Hallo zusammen,
mich interessiert aktuell die Frage, wie ein normales Startverhalten bzw. die Aktivität der Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Fußbodenheizung im ganzen Haus aussehen sollte. Also quasi in welchen Intervallen bzw. Zeitabständen sollte die Wärmepumpe generell starten? Und wie lange sollte in etwa die Laufzeit pro Start sein (also etwa: pro start 1h oder 30min Laufzeit)?
Ich bin mir bewusst, dass es da durchaus Abweichungen und Besonderheiten von Haus zu Haus gibt - mich interessiert das generelle Verhalten, Besonderheiten ausgeschlossen 🙂
Variante 1: Die Wärmepumpe startet mit hoher Leistung und schaltet sich nach einiger Zeit direkt ab - quasi ohne die Leistung vorab zu reduzieren.
Variante 2: Die WP startet mit steigender Leistung, vermindert geht nach einiger Zeit die Leistung im Zeitverlauf und schaltet erst nach einer längeren Zeit ab.
Variante 3: die WP startet mit steigender Leistung und vermindert nach einer kurzen Zeit die Leistung stark und läuft noch einige Zeit auf niedrigem Niveau weiter bis sie sich letztlich abschaltet.
Vielen Dank vorab! 🙂
Hallo hsch09,
grundsätzlich sollte eine über das Jahr hinweg durchschnittlich lange Laufzeit angestrebt werden. Wann sich die Wärmepumpe dabei abschaltet, hängt im Falle deines Aufbaus davon ab, wie viel die Heizkreise abnehmen. In der Übergangszeit. Dass es dort aber zu kürzeren Laufzeiten kommt, als im Winter, ist normal.
Viele Grüße
Flo
Danke dir für deine schnelle Antwort.
Da bin ich deiner Meinung. Aber ein generelles Verhalten wie in Variante 1 wäre doch falsch oder?
Konkret in meinem Fall, trifft Variante 1 immer zu, egal ob Herbst, Winter oder Frühjahr. Ich habe in der Regel 20 Minuten Laufzeit und ca 45-50 Minuten Pause, bis ein neuer Startvorgang los geht. Wobei die Leistungsaufnahme in den ersten 2-3 Minuten stetig steigend ist und am Ende von direkt auf 0 fällt, ohne eine Art Modulation.
Wobei ich sagen muss, dass bei aktuell 12 Grad Außentemperatur die maximale Leistung ca. 2,5-3 kWh und bei unter 0 Grad Außentemperatur 4-4,5 kWh beträgt - aber halt bei jedem Start dauerhaft die gleiche Leistung.
Bsp.: Die Leistung beträgt bei 0 Grad Außentemperatur nach einer kurzen Startphase immer um die 4 kWh und fällt am nach ca. 20 Minuten direkt auf 0. Nach ca. 45-50 Minuten erfolgt ein neuer Start mit dem gleichen Verhalten. So geht das den ganzen Tag und die ganze Nacht durch - immer der gleiche Zyklus.
Viele Grüße
Hannes
Hallo Hannes ,
das ist eine 222.A29??
Die hat laut Datenblatt bei +2 Grad eine untere Modulationsgrenze von 2,7 kW
wenn sie nicht unter 4kW geht muss du das beim Heizungsbauer reklamieren, das ist ein Mangel.
Wenn er die Pufferladung nicht selbst anders einstellen kann muss er sich Hilfe holen.
VG Michael
Wie sieht es denn mit der Heizkennlinieneinstellung aus, wurde diese auch optimiert, sodass die Heizkreise so lange wie möglich Wärme aufnehmen und dementsprechend nur das bekommen, was sie benötigen?
Viele Grüße
Flo
Danke für eure beiden Antworten.
@qwert089: Ja, es ist eine 222.A29. Was genau meinst du mit untere Modulationsgrenze bei +2 Grad?
Zur besseren Verdeutlichung meine Aufzeichnung der Messdaten (Messpunkt ist mein Wärmepumpen-Stromzähler).
Im ersten Bild unten bei aktuell 12 Grad Außentemperatur verbraucht sie so ca 2,6 kW, aber eben durchgängig pro Start.
Im zweiten Bild sind es um die 0 Grad Außentemperatur. Je kälter es wird, desto höher ist der Ausschlag, aber die Darstellung der an sich bleibt gleich - nach kurzer Zeit geht die Leistung von 100 auf 0.
@Flo_Schneider: Der Heizungsbauer hat da mehrfach Einstellungen verändert. Ob das jetzt optimiert ist, kann ich dir nicht sagen. Aber die Räume sind angenehm und nicht zu warm - von daher würde ich denken, dass passt. Wir haben im ganzen Haus (150qm) Fußbodenheizung, wobei alle Heizkreise bis auf Kinder- und Schlafzimmer voll und dauerhaft geöffnet sind.
Ansonsten kannst du es auch gerne noch einmal selbst testen. Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.
Viele Grüße
Flo
Danke dir für die Info.
Aber generell das oben beschriebene Verhalten meiner Vitocaldens klingt falsch oder?
Viele Grüße
Hannes
Hallo,
siehe
Seite 4 oben: Leistungsregelung.
hast du eine Ausseneinheit mit 400V oder eine mit 230 V?
die eine hat 2,7 kW Minimum, die andere 4,4 kW
VG
Hi @qwert089, danke dir!
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Auf jeden Fall die Außeneinheit, mit den zwei Ventilatoren.
Anbei das Typenschild, was auf der Außeneinheit befestigt ist.
Hallo,
das ist eine 230 V OutdoorUnit.
Laut Datenblatt kann die nur auf min 4,4 kW runter regeln.
Das passt gut zu deinen Beobachtung - dann kann man leider nichts reklamieren 😞
Dann kannst du nur die von Flo vorgeschlagenen Punkt durch probieren.
Das Gerät passt leider nicht so toll zum Haus.
Als Hybrid WP hätte man da ein kleines Modell gebraucht.
Die kleinen Modelle des Vitocaldens hat VM leider aus dem Portfolio gestrichen.
VG
Ich bin gerade etwas irritiert und weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe.
Also kann meine Wärmepumpe quasi nicht "modulieren" und ich kann ein Verhalten wie ganz oben Variante 2 oder Variante 3 nicht erreichen?
Bspw. wenn die Wärmepumpe bei einem Start 3 kW loslegt, dann reduziert sie nach einiger Zeit nicht zB. auf 2 kW und verlängert damit die Laufzeit?
Das kann doch in meinem aktuellen Zustand nicht gewünscht sein, dass die WP 20 Minuten läuft und danach 45 Minuten ausgeht - und das über den ganzen Tag, egal bei welchem Wetter. Ich habe bei den 12-15 Grad Außentemperatur der letzten Tage ca 25 Starts pro Tag, mit je 20 Min Laufzeit pro Start.
Also egal bei welchem Wetter und welcher Temperatur, bekomme ich immer so ein Bild zu sehen?
Nein, das hängt davon ab, wie groß die Wärmeabnahme in den Räumen ist. Stell die Kennlinie so ein, dass die Stellventile/Thermostate im Idealfall immer offen sind.
Viele Grüße
Flo
Hi @Flo_Schneider und @qwert089,
ich habe jetzt bewusst ein paar Tage gewartet, bis es kälter wird. Die Kennlinie behalte ich weiter im Auge, aber die sollte aktuell passen. Die Stellmotoren waren in den letzten beiden Wochen in 6 von 8 Räumen dauerhaft offen (Durchfluss ist an die Länge der Heizkreise angepasst). Leider hat sich an dem Verhalten so gar nichts geändert. Die WP geht für 20 Minuten an, lediglich die Zeit zwischen den Starts der WP wird aktuell nur kürzer. Also die Laufzeit ist gleich mit ~20 Minuten, aber ich habe pro Stunde mehr Starts.
Was mich zudem stutzig macht, ist die Soll-/Ist-Temperatur für die Heizkreise. Ich habe min Monitoring jetzt so erweitert, dass ich diese Temperaturen ebenfalls aufzeichne.
Meine Vorlauf Ist-Temperatur, kommt selten an die des Soll-Werts. Meine Blaue Linie (Vorlauf Ist) sollte ja im besten Falle um die Gelbe Linie (Vorlauf Soll) bewegen. Die beiden Spitzen auch oben sind zu den Zeiten der Warmwasserbereitung und die eine Spitze nach unten, ist sicher ein kurzer Fehler in der Übermittlung der Daten von der Viessmann-API.
Habt vorab wieder vielen Dank 🙂
Ich bin parallel noch auf diesen Thread gestoßen: https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Verlaengerung-Laufzeit/td-p/427049. Eventuell haben @PeterF60, @crxdelsol oder @Thomas43 noch eine Idee.
Viele Grüße
Hannes
Man kann im Trending schön erkennen, dass die Puffertemperatur zu schnell erreicht wird. Die Abnahme der Heizkreise ist im Vergleich zu dem, was die Anlage liefert, nicht groß genug. Teste es noch mal, sodass alle Heizkreise komplett offen sind und nicht nur ein 3/4 der Kreise.
Viele Grüße
Flo
>>(Durchfluss ist an die Länge der Heizkreise angepasst).
Welche Temperaturspreizung und welchen Volumenstrom hat die FBH?
@Flo_Schneider, ich habe heute Vormittag alle Stellmotoren (manuell) voll aufgedreht. Ich werde es mal 2-3 Tage so laufen lassen.
@qwert089:, jetzt bin ich technisch nicht ganz versiert in dem Thema. Woher kann ich die von dir gefragten Werte finden?
Viele Grüße und vielen Dank!
Hannes
Hallo Hannes,
Zwischen dem Puffer und den Verteilern der FBH muss irgendwo die Heizkreispumpe sein.
-Das sollte es 2 Thermometer geben. Was zeigen die an?
-An den Verteilern der FBH sind Schaugläser kleinen Schwimmer. Lies die bitte alles ab, notiere die Werte und addiere die Werte.
-Evtl zeigt die Heizkreispumpe auch den Durchfluss in Summe an, dann muss du nicht die Schwimmer ablesen.
VG Michael
Hallo mal wieder 🙂
Ich habe ein par Tage gewartet mit allen Heizkreisen offen und leider hat sich am Verhalten nichts geändert @Flo_Schneider
@qwert089, anbei die Durchflüge der einzelnen Räume sowie ein Foto der beiden Thermometer:
Liter/min | Raum |
3 | Bad EG |
2 | Hauseingang |
2 | Büro |
1,5 | Küche 1/2 |
1,5 | Küche 2/2 |
2 | Wohnzimmer 1/2 |
2 | Wohnzimmer 2/2 |
3 | Bad OG |
2 | großes Kinderzimmer 1/2 |
2 | großes Kinderzimmer 2/2 |
2 | kleines Kinderzimmer |
23 | Summe Liter/min |
Den Durchfluss zeigt die Heizkreispumpe leider nicht an. Die Daten finde ich leider auch nicht in den Werten der Viessmann API.
Viele Grüße Hannes 🙂
Da Vorlauf- und Rücklauftemperatur nahezu identisch sind, scheint auch keine Wärmeabnahme da zu sein.
Ja genau, so scheint es bei den verbauten Thermostaten an der Mischerpumpe zu sein. Die Daten der API zeigen aber unterschiede:
Auf dem Bild oben sind jeweils die letzten Werte zu sehen. Das wäre für Vorlauf-Soll in dem bsp 32,7 Grad. Der Vorlauf-Ist, kommt aber immer nur sehr kurze Zeit an den Vorlauf-Soll heran und Vorlauf-Ist in der Regel deutlich niedriger als der Vorlauf-Soll.
Ich merke das auch deutlich am Fußboden. Mal ist der Fußboden angenehm warm und dann wiederum ist der Fußboden richtig kalt. Das spricht ja auch gegen einen effizienten Betrieb der Anlage.
Hallo,
bei der aktuellen Witterung kann die Spreizung nur bei ein oder 2K liegen und so genau sind diese Thermometer gar nicht..
Der Durchfluss sieht gut aus.
Das kommt in etwa an sie 1400l/h Mindestdurchfluss der WP ran.
Man kann hier sicher noch etwas Zeit investieren und beobachten, mit wie viel % Verdichter-Leistung gestartet wird, auf wie viel nach welcher Zeit runter geregelt wird und wie lange sie dann noch läuft,.
Evtl kann man die Sekundärpumpen Drehzahl reduzieren.
Oder durch Erhöhen der der Heizungs-Pumpe am roten Knopf die Zeit mit der sie reduziert läuft etwas verlängern.
VG
Danke für die Hinweise David. Die Verdichter-Lesitung in % sehe ich an der Anlage oder? Also müsste ich mich im besten Falle die 20 Minuten Laufzeit mal vor die Anlage setzen.
Ein Gefühl was mich beschleicht, ob irgendwo kaltes Wasser in den Kreislauf gemischt wird. Die Temperatur im Puffer wird immer sehr sehr schnell leer gezogen. Ich habe einen Heizstab für überschüssigen PV-Strom verbaut. Wenn der läuft, macht er den Puffer ordentlich warm. Dabei konnte ich beobachten, dass der Puffer eines Tages auf ca. 60 Grad Celsius durch den Heizstab erwärmt wurde und nach ca. 1h war die WP wieder an, weil der Puffer von den 60 Grad auf 26 Grad abgekühlt war.
Bei der aktuellen Witterung um die 10-15 Grad Außentemperatur kommt der Heizstab allerdings nicht zum Laufen, da die WP fast allen PV Strom verbraucht und ich dann meist gerade so die PV-Batterie (10kW) vollbekommen.
Viele Grüße
Hannes
Hallo Hannes,
wie groß ist der Puffer ? 200 l?
bei 1400 l/h und 5 K Spreizung,
Ist der alle 8,5 Minuten um 5K kälter,
35K pro Stunde.
60 Grad minus 35K = 25 Grad.
passt genau
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