Hallo zusammen,
mich interessiert aktuell die Frage, wie ein normales Startverhalten bzw. die Aktivität der Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Fußbodenheizung im ganzen Haus aussehen sollte. Also quasi in welchen Intervallen bzw. Zeitabständen sollte die Wärmepumpe generell starten? Und wie lange sollte in etwa die Laufzeit pro Start sein (also etwa: pro start 1h oder 30min Laufzeit)?
Ich bin mir bewusst, dass es da durchaus Abweichungen und Besonderheiten von Haus zu Haus gibt - mich interessiert das generelle Verhalten, Besonderheiten ausgeschlossen 🙂
Variante 1: Die Wärmepumpe startet mit hoher Leistung und schaltet sich nach einiger Zeit direkt ab - quasi ohne die Leistung vorab zu reduzieren.
Variante 2: Die WP startet mit steigender Leistung, vermindert geht nach einiger Zeit die Leistung im Zeitverlauf und schaltet erst nach einer längeren Zeit ab.
Variante 3: die WP startet mit steigender Leistung und vermindert nach einer kurzen Zeit die Leistung stark und läuft noch einige Zeit auf niedrigem Niveau weiter bis sie sich letztlich abschaltet.
Vielen Dank vorab! 🙂
Wir haben einen 500 Liter Pufferspeicher. Danke dir für die Erklärung, das klingt logisch, aber bei 500l sollte es etwas länger dauern oder?
Ich finde es wirklich schwierig, da so eine Beobachtungen wirklich einzuschätzen.
Hallo @qwert089, ich muss deine Berechnung leider deines letzten Kommentars nochmal aufgreifen.
Ich will nicht sagen, dass etwas falsch ist, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl. Wie komme ich darauf:
Ich habe die (Pufferspeicher) Parameter 7203 und 7209 so eingestellt, dass bei 4K Unterschreitung die WP starten und bei 4,5K Überschreitung die WP stoppen soll. Gekennzeichnet habe ich das mit der Orangenen und Roten Linie in dem nachfolgenden Diagramm. Die Grüne Linie stellt den Vorlauf SOLL dar. Die Werte greif eich über die Viessmann API ab.
Warum fällt denn nach dem Stop der Wärmepumpe die Temperatur sofort so steil ab? In meiner Logik dachte ich, wenn der Puffer eine Temperatur von 37° während der Heizphase erreicht und der Vorlauf SOLL 33° benötigt, das die Temperatur des Puffers langsamer und die Kurve flacher abfällt, da ich eine höhere Temperatur habe, als ich benötige. Wenn der Puffer etwas unter der Temperatur des Vorlauf SOLL ist, und mehr Wärme benötigt wird, wie der Puffer hat, dann ist es ja klar, dass die Kurve steiler fällt.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall wenn die die Grafik etwas genauer anschaut. Den steilsten Abfall der Temperatur habe ich, wenn die Temperatur des Puffers über der des Vorlauf SOLL liegt.
Oder verstehe ich hier etwas generell falsch?
danke euch abermals im Voraus! 🙂
Hallo,
der Puffer ist eine große hydraulische Weiche.
Die Durchströmung sieht ganz ähnlich aus wie bei einer kleinen Weiche.
Wir haben normalerweise den Fall 3, dass die Sekundärpumpe mehr liefert als die Heizungspumpe entnimmt.
Wenn die WP läuft, misst der Sensor einen Teil von dem dicken roten Pfeil
Wenn die WP abschaltet und die Sekundärpumpe stopp, misst der Sensor plötzlich das rosa Medium.
Das sich dann von unten nach oben durchschiebt.
Danke dir abermals für deine hilfreiche Antwort.
An der Stelle muss ich aber nochmal etwas grundlegendes fragen: Was ist für die Betriebsweise der Wärmepumpe mit Pufferspeicher besser?
Und gibt es dafür entsprechende Parameter womit ich eventuelle Einstellungen vornehmen kann?
Viele Grüße
Hannes
Im Heizbetrieb reicht es, etwas über der Solltemperatur den Wert zu halten (wenn die WP es schafft ohne zu takten).
Wenn man hier noch das Plus einstellen könnte, dann ließe sich noch etwas Heizenergie zum speichern festlegen, für die Anwender, die mit EVU-Sperren zu tun haben und die Sperrzeit überbrücken möchten.
Bei der WW-Erzeugung sollte in endlicher Zeit das WW im Speicher auf Solltemperatur gebracht werden.
Hallo Hannes,
aus der Planungsanleitung :
Wenn du keinen mobilen Ultraschall Volumenstrommesser hast, kann man das nur über die Temperaturen oder Pumpendiagramme +Förderhöhe + aktueller el Leistungsaufnahmen abschätzen.
Je nach Modell zeigt die Heizungspumpe den Volumenstrom auch an.
Bzw. testweise die Sek Pumpe absenken bis der Padelschalter einen Fehler ausgibt. Dann weiß man dass man bei min Volumenstrom von angekommen ist.
>>Betriebsweise der Wärmepumpe mit Pufferspeicher besser?
normalerweise möchte man, dass die WP in Teillast läuft und nicht den Puffer mit Vollgas lädt und so einen schlechten COP hat.
Danke abermals für die Erklärung 🙂
So langsam komme ich mir etwas blöd vor.. immer wenn ich mich für die Erklärung einer vorherigen Nachricht bedanken will, fällt mir etwas anderes auf, was ich fragen möchte/muss.
Jetzt aktuell habe ich beobachtet, dass die WP startet und einfach nicht den Pufferspeicher auf 4,5 Grad überhitzen kann. In den letzten Wochen lief das wirklich gut.
Was habe ich eingestellt: Ausschalthystere Puffer 4,5 Grad und minimale Leistung Sekundärpumpe von 65% auf 60%.
Gestern Abend gegen 18:20 ist die WP gestartet und hat dann gar nicht erst die 4,5 Grad Übertemperatur des Pufferspeichers erreicht, im Gegenteil die Puffer-Temperatur wurde weniger und ging gegen 23 Uhr wieder aus. Kurz vor 0 Uhr wieder an und läuft seitdem bis jetzt 7 Uhr, ohne, dass die Temperatur steigt.
In den letzten Wochen lief das wirklich gut. Das Einzige was ich in den letzten Tagen geändert habe, war das Niveau der Heizkurve um 1 reduziert habe.
Viele Grüße
Hannes
Ich habe zwei weitere Fragen 😀 (cc: @Flo_Schneider )
Bei überwiegend kalten Temperaturen springt bei uns die Gastherme zusätzlich zur Wärmepumpe mit an. Das ist ok so, läuft aber nur recht kurz. Jetzt habe ich die Idee, wenn die Gastherme sowieso mit anspringt, kann man dies ja auch nutzen und auch damit den Puffer zusätzlich erwärmen.
Parameter 7B0B Max. Überhöhung Vorlauftemp. externer Wärmeerzeuger. Dort steht in der Beschreibung:
"Überhöhung Vorlauftemperatur externer Wärmeerzeuger gegenüber dem erforderlichen Vorlauftemperatur-
Sollwert der Anlage.
Eine geringfügig höhere Vorlauftemperatur des externen Wärmeerzeugers gleicht mögliche kleinere Leckagen des Mischers aus."
Ich habe mit dem Parameter 7209 eine Überhöhung des Pufferspeichers um 4,5 Grad eingestellt. Was meint der erste Satz der Beschreibung von Parameter 7B0B mit "Vorlauftemperatur-Sollwert der Anlage" ?
Und was könnte eine "mögliche kleinere Leckage des Mischers" sein, wie im zweiten Satz der Beschreibung meinen? Hier fehlt mir ein eine Vorstellung was das sein kann.
Viele Grüße
Hannes
Hallo Hannes,
>>
etzt aktuell habe ich beobachtet, dass die WP startet und einfach nicht den Pufferspeicher auf 4,5 Grad überhitzen kann. In den letzten Wochen lief das wirklich gut.
Was habe ich eingestellt: Ausschalthystere Puffer 4,5 Grad und minimale Leistung Sekundärpumpe von 65% auf 60%.
Vielleicht ist bei 60% de Volumenstrom im Sekundärkreis kleiner als im Heizkreis.
Versuche noch mal mit 65%.
Stell die andere Frage bitte an Flo
VG
Danke für deine rasche Antwort, sowas in der Art habe ich vermutet. Ich werde den Wert des Sekundärkreises ändern und das Verhalten beobachten. Und, um das Problem einzugrenzen, das Niveau wieder um 1 erhöhen - davor lief es ja.
Viele Grüße
Hannes
@Flo_Schneider, kannst du mich bei Gelegenheit kurz aufklären? 🙂
Nimmt der Parameter 7B0B Vorlauf Soll-Wert laut Heizkurve + 4,5 Grad (Parameter 7209) oder ausschließlich Vorlauf Soll-Wert laut Heizkurve?
Was habe ich bisher eingestellt: Ich will den Puffer 4.5 Grad (Parameter 7209) erhöhen und somit eine längere Laufzeit der WP erzielen (Parameter 7341 habe ich auf 65%). Ich habe die Bivalente Betriebsweise (Parameter 7BE1) auf ökologisch stehen und der Parallelbetrieb (Parameter 7B02) soll bei 7 Grad Außentemperatur starten.
Bei den kühleren Außentemperaturen aktuell läuft die WP dann teilweise 4-5h, ehe sie die 4.5 Grad Überhöhung des Puffers erreicht hat. Die Vorlauf-Soll Temperatur laut Heizkurve wird sehr schnell erreicht - für die Überhöhung dauert es sehr lange, was einerseits gewollt ist, andererseits muss es ja nicht endlos laufen.
Was will ich erreichen: Wenn die WP eine sehr lange Zeit X läuft (Parameter 7B04), um den Puffer auf 4.5 Grad Celsius zu überhöhen, soll sich der externe Wärmeerzeuger (Gastherme) dazu schalten - damit es eben nicht endlos läuft. Wenn der Wärmeerzeuger dann einmal läuft und nicht nach 5 Minuten wieder aus geht, soll der externe Wärmeerzeuger auch ein wenig Überhöhen (Parameter 7B0B).
Meine Frage ist jetzt, wie kann ich den externen Wärmeerzeuger bei einer Überhöhung des Pufferspeichers starten lassen? Startet der externe Wärmeerzeuger nur bei Unterschreitung des Vorlauf-Soll laut Heizkurve oder kann der auch den Vorlauf-Soll laut Heizkurve + Überhöhung Puffer nutzen?
7B0B erhöht die Vorlauftemperatur des externen Wärmeerzeugers um gegenüber dem erforderlichen Vorlauftemperatur-Sollwert der Anlage. Eine geringfügig höhere Vorlauftemperatur des externen Wärmeerzeugers gleicht mögliche kleinere Lecks des Mischers aus.
Ob der externe Wärmeerzeuger startet, hängt von den Einstellungen der Betriebsweise (ökonomisch, ökologisch oder feste Temperaturgrenzen) ab (Parameter 7B02, 7B0F, 7BE1). Zudem erfolgt bei der Bedarfszuschaltung die Zuschaltung anhand des Leistungsintegrals. Das bedeutet, je länger die Wärmepumpe bei einer hohen Temperaturdifferenz zum Sollwert benötigt, den Sollwert zu erreichen, desto eher schaltet der externe Wärmeerzeuger zu (Parameter 7B03).
Viele Grüße
Flo
Danke dir für die Antwort. Aber meine eigentliche Frage war, was die "Vorlauftemperatur-Sollwert der Anlage" ist: Vorlauf-Soll laut Heizkurve oder Vorlauf-Soll laut Heizkurve + Überhöhung Puffer?
Gesetzte Parameter:
Die grüne Linie zeigt meinen Vorlauf-Soll laut Heizkurve und die orangene Linie zeigt Vorlauf-Soll laut Heizkurve + Überhöhung Pufferspeicher um 4,5 Grad Celsius.
Die Vorlauf-Soll-Temperatur der Anlage ist die Solltemperatur des höchsten Vorlaufs der Heizkreise.
Viele Grüße
Flo
Im Umkehrschluss bedeutet es, dass 7B0B die Überhöhung des Pufferspeichers ignoriert?
7B0B hat nichts mit dem Pufferspeicher zu tun. Der Parameter ist auch für Anlagen, bei denen der externe Wärmeerzeuger nach dem Pufferspeicher seine Wärme hinzugibt und das über den Mischer externer Wärmeerzeuger.
Viele Grüße
Flo