Bei meinem Vitocrossal wurde eine neue Steuerung eingebaut. Bei 18 Betriesstunden habe ich nun 203 Brennerstarts ist das nicht zu viel?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Klassische Kombination: Zu hohe Heizkennlinie bei zugedrehten Thermostatventilen (Stellung 2 entspricht bei den meisten Modellen ca. 17 Grad, bitte in der Anleitung der Thermostatventile nachschauen).
Alle Thermostatventile zu Testzwecken ganz aufdrehen und abwarten. Wenn es zu warm wird, ist die Heizkennlinie zu hoch - so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig einstellen.
Zudem die Differenztemperatur auf Null stellen. Welche Regelung hast du (siehe Titelseite Bedienungsanleitung)?
Das Gerät ist für den Heizbetrieb überdimensioniert, aber mit besseren Regelungseinstellungen müsste das Takten abnehmen.
Wie hoch ist der Jahresverbrauch in kWh? Ist das Gerät auch für WW-Bereitung zuständig?
Hallo,
schau mal hier auf S.16
http://www.viessmann.com/vires/product_documents/5681894VSA00003_1.PDF
da kannst du die max. Heizleistung niedriger einstellen
@Achat, die Differenztempertur ändert in Bezug auf das Takten nichts, da der Sollwert nur entsprechend erhöht oder gesenkt wird, auf die Hysterese hat das keinen Einfluss. Dieser Wert ist ohnehin nur relevant wenn ein Mischer vorhanden ist.
Gruß
Heizing
@Franky
stimmt, die höheren Startemissionen werden nicht beleuchtet, wobei, tritt das beim Matrix-Brenner auch so extrem auf? Der ist ja sonst emissionstechnisch top.
Und im Vergleich zu den Holzofenheizern (insbes. Feinstaub, PAK Dioxine) sind die Gasheizungen wirklich Peanuts. 😉
>Zumindest sollte das Taktverhalten ein gutes Stück abnehmen, wenn man die max. Heizleistung runterschraubt
Darum habe ich das ja vorgeschlagen, allerdings wollte ich die Euphorie etwas bremsen, verbrauchsmäßig wirkt sich das kaum aus.
@Heizing
Die Differenztemperatur hat keinen Einfluss auf die Brennerhysterese, aber sie erhöht bei höheren Aussentemperaturen (je nach Einstellung der Heizkennlinien) die Soll-Kesseltemperatur für den Kesselkreis über die für den Kesselkreis eigentlich nötige VL. Die Folgen sind für den Kesselkreis gleich wie eine zu hoch eingestellte Heizkennlinie: Es wird zu warm, die Thermostatventile im Kesselkreis schliessen, dadurch nimmt der Volumenstrom ab, und das Gerät taktet stärker.
Die Anlage hier hat zwei Heizkreise, also auch einen Mischer. Mit der vorgeschlagenen Absenkung der Neigung für den Kesselkreis auf 1,2 und der Werkseinstellung für die Differenztemperatur von 8 K bekommt der Kesselkreis oberhalb einer Aussentemperatur von rund +7 Grad eine höhere Soll-Kesseltemperatur als die eingestellte Heizkennlinie; das ist während eines beträchtlichen Anteils der gesamten Heizzeit, und zudem dann, wenn das Haus sowieso einen geringen Wärmebedarf hat und somit die Mindestleistung des Geräts vermutlich zu hoch ist, das Gerät also wohl sowieso taktet. Bei tieferen Aussentemperaturen hat die Differenztemperatur keinen Einfluss (alles wie erwähnt abhängig von den jeweiligen Einstellungen der Heizkennlinien), aber bei höheren Aussentemperaturen kann eine kleinere Differenztemperatur das Takten spürbar verbessern. Ob Differenztemperatur Null ausreicht oder je nach Taktverhalten für den Komfort im Mischerkreis ein paar wenige Grad nötig sind ist auszuprobieren.
Der verlinkte Artikel ist längst überholt und zudem einseitig, stammt aus einer Zeit, als es nur gerade ein Gerät auf dem Markt gab mit Modulation 1:10, während die meisten Hersteller, so auch Junkers, bei 1:3 bis vielleicht 1:5 lagen und deshalb dringend Argumente suchten, um der viel besseren Modulation der Konkurrenz etwas von ihrem Glanz zu nehmen. Zudem hatten zu diesem Zeitpunkt die Geräte noch keine Energiesparpumpen, der Stromverbrauch fiel also stärker ins Gewicht.
Hier ein etwas neuerer Bericht zum Thema, der zeigt, dass die Reduktion von Taktverhalten durchaus ein Thema ist:
http://www.sbz-online.de/gentner.dll/-088-093-0532_MjQwNDk5.PDF
Genau genommen treffen aber beide Artikel auf die Anlage hier nicht wirklich zu, da es hier um einen Kessel mit grösserem Inhalt geht, der sowieso weniger zum Takten neigt als die Wandgeräte mit kleinem Kesselinhalt. Auch aus diesem Grund sollte m.E. das Takten durch bessere Einstellungen von Regelung und Thermostatventilen erheblich reduziert werden können, sodass im Heizbetrieb nur noch das Takten bleibt, das aufgrund der Überdimensionierung, insbesondere der zu hohen Mindestleistung (im Vergleich zur Heizlast des Hauses) nicht zu vermeiden ist.
Deshalb: Heizkennlinien in beiden Heizkreisen so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig, und Differenztemperatur vorerst auf Null.
Hallo Achat,
wir sind uns einig, dass bei einer Einstellung von 1,2 für den HK und 0,6 für den Mischerkreis, die Differenztemperatur in den meisten Fällen nicht zum Tragen kommt, einfach dadurch dass sie von der hohen Einstellung des Kesselkreises „verschluckt“ wird.
Es mag im Sommer Bedingungen geben, wo etwas zu stark überhöht wird. Normalerweise rate ich auch dazu, die Differenztemperatur niedriger einzustellen, allerdings habe ich mit null etwas Bauchschmerzen, da der Mischerkreis dann meist nicht sauber einschwingt. Der braucht einfach etwas Luft zum Regeln. Wenn z.B. der Kesseltemperatur gerade so hoch ist dass der Mischerkreis versorgt werden kann, dann kommt es häufig dazu, kurzzeitig die Kesseltmep zu niedrig ist, der Mischer fährt also ständig hin und her. Darum würde ich die Differenztemperatur immer mit mind. 4K einstellen. Wie gesagt, im vorliegenden Beispiel macht das keinen Unterschied, selbst im Sommer wird durch die WW-Bereitung die Kesseltemp. häufig bei rund 60°C liegen.
Selbst bei anderen Heizkurveneinstellungen dürfte das beim Vitocrossal keinen Unterschied machen: Wenn der Massenstrom niedrig ist, erhöht sich automatisch die Spreizung, dh. der Rücklauf wird kälter, es soll ja die gleiche Wärmemenge übertragen werden. Hoher Massenstrom bei niedriger Spreizung oder kleine Massenstrom bei hoher Spreizung ist energetisch dasselbe (wenn man mal den Brennwerteffekt außer auch lässt).
Die Brennerlaufzeit wird also bei beiden Varianten gleich lang bleiben, weil die Räume gleich viel Wärme abnehmen. Es gilt auch hier die Energieerhaltung. Ich stimme dir zu, dass aus Gründen der Energieeinsparung, hier sind insbesondere Oberflächen- und Bereitschaftsverluste zu nennen, die Heizkurve möglichst niedrig sein soll. Das Takten wirst du damit aber im vorliegenden Fall nicht ändern.
Die alten Condensolas (Vorgänger des Vitocrossals) konnten erst ab ca. 1996 modulieren, vorher waren da einstufige Brenner dran, groß getaktet haben die trotzdem nicht und sparsam waren sie auch.
Nachdem @Engel einen Regelungsaustausch erwähnt hat, würde mich interessieren wie die Herstellnr. des Kessels ist. Es gibt nämlich ältere Modelle, wo der Regelung gesagt werden muss, dass ein modulierender Brenner installiert ist. Die geht sonst von einem zweistufigen aus.
Zum deinem Artikel:
Es geht darin ja um verschiedene Modulationsverfahren, in meinem ging es um den Modulationsbereich. Er sagt letztlich aber das gleich aus: Obwohl die Takthäufigkeit um 33% gesenkt werden konnte ist der Wirkungsgrad lt. Bild 7 nur um einen Prozentpunkt angestiegen. Etwas Ähnliches sagt bezogen auf die Modulation auch mein Artikel aus. Auch wenn er älter ist passt er immer noch, da sich die Physik auch nicht geändert hat. Beim Stromverbrauch spielen auch die Pumpen nicht die Hauptrolle (die laufen ja sowieso) sondern das länger laufende Gebläse. Der Unterschied ist also marginal.
Dein Artikel dazu „Bei einer Erweiterung des Modulationsbereiches muss auch mit ansteigenden Kosten für die Hilfsenergie Strom gerechnet werden: Modulationsbereiche von 1 : 10 verlängern die Gerätelaufzeit um mehr als ein Drittel. Dies bedeutet aber auch, dass die elektrischen Verbraucher – Gebläse und Gasarmatur –entsprechend länger Strom verbrauchen. Damit öffnet sich eine Kostenschere, bei der zwar die Kosten für Gas zurückgehen, die Kosten für Strom aber in die Höhe klettern. Als praktikabler Modulationsbereich hat sich deshalb ein Verhältnis bis zu 1 : 6, also ca.17 % Teillast, erwiesen.“
Ich habe diesen Artikel ja auch nur verlinkt, um dem Fragesteller die Sorge eines hohen Verbrauchs aufgrund des Tastens zu nehmen.
Deinen Heizungsbauer muss ich übrigens in Schutz nehmen, das war damals der kleinste Vitocrossal, inzwischen gibt's ihn auch mit 2,4-13 kW.
Und der in deinem obigen Beitrag genannte Abgasanschluss ist schon ein Argument.
http://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Vitocrossal-300-Trotz-neuer-Steuerung-startet-...