Hallo zusammen,
ich habe eine Heizungs-Anlage bestehend aus einer Wärmepumpe Vitocal 200-S an einem 750l Pufferspeicher Vitocell 100-E mit einem Frischwasser-Modul Vitotrans 353 (der Grund für den großen Puffer: ich habe noch einen Holzvergaser und einen weiteren 750l Puffer in Reihe; die Wärmepumpe heizt nur in den ersten; der Holzvergaser dann in beide).
Jetzt bei den wärmeren Temperaturen, wo man eigentlich nur wenig heizen muss und ich den Holzkessel nur selten verwende, merke ich, wie viel Strom bei mir eigentlich für das Warmwasser drauf geht: laut der ViCare App sind es 70-90% schätze ich (z.B. Woche 20 war 42kWh gesamt, dabei 37.8 für Warmwasser). Deshalb möchte ich einmal fragen, ob man die Regelung etwas sparsamer einstellen kann. Ich glaube, die Fachfirma hat es eher so eingestellt, dass immer warmes Wasser da ist und sich der Kunde deswegen nicht beschwert.
Folgendes wurde mir von der Fachfirma eingestellt:
Am Frischwasser-Modul:
Warmwasser:
- T-WW Soll: 47 Grad
- Gleit. Sollw.: Ja
- Komfort: Nein
Zirkulation:
- Typ: Takt
- Takte/Stunde: 4
- Drehzahl: 100%
RL-Einschichtung:
- Status: Aktiv
- T-KW: 42 Grad
- Ventil: Mitte
An der Wärmepumpe:
- Wassertemp. Soll: 53 Grad
- Zeitprogramm Warmwasser: Montag-Sontag durchgehend (Oben)
- Zeitprogramm Zirkulation: Immer aus
- WW-Temperatur Soll 2: 60 Grad
- Zeitprogramm Pufferspeicher: Montag-Sontag durchgehend (Oben)
Meine Anforderungen sind: Beim Duschen/Baden hätte ich es schon gerne warm (44 Grad schätze ich mal). Wegen kleiner Kinder braucht man eigentlich immer unvorhergesehen mal warmes Wasser.
Wie genau die Einstellungen an der Wärmepumpe und dem Frischwasser-Modul wechselwirken ist mir noch nicht so ganz klar. Die Fachfirma sagte glaube ich, alles am Frischwasser-Modul einstellen.
Eine Bitte: Keine Grundsatzdiskussion zum Heizsystem. Das ist jetzt so da wie es ist und ich war froh, dass ich überhaupt eine Heizungsfirma gefunden habe. Mir geht es um die korrekte Einstellung/Optimierung dessen, was ich da habe.
An der Grundsatzdiskussion kommst aber nicht vorbei. Der wahre Energiefresser ist die Vitotrans. Der einzige Vorteil,welchen die bietet,ist eine faktisch nicht vorhandene Legionellengefahr.
Ansonsten musst für die Vitotrans wesentlich mehr Heizwasser in höherer Temperatur vorhalten,als du an WW überhaupt entnehmen kannst.
Es wäre wesentlich preiswerter,einen reinen WW- Speicher hinzustellen.
Da aber die Anlage nun mal so besteht,kannst nur versuchen,dir bei der Warmwassernutzung eine gewisse Disziplin anzugewöhnen. Wenn man das möchte !
So könntest dann den Puffer nur in engen Zeitfenstern so hoch aufheizen,dass es für die WW- Bereitung reicht.
Und es spielt auch eine Rolle,wieviel WW zu diesen Zeitpunkten gebraucht wird. Davon wäre dann abhängig,wo der Fühler angebracht wird.
Oder du heizt mit dem Holzvergaser regelmässig nach.
Ich fluche und poste mir seit Monaten den Mund fusselig über die einmalig dämliche Software in der 200-S für die WW Bereitung. Sie kann und will immer und ständig das WW möglichst schnell erwärmen.
Was der Endkunde präferiert das ist den Programmierern von VM egal.
Mit div. Codes konnte ich meine 200-S etwas (!) ausbremsen.
Aber nicht so dass im Sommer eine maximal lange Laufzeit vom Verdichter mit Minimal-Leistung dadurch möglich wäre.
So einen Betriebsstatus hat VM bei WW nicht vorgesehen.
Bei einigen Codes die hier empfohlen werden musste ich fest stellen dass die Anlage sie einfach überfährt. Bspw. die 601A und 601B oder die 5001 - die Parameter werden glatt überfahren. Lt. VM Support würde die WP Wert aus 5001 nicht überfahren - hohoho.....
Am einfachsten kannst du die Anlage per Geräuschreduzierung drosseln. Hilft nicht viel, nur etwas.
Ok, erstmal danke für die Antworten! Zum Kontext: ich habe gerade eine sehr komplizierte Kernsanierung eines 130 Jahr alten Hauses hinter mir, fast alles selbst geplant und gemacht. Es war eine KfW-Förderung, d.h. Heizsystem mit Energieberater geplant, Fachfirma hat dann alles aus einem Guß von Viessmann gemacht. Ich bin bisher sehr damit zu frieden: auch bei -10 Grad beheize ich damit 350qm ohne auch nur ein Problem und warmes Wasser ist fast instantan und ohne Unterbrechung verfügbar. Mit dem Holz als Zusatz war ich da meist nur bei 20kWh Stromverbrauch pro Woche (es ist nur ein 17kW Kessel, und habe maximal einmal am Tag eine Ladung verfeuert). Sicherlich hätte man da vieles optimieren können, aber Zeit und gedankliche Kapazität ist endlich. Das Holz habe ich nun eingestellt als es wärmer wurde, erst da fiel mir das mit dem Stromverbrauch für Wasser auf.
Mir geht es jetzt wie gesagt nur darum, das bestehende effizient zu betreiben.
Folgende Frage zu den Antworten: die Geräuschreduzierung habe ich deaktiviert. Mir war das ganze nicht so klar: ich habe eigentlich keine Nachbarn und dachte, Geräuschreduzierung heißt weniger effizient (sonst wäre die ja immer aktiviert!?). Wie verhält es sich damit?
Was sind denn die optimalen Temperaturen für WW an der WP und dem Frischwasser-Modul? Aktuell ist es 55 und 47. Sollte man das senken? Wie sieht es mit der durchgehenden Taktung aus? Ist das so sinnvoll?
Wie gesagt, momentan muss ich eigentlich wegen Kindern (irgendeine Seuche ist immer da) immer warm Wasser vorhalten.
Zur WW- Temperatur kann man schlecht raten. Das ist rein subjektiv. Die 47*C klingen soweit ganz gut. Wenn du magst,kannst sie auch auf 44*C absenken. Da musst aber einfach probieren,ob es noch passt. Respektive könnte dann auch der Puffer etwas weniger aufgeheizt werden. Jedes Grad weniger spart.
Sie muss aber immer etwas über der WW- Temperatur liegen .
Und bei Geräuschreduzierung läuft sie nicht ineffizient,sondern vor allem mit geringerer Leistung. Die WP braucht also etwas länger zum Aufheizen. Im Sommer sicherlich kein Nachteil.
Ok. Frage: Wie verhält sich die WW-Temperatur zwischen WP und FW-Modul, also die 53 zu 47 Grad? Das ist mir bisher ein Rätsel.
Die Vitotrans hat einen Wärmetauscher. Und bei Wärmetauschern kann die Eingangstemperatur des Heizwassers niemals die Temperatur des Mediums erreichen . Man hat immer Wärmeverluste. Damit aber das WW die eingestellten 47*C erreichen kann,muss das Heizwasser temperaturmässig darüber liegen. Der Unterschied kann über die Zeit auch zunehmen,da ein Wärmetauscher nicht vor Verkalkung geschützt ist.
Wie gross der Unterschied sein muss,bekommt man mit probieren raus.Eine genaue Vorgabe gibt's da nicht.
Danke für die Erklärung! D.h., sagen wir, 45 / 51 wäre einen Versuch wert? Das mit der Taktung und Zirkulation verstehe ich noch nicht ganz. Gibt es da noch etwas zu verändern?
Durchaus
Hallo,
das Legionellen Programm mit 60 Grad ist bei einer Frischwasserstation sinnfrei.
Das würde ich deaktivieren.
Wir der 100-E auch als Heizungspufferspeicher verwendet?
Dann könnte es sei, dass ein Teil des WW in die Heizung verschwindet.
>> (z.B. Woche 20 war 42kWh gesamt, dabei 37.8 für Warmwasser).
die Frischwasserstation hat doch auch ein Energiebilanz. Was sagt diese was aus der Frischwasserstation wieder rauskommt??
VG
Hallo E.Kunz!
Um Energie beim WW zu sparen hast du zwei Möglichkeiten ohne dein Speicher-Setup zu wechseln:
Beide Methoden verringern Energieverlust, die nicht mit einem direkten WW-Verbrauch verbunden sind - auf Kosten von Flexibilität und Komfort. Die Begrenzung der Zirkulation wird dabei vermutlich den größeren Einfluss auf den Verbrauch, als die Verringerung der maximalen Temperatur haben.
Gruß Gwyn
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
60 Grad sind bei Frischwasserstation Unsinn.
Zirkulation nur 1h vor einem wahrscheinlichen Verbrauch an, danach wieder aus.
Da bei mir zu sehr vielen Zeiten WW gefordert ist, habe ich sie nur Nachts aus.
Die Taktung der Zirkulationspumpe kannst du ziemlich vergessen. Lass sie Off gehen wenn die hohe Wahrscheinlichkeit besteht dass kein WW gefordert wird. Also im Menü der Anlage rein ON/OFF zu den gewünschten Zeiten fahren.
Die von dir angesprochene geringere Effizienz bei Geräuschreduzierten Betrieb (Geringere Lüfterdrehzahl) konnte ich noch nirgends nach lesen. Aus meiner Sicht im Sommer aber zu vernachlässigen wenn dem so sein sollte. Bei Ansaugtemperaturen von 20/25 Grad oder mehr dürfte in der um ca. 30% reduzierten Luftmenge genug Energie drin stecken.
Bzgl. Taktung und weniger Leistung kannst du ja mal die Codierungen 6019, 601A und 601B probieren.
(Leider kann ich kein odt noch ein word File hoch laden, daher hier der ganze Text)
Wegen der Verdichterleistung bei der WW Bereitung kannst ja mal zum Testen, wie diese Parameter arbeiten:
5001: 60 (maximale Vorlauftemperatur im Sekundärkreis)
6019 : 82 bedeutet dann das 8,2K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 100% begrenzt wird.
601A: 81 bedeutet dann das 8,1K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 65% begrenzt wird.
601B: 80 bedeutet dann das 8,0K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 30% begrenzt wird.
Somit wird die WP bei der WW-Produktion die Verdichterleistung auf 30% reduzieren sobald eine VL Temp von 52°C erreicht ist, (und das wird ziemlich sicher relativ schnell passieren) und du siehst in der Folge, ob die 30% Verdichterleistung Dein WW Speicher "verträgt".
Wird bei 30% Verdichterleistung der VL noch immer schnell viel heißer als die 52 °C dann kann Dein Speicher nicht einmal die Energie der 30% Verdichterleistung bei 52°C im VL übertragen, und die 30% ist auch ungefähr das Minimum welches der Verdichter leisen kann. Nun ist es natürlich spannend, wie weit, bzw. wie schnell der VL über die 52°C bei den 30% Verdichterleistung übersteigen wird. Funktioniert das jedoch, und der VL bleibt auf den ungefähren 52°C, oder geht nur langsam drüber ist das natürlich für die WW-Bereitung bis auf 55°C im Speicher zu wenig, dann kannst ja mal folgendes versuchen:
5001: 60 (maximale Vorlauftemperatur im Sekundärkreis)
6019 : 82 bedeutet dann das 8,2K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 100% begrenzt wird.
601A: 81 bedeutet dann das 8,1K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 65% begrenzt wird.
601B: 20 bedeutet dann das 2,0K vor 60°C (5001) die Verdichter Leistung auf 30% begrenzt wird.
PS:
Diese 3 Parameter funktionieren bei mir recht gut, nur nicht die Vorlauftemperaturbegrenzung. Wenn ich die 5001 auf 57 Grad setze wird sie trotzdem knallhart überfahren.