten wieder mit dem kompletten Stillstand endete. Bisher kein Statement von Viessmann.
Hallo Mr_Vito,
ich empfehle dir, dich diesbezüglich an deinen Fachbetrieb zu wenden, damit dieser dies unserem Technischen Dienst zur Überprüfung melden kann.
Viele Grüße
Flo
Okay alles klar.
Kannst du mir sagen weshalb überhaupt ein zyklusgesteuerter Abtauvorgang stattfindet?
Lg
Es ist kein reiner, zyklengesteuerter Abtauvorgang. Es kommt dabei auch auf die Verdampfungstemperatur an. Erst wenn diese unter 0 °C liegt und bei dieser Bedingung eine maximale Betriebszeit überschritten wurde, wird ein Abtauvorgang eingeleitet. Weshalb die Funktionen so sind, wie sie sind, kann ich dir nicht beantworten.
Viele Grüße
Flo
Ich nenne es aus dem Grund Zyklus weil ich sagen kann das es alle 6 Stunden auftritt. Und dort spielt es keine Rolle ob die Anlage in der Zwischenzeit aus oder an war. Vorallem Wenn die Außentemperatur zwischen 4 und 10 Grad liegt ist keine Vereisung sichtbar und vorallem nicht anzunehmen. Mir ist es einleuchtend das die Verdampfertemperatur bei den Außentemperaturen trotzdem unter 0 fallen kann. Aber muss dann wirklich zwangsläufig so viel Leistung erzeugt werden? Es reichen dafür doch sicherlich 30 Grad Vorlauf. Bei solchen Abtauvorgängen wird sogar eine höhere Leistung wie beim normalen Abtauvorgang abgefragt. Das könnte man doch sicherlich anders lösen oder nicht?
Lg
Ich kann dir hier zu den Gründen einzelner Funktionen, weshalb sie so umgesetzt worden, keine Auskunft geben.
Viele Grüße
Flo
Ich konnte das Problem mit der Abschaltung des Verdichter nach dem zyklusgesteuerten Abtauvorgang nun lösen.
Hier hat eine leichte Justage des Pufferspeicherfühler geholfen.
Dennoch stehen hier einige Fragen über die Sinnhaftigkeit offen.
Lg Daniel