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Hiezkurve Wärmepumle Neubau

Hallo Community, 

 

ich spiele seit 1-2 Wochen an meiner Heizkurve rum. Leider ohne Erfolg.. glaube ich zumindest. 

Ich würde diese gerne so niedrig wie möglich fahren, um natürlich Stromkosten zu sparen. 

 

Ich steige allerdings nicht ganz dahinter, was es mit Neigung und Niveau zu tun hat. 

Folgende Infos: 

 

- Wärmepumpe Vitocal 200-S inkl. Außengerät 

- Raumtemperatur SOLL aktuell bei 22 Grad eingestellt 

- Max. Vorlauftemperatur bei 40 Grad limitiert 

 

Was ist denn hier die optimale Kennlinie für die Heizkurve? 

Mein Problem: Badezimmer OG ist aktuell Raumthermostat (Busch Jäger, KNX Variante) eingestellt auf 22,5 Grad. 

 

Ich bekomme diese gerade so zusammen. Tendenz eher fallend. 

Bei folgenden Einstellungen: 

Neigung: 0,4 

Niveau: 4,0 

 

Ich würde gerne probieren das Niveau mal wegzulassen -> also 0 stellen und nur die Neigung einzustellen auf z.B. 0,4-0,5. Macht das Sinn? 

Ab wann macht dann das Niveau Sinn? 

 

Um eure Hilfe bin ich jetzt schon mehr als dankbar! 

 

113 ANTWORTEN 113

@gwynlavin  vollkommen richtig mit der Drosselung Wärmepumpe. Aber um das häufige Takten zu reduzieren in der Übergangszeit ein gutes Mittel. Aktuell habe ich die Leistung aber auch wieder auf 80% weil die geringe Spreizung die Modulationsspitzen reduziert.

Aber die Erfahrungen muss man erstmal sammeln und teilen 😉

Vitocal 250-A13 13,4 KW, 400L Puffer, 300L Warmwasser, VX3 8A,12 KWp, 10KWh Speicher, Haus Baujahr 1970 Umbau 2023

Danke für eure zahlreichen Antworten. Bin langsam noch verwirrter als vorher, wenn ich mir die Antworten bzgl. meiner Verdichter Starts, usw. ansehe.. 

 

Hier mal einige Eckdaten: 

- Neubau 2023 

- KfW 55 Standard, inkl. 14er Außendämmung -> 25er Ziegler 

- ca. 150 m² Wohnfläche, ohne Keller. EG und OG inkl. Dachboden 

- Vitocal 200-S (AWB Modell, Split-Ausführung) 

- Warmwasser Speicher  Vitocell 100 (300Liter) 

 

Aktuell werden lediglich folgende Bereiche geheizt: 

- Wohn/Ess/Küchenbereich - Thermostat auf 21 Grad eingestellt (ca. 22, grad im Durschnitt, Thermostat heizt aber nicht) 

- Badezimmer EG - 20 Grad eingestellt (Thermostat heizt sehr lange bis die gewünschte Temperatur gerade so erreicht wird) 

- Badezimmer OG - 22 Grad eingestellt (gleiches Thema wie Badezimmer EG)

- Ansonsten wird nur das Büro geheizt bzw. Thermostat hier auf 18 Grad eingestellt (ca. 19-20 Grad ohne dass das Thermostat heizt) 

- Kinderzimmer 1 und 2 werden ebenfalls auf 18 Grad Thermostat eingestellt (heizen aber auch sehr selten da die Temperatur immer gleich bleibt, ca. 18,5-19 Grad) 

- Schlafzimmer ist ebenfalls eingestellt auf 18 Grad (ist gleich wie bei den beiden Kinderzimmer) 

 

Meine gewünschte Raumtemperatur SOLL liegt bei 22 Grad  -> kann ich hier ggf. runtergehen auf 20 Grad und somit sparen? 

Warmwasser ist aktuell auf 48 Grad eingestellt. 

 

Folgende Heizprogramme fahre ich: 

- Heizung von 00:10 bis 23:50 Uhr (durchlaufend, da ich mir den Tipp ein Heizungsbauer gegeben hat, da FBH träge sind) 

- Warmwasser von 7:30 - 21:30 Uhr 

 

Aktuell (lt. ViCare APP) habe ich einen Stromverbrauch (diese Woche) von insgesamt: 82,85 kWh 

14,2 kWh -> Warmwasser 

68,6 kWh -> Heizen 

 

Aktuell liegt meine Rücklauftemperatur (21:10 Uhr) bei 34,1 Grad C. 

Diese schwankt allerdings immer und geht auch mal bis zu 26 Grad C runter. 

Größter Pick ist dann irgendwo bei 37-38 Grad C. 

Zirkulationspumpe gibt es keine. 

 

Ich hoffe die Angaben helfen ein wenig weiter.. 

Was kann ich tun, damit die Verdichter Starts deutlich weniger werden? <- wenn ich mir die oberen Zeilen so durchlese.. 

 

 

Die alternative Variante stammt auch aus PyViCare:

target_supply = (inside + shift - slope * delta * (1.148987 + 0.021 * delta + 247.9 * pow(10, -6) * pow(delta, 2)) + 5)

Wahrscheinlich hast du Recht mit der RLT-Regelung. Ich konnte mir bisher keinen wirklichen Reim drauf machen.

Die alternative Formelvariante stammt auch aus PyViCare.
Mit der RLT-Regelung könntest du Recht haben. Ich konnte mir bisher nicht so richtig einen Reim darauf machen.

 

Flo hatte zur RLT-Regelung geschrieben:

...nein, dann erfolgt die Regelung trotzdem auf die Vorlauf-Soll-Temperatur. Es wird halt nur die Rücklauftemperatur dazu genommen, dort wird eine fiktive Temperaturdifferenz von 5K aufgerechnet. ...
Viessmann Climate Solutions Community - Viessmann Climate Solutions Community

Nun, bin kein Experte.

Aber 20 Grad Raum sollten erstmal reichen.

Die Heiz Zeiten machen bei Estrich für mich mehr Sinn wenn man sie auf den Tag legt und abends absenkt weil dieser als Puffer dient. Am Tage sind die Außentemperaturen immer etwas höher was sich auf die Effizienz auswirkt. Am Tage kann man die Räume dann auch etwas überheizen, also mit Komfort auf 22 Grad. Ab 17 Uhr würde ich auf 20 runter und Nachts auf 18.

Wenn man zusätzlich eine PV Anlage besitzt sowieso.

Wirken die Thermostate denn direkt auf die Heizung oder nur auf diesen Verteiler der FBHZ?

Heizkurve stell mal auf 0,3 und normal Heizen auf 20 Grad.

Ansonsten sind hier viele unterwegs die mehr wissen, ich teile meist nur meine Erfahrungen.

Vitocal 250-A13 13,4 KW, 400L Puffer, 300L Warmwasser, VX3 8A,12 KWp, 10KWh Speicher, Haus Baujahr 1970 Umbau 2023

@gwynlavin :Meine Einschaltschwelle Heizen ist 0,5 Grad(kleiner geht es nicht), die Ausschaltschwelle Heizen = 1,5 Grad)

200-S Typ AWB-E-AC 201.D08

Das aufheizen einer der WP dauert aber nach der Absenkung wesentlich länger und kostet enorm an Energie bzw. Strom (habe ich mir sagen lassen).. 

 

Was meinst du mit ``normale`` Temperatur? -> die Raumtemperatur SOLL oder die Temperatur an den Thermostaten? 

 

 

@Limited026 : wieviel KW hat deine Anlage oder welche genaue Bezeichnung hat diese denn?

Du schreibst: - Wohn/Ess/Küchenbereich - Thermostat auf 21 Grad eingestellt (ca. 22, grad im Durschnitt, Thermostat heizt aber nicht)

Was meinst du damit, dass Thermostat heizt aber nicht? 

 

 

200-S Typ AWB-E-AC 201.D08

 Das Thermostat hat einen kleinen glüh Draht. Dieser sagt aus (wenn da) ob gerade geheizt wird oder nicht. 

wenn der Raum von Haus auf 22 grad z.B. hat, muss der Raum nicht weiter geheizt werden, also so meine Logik hinter dem Thermostaten. 

Anlage ist die folgende: Vitocall 200-S AWB-E-AC 201.D16 

Hallo @Optimus1

 

Aber 20 Grad Raum sollten erstmal reichen.

Mit einer Einstellung von 20°C lügen wir uns doch meist nur selbst an und stellen dann die anderen Parameter der Heizkurve so hoch ein, dass es trotzdem wärmer ist. Ich plädiere da für Ehrlichkeit.

 

Die Heiz Zeiten machen bei Estrich für mich mehr Sinn wenn man sie auf den Tag legt und abends absenkt weil dieser als Puffer dient. Am Tage sind die Außentemperaturen immer etwas höher was sich auf die Effizienz auswirkt. Am Tage kann man die Räume dann auch etwas überheizen, also mit Komfort auf 22 Grad. Ab 17 Uhr würde ich auf 20 runter und Nachts auf 18.

Die höhere Effizienz tagsüber bei LW-WP ist ja durchaus richtig, aber in Häusern mit hohen solaren Gewinnen kann es bei Sonnenschein auch im Winter ab 14:00 Uhr ziemlich unangenehm werden wenn man überheizen lässt. Ich lass die Heizung da lieber über die Witterungsgeführte RL-Steuerung abregeln. Aber dass muss jeder für sich entscheiden, ob er konstante oder variable RTs über den Tag möchte.


Ich gebe @Limited026 grundsätzlich Recht: Eine Temperaturabsenkung ist in einem Neubau auf Grund der geringen Wärmeverluste unnötig bis problematisch. Beim Aufheizen frisst die höhere VLT die möglichen Einsparungen der Absenkung auf. Zudem sind die meisten FBHs so träge dass sie viele Stunden brauch um auch nur die 2K der sinnvollen Hysterese zu verlieren - bei mir bei 0°C etwa 24 Stunden. Wie soll da eine Nachtabsenkung von 4K etwas anderes bringen als die Heizung technisch in dieser Zeit abzuschalten.


Gruß Gwyn

Das hab ich schon gegen 19.38 Uhr erklärt.  Ich hatte versehentlich die beiden Werte vertauscht.

Richtig herum sind die natürlich gar nicht gut.

Hallo Limited!

 

Was kann ich tun, damit die Verdichter Starts deutlich weniger werden? <- wenn ich mir die oberen Zeilen so durchlese..

Du gibst bei deinen Termostaten sehr große Abweichungen zwischen einzelnen Räumen von 18 bis 22°C an. Du musst dir klar machen, das bei einem Neubau solche Differenzen ohne spezielle Dämmung zwischen den Räumen und Geschossen kaum zu erreichen sind. Möglich sind eher 1-2K Differenz zwischen Nachbarräumen. Bei Geschossen kann das Untere 2-4K kälter als das Obere umgekehrt kann das Obere aber kaum mehr als 1-2K kälter als das Untere werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein HB bzw. RB dein Haus mit diesen Differenzen geplant hat.


Das Problem das du siehst und auch beschreibst, ist das nur verhältnismäßig wenige Räume deines Hauses die gesamte Heizlast tragen. Da eine WP einen gewissen Volumenstrom zum Wärmetransport benötigt ist es sehr wahrscheinlich, dass deine aktiven HKs diesen gar nicht zur Verfügung stellen können. Der überschüssige Volumenstrom geht dann in einen thermischen Kurzschluss zurück in die WP was diese abschalten lässt bevor deine FBH die entsprechende Wärme aufgenommen hat.


Mein unbedingter Rat dazu ist: Verabschiede dich von der Idee, dass deine Schlaf und Kinderzimmer nur 18°C haben sollten/können während du im Wohnbereich und den Bädern 22°C hast/haben willst. Bring die Schlaf und Kinderzimmer auf mindestens 20°C wenn nicht sogar besser 21°C. Sonst wird sich deine WP selbst bei RL-Steuerung tot takten. Nach der dann folgenden Optimierung der Heizkennlinie und dem thermischen Abgleich der Volumenströme in den HKs wird dein WP trotzdem viel weniger Strom brauchen, da sie die dann deutlich niedrigere VLT deutlich effizienter bereitstellen kann.


Die FBHs von Bäder sind übrigens leider fast immer unterdimensioniert, da die beheizbare Fläche durch Duschen, Badewannen und Installationswände stark verringert sind. Da du hier aber auch nur die übliche RT von 22°C anstrebst sollte diese machbar sein, sobald du bei den Schlafräumen etwas nachgibst.

Gruß Gwyn

Danke für die Rückmeldung, wie beschrieben, bin kein Experte, FBH schon gar nicht.

Die 20 Grad bezog sich auf Normal 20 Grad WP, anstatt 21GradThermostat, was ja scheinbar zu hoch ist und nicht so toll funktioniert weil die Kurve augenscheinlich auf 22 Normal eingestellt ist. Zumindest hab ich es so interpretiert.

Ich heize über 3 Etagen und die Kurve ist so eingestellt dass in den oberen Räumen auch tatsächlich 20 ankommen. Die unteren habe ich über die Ventile so eingebremst dass sie auch nur 20 erreichen, natürlich hätte ich hier sonst 21 oder mehr. Dies muss doch mit einer FBH über diese Stellventile auch möglich sein oder nicht?

Und so wie Du es beschreibst müsste eine WP ja dann eigentlich nur alle 2 Tage in den Heizbetrieb oder viel kleiner dimensioniert sein bei dieser FBH oder?

Ich stimme Deiner letzten Antwort zu bzgl. 18 Grad hier und 21 dort, bleibe aber dabei dass eine Absenkung über Nacht evtl. sogar auf 3 Grad zumindest in dieser Zeit das Takten unterbindet. Die Raumtemperatur wäre am Morgen ja noch im Wohlfühlbereich und ab 10 Uhr könnte gleichmäßig der Puffer Estrich wieder erwärmt werden und auch hier würde es wohl weniger Starts geben. Wenn man die in Kauf nehmen will kann man natürlich komplett durchheizen, mir wäre eine längere Laufzeit aber wichtiger.

Aber dies muss jeder für sich und sein Haus selbst entscheiden.

Meine Erklärungen sind natürlich kein fundiertes Wissen sondern resultieren aus meinen Erfahrungen und dem Verständnis bezüglich WP daraus. Deswegen melde ich mich auch gerne, einfach auch um mich belehren zu lassen und mein Verständnis zu erweitern.

Aber hier bin ich dann raus, auch weil ich eh nur HZK benutze.

 

Vitocal 250-A13 13,4 KW, 400L Puffer, 300L Warmwasser, VX3 8A,12 KWp, 10KWh Speicher, Haus Baujahr 1970 Umbau 2023

Danke für eure antworten. 
meine Frage jetzt, macht es Sinn dass ich die Raumtemperatur Soll an der WP mal nur auf 20 Grad einstelle anstatt 22 grad? Und dementsprechend dann die Heizkurve einstelle? 
welche Raumtemperatur Soll habt ihr denn? 

Und würde ich theoretisch die 22 grad im Badezimmer trotzdem erreichen? 
Würde es bedeuten, ich drehe in den beiden Kinderzimmer und im Badezimmer EG die Temperatur höher als 18 und 20 grad, komme ich dann leichter auf die gewünschten Temperaturen ohne dass die WP sich tot takktet? 

 

Hallo Optimus!


Wie du an der Formel oben siehst, ist die Normal-(Raum-)Temperatur nur ein weiterer Parameter für die Witterungsgeführte VLT. Ich bezweifle nicht, das du mit der Einstellung von 20°C auch genau die Temperatur in deinen Räumen hinbekommst die du willst, ich schlage nur vor sich - genau wie bei der Steigung - nicht selbst ein Bein zu stellen und anzulügen:

 

  • Niedrige Norm-RT im Haus => ich bin umweltfreundlicher.
  • Geringe Steigung => mein Haus ist besser gedämmt.

Dem ist einfach nicht so. Ganz im Gegenteil beide Ansätze (jedoch vor allem die zu geringe Steigung) führen zu einer geringeren Effizienz, da die WP über einen größeren Bereich nicht optimal Witterungsgeführt sondern Thermostat-gesteuert betrieben wird. Das ist als wenn man beim Auto gas gibt und gleichzeitig die Handbremse anzieht. Am Besten kann man diese Zusammenhänge beobachten, wenn man Seine FBH mal ohne den steuernden Eingriff von Thermostaten zu betrieben versucht - durch Demontage oder setzen auf Max RT.


Der richtige Weg eine WP mit FBH effizient einzuregeln besteht daher auch darin die Volumenströme der HKs über die Tako-Setter so einzustellen, dass jeder Raum bei vollständig geöffneten Ventilen den Volumen und Wärmestrom bekommt, den der Raum in der gleichen Zeiteinheit verliert. Nur in diesem Zustand kann die Wärmepumpe mit minimaler Anzahl von Takten den Wärmespeicher FBH synchron und effizient laden, d.h mit minimaler VLT und ohne Takten.

 

Und so wie Du es beschreibst müsste eine WP ja dann eigentlich nur alle 2 Tage in den Heizbetrieb oder viel kleiner dimensioniert sein bei dieser FBH oder?


Dem ist tatsächlich so, besonders bei warmen ATs. Meine FBH lagert bei 2K ungefähr 25kWh Energie ein. Allein die Stahlbetondecken noch einmal 75kWh. Um das Haus um 2K auszukühlen muss dieses also mindestens 100kWh (real eher 150kWh) Energie verlieren.


Bei einer gemessenen Heizlast von 7,6kW (berechnet hatte ich 8,8kW nach EN 12831) benötigt das Haus bei Norm-AT von -10°C rechnerisch etwa 20h. Ist die AT jedoch 10°C sinkt die Heizlast auf etwa rechnerisch 2,6kW und würde sogar 60h benötigen. Gemessen liegt die Heizlast an Tagen mit durchschnittlich 10°C aber nur bei etwa 1,1kW±0,4kW würde also noch deutlich länger brauchen.


Real hat meine WP eine minimale Leistung von 2,4-3,0kW und reagiert mit minimaler Dämpfung auf eine AT-Änderungen, so dass auch an wärmeren Tagen die FBH in den kälteren Stunden aufgeladen wird. Auf Grund der Sole-WP ist das kein wesentlicher Effizienznachteil aber ich gebe zu, dass ich zur Zeit mit der minimalen Dämpfung keine gute Idee zur Optimierung des PV-Verbrauchs habe. Muss ich mich noch mal mit beschäftigen.

 

Ich stimme Deiner letzten Antwort zu bzgl. 18 Grad hier und 21 dort, bleibe aber dabei dass eine Absenkung über Nacht evtl. sogar auf 3 Grad zumindest in dieser Zeit das Takten unterbindet. Die Raumtemperatur wäre am Morgen ja noch im Wohlfühlbereich und ab 10 Uhr könnte gleichmäßig der Puffer Estrich wieder erwärmt werden und auch hier würde es wohl weniger Starts geben. Wenn man die in Kauf nehmen will kann man natürlich komplett durchheizen, mir wäre eine längere Laufzeit aber wichtiger.

Aber das ist es ja genau: nach einem Thermischen Abgleich und mit im wesentlichen immer offenen Ventilen gibt es kein Takten, dass man vermindern muss. Ich habe selbst in Übergangszeiten nur einen Heiztakt pro Tag und ab 10°C läuft die WP ohne Sonneneinstrahlung mit minimaler Leistung durch.


Eine Sole-WP verhält sich da deutlich robuster als eine LW-WP, weil sie nicht bei hoher AT durch eine höhere Minimalleistung auch noch kürzere Takte erzeugt und bei niedriger AT nicht ausgerechnet in der Leistung abfällt. Aus diesem Grund ist der Thermische Abgleich und der richtige Betrieb mit hauptsächlich offenen Ventilen für eine LW-WP aber auch noch viel wichtiger.

 

Aber dies muss jeder für sich und sein Haus selbst entscheiden.

Dem kann ich nur 100% zustimmen.

 

Aber hier bin ich dann raus, auch weil ich eh nur HZK benutze.

 

Warum und HZK?


Gruß Gwyn


PS: Ich schreibe hier nicht um dich zu belehren - du weißt bereits eine Menge und machst sicher auch vieles richtig -, sondern um andere Lesern (insbesodere @Limited026) Hinweise zu geben damit sie nicht falschen Zielen nachjagen.

Hallo @Limited026 ,

du schreibst:

Folgende Heizprogramme fahre ich: 

- Heizung von 00:10 bis 23:50 Uhr (durchlaufend, da ich mir den Tipp ein Heizungsbauer gegeben hat, da FBH träge sind) .

 

Wenn dein Zeitprogramm fürs Heizen tatsächlich so ist, dann hast du zwischen 23:50 und 00:10 eine Pause. Wenn die Anlage vor 23:50 am Heizen war, wird die um 23:50 ausgehen. Wenn das so gewollt ist, dann OK.

Ansonsten soll das Zeitprogramm 00:00 - 24:00 sein.

 

200-S Typ AWB-E-AC 201.D08

Hallo Limited!

 
Danke für eure antworten. 
meine Frage jetzt, macht es Sinn dass ich die Raumtemperatur Soll an der WP mal nur auf 20 Grad einstelle anstatt 22 grad? Und dementsprechend dann die Heizkurve einstelle? 
welche Raumtemperatur Soll habt ihr denn? 

Ganz klar: Nein. Wenn deine Temperatur im Haus im Schnitt bei 22°C liegen soll, dann stell auch die RT-Soll auf 22°C und fang von dort an die Heizkurve einzustellen.

 

Und würde ich theoretisch die 22 grad im Badezimmer trotzdem erreichen?

Ja!

 

Würde es bedeuten, ich drehe in den beiden Kinderzimmer und im Badezimmer EG die Temperatur höher als 18 und 20 grad, komme ich dann leichter auf die gewünschten Temperaturen ohne dass die WP sich tot takktet?

Ja und Nein. Um das Takten zu unterbinden gibt es leider noch einige weitere Schritte, die du unternehmen musst:

 

  1. Den Einfluss der Raumregler minimieren, d.h. (zumindest Zeitweise) demontieren oder auf Max stellen.
  2. Die Heizkurve anpassen, so dass die Temperatur im Schnitt deiner Einstellung der RT-Soll entspricht - ATs von etwa ≤0°C sind dafür eigentlich ideal. Und schließlich
  3. Die einzelnen Volumenströme richtig einstellen (Hydraulischer und/oder Thermischer Abgleich), d.h. die Takko-Setter in den einzelnen HKs so anpassen, dass jeder Raum anteilig die gewünschte Wärme erhält. Dabei das Überströmventil und die Umstellung Auf RL-Steuerung nicht vergessen.

Und das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt.

Gruß Gwyn

Hallo @Limited026 ,

Wir haben einen Neubau aus 2020 mit 170 m² beheizter Wohnfläche und Vitocall 200-S Typ AWB-E-AC 201.D08.
Unsere Anlage ist für unser Haus überdimensioniert, die D06 hätte gereicht. Deshalb hatte die Anlage stark getaktet.
 
Dein Haus ist ein Neubau aus 2023 mit 150 m² beheizter Wohnfläche und Vitocall 200-S AWB-E-AC 201.D16. Somit hat deine Anlage doppelte Leistung als unsere für weniger Wohnfläche.
 
Sind 18 Grad im Schlafzimmer und beiden Kinderzimmern so gewollt, weil es kühl sein soll oder aus Spargründen?
Wenn aus Spargründen, dann ist es kontraproduktiv. 
200-S Typ AWB-E-AC 201.D08

Hallo Limited026,
du hast eine ziemlich große Anlage, versuchst aber möglichst wenig zu heizen.

- Badezimmer OG 22,5 Grad 

- Badezimmer EG 20 Grad 

- Büro 19 Grad 

- Schlafzimmer 18 Grad 

- Kind 1 18 Grad 

- Kind 2 18 Grad

Dafür ist die WP nicht gemacht. Da passt die Anlage nicht zu deinem Verbrauchsprofil. Mit welchen Werten wurde denn die Anlage ausgelegt bzw. die Heizlastberechnung durchgeführt?

Wenn die Anlage durchlaufen soll, musst du die Mindestleistung abnehmen. Das wirst du in der Übergangszeit zwar nie ganz schaffen, aber du musst zumindest dafür sorgen, dass nur wenige Thermostate zuregeln. Deshalb müssen die einzelnen Heizkreise erstmal ohne Thermostate so untereinander hydraulisch abgeglichen sein, dass sie alle im richtigen Verhältnis durchströmt werden, um die Solltemperaturen in den Räumen zu erreichen.

Dann erreichst du mit einer richtig eingestellter Heizkennlinie, dass theoretisch alle Thermostate offen sein können. Praktisch ist es bei den meisten natürlich schon so, dass z.B. Kinderzimmer in der Nacht zum Schlafen abgeregelt werden müssen. Hier bist du mit FBH wegen der großen Speicherkapazität etwas in der Zwickmühle und musst mit dem Zeitprogramm einen guten Kompromiss finden. Wichtig ist aber, dass in den Heizphasen möglichst viele Heizkreise offen bleiben.
Leider ist hier bzgl. Heizkurveneinstellung wirklich einiges durcheinander gegangen. Ich will da nicht weiter zur Verunsicherung beitragen. Vielleicht aber eines noch zum Verständnis. Du wirst für dich sicher schon eine Heizeinsatztemperatur (AT) gefunden haben, ab der du überhaupt erst heizt. Wenn du dafür eine geeignete VLT gefunden hast (z.B. AT 15°C / VLT 25°), müssen alle Heizkurven, die du probierst, wieder durch diesen Punkt laufen. Wenn du mit fallenden Außentemperaturen die Neigung anpasst, wirst du deshalb sehr wahrscheinlich auch das Niveau noch einmal leicht anpassen müssen, weil der Schnittpunkt der Heizkennlinien beim RT-Soll liegt.

Genau. Die Heizkurve ist das kleinere Problem, das große ist die Dimensionierung der Anlage. Ich habe im Vergleich dazu mit Heizkörpern bei 120m2 und etwas schlechteren Kennwerten der Gebäudehülle eine E08 und die ist eher zu groß. Die D16 (2023 außerdem schon ein Auslaufmodell) ist in diesem Fall völlig überdimensioniert, hat eine sehr hohe untere Modulationsgrenze und kann daher kaum durchlaufen. Wenn dann das ganze noch durch Raumthermostate "abgewürgt" wird, ist die Misere komplett.

Danke erstmal für die zahlreichen Antworten. 
Mir wird mehr oder weniger schlecht, wenn ich dies hier so lese.. 

 

beim Neubau hatte damals der Heizungsbauer den simplen Auftrag, die Heizung einzubauen. Natürlich (als Leihe), verlässt man sich darauf dass alles passt. 

jetzt meine finale Frage. 
Was würdet ihr denn bitte einstellen? 
welche Raumtemperatur Soll? 
Wie viel grad in welchen Zimmern, sodass die WP normal arbeiten kann. Ich habe dass so gelesen, dass scheinbar meine WP zu groß ist für mein Haus. Heißt, ich fahre einen Ferrari und stehe aber nur auf der Bremse, korrekt? 

welche Temperaturen würdet ihr einstellen? 
welche Werte bei der Heizkurve? 

dann könnte ich mich langsam ran tasten. 

Danke für die ausführliche Antwort. Ich meinte es positiv mit dem belehren (warum wird es immer negativ behaftet😅) sonst könnte ich mein Wissen kaum erweitern.

Aber eine FBH ist von der Regelung doch eine andere Nummer als hier bei mir mit HZK. Deswegen wollte ich nicht noch mehr Verwirrung stiften.

Und bei mir sind bis auf wenige Ausnahmen alle Thermostate offen, aber die Ventile im Rahmen meines eigenen hydraulischen Abgleichs entsprechend angepasst. Sonst würden die oberen Räume nicht warm genug oder die unteren zu warm. Und dieses Haus hier ist gut gedämmt und dadurch kann ich eine recht flache Heizkurve fahren. Lediglich das Niveau musste ich hoch setzen weil unter 30 Grad VL die HZK keine Wärme mehr abgeben. Gestern bei durchweg Minus Graden bin ich mit 35,7 kWh Verbrauch auf 137 kWh Heizleistung gekommen. Sind natürlich Werte von der App.

Aber ich denke damit bin ich sehr im effizienten Bereich.

Zum Takten sei noch angemerkt dass ich und viele weitere User bei der 250A mit der Software 2417 zu kämpfen haben weil hier immer direkt auf maximale Leistung gefahren wird. Das haben wir natürlich versucht einzubremsen (Volumenstrom, reduzierter Betrieb ect.). Bei mir war das nicht so dramatisch weil ich nur einen Heizkreis mit Puffer bedienen muss. Trotzdem war es in der Übergangszeit etwas schwierig und ich habe es über den reduzierten Betrieb runter regeln können.

Vielleicht gibt es dieses Feature ja auch bei euren Anlagen und Limited026 bekommt damit auch die Leistung gedrosselt?

So, ich lese weiter interessiert hier mit 😉

 

Vitocal 250-A13 13,4 KW, 400L Puffer, 300L Warmwasser, VX3 8A,12 KWp, 10KWh Speicher, Haus Baujahr 1970 Umbau 2023

Keiner kann dir sagen,was du einstellen sollst. Jede Anlage ist individuell zu betrachten. Du allein legst fest,wo deine ,,Wohlfühltemperatur,, liegt. Und wenn du im Wohnzimmer meinetwegen 24*C haben willst,ist das so. Da kann dir auch kein Wirtschaftsminister erzählen,dass die Temps runtermüssen.

Und wenn die WP tatsächlich überdimensioniert ist,lässt sich das nicht wegdiskutieren.Grundsätzlich musst dafür sorgen,dass die produzierte Wärme auch verbraucht wird. Und wenn die Anlage nun aufgrund von zuviel Leistung zuviel Wärme bereitstellt,musst entweder die Räume höher aufheizen oder lebst mit dem Takten.

 

Nun ABR hat Dir doch gut geantwortet. Damit würdest Du wie ich finde weiter kommen.

Du wirst eh einen Winter brauchen und zwischendurch neue Fragen stellen, völlig normal.

Also alles ganz entspannt, das Wichtigste ist dass die Bude überhaupt warm wird 😉.

Die meisten hier haben nämlich damit die größten Probleme.

Vitocal 250-A13 13,4 KW, 400L Puffer, 300L Warmwasser, VX3 8A,12 KWp, 10KWh Speicher, Haus Baujahr 1970 Umbau 2023

@Limited026 : wie bereits mehrmals gesagt wurde, dauert der Einstellungsprozess locker eine Heizperiode, da viele Faktoren zusammenspielen. 

WICHTIG:

  • notiere dir alle Änderungen, die du machst mit dem Datum und Außentemperatur zu diesem Zeitpunkt.
  • Ändere nicht viel auf einmal. Sonst weiß man nicht, welche Änderung was gebracht hat. 
  • Wegen der FBH kann es 1-2 Tage dauern, bis die Wirkung beurteilt werden kann.
  • Notiere das Ergebnis nach der Änderung (z.B. es war zu kalt). So kannst du die letzte Änderung wieder rückgängig machen.
200-S Typ AWB-E-AC 201.D08