Ein ziemlicher Aufwand. Außerdem wird bei der Abdrückmethode nicht mit der typischen Abgastemperatur geprüft, sondern vermutlich mit Luft von Raumtemperatur. Ich könnte mir vorstellen, dass eine "undichte" Abgasleitung im kalten Zustand andere Leckageraten aufweist, als bei hohen Abgastemperaturen. Nicht umsonst wird bei der Ringspaltmessung der Kessel unter Volllast betrieben, also bei max. Abgastemperatur. Ob man die fehlende Betriebstemperatur durch höhere Prüfdrücke kompensieren kann, ist ebenfalls schwer zu beurteilen. Der normaler Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft liegt bei mehr oder weniger konstant 20,9%. Wenn nun bei der Ringspaltmessung ein reduzierter Sauerstoffgehalt von z. B. 20,6% gemessen wird, dann deutet das mit rel. großer Sicherheit auf eine Leckage des inneren Abgasrohrs hin. Der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft kann quasi als "Naturkonstante" angesehen werden. Zitat Wikipedia: "Der gegenwärtige globale Luftsauerstoffgehalt bleibt mit einem Niveau von 20,946 ± 0,006 Vol. % bemerkenswert konstant, mit einem leichten Rückgang von 0,0004 Vol. %/Jahr (4 ppmv/a), der mit Kohlendioxid aus fossilen Brennstoffen und Biomasseverbrennung gegenkorreliert ist." Ich wäre mir da nicht sicher, ob das "Abdrücken" tatsächlich besser geeignet ist, Leckagen im Abgasrohr aufzuspüren, als die O2-Ringspaltmessung.
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