Moin,
wir würden gerne das Natural Cooling unserer Vitocal 300-G BWC 301.C06 in Betrieb nehmen. Leider werde ich aus der Anleitung für den Benutzer nicht so recht schlau und auch Serviceanleitung für die Fachkraft wirft in Verbindung mit den (durch den Werkskundendienst) eingestellten Parametern eher Fragen auf, als dass sie welche beantwortet. Aber, um es nicht gleich am Start zu kompliziert zu machen, versuche ich es mit den Fragen erstmal simpel zu halten:
1. Ich habe mitbekommen, dass es bei den Raumthermostaten eine "Wirksinnumkehr" gibt, die offenbar vorgenommen werden soll, wenn die Thermostate statt einem Heiz- einen Kühlbetrieb ermöglichen sollen. Allerdings bin ich auf das Thema konkret in den Anleitungen nirgendwo gestoßen - was ein wenig irritiert. Und in laienhafter Logik erschließt es sich mir auch nicht unbedingt. Ist die Temperatur länger zu hoch wird gekühlt. Ist sie zu niedrig, wird geheizt. Die Anlage kann alles mögliche, Und das soll sie nicht von selbst hinbekommen (ein Betriebsmodus heißt ja auch „Heizen / Kühlen“)? Stattdessen soll ich (die zentrale Steuerung haben wir leider noch nicht installiert bekommen) das an jedem Thermostat einzeln umstellen? Bitte um Aufklärung.
2. Den Anleitungen entnehme ich, dass es eine "witterungsgeführte Regelung" und eine "raumtemperaturgeführte Regelung" gibt. Lässt sich die "witterungsgeführte Regelung" möglicher Weise ohne Wirksinnumkehr an den Raumthermostaten benutzen? Nur so eine Idee...
3. Ergeben die bei uns eingestellten Parameter in ihrer Kombination Sinn? Oder muss etwas geändert werden? Als da wären:
7100 Kühlfunktion: eingestellt 2 = „natural cooling“ mit NC-Box mit Mischer (Angabe scheint korrekt)
7101 Kühlkreis: eingestellt 3 = Kühlen über Heizkreis M3/KK3 (Angabe scheint korrekt)
7103 Min. Vorlauftemperatur Kühlung: 200 = 20 Grad (Angabe scheint korrekt)
7104 Einfluss Raumtemperaturaufschaltung Kühlkreis: 0 = kein Einfluss (PASST DAS? Wird es bei Wirksinnumkehr aktiviert?)
7105 Raumtemperaturregelung Kühlkreis: 0 = Witterungsgeführte Regelung (???, wäre das, was wir - in der Hoffnung, dass das ohne Herumgefummel an den Raumthermostaten funktioniert - anstreben würden)
7107 Hysterese Raumtemperaturkühlkreis: 10 = 1 Grad (scheint zu passen, wäre eine Frage der Feineinstellung)
7109 Freigabe Vorlauftemperatursensor Kühlkreis: 1 = Vorlauftemperatursensor Kühlen ist angeschlossen und wird verwendet (scheint korrekt)
7110 Niveau Kühlkennlinie: 10 (eine Frage der Feineinstellung, müsste erstmal passen)
7111 Neigung Kühlkennlinie: 2 (eine Frage der Feineinstellung, müsste erstmal passen)
7117: Taupunktwächter: 0 = Verdichter schaltet nicht aus, keine Meldung an der Wärmepumpenregelung (scheint mir fragwürdig, hat u.U. der Monteur mal ausgestellt, weil ihn eine Fehlermeldung des Feuchteanbauschalters („D5 Feuchteanbauschalter“, die gäbe es bei Einstellung „1“) nervte, HIER würde mir „1“ insofern als deutlich BESSERE LÖSUNG erscheinen, nur so wird doch vor Schwitzwasser geschützt, oder?)
7118 Einschaltschwelle Kühlintegral: 10 (eine Frage der Feineinstellung)
So, und jetzt hoffe ich mal, dass damit jemand etwas anfangen kann.
Vielen Dank und viele Grüße schon einmal im Voraus
Gambolputty
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Flo,
vielen Dank für die Erklärung. So verstehe ich es. Ob ich es damit herausfinden kann, ist dann eher eine praktische Frage. Man würde es nur zu gerne dem "Fachbetrieb" überlassen. Von dem habe ich aber (neben all dem anderen Problemen, die in anderen Threads hier in der VC zu finden sind) vor allem in Erinnerung, dass sie mich, nachdem sie sich bei der Inbetriebnahme nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten, mit der Aussage zurückließen, dass sie die Inbetriebnahme des Natural Cooling auch spannend fänden. Das hätten sie ja noch nie gemacht...
Wie auch immer, noch zwei Fragen zum 5. Kontakt des Steckers 211 und dem Thema Zwangsöffnung bzw. Einzelöffnung der Stellventile:
1. Gibt es da eine Voreinstellung ab Werk (also Zwangsöffnung ja oder nein bei NC-Anforderung)? Und wenn ja, welche wäre das? Ich meine mich auch zu erinnern, dass der Monteur sagte, die Styroporbox des Natural Cooling bekämen sie so geliefert und würden die nur noch anschließen, ohne drinnen etwas zu verändern, was sehr dafür spräche, dass eine etwaige Werkseinstellung erhalten geblieben wäre.
2. (Eher nochmal zur Sicherheit zusammenfassend) Ich habe also folgende Varianten beim Natural Cooling: a) Es gibt keine Zwangsöffnung der Stellventile. Dann muss ich über Raumthermostate mit Wirksinnumkehr die Stellventile der einzelnen Räume jedes für sich so einstellen, dass sie im Rahmen des Natural Cooling auffahren und überhaupt ein Kühleffekt eintreten kann. Oder b) Es ist existiert über den 5. Kontakt Stecker 211 eine Zwangsöffnung. Mit dieser werden dann logischerweise die Raumthermostate überregelt. Womit dann aber Raumthermostate mit Wirksinnumkehr (die ja ein wenig teurer sind) keine Funktion mehr hätten und man folglich auf sie verzichten könnte. Korrekt?
Vielen Dank und viele Grüße
Gambolputty
Hallo Gambolputty,
die bei dir vorhandenen Raumthermostate kommunizieren nicht mit der Wärmepumpenregelung. Die Wärmepumpe bietet aber einen Kontakt (211.5) über den alle Stellventile der zu kühlenden Räume zwangsweise aufgefahren werden können.
Ist denn an F11 ein Feuchteanbauschalter angeschlossen? Wenn ja, empfehle ich, den Parameter 7117 solange auf 1 zu stellen, bis die Anlage ideal für den Kühlbetrieb eingestellt ist. Anschließend kann er auf 2 gestellt werden.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Wirklich klasse, dass man so schnell Rückmeldung zu seinen Problemen bekommt (und dann auch noch quasi direkt von Viessmann)!
Naturgemäß gibt es ein paar Folgefragen (teils zum besseren Verständnis, teils weiterführend):
Zu 1. Die Raumthermostate spielen also – Wirksinnumkehr hin oder her – keine Rolle für das Natural Cooling. Richtig?
Zu 1. Folgefrage: Bedeutet das, dass eine Einzelraumsteuerung nicht möglich ist? Bzw. könnte man zumindest – separate Verteilerkästen für die Etagen sind vorhanden – etagenweise steuern (das Obergeschoss nimmt naturgemäß deutlich besser Wärme auf als das Erdgeschoss)?
Zu 2. Folgefrage: Warum steht dann etwas zu „raumtemperaturgeführter Regelung“ in den Anleitungen und warum erzählen mir diverse Fachleute etwas von der Bedeutung von Thermostaten mit Wirksinnumkehr?
Zu 2. Folgefrage: Bedeutet das jetzt – in den Worten der Anleitung – dass bei der Vitocal 300-G BWC 301.C06 nur eine „witterungsgeführte Regelung“ existiert? Oder ist das jetzt nochmal ganz etwas anderes?
Zu 3.: Die Einstellung „0“ bei Parameter 7117 ist offenbar nicht zielführend. Würde ich also ändern. Besser auf „1“ stellen, damit es beim Auslösen des Feuchteanbauschalters (falls einer angeschlossen ist – dazu gleich) eine sichtbare Fehlermeldung gibt. Oder dann, wenn sich alles eingependelt hat und keine gut sichtbare Fehlermeldung mehr erforderlich scheint, auf „2“ stellen. Korrekt?
Und nun zur großen Frage: Ist ein Feuchteanbauschalter angeschlossen?
Also zunächst einmal existiert ein Teil, das ich nach Angaben des Monteurs mit „Feuchteanbauschalter“ beschriftet habe. Wie schon erwähnt, erinnere ich mich auch, dass der Monteur schon einmal von der Fehlermeldung „D5 Feuchteanbauschalter“ genervt wurde und sie dann vermutlich irgendwie ausgestellt hat. Ob es nachher wieder eingeschaltet wurde, kann ich nicht sagen (es würde aber zum sonstigen Wirken passen, wenn das nicht erfolgt wäre). Ich bin mit Hilfe der „Serviceanleitung für die Fachkraft“ auf das Parameter 2031 gestoßen, das hierzu wohl Auskunft geben könnte, Allerdings war Parameter 2031 in den Einstellungen der Anlage als Kategorie nicht aufzufinden war. Ich stellte dann fest, dass es in der Serviceanleitung einen Hinweis gibt, der in Fall unserer Anlage (Heiz-/Kühlwasser-Pufferspeicher) relevant sein könnte.
Dort steht unter „2031 Taupunktwächter“:
„Nur für Anlage mit Heiz-/Kühlwasser-Pufferspeicher (Freigabe Pufferspeicher / Hydraulische Weiche 7200 auf „2“😞 Feuchteanbauschalter ist an Anschluss F11 auf der Regler- und Sensorleiterplatte angeschlossen.“
Parameter 7200 steht aber bei unserer Anlage auf „1“.
Dies besagt zwar nach Serviceanleitung, das der Feuchteanbauschalte an F11 angeschlossen ist, dürfte aber vor dem Hintergrund problematisch sein, dass Einstellung „1“ laut einem „Hinweis“ in der Serviceanleitung nur in Verbindung mit Anlagenschema 1 und 2 eingestellt werden sollte. Ursprünglich wurde durch den Monteur aus Ahnungslosigkeit Anlagenschema 1 hinterlegt. Das wurde vom Werkskundendienst allerdings korrigiert auf Anlagenschema 8. Möglicherweise hat er dabei vergessen, den Wert für Parameter 7200 auf „2“ zu ändern.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich vermute also, dass ich Parameter 7200 auf „2“ stellen sollte. Korrekt? Und was passiert dann? Taucht dann Parameter 2031 als Kategorie auf und teilt mir mit, ob der Feuchteanbauschalter an F11 korrekt installiert ist?
Noch weiterführende Frage: Kühlt die Anlage dann von selbst? Oder muss ich dann noch hin- und herschalten. In der Serviceanleitung lese ich zu Parameter 7200 unter Einstellung „2“: „Manuelles Umschalten zwischen Heizbetrieb und Kühlbetrieb des Heiz-/Kühlwasserpufferspeichers mit „Betriebsart Pufferspeicher 721F“".
Viele Dank und viele Grüße
Gambolputty
Es gibt Raumthermostate, bei denen du via Knopfdruck auf Kühlung umschalten kannst, dann regeln sie entsprechend andersrum und fahren das Stellventil zu, wenn die eingestellte Raumtemperatur unterschritten wurde. Dadurch könntest du dann wiederum die Räume einzeln regeln. Dazu würde ich bei einer Wärmepumpe aber nicht unbedingt raten, denn dadurch kommt es automatisch dazu, dass die gesamte zur Verfügung gestellte Wärme-/Kältemenge unter Umständen nicht komplett abgenommen werden kann, weil einige Ventile schon zugefahren sind. Im Idealfall sind die Ventile immer alle offen und es wird gleichmäßig abgenommen. Anders sieht es wieder bei einem ausreichend dimensionierten Pufferspeicher aus. Da man aber möchte, dass die Wärmepumpe nur soviel liefert, wie sie kann und ein hydraulischer Abgleich durchgeführt sein sollte, ist es eher unnötig.
Eine raumtemperaturgesteuerte Regelung ist möglich. Dann wird aber nur nach einem Referenzraum geregelt und dafür eine entsprechende Fernbedienung mit Raumsensor benötigt. Alternativ kann auch eine Einzelraumregelung über die Vitoconnect mit entsprechenden Raumsensoren und einer Erweiterung für die Ansteuerung der Stellventile der Fußbodenheizung genommen werden. Aber wie bereits geschrieben, rate ich persönlich davon ab.
Teil mir bitte mal die Seriennummer mit, damit ich mir den Serviceeinsatz von uns einmal anschauen kann.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ich habe keine großen Ambitionen, in die Einzelraumsteuerung einzusteigen, aber was die Abnahme der Wärne- bzw. Kältemenge angeht: Wir haben - wie gesagt - einen Kombispeicher (den Vitocell 120-E) mit 250l Pufferspeicher für den Heizbereich). Das müsste doch eigentlich reichen, oder?
Ich halte aber zunächst einmal fest, dass die Einzelraumsteuerung nicht unbedingt empfehlenswert ist. Wie sieht es aber mit der etagenweisen Steuerung aus? Klar ist, dass ich natürlich für jeden Raum auf der Etage die erwähnte Einzelraumsteuerung aktivieren könnte. Aber gäbe es da vielleicht noch eine praktischere Möglichkeit, ohne in die Einzelraumsteuerung einzusteigen?
Die Seriennummer unserer Anlage lautet: 7727817101028128
Gruß
Markus
Eine Regelung etagenweise kann neben der Einzelraumsteuerung auch über zwei Heizkreise umgesetzt werden. Das muss dann natürlich bauseitig umsetzbar sein. Nachteil, du hast eine zusätzliche Umwälzpumpe mit Mischer vorhanden. Wobei sich der Nachteil auf den Energieverbrauch der Umwälzpumpe bezieht. 250l empfinde ich persönlich als nicht sonderlich viel, ob es ausreicht, hängt wieder von der Auslegung der gesamten Anlage inklusive Heizkreise ab.
Da du keinen Heiz-/Kühlwasserpufferspeicher hast, muss der Kühlkreis diesen umfahren. Zumindest entnehme ich dies dem Serviceeinsatz. Sollte es anders sein, bitte ich einmal um die ID-Nr. des Installationsschemas, nach welchem die Anlage aufgebaut wurde.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
bei der ID-Nr. des Installationsschemas muss ich vermutlich passen. Die Frage erinnert mich aber daran, dass das etwas war, was ich beim Installateur für unsere Unterlagen angefragt, aber nie erhalten habe. Oder gibt es noch einen anderen Weg dies herauszufinden. Ich meine z.B., dass der Kollege vom Werkskundendienst das Installationsschema dabei hatte. Und der Monteur erwähnte, dass sie das nicht selber machten, sondern sich das von Viessmann erarbeiten ließen...
Überraschend finde ich die Aussage, dass ich keinen "Heiz-/Kühlwasserpufferspeicher" habe. Aber der präzise Umgang und die feineren Differenzierungen sind für den Laien zuweilen ja etwas schwierig. Bei Deiner Antwort habe ich zunächst gedacht, dass ider Vitocell 120-E einer wäre, der mit 250l aber u.U. etwas klein ist. Den nächsten Absatz würde ich dann so verstehen, dass der Vitocell 120-E der ja als "Kombispeicher" läuft gar kein "Heiz-/Kühlwasserpufferspeicher" ist. Irgendwie verwirrend...
Das wiederum führt zu der Frage, ob das jetzt auch heißen soll, dass meine obigen Vermutungen zu den Parametern 2031 und 7200 nicht zutreffen. Zur Erinnerung und um Scrollen zu vermeiden:
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Dort steht unter „2031 Taupunktwächter“:
„Nur für Anlage mit Heiz-/Kühlwasser-Pufferspeicher (Freigabe Pufferspeicher / Hydraulische Weiche 7200 auf „2“
Feuchteanbauschalter ist an Anschluss F11 auf der Regler- und Sensorleiterplatte angeschlossen.“
Parameter 7200 steht aber bei unserer Anlage auf „1“.
Dies besagt zwar nach Serviceanleitung, das der Feuchteanbauschalte an F11 angeschlossen ist, dürfte aber vor dem Hintergrund problematisch sein, dass Einstellung „1“ laut einem „Hinweis“ in der Serviceanleitung nur in Verbindung mit Anlagenschema 1 und 2 eingestellt werden sollte. Ursprünglich wurde durch den Monteur aus Ahnungslosigkeit Anlagenschema 1 hinterlegt. Das wurde vom Werkskundendienst allerdings korrigiert auf Anlagenschema 8. Möglicherweise hat er dabei vergessen, den Wert für Parameter 7200 auf „2“ zu ändern.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich vermute also, dass ich Parameter 7200 auf „2“ stellen sollte. Korrekt? Und was passiert dann? Taucht dann Parameter 2031 als Kategorie auf und teilt mir mit, ob der Feuchteanbauschalter an F11 korrekt installiert ist?
Und ganz wichtige Frage: Findet die Anlage automatisch in den Kühlmodus? Oder muss ich dann noch hin- und herschalten. In der Serviceanleitung lese ich zu Parameter 7200 unter Einstellung „2“: „Manuelles Umschalten zwischen Heizbetrieb und Kühlbetrieb des Heiz-/Kühlwasserpufferspeichers mit „Betriebsart Pufferspeicher 721F“".
Viele Dank und viele Grüße
Gambolputty
Teil mir bitte einmal die Seriennummer des Speichers mit. Ich komme über die Seriennummer deiner Wärmepumpe nicht auf diesen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
die Seriennummer des Vitocell 120-E lautet:
7571 0071 0036 1125
VG Gambolputty
Danke, bei deinem Speicher handelt es sich um einen reinen Heizwasserpufferspeicher. Ein Kühlbetrieb sollte darüber nicht vorgenommen werden und dementsprechend auch nicht der Parameter 7200 auf 2 gesetzt werden. Wenn ein Kühlbetrieb gewünscht ist, sollte währenddessen der Pufferspeicher durch zwei 3-Wegeventile umfahren werden.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ok, Parameter 7200 also nicht auf "2" stellen.
Damit verbleibt dann aber der oben erwähnte Widerspruch, dass wir dort eine "1" stehen haben. Zu dieser Einstellung steht in der Serviceanleitung für die Fachkraft:
"Hinweis. Nur in Verbindung mit Anlagenschema 1 und 2 einstellen. Bei den Anlagenschema 3 bis 10 ist ein Pufferspeicher erforderlich und voreingestellt. Nicht einstellen bei Anlagenschema 11."
Durch den Werkskundendienst wurde aber nach eigehender Begutachtung der installierten Anlagenschema 8 eingestellt. Wenn ich mal davon ausgehe, dass der Kollege da keinen Fehler gemacht hat, bliebe eigentlich nur die Einstellung "2" bei Parameter 7200.
Vielleicht können aber auch einfach die von mir gelieferten Informationen nicht das Vorliegen eines Installationsschemas ersetzen. Wie gesagt, der Heizungsbauer hat es mir trotz Aufforderung bis heute nicht geliefert und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Werkskundendienst es zur Verfügung hatte. Offenbar hast Du leider trotzdem keinen Zugriff darauf. Und dass der Heizungsbauer das Installationsschema zeitnah rüberreicht, halte ich leider für wenig realistisch.
Vielleicht hilft ja die Beschreibung des Kühlsystems, das laut Rechnung bei uns verbaut ist (so eine anthrazitfarbene Styroporkiste). Da steht:
Viessmann Kühlung:
NC-Box mit Mischer Vorgefertigte Einheit zur Realisierung der Funktion "natural cooling" mit einem
Heiz-/Kühlkreis mit Mischer. Für VIESSMANN Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen bis 17 kW
Heizleistung. Zum Anschluss von z.B. Fussbodenheizungen, Kühldecken oder Ventilatorkonvektoren.
NC-Box besteht aus:
- Plattenwärmetauscher
- Frostschutzventil
- Frostschutzthermostat
- Primäre Hocheffizienz-Umwälzpumpe für den Kühlkreis
- Sekundäre Hocheffizienz-Umwälzpumpe für den Kühlkreis
- 3-Wege-Umschaltventil (Heizen/Kühlen)
- 3-Wege-Mischer mit Motor
- Ansteuerung der Funktion "natural cooling"
Bestellt und versprochen war auf jeden Fall die Installation einer Anlage, die Natural Cooling ermöglicht. Sollte das damit nicht der Fall sein, ist irgendwo etwas ziemlich schief gelaufen.
Ich hoffe aber, dass das nicht der Fall ist und dass sich mit Hilfe dieser Informationen irgendwie klären lässt, wie die Parameter korrekt einzustellen sind.
Viele Grüße
Gambolputty
Das bedeutet, dass du bei den Schemen 1 und 2 den Puffer manuell aktivieren musst. Bei den Schemen 3 bis 10 ist eine manuelle Einstellung nicht nötig, da der Parameter automatisch auf 1 gesetzt wird. Denn sobald ein Mischer dabei ist, wird ein Puffer benötigt.
Wie ist denn die NC-Box eingebunden? Am besten machst du mal ein paar Bilder von deiner Anlage und stellst diese hier ein, dann kann ich es mir einmal ansehen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
hier kommen die Bilder. Ich hoffe, es sind die richtigen Winkel dabei...
VG
Gambolputty
Es sieht alles korrekt aus. Die NC-Box ist im Kreis M3 eingebunden und sollte starten, sobald die Kühlgrenze überschritten ist.
Kühlgrenze = eingestellte Raum-Solltemperatur + 4K
Kühlbetrieb aktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) > Kühlgrenze
Kühlbetrieb inaktiv: Langzeitmittel Außentemperatur (3h) < Kühlgrenze - 1K Hysterese
Der Feuchteanbauschalter 24V sollte auf der NC-Leiterplatte befestigt sein und beim Auslösen den Betrieb der Primärpumpe in der NC-Box unterbrechen. Leider kann ich nicht erkennen, wo das Kabel vom Anbauschalter hingeht und wo er aufgelegt ist. Siehe hierzu auch Seite 18.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
1. Kurze Nachfrage, um ganz sicher zu sein:
Die für die "Kühlgrenze" maßgebliche "Raum-Solltemperatur" ist die, die ich an der Anlage oder in der App einstellen kann? Oder anders formuliert: Die Raumthermostate haben dafür keinerlei Bedeutung und sind komplett raus aus der ganzen Geschichte. Richtig?
Das wären bei uns 20 Grad + 4K = 24 Grad. Die hat es diesen Sommer bzw. dieses Frühjahr schon diverse Male länger als 3h gemessen über den Außenfühler gehabt. Also hätte, wenn ich das richtig sehe, die Kühlung eigentlich anlaufen müssen.
2. Und nochmal kurz zu Deiner Bemerkung oben:
"Das bedeutet, dass du bei den Schemen 1 und 2 den Puffer manuell aktivieren musst. Bei den Schemen 3 bis 10 ist eine manuelle Einstellung nicht nötig, da der Parameter automatisch auf 1 gesetzt wird. Denn sobald ein Mischer dabei ist, wird ein Puffer benötigt."
Das bedeutet also, dass - auch wenn das bei bloßer Lektüre der Anleitung für die Fachkraft erstmal widersprüchlich erscheint - bei Einstellung von Anlagenschema 8 und Vorhandensein einer NC-Box mit Mischer hier automatisch eine "1" bei Parameter 7200 stehen muss. Die Einstellung ist also ok.
Viele Grüße
Gambolputty
Ja, die Einstellung ist in Ordnung. Maßgeblich für die Kühlgrenze ist die Raum-Soll-Temperatur des Kreises, über den gekühlt wird. Also bei dir Mischerkreis 3. Die Raumthermostate müssen beim Kühlen dafür sorgen, dass die Stellventile auffahren. Es sei denn, dass die Stellventile über einen Kühlkontakt der Wärmepumpe zwangsgeöffnet werden. Sollte dies nicht sein, gibt es Raumthermostate mit einer Kühlfunktion, die manuell aktiviert werden muss oder du stellst sie auf die maximale Einstellung.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ok. So langsam bekommen wir alles zusammen.
Zunächst mal: Zu meinem Erstaunen habe ich gerade festgestellt, dass das Betriebstagebuch für die letzte Woche tatsächlich 11h im NC-Modus registriert hat. Warum das allerdings erst für die letzte Woche der Fall ist, bleibt ein Rätsel. Ich habe ja noch nichts an den Einstellungen verändert gehabt und es war ja auch vorher schon so, dass die Temperaturen tagsüber öfters länger als 3h oberhalb der Kühlgrenze von 24 Grad am Außentemperaturfühler lagen. Zudem wird, wenn ich es richtig sehe, der Stromverbrauch im NC-Modus nicht in der Energiebilanz ausgewiesen. Deswegen bemerke ich es erst jetzt bei dem Blick ins Betriebstagebuch.
Wirklich bemerkt haben wir davon nichts. Was vielleicht bei der moderaten Wirkung auch nicht unbedingt der Fall sein muss. ABER: Es bringt mich doch noch einmal zurück zu der Frage der Raumthermostate. Denn u.U. könnten die ja dafür gesorgt haben, dass das Natural Cooling nur bis zu den Verteilerkästen funktioniert hat.
Ich vermute mal, dass hier jetzt die Bedeutung der "Wirksinnumkehr" liegt, die man uns gepredigt hat. Soll heißen: Ich müsste jetzt für jeden Raum den Thermostaten manuell so umprogrammieren, dass er nicht mehr Heizen sondern Kühlen als seine Aufgabe betrachtet. Richtig verstanden?
Das wäre bei unseren Thermostaten angeblich möglich. Viel eleganter allerdings wäre die zweite Möglichkeit, die Du andeutest. Wie kann ich denn herausfinden, ob die "Stellventile über einen Kühlkontakt der Wärmepumpe zwangsgeöffnet werden" bzw. werden können?
Viele Grüße
Gambolputty
Das ist korrekt, stell die Raumthermostate einmal um und prüfe dann, ob sich was ändert.
Der Kühlkontakt ist auf 211.5 aufgelegt. Bei deiner Anlage für die NC-Box und bei einer Zwangsöffnung der Stellventile müsste noch einer aufgelegt sein.
Viele Grüße
Flo
Die Wirksinnumkehr der Raumthermostate werde ich mal angehen. Muss nur erstmal raukriegen, wie das genau funktioniert. Merken wird man davon aber vermutlich erst etwas, wenn das Wetter mal wieder so ist, dass man den Effekt zumindest im Verteilerkasten erfühlen kann. Da sieht es die nächsten zwei Wochen nicht so dolle aus.
Bei den Kühlkontakten muss ich nochmal nachfragen (bitte immer berücksichtigen, dass hier ein technischer Laie sitzt, der eigentlich nie vor hatte, sich derart tiefgehend mit dem Innenleben seiner Wärmepumpe zu beschäftigen):
"Der Kühlkontakt ist auf 211.5 aufgelegt. Bei deiner Anlage für die NC-Box und bei einer Zwangsöffnung der Stellventile müsste noch einer aufgelegt sein."
Den ersten Satz verstehe ich für sich noch. Nur wo finde ich "211.5"?
Der zweite Satz erschließt sich mir gar nicht. Was muss da noch wo aufgelegt sein? Da bräuchte es für mein Verständnis eine Erklärung (am besten so in die Richtung für Dummies). Vielleicht ist hier auch einfach eine natürliche Grenze. Trotzdem bitte einen Versuch!
Danke und viele Grüße
Gambolputty
Ich gebe zu, der Satz ist ein wenig verwirrend geschrieben. 211.5 ist der 5. Kontakt des Steckers 211. Dort gehen 230V~ raus und damit wird die NC-Funktion aktiviert. Die Aktivierung erfolgt über die NC-Leiterplatte, welche in der NC-Box verbaut ist. N oder Schutzleiter haben einen separaten Klemmblock auf der Rangierleiterplatte. Zusätzlich zur NC-Anforderung kann auf 211.5 auch die Ansteuerung der Stellventile vorhanden sein, womit diese zwangsgeöffnet werden. Wenn du dir unsicher bist, rate ich dir davon ab und empfehle dir, dies über deinen Fachbetrieb prüfen zu lassen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
vielen Dank für die Erklärung. So verstehe ich es. Ob ich es damit herausfinden kann, ist dann eher eine praktische Frage. Man würde es nur zu gerne dem "Fachbetrieb" überlassen. Von dem habe ich aber (neben all dem anderen Problemen, die in anderen Threads hier in der VC zu finden sind) vor allem in Erinnerung, dass sie mich, nachdem sie sich bei der Inbetriebnahme nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten, mit der Aussage zurückließen, dass sie die Inbetriebnahme des Natural Cooling auch spannend fänden. Das hätten sie ja noch nie gemacht...
Wie auch immer, noch zwei Fragen zum 5. Kontakt des Steckers 211 und dem Thema Zwangsöffnung bzw. Einzelöffnung der Stellventile:
1. Gibt es da eine Voreinstellung ab Werk (also Zwangsöffnung ja oder nein bei NC-Anforderung)? Und wenn ja, welche wäre das? Ich meine mich auch zu erinnern, dass der Monteur sagte, die Styroporbox des Natural Cooling bekämen sie so geliefert und würden die nur noch anschließen, ohne drinnen etwas zu verändern, was sehr dafür spräche, dass eine etwaige Werkseinstellung erhalten geblieben wäre.
2. (Eher nochmal zur Sicherheit zusammenfassend) Ich habe also folgende Varianten beim Natural Cooling: a) Es gibt keine Zwangsöffnung der Stellventile. Dann muss ich über Raumthermostate mit Wirksinnumkehr die Stellventile der einzelnen Räume jedes für sich so einstellen, dass sie im Rahmen des Natural Cooling auffahren und überhaupt ein Kühleffekt eintreten kann. Oder b) Es ist existiert über den 5. Kontakt Stecker 211 eine Zwangsöffnung. Mit dieser werden dann logischerweise die Raumthermostate überregelt. Womit dann aber Raumthermostate mit Wirksinnumkehr (die ja ein wenig teurer sind) keine Funktion mehr hätten und man folglich auf sie verzichten könnte. Korrekt?
Vielen Dank und viele Grüße
Gambolputty
Was ist schlimm daran, dass es ein Fachbetrieb noch nicht gemacht hat? Natural Cooling wird ja auch nicht bei jeder Solewärmepumpe umgesetzt. Daher kann ich es nachvollziehen, dass sie da sicher dran interessiert waren bzw. sind, denn man lernt schließlich nie aus, und irgendwann ist immer das erste Mal.
Es ist in jedem Fall so, dass die NC-Box fertig ist und nur noch angeschlossen werden muss. Zu deinem zweiten Punkt, ja. In der Regel wird aber keine Zwangsöffnung vorgenommen, wenn die entsprechenden Raumthermostate vorhanden sind.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
es ist nichts schlimm daran, wenn man etwas das erste Mal macht. Von einem Fachbetrieb würde ich dann allerdings erwarten, dass er echtes Interesse zeigt und sich ein wenig engagiert. Dass das an irgendeinem Punkt so gewesen wäre, kann ich in unserem Fall leider nicht behaupten. Keine Ahnung von der Förderlandschaft (hat uns glücklicherweise nur ein Viertel der Fördersumme gekostet), wenig Interesse an einer präzisen Auslegung der Anlagengröße, drei Anläufe über fünf Monate für die Inbetriebnahme (wobei wir selbst nur durch einen glücklichen Zufall verhindern konnten, dass mit 60 Grad in die für 40 Grad ausgelegte Fußbodenheizung geheizt wird), dann weitere vier Monate bis die Anlage endlich so lief, wie sie sollte (Fehler am Umschaltventil behoben dank Werkskundendienst, den man sich aber lange zu rufen zierte). Zuletzt durften wir dann feststellen, dass auch noch alle Kälteleitungen mit dem falschen Material und ziemlich unfachmännisch isoliert sind (dazu auch seit Wochen keine Reaktion). Wir haben schon einiges durch. Insofern erwarte ich von dieser Seite einfach nichts mehr. Vermutlich würde es mich sogar ziemlich stressen, wenn ich weiß, dass sie z.B. versucht haben, die Zwangsöffnung auf den 5. Kontakt von Stecker 211 zu legen. Wer weiß, was dabei wieder rauskommt...Das war es, was der Abschnitt eigentlich bedeuten sollte. Nichts lag mir ferner, als engagierte, lernen wollende Fachbetriebe zu verunglimpfen. Genug davon.
Stattdessen vielen, vielen Dank an Dich Flo für die ausgiebigen Erklärungen, an deren Ende ich jetzt tatsächlich weiß, wie das Natural Cooling funktioniert. Überhaupt muss ich sagen, dass dieses Forum in eine immense Hilfe ist. Ich hatte mir das zwar ursprünglich nicht so vorgestellt, dass ich die Anlage nicht einfach nur benutze, sondern mich mit vielen Dingen detaillierter, als das eigentlich der Fall sein sollte, auseinandersetzen muss. Aber schön zu wissen, dass es mit Hilfe des Forums möglich ist.
In diesem Sinne nochmal vielen Dank
Gambolputty
Hallo Flo,
so richtig ins laufen bekommen haben wir das Natural Cooling leider diesen Sommer nicht mehr. Das hat zum einen offenbar mit den Einstellungen am Feuchteanbauschalter zu tun, der die Anlage ständig stoppt, wenn es mit dem Kühlen losgehen soll. Zum anderen gibt es aber auch Probleme mit den Raumthermostaten, die eine Wirksinnumkehr haben sollten, die sich allerdings über das Menü nicht so recht ansteuern lässt.
Insofern rückte irgendwie die Lösung über eine Zwangsöffnung der Stellventile über Kontakt 211.5 ins Blickfeld. Dazu fiel mir dann irgendwann auf, dass ich keine Ahnung habe, wie über diesen Kontakt eine Verbindung zur Basiseinheit im Heizverteiler, die die Stellventile steuert, hergestellt wird (Zusatzinfo: Wir haben zwar ein Modul mit dem ein Online-Steuerung über eine App möglich würde, haben uns die Installation bislang aber gespart, weil wir sie zum einen nicht wirklich brauchen und wir zum anderen hohen Zeitaufwand befürchteten) . Muss da erst noch ein Kabel verlegt werden (was in unserem Fall ziemlich schwierig werden könnte) oder geht da irgendwas mit Funk? Und falls ja, braucht es dazu noch irgendwelchen Zusatzzubehör?
Vielen Dank und viele Grüße
Gambolputty
Wenn bisher kein Kabel für die Ansteuerung verlegt wurde, muss dies noch umgesetzt werden. Für eine Funklösung musst du selber bauseitig eine finden. Diesbezüglich haben wir nichts im Programm.
Viele Grüße
Flo