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Regelung der Vitocal 222-G, Vitovent 200-W mit NC-Box

Hallo,

wir wohnen seid knapp 2.5 Monaten in unserem neuen Fertighaus (KfW40-Standard) mit einer Vitocal 222-G Wärmepumpe und einer 99m tiefen Erdsonde. Dazu ist das System mit einer NC-Box von Anfang an ausgestattet worden und den "einfachen" Raumthermostaten von Roth, welche auch das Kühlen erlauben. Für die Lüftung ist eine Vitovent 200-W im Einsatz.

Wir haben kein Zusatzmodul für eine Netzwerkeinbindung des System verbaut bekommen und somit wüsste ich nicht, dass wir die App nutzen können.

 

Ich habe mich in den letzten Wochen etwas mit dem Thema beschäftigt und wenn ich es richtig verstehe, dann wird in unserem (und so ziemlich allen Systemen von Viessmann) die Regelung des System über eine gedämpfte Außentemperatur gesteuert. Damit bin ich sehr unglücklich. Ich meine es geht uns doch um die Temperatur im Haus und nicht draußen. Dabei ist es uns in erster Linie egal, ob es draußen 30°C oder -10°C hat. Wenn es im Haus zu warm ist, dann soll die NC-Box anspringen und wenn es im Haus zu kalt ist, dann die Heizung. 

Wir hatte jetzt im Sommer bzw. dem einsetzenden Herbst mehrfach die Situation, dass tagsüber für ein/zwei Stunden die Kühlung aktiv war und nachts sich die Heizung bereit gemacht hat - obwohl es im ganzen Haus permanent über der gewünschten Raumtemperatur war. Gerade der Unterschied in der Temperatur zwischen drinnen und draußen sollte doch bei gut isolierten Häusern eher größer als kleiner sein. 

 

Daher wäre meine Frage, ob es eine sinnvolle Variante gibt, dass System umzustellen. Ich meine eine gemittelte Raumtemperatur wird ja quasi mit der Temperatur der Fortluft bereits vom System gemessen. Ich würde mir vorstellen, dass die Regelung auf eben diese Temperatur ausgelegt wird. Die Außentemperatur kann dann ja über die Vorlauftemperatur entscheiden. Für mich klingt das nach einem reinen "Software"-Problem, da einfach nur eine Option existieren müsste die "Referenztemperatur" umzuschalten (von gedämpfter Außentemperatur auf gedämpfte/gemittelte Fortlufttemperatur).

 

Darüber hinaus wollte ich gern noch wissen, ob es stimmt, dass in Phasen wo die reduzierte Solltemperatur aktiv ist, die NC-Box deaktiviert ist. Gibt es noch weitere Einschränkungen in der Phase?

 

Eine Frage zu der Lüftungsanlage hätte ich auch noch - diese verfügt über einen Sommerbypass. Ist es korrekt, dass dieser nur bei einer Außentemperatur zwischen 10°C und 20°C vom System aktiviert wird (wenn es drinnen zu warm ist)? Das scheint mir leider auch nicht optimal und das System einzubremsen, weil die Luftfeuchtigkeit an der Stelle nicht berücksichtigt wird. Diese wiederum wird ja zumindest im Hauswirtschaftsraum über den Feuchtanbauschalter gemessen und das wäre vielleicht eine sinnvolle Ergänzung zum Außenthermometer. Dann könnte das System anstatt sich starr an Temperaturen zu klammern die aktuelle Luftfeuchtigkeitssituation berücksichtigen.

 

Vielen Dank auf jeden Fall für die Antworten / Aufklärung / Hilfe. 

10 ANTWORTEN 10

Hallo weltbuerger,

 

geheizt und gekühlt wird bei deiner Anlage nach der Heiz- bzw. Kühlgrenze. 

 

Heizgrenze = eingestellte Raum-Solltemperatur - 4K
Heizbetrieb aktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < Heizgrenze
Heizbetrieb inaktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > Heizgrenze + 2K Hysterese

 

Kühlgrenze = eingestellte Raum-Solltemperatur + 4K
Kühlbetrieb aktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > Kühlgrenze
Kühlbetrieb inaktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < Kühlgrenze - 1K Hysterese

 

Ist die Heizgrenze unterschritten, wird nach der ermittelten Vorlauf-Soll-Temperatur geheizt. Diese ist abhängig von der eingestellten Heizkennlinie, dem Langzeitmittel der Außentemperatur (3h) und der Raum-Soll-Temperatur. In reduzierten Betrieb wird nicht gekühlt, das ist korrekt. 

 

Welches Lüftungsgerät ist denn verbaut? Bitte teil mir die Seriennummer der Anlage mit.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

 

vielen Dank schon mal für die Bestätigung. Die Frage ist ja auch, ob man die Regelung Heizen/ Kühlen/ Standby ändern kann - also das dies abhängig von der Haustemperatur und nicht der Außentemperatur geschieht.

 

Wenn ich das richtig verstehe, dann müssten dies unsere Seriennummern sein:

Wärmepumpe: 7975019301486127

Lüftungsanlage: 7571124301149106

 

Viele Grüße,

Till

Es ist nicht möglich, dass die Anlage unabhängig von der Außentemperatur regelt. 

 

 

Viele Grüße
Flo

Aber wäre das nicht sehr einfach für Viessmann mit einem kleinen Update der Software möglich zu implementieren? Es könnte sogar als Wahloption mittels einem Parameter geregelt sein.

 

Als Nutzer interessiert mich ja die Temperatur im Haus und nicht draußen. 

Ohne Abhängigkeit zur Außentemperatur geht es nicht. Es wird dazu bei dem Regelungssystem deiner Wärmepumpe auch keine Updates mehr geben. Updates können beim WO1C-Regler auch nicht remote aufgespielt werden. 

 

Viele Grüße
Flo

Darf ich fragen woher die Abhängigkeit von der Außentemperatur kommt? Also warum ist es notwendig, dass das so ist?

Es scheint ja andere Firmen zu geben, welche es können und wäre mir diese Einschränkung vorher bewusst gewesen, dann hätte ich mich auf jeden Fall nach Alternativen umgeschaut.

 

Na ja - selbst wenn das Update durch einen Servicetechniker aufgespielt werden müsste, so wäre das aus meiner Sicht eine Option.

Die Wärmepumpe benötigt diese Temperatur wenigstens, um erkennen zu können, ab wann geheizt werden darf. Es ist aber möglich, mit einer installierten Fernbedienung (Vitotrol 200-A oder -RF) eine raumtemperaturgeführte Regelung einzustellen. Diese Regelung kann über den Parameter 2005 aktiviert werden. Dabei wird der Sollwert aus dem Abstand von Raum-Soll- zu Ist-Wert berechnet. 

 

Viele Grüße
Flo

Vielleicht drücke ich mich undeutlich aus, aber genau das ist doch der springende Punkt. Ich bin auf der Suche nach einer Lösung bei der die Wärmepumpe auf Grund der Fortlufttemperatur (Hausinnentemperatur) entscheidet ob zu heizen/kühlen/nichts tun angebracht ist. Es überrascht mich sehr, dass ein System mit Kühlungsfunktion dies nicht standardmäßig kann.

Nehmen wir an, es ist Winter und es ist zusätzlich im Haus ein Kamin vorhanden, welcher dafür sorgt, dass die Raumtemperatur über der Solltemperatur liegt oder die Sonne scheint trotz Winter und heizt die Räume extrem auf. Deinem Verständnis nach sollte die Wärmepumpe dann mit dem Kühlen beginnen, um die Temperatur zu senken, was aber energetisch nicht sinnvoll ist. 

 

Aktuell würde bei dem Szenario die Einzelraumregelung dafür sorgen, dass die Stellventile aufgrund der Einzelraumregelung schließen. Dadurch dass keine Abnahme mehr besteht, steigt die Temperatur im Sekundärkreis schnell an und die Wärmepumpe schaltet ab (falls sie in dem Moment in Betrieb war). Erst wenn die Sekundärtemperatur wieder unter dem Sollwert zzgl. der Einschalthysterese liegt, welcher aus Raum-Soll-Temperatur, Langzeitmittel der Außentemperatur und der Heizkennlinieneinstellung ermittelt wird, schaltet die Wärmepumpe wieder ein.

 

Die ideale Einstellung der Heizkennlinie sorgt dafür, dass immer die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird. Ein Regelverhalten wie von dir gewünscht ist nicht möglich.

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Flo,

ja genau - wenn es im Haus zu warm wäre - egal ob im Sommer oder Winter - sollte die Kühlung anspringen. Die Raumthermostate würden dann ja in der zweiten Stufe den Bedarf je Raum steuern.

Allerdings wäre meine Idee ja die Fortlufttemperatur aus der Lüftungsanlage zu verwenden. Diese wäre ja eine Mittelung über in unserem Fall beide Bäder, Küche und zwei Flure. Diese bekommen natürlich ihre Luft aus den anderen Räumen. Trotzdem geht es hier ja nicht um das Aufheizen nur eines einzelnen Raums, sondern mehrerer.

 

Dazu könnte/sollte man natürlich auch diese Temperatur „gedämpft“ auswerten, wie ja auch die Außentemperatur behandelt wird. So würde auch das Abblasen des Dampfdrucktopfes in der Küche nicht die Messung stören.

 

Ja ein Kamin - über längere Zeit (weil gedämpfte Temperaturmessung) mit ausreichend Heizleistung könnte hier natürlich zu einer Energieverschwendung führen, aber das Problem würde genauso bestehen, wenn in so einer Situation andere Kühlungsoptionen (z.B. Fenster öffnen) verwendet wird. 

Wenn allerdings die Sonne im Winter so stark ins Haus fallen sollte, damit sich die mittlere Hausinnentemperatur um mehrere Grad erhöht (man hätte ja auch hier mehrere Schwellenwerte), dann hätte man im Sommer ein viel größeres Problem und das verstärkt sich dann noch weiter, weil die Kühlung auf Grund der vielleicht nur 20 Grad warmen Außentemperatur nicht mal anspringt.

 

Also ja ich verstehe, dass eine entsprechend leistungsstarke Sekundärheizung (wird das so häufig überhaupt neben einer Wärmepumpe eingebaut?) zu Problemen führen könnte, aber das ist natürlich sehr nutzergesteuert während das grundlegende Problem eine systembedingte Einschränkung ist.

Auch hier - also unser Kamin wird einen Druckdifferenzschalter haben, wenn wir einen eingebaut haben. Man könnte also vermutlich - mit etwas Aufwand - die Abgastemperatur des Druckdifferenzschalters nutzen um z.B. die Kühlungsfunktion zu blockieren. Falls der Kamin über Stunden die mittlere Haustemperatur so stark anhebt, dass die Kühlung anspringen würde.

 

Also ich bin aktuell sehr unglücklich mit der Lösung, welche ich hier von Viessmann bekommen habe. Wenn uns das vorher so klar gewesen wäre, dann hätten wir uns den Aufpreis für die NC-Box (rund 7k €) auf jeden Fall gespart und vielleicht in Gänze nach einem anderen System umgeschaut. 
Umso mehr, als das die Lösung vermutlich so einfach sein könnte wie ein paar Regelungsprozesse softwareseitig zu ändern bzw. mit Parametern flexibler zu machen.

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