Ob du deine Wohnung mit der vorhandenen Heizungsausrüstung warm genug bekommen wirst, hängt vom Ergebnis des nachfolgend beschriebenen Tests ab. In dieser Testphase müssen der Volumenstrom der Pumpe und die Heizleistung des Brenners in Richtung der technisch möglichen Maximalwerte verstellt werden. Außerdem ist die Heizkennlinie testweise anzuheben. Die Regeleinrichtungen der Fußbodenheizung (Stellmotoren...) sind wieder in Betrieb zu setzen, so dass diese ihre Regelaufgabe wieder übernehmen. Du benötigst die Montage- und Serviceanleitung des Vitodens 222f/333f. Dort findest du die Beschreibung für die nachfolgend zitierten Parameter des Servicemenüs. In den Servicebereich des Vitodens kommst du mit dem Passwort "viservice". Alle Verstellungen sind zu dokumentieren, damit du gegebenenfalls den Originalzustand wieder herstellen kannst! Während des Versuchs, der wegen der Trägheit der Fußbodenheizung mindestens über einen ganzen Tag gehen sollte, ist die gesamte Heizungsanlage fortlaufend zu beobachten und kontrollieren, um z. B. unzulässige Übertemperaturen an den Fußbodenrohren zu vermeiden. 1.) Anhebung des Volumenstroms der internen Pumpe Die Drehzahl- und damit Leistungsanpassung ist über folgende Parameter des Servicemenüs möglich: - Parameter 1100.2 "Solldrehzahl der Primärkreispumpe" ist auf 100% zu stellen - Parameter 1432.1 "Restförderhöhenregelung..." oder außentemperaturgeführt - Parameter 1432.2 "Betriebsweise der Primärkreispumpe" Konstantdruckeinstellung Ich würde versuchsweise die Einstellung wählen, die den höchsten Förderstrom liefert. 2.) Leistungsanpassung des Brenners - Parameter 596.0 "Maximale Heizleistung" sollte zumindest in der Testphase auf 100% stehen 3.) Heizkennlinie vorübergehend anheben Während der Testphase ist die Heizkennlinie anzuheben, um sicherzustellen, dass die Wärmeabgabe vom Kessel an die Fußbodenheizung nicht durch eine zu niedrig eingestellte Vorlauftemperatur behindert wird. Bei den derzeit milden Außentemperaturen führen Anhebungen des Niveaus zu einer vergleichsweise stärkeren Anhebung der Vorlauftemperatur, als eine Anhebung der Neigung. Die Neigung würde ich aber ebenfalls anheben, auf z.B. 1,0 (Grenze für Fußbodenheizungen). Sinn und Zweck der Übung ist, herauszufinden, ob du mit der vorhandenen Heizungsausrüstung in der Lage bist, dein Haus ausreichend warm zu bekommen. a.) Falls das Haus ausreichend warm wird, dann beginnt die Optimierungsphase durch leichte Reduzierung der Maximalwerte von Heizleistung und Volumenstrom. b.) Falls das Haus nicht ausreichend warm wird, wirst du um Überlegungen in Richtung hydr. Weiche + zusätzlicher Umwälzpumpe möglicherweise nicht drum herumkommen. Dazu habe ich in den Erläuterungen zu den Hydraulikschaltplänen unter der ID: 4802666_2104_03 folgende Aussagen von Viessmann zum Vitodens 333f/222f gefunden (sinngemäß dürfte das für alle neuen Vitodense gelten): Zitat: „Einsatz mit hydraulischer Weiche Die hydraulische Weiche wird zwischen dem Wärmeerzeuger und den Wärmeabnehmern positioniert und dient zur hydraulischen Entkopplung der Primärseite von der Sekundärseite. Bei Einsatz eines Temperatursensors für hydraulische Weiche wird der Sollwert auf diesen ausgeregelt. Die Kesselwassertemperatur wird durch einen elektronischen Temperaturwächter begrenzt. Einsatzgebiete: ■ Wärmeerzeuger: Falls der gesamte Volumenstrom aller Heizkreise/ Verbraucher größer ist als der max. mögliche Volumenstrom durch den Wärmeerzeuger ■ Neuinstallierte Wärmeerzeuger in vorhandene Rohrsysteme (Austausch vom Wärmeerzeuger in Altanlagen) Im Bestand sind in der Regel der Wärmebedarf und die Umwälzpumpen überdimensioniert. Nach der Sanierung ist der Volumenstrom auf der Sekundärseite gleichbleibend und auf der Primärseite erheblich geringer. Der Abgleich unterschiedlicher Volumenströme kann nur über eine hydraulische Weiche erfolgen.“
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