Ist eine Elektrische Zusatzheizung im Pufferspeicher sinnvoll / effizient ?

[AG-2024]

Ich plane den Einbau einer Vitocell 200-s Wärmepumpe mit 200 l  WW Speicher und Vitocell 100-e SVWA 200 l Pufferspeicher.

Habe ein PV Anlage mit ca. 7500 kwh Jahresertrag und möchte sowohl  WW als auch Pufferspeicher mit Heizstab ausrüsten- ist das sinnvoll/ effizient ?

[qwert089]

Hallo,

gibt es von Viessmann einen WP tauglichen 200l WW Speicher?

ich kenne nur welche ab 300l.

Ja mit dem EHE kann man im Sommer die WP auslassen. Das Wasser sollte aber nicht all zu hart sein.

Sonst ist das Entkalken teurer.

>>Vitocell 100-e SVWA 200 l

hat das Haus keine Fußbodenheizung? Die 200 l sind ein "Fingerhut" gegenüber der Speicherfähigkeit des  Estrich und der Baumasse.

VG 

[AG-2024]

Danke für das Feedbavk.

WW Speicher = Vitocell 100-v cvwc 200l 

Haus hat 140 Quadratmeter und keine Fußbodenhzg.

Daher die Idee den Pufferspeicher auch  mit PV Strom zu heizen 

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[Optimus1]

Ich habe einen Heizstab nur im WW im Falle des Ausfalls der WP um zumindest warmes Wasser zu haben.

Ob eine Erwärmung des WW über PV und Heizstab sinnvoll ist wage ich anzuzweifeln.

Besser ist wohl über die SG Ready Schnittstelle WP eine Überladung vorzunehmen.

Aber dies scheint auch nicht zuverlässig zu funktionieren.

Also kommt es drauf an was Du mit den Heizstäben vorhast. Dazu gibt es auch reichlich Themen hier, über die Suche zu ergründen.

[Guennie · Accepted solution]

Guten Morgen @AG-2024 ,

Bei der Planung der 200-S solltest Du als wichtigste "Eckpunkte" folgendes beachten:

• Die zum Haus passende WP Leistung. Wenn die nicht passt (zu groß oder zu klein ist) kommst in das hier im Forum schon sehr oft besprochene Taktproblem. Somit ist bei der Planung der WP Leistung vorher eine korrekte Heizlastberechnung nicht nur notwendig, sondern sogar mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben. Wenn der durchschnittliche Energieverbrauch der letzten Jahre bekannt ist, kann man das auch selber sehr einfach überprüfen, was hier der HB dann abliefert / plant.
• Bei Altbauten ist auch wichtig zu berücksichtigen, ob in den nächsten Jahren eine Thermische Sanierung geplant ist, denn dies kann die Heizlast der Zukunft beträchtlich senken, wo in Zukunft die jetzt geplante WP zu stark ist.
•  Wie bereits von qwert089 erwähnt muss der WW Speicher zur verwendeten WP passen (gemeint damit ist die für die WP Leistung passende Wärmetauscher Fläche im Speicher) ist diese Fläche zu klein, dann bekommt die WP den Speicher nicht heiß, und dafür wird die WP zu heiß. Diese Speicher beginnen um die 300L Volumen). Die sind bereits so gut, das Du zb. bei einem 300L Speicher nach dem Aufheizen auf 55°C in einem 2 Personenhaushalt mit nur Duschen, locker 2 Tage ohne weiteres nachheizen auskommst). Das ist im Sommer von Vorteil, da hier dann die WP nur jeden zweiten Tag für die WW-Bereitung starten muss. (Einsparung von Takte und Energie für die Aufheizung des Heizkreises).
• Bei einer modulierenden WP Heizung benötigst Du keinen klassischen "Heizungspuffer" mehr. Hast Du eine reine FBH dann ist hier der Estrich der Speicher. Hast Du ein Mischsystem (FBH und Radiatoren) oder benötigst Du getrennt regelbare Stockwerke etc. dann benötigst Du dadurch Divicon mit eigenen Mischer/Pumpengruppen, dann brauchst Du zur Auskopplung der Sekundärkreispumpe zu den Heizungspumpen eine "hydraulische Weiche" dazwischen geschalten - das sieht zwar optisch wie ein Heizungspuffer aus, ist aber wesentlich kleiner als ein Puffer (bei mir sind es gerade mal 100L) wird anders angeschlossen, und arbeitet vollkommen anders als ein Heizungspuffer, wie man ihn kennt.
• Selbst wenn Du auch eine reine Radiatorenheizung hast, und die WP-Leistung optimal auf die Heizlast des Hauses ausgelegt wird ist kein Heizungspuffer zur "Zwischenlagerung der Energie" mehr notwendig, da die WP permanent nur die Energie ins Haus liefert, welche auch gerade benötigt wird.
• Wenn man keine hydraulische Weiche benötigt, kann es sein, das man anstelle dieser Weiche einen kleinen Reihenspeicher benötigt. (irgendwo um die 50L), dieser dient dann nur dazu um der WP die Energie für die Abtauung bereitstellen zu können. Hat Deine Heizung genug Wasservolumen (zb. bei reinen Radiatorenheizungen) kann es sein das hier dieses Wasservolumen bereits für die Abtauung genügt. Das muss dann vom HB Vorort abgeschätzt werden.

Es ist sehr gut, das Du dich hier selber im Vorfeld bereits damit zu beschäftigen beginnst. Du wirs das später beim Betrieb der Anlage sehr gut nutzen können. Derzeit ist es leider noch immer so, das sehr viele HB zwar WP verkaufen und einbauen, aber die WP-Technologie - die vollkommen anders arbeitet als eine Gas oder Öl Heizung, noch immer nicht wirklich im Griff haben. Das Forum hier ist voll mit Beiträgen, was hier dadurch alles in der Folge passieren kann. Angefangen von falscher Auslegung, über falsche einbauten, bis hin zu falschen Einstellungen.....Je besser Du im Vorfeld über solche Anlagen informiert bist, je besser wirst Du dir später selber helfen können, und je besser wird die Anlage dann auch laufen.

Für WP-Neulinge habe ich ein Dokument verfasst, die mal die Grundlagen des Ganzen so einfach wie möglich erklären. Stelle ich hier jedem interessierten gerne zur Verfügung  (siehe Anhang).

Einen Heizstab benötigst Du nicht. Du darfst nicht vergessen, ein Heizstab arbeitet nur mit einer JAZ von 1. Das bedeutet das ein 1 kWh Strom in 1 kWh Energie im WW umgesetzt wird. Bereitest Du das WW mit der WP hast hier eine JAZ von über 3. Das bedeutet, das Du hier mit 1 kWh Strom in über 3 kWh Energie im WW umsetzen kannst. Somit um mehr als die dreifache bessere Energieausnutzung. Und den dadurch eingesparten Strom kannst ja dann ja zb. verkaufen, oder in einer PV-Batterie speichern, oder in einem E-Auto nutzen....u.s.w. Alles somit ist das alles besser als den Überschuss einfach mit einem Heizstab unwirtschaftlich in der WW-Bereitung zu "verbraten".

lg

Guennie

[Franky]

Ich würde es mal so ausdrücken: Sinnvoll Ja, effizient Nein.

Wobei ich jetzt auch keinen 200l-Speicher(von Viessmann) kenne, welcher von Haus aus mit einem Heizstab ausgerüstet werden könnte.

[Guennie]

@Franky 

In Zeiten wo mittlerweile maximale Energieeinsparungen und Anlagenoptimierung immer wichtiger wird, zielt heute das "Sinnvoll" höchstens noch darauf ab, das man den Verdichter im Sommer zusätzlich schonen würde, aber das wars dann auch schon....und "kostenlos" ist der Heizstab ja letztendlich auch nicht.

[Franky]

Ich meine das auch im Hinblick auf einen möglichen Ausfall der WP.

[qwert089 · Accepted solution]

Hallo,

Vitocell 100-v cvwc 200l

https://static.viessmann.com/resources/technical_documents/DE/de/VDP/6191575VDP00002_1.pdf?#pagemode...

hat einen 2 m² Wärmetauscher. Da könnte man eine WP mit max 6 kW Heizleistung anschließen.

EHE kann man einbauen.

zur Thema Heizungs-Puffer schließe ich mich Guenni an.

VG 

[AG-2024]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

So langsam beginnen ich die Arbeitsweise einer WP Anlage zu verstehen.

😀

[AG-2024]

Stimmt der Heizstab kostet auch ~ 600 € 

Also wohl eher nur Backup  beim Ausfall der WP

Danke !

[Optimus1]

Bei mir steht ein 300 Liter Puffer und ich bin zufrieden mit dem Anlagenschema.

Bei der WW Bereitung habe ich so noch Reserve für die HZK.

Von den sogenannten Split Speichern halte ich nicht viel, sind auch Störanfällig.

Im Sommer mache ich nur Warmwasser mit der WP. 1-2 kW/h pro Tag, oder an warmen Tagen bisschen heißer und am anderen gar nicht. Sind aber auch nur 2 Personen und viel außer Haus.

Solltest Du noch alte Rippenheizkörper haben auf jeden Fall raus damit.

Dann kommst Du mit wesentlich geringeren Vorlauftemperaturen durch die Heizperiode.

Wir haben hier gut 2/3 Heizkosten eingespart, die Investition mal außen vor gelassen.