Hallo zusammen,
wir haben im Jahr 2022 ein Haus (Bj.92) saniert. Unter anderem wurden die Dämmung und die Fenster erneuert. Die alte Ölheizung wurde entsorgt und nach einer Fachberatung durch eine Heizungsfirma eine Wärmepumpe (Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C16) durch eben diese Fachfirma installiert. Die Anlage hat die Aufgabe, eine Fläche von 110m2 zu beheizen (komplett mit FBH) und Warmwasser bereit zu stellen.
Im Dezember 2022 wurde die Anlage in Betrieb genommen, am Anfang mit dem obligatorischen Estrich-Programm. Ab März 2023 sind wir eingezogen. Schon damals fielen mir die vielen Starts des Verdichters auf, da ich aber absoluter Laie auf diesem Gebiet war, hatte ich mir nichts dabei gedacht.
Im Spätsommer 2023 ging dann das Kommunikationsmodul in Betrieb. Mir fiel ein hoher Stromverbrauch ab Herbst auf, teilweise über 180kw/h in der Woche. Die Takte waren stellenweise 3x/h, Laufzeiten ungefähr 15-20 Minuten. Ab da habe ich mich in diversen Foren belesen und auch meine Fachfirma auf diesen Umstand hingewiesen. Aussage damals --> Alles bestens!
Über den Sommer 2024 fand ich den Verbrauch in Ordnung, zwischen 9-12kw/h pro Woche. Die Startanzahl aber weiterhin zu hoch. Ab Herbst 2024 ging das Spiel wieder los und ich "reklamierte" offiziell bei meiner Fachfirma. Unter anderem erwähnte ich die Eckdaten, welche mir die ViCare App lieferte:
Gesamtlaufzeit 593 Betriebstage mit 13149 Starts
Meine Nachricht wurde an Viessmann weitergeleitet, Antwort:
Nach Ansicht der Laufzeit und Starts kommen wir auf eine durchschnittliche Laufzeit von 2 Stunden und 5 Minuten dabei handelt es sich um eine gute Laufzeit Pro start dem entsprechend sind hier keine Maßnahmen erforderlich.
Die von Viessmann erwähnte durchschnittliche Laufzeit passt nicht zu den hinterlegten Starts im Protokoll des Systems. Wenn dem so sei müsste die Anlage über 3 Jahre (durchgehend) gelaufen sein.
(13149 Startsx2h Laufzeit = 26298h entspricht 3 Jahre und 20 Tage) So alt ist die Anlage noch nicht einmal.
Lt. ViCare App kommt mein Verdichter auf 3923 Betriebsstunden (Stand 04.12.24) bei 14132 Starts. Das macht eine durchschnittliche Laufzeit von 27 Minuten(!!!)
Habe ich hier irgendwo einen Denkfehler? Was sagen die Experten hier zu den Daten?
Meine Vermutung ist, das die Anlage viel zu groß dimensioniert ist für die "kleine" Fläche. Was kann ich tun?
Meine Angst ist, das der Verdichter kein "langes" Leben haben wird und auf mich eher als gedacht Kosten zukommen, die man hätte verhindern können.
VG, Deep
@DeepRed666: Ich kann dir sagen, dass dies mein Kollege sicher nicht mitgeteilt hat. Weshalb sollte eine flach eingestellt Heizkurve dafür sorgen, dass die Anlage für ein zu hohes Taktverhalten sorgt? Bei Wärmepumpen ist eine flach eingestellte Kennlinie wichtig, damit sie auf lange durchschnittliche Laufzeiten kommt. Wird die Kennlinie höher eingestellt, schließen die Ventile der Heizkreise aufgrund der höheren Vorlauftemperatur eher und es kommt zu noch kürzeren Laufzeiten.
Viele Grüße
Flo
Hallo zusammen,
hätte mich auch gewundert, das Viessmann so was sagt. Aber hilft mir hier jetzt nicht weiter.
@Guennie Ich habe deinen Beitrag sehr wohl gelesen, aber dieser müsste, wie @ABR schon richtig schrieb, angepasst werden. Die Außeneinheit hat eine Leistung von 10kw, spielt da die Leistung der Inneneinheit eine Rolle?
Ich versuche grundsätzlich auch eine "friedliche" Lösung mit dem FB herbeizuführen. Streiten kommt mir erst am Ende der Eskalationsstufen in den Sinn. Aber derzeit dreh ich mich im Kreis.
Viessmann hat das geliefert, was der FB (Aufgrund seiner Heizlastberechnung) bestellt hat. Irreführend für mich sind die "angeblichen" Aussagen seitens des TD. Ich glaube da schon @Flo_Schneider, aber was will ich machen?
Zu wünschen wäre, das der TD auf meinen Hinweis hin den FB kontaktiert und das richtig stellen lässt. So wird der FB gezwungen neue Lösungen für mein Problem zu suchen. Derzeit "versteckt" er sich aber hinter dem "bösen Viessmännern".
VG, Deep
Hallo @ABR
Reiche ich gerne nach, und zwar gleich noch angereichert mit den zusätzlichen Infos der letzten Tage hier.....schön langsam wird die Sache "rund":
Hier sieht man nun auch genau das was meine bisherigen Vermutungen eindeutig bestätigt:
Das diese "Verkettung" in Summe zum Problem wird, sieht man eindeutig im Diagramm:
Soweit mal zu dem.
Der zweite Punkt der hier vorhin von @Flo_Schneider angesprochen wurde, das darf man so nicht "Verallgemeinern". Hier kann Flo genauso richtig liegen, wie sein Kollege, der genau das Gegenteil sagt.
Bei dieser konkreten Aussage muss man immer den genauen Analgenaufbau Vorort mit einbeziehen.
Das hat folgenden technischen Hintergrund:
Hier speist die WP direkt in die FBH - ohne jede "Bremse" oder Regelung dazwischen. Das bedeutet, die WP kann ihre Anfangsenergie beim Start ungehindert in die FBH abgeben, und die flache Heizkurve liefert später direkt eine niedrige VL Temperatur, in die FBH, das VL RL Delta ist nicht sehr hoch, und somit ist die Verdichterleistung niedrig. Es dauert länger bis der Estrich gesättigt ist, und die Laufzeit verlängert sich.
Hier speist die WP nicht direkt in die FBH - es ist eine "Bremse" oder Regelung dazwischen. Das bedeutet eine flache Heizkurve hält den Divicon relativ weit geschlossen, es kann nicht die ganze Energie der WP direkt in die FBH.
Das bedeutet, die WP kann schon mal ihre Anfangsenergie beim Start nicht ungehindert in die FBH abgeben, das verhindert der DIVICON. In der Folge wird schon mal der Sekundärkreis schnell und hoch aufgeheizt. Die flache Heizkurve verhindert auch weiterhin, das die Energie der WP voll in die FBH abgegeben werden kann.
Durch den Divicon ist nun im Verhältnis zum VL der RL sehr kalt (kommt ja auch nicht viel zurück). Der WP Regler versucht weiter den kalten RL auf VL Temp zu bringen. die Folge davon entsprechende WP Leistung, welche der Divicon aber nicht durchlässt. Die WP erreicht schnell die Abschalttemperatur, und beendet ihre Beheizung. Nun hast aber das Thema, das nicht viel Wassermenge (Energie) im Sekundärkreis ist. Das System kühlt somit schnell ab, und die WP muss wieder mit der Beladung beginnen......ein "Teufelskreis" ist gestartet.
Erhöht man hier jedoch die Heizkurve, ist zwar die VL in die FBH höher, aber dafür ist auch der Divicon entsprechend weit offen, und die WP kann von Anfang an ihre Energie direkt in die FBH leiten. Da der Estrich eine große Fläche hat, kann dieser ordentlich Energie aufnehmen, dadurch schaltet die WP wesentlich später ab.
Somit ist es von Grundlegender Bedeutung, das man vorher den hydraulischen Aufbau der Anlage kennen muss, bevor man beurteilen kann, ob hier das eine oder das andere zutreffend ist.
lg
Guennie
hast Du von Deiner Anlage einen Hydraulikplan, oder gibt es Fotos von Deiner Anlage, damit man einmal einen Überblick bekommt, was bei Dir so alles an die Heizung betreffende Gerätschaften tatsächlich verbaut ist ?
lg
Guennie
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