Hallo Community,
ich spiele seit 1-2 Wochen an meiner Heizkurve rum. Leider ohne Erfolg.. glaube ich zumindest.
Ich würde diese gerne so niedrig wie möglich fahren, um natürlich Stromkosten zu sparen.
Ich steige allerdings nicht ganz dahinter, was es mit Neigung und Niveau zu tun hat.
Folgende Infos:
- Wärmepumpe Vitocal 200-S inkl. Außengerät
- Raumtemperatur SOLL aktuell bei 22 Grad eingestellt
- Max. Vorlauftemperatur bei 40 Grad limitiert
Was ist denn hier die optimale Kennlinie für die Heizkurve?
Mein Problem: Badezimmer OG ist aktuell Raumthermostat (Busch Jäger, KNX Variante) eingestellt auf 22,5 Grad.
Ich bekomme diese gerade so zusammen. Tendenz eher fallend.
Bei folgenden Einstellungen:
Neigung: 0,4
Niveau: 4,0
Ich würde gerne probieren das Niveau mal wegzulassen -> also 0 stellen und nur die Neigung einzustellen auf z.B. 0,4-0,5. Macht das Sinn?
Ab wann macht dann das Niveau Sinn?
Um eure Hilfe bin ich jetzt schon mehr als dankbar!
Gelöst! Gehe zu Lösung.
das ist der bereits auf der 1. Seite gepostete Link https://www.viessmann.de/de/wissen/anleitungen-und-tipps/heizkurve-einstellen.html
Das Niveau beeinflusst hier nur den Fusspunkt. Wird auch gern als Parallelverschiebung beschrieben,was aber hier nicht zutrifft. Da die WP bei 40* C abgeriegelt ist.
Wenn du das Niveau auf die Heizkurve überträgst,wird die Kurve etwas flacher .
Korrekturen am Niveau sind nur notwendig,wenn einzelne Räume vielleicht nicht ganz ihre Wohlfühltemperatur erreichen.
Dein Plan macht also durchaus Sinn. Die passende Vorlauftemperatur.sollte immer über die Neigung erfolgen.
Danke für deine Antwort.
Heißt, ich würde jetzt mal probieren dass Niveau auf 0 zu stellen und die Neigung bei 0,4 oder 0,5 zu setzen.
Schauen ob die Räume warm werden - wenn nicht, gehe ich dann mit Niveau noch nach oben oder nehme die Neigung hinzu?
Nun,wenn die Wohlfühltemp im Hauptaufenthaltsraum nicht erreicht wird,musst die Neigung anheben. Oder absenken,falls es zu warm wird. Thermostate natürlich offen.
Okay, aber dann verstehe ich nicht warum es Niveau überhaupt gibt wenn ich eigentlich nur die Wärme über die Neigung steuere..?
Für das brauche ich dann Niveau konkret?
Thermostate kann ich nicht offen lassen. Habe Neubau komplett KNX mit Busch Jäger Thermostaten versehen.
Die sind wie folgt eingestellt:
- Badezimmer OG 22,5 Grad
- Badezimmer EG 20 Grad
- Büro 19 Grad
- Schlafzimmer 18 Grad
- Kind 1 18 Grad
- Kind 2 18 Grad
Ich müsste doch normal bei jedem Raum auf meine gewünschten Temperaturen kommen, oder nicht?
Also ggf. auch 0,5 Grad mehr in jedem Raum (Thermostat läuft ja eh bisschen länger bzw. taktet später).
Einfach so an der Heizkurve rumspielen bringt nicht viel.
Grundsätzliches dazu hier:
https://www.viessmann.de/de/wissen/anleitungen-und-tipps/heizkurve-einstellen.html
Auch ist nicht in ein oder zwei Wochen eingestellt, dass dauert durchaus eine Heizsaison.
Wichtig bei der Einstellung: Notizen machen, was wann bei welchen Bedingungen eingestellt wurde.
Wichtigste Parameter: Aussentemperatur, Neigung und Niveau, und kommen die div. Räume auf die gewünschte Temperatur.
Den korrekt durchgeführten hydraulischen Abgleich der Heizkreise/Heizkörper ist Voraussetzung.
Bei Fussbodenheizung daran denken, dass Änderungen reichlich Zeitbrauchen, bis der Raum auf Änderungen reagiert, dann können 4-6 Stunden durchaus vorkommen.
Wenn z.B. beim Badezimmer eine großzügige Nachtabsenkung gewählt ist, dann dauert es bis der Raum auf Temperatur ist. Mit z.B. Absenkung auf 20°C von 22-6 Uhr darf nicht erwarten, dass um 7Uhr die einstellte Solltemperatur 22.5°C erreicht wird.
Damit die Bude nicht kalt ist/wird/bleibt fängt man mit relativ hohen Werten, meist die Voreinstellung an und tastet sich über einige Tage/Wochen Probebetrieb an das Optimum heran.
Hierbei geht es in erster Linie darum, dass es warm wird und bleibt, in zweiter Linie ums sparen.
Grob voreinstellen lässt sich die Kurve so:
Die Grenze (max. Vorlauftemp) von 40°C wird erst bei Minusgraden der Aussentemperatur (AT) (hier Minimalwert für den jeweiligen Standort, kann -10 ... -20°C sein, siehe Wärmebedarfsberechnung) benötigt.
Der nächste Wert ist die Vorlauftemperatur für z.B. 18°C. Damit die Heizung noch irgendwas bringt, muss die Vorlauftemperatur dann darüber liegen.
Das ergibt zwei Orientierungspunkte in der Heizkurve: z.B. -15°C AT = 40°C VT (Vorlauftemp.), +20°C AT = 21°C VT.
Mit Niveau und Steigung lässt sich die Heizkurve dann passend einstellen. Damit man das Ergebnis in der App sieht, muss die Normaltemperatur zum Zeitpunkt der Einstellung aktiv sein, also nicht Absenk- oder Komforttemperatur.
Nachjustieren:
Siehe Viessmann Anleitung, Abschnitt: Welche Werte sind richtig?
Hallo Limited!
Was als Heizkurve Sinn macht hängt leider von vielen Parametern und Randbedingungen ab, die wir nicht kennen und so keine Aussage dazu treffen können. Wie du pragmatisch vorgehen musst um deine Heizung mittels eines Thermischen Abgleichs einzustellen ist hier beschrieben.
Wichtig für eine FBH mit WP ist es diese entsprechend der angestrebten Temperatur zu planen und nicht später zu versuchen diese völlig anders zu betreiben. Das wird nicht funktionieren, da viele Parameter mit einander in Bezug stehen und daher nur in gewissem Rahmen variiert werden können.
Viel Erfolg
Gwyn
Ich spreche ja auch nur vom Hauptaufenthaltsraum. Wenn du die Raumtemperatur mit einem Thermostat begrenzen musst,ist die Neigung oder der Durchfluss zu hoch eingestellt.
Thermostate sind nur gut,wenn ein Raum eine tiefere Temperatur haben soll als der Führungsraum. Vielfach sind das die Schlafzimmer.
Nein, du hast das schon richtig verstanden. Mit dem "Niveau" der Heizkurve hebst oder senkst du das grundsätzliche Niveau der einzelnen VL-Temperatur-Werte über die gesamte Breite der Außentemperatur-Kurve. Darum heißt es auch Niveau 😉 Das selbe passiert, wenn du am Gerät oder in der App die Wunsch-Temperatur manuell rauf- oder runter setzt. Die "Neigung" bestimmt zusätzlich über eine mathematische Funktion wie stark diese "Grund-Kurve" bei Änderung der Außentemperatur gekrümmt wird. Also wie stark die einzelnen Punkte wenn es kälter oder wärmer wird nach oben oder unten verschoben werden. Je stärker die Neigung (=Steigung) der Kurve, desto stärker wird die VL-Temperatur bei Änderung der AT erhöht/gesenkt. (Der Kompressor tritt also stärker in die Pedale wenn es kälter wird 😉 Bei einem gut gedämmten Haus mit hoher Speichermasse zB kann die Kurve sehr flach bleiben, denn auch das Haus reagiert auf Temperaturänderungen nur sehr wenig und langsam, also "flach". Im Gegensatz dazu wird man bei einem ungedämmten Holzschuppen eine sehr steile Kurve benötigen, weil dort drinnen jede Änderung der AT sofort zu spüren ist.
Das Niveau braucht man überwiegend für die Übergangszeit.
Da gibt es aber wie schon beschrieben viele Erklärungen im Netz.
Hier ein Ausschnitt aus der Vitotronic 200S:
@Limited026 : zu deiner Frage: Okay, aber dann verstehe ich nicht warum es Niveau überhaupt gibt wenn ich eigentlich nur die Wärme über die Neigung steuere..? Für das brauche ich dann Niveau konkret?
Auf der Grafik oben ist das Niveau der Ausgangspunkt der Kurve bei 20 Grad Außentemperatur.
Der Raumtemperatur-Sollwert verhält sich ähnlich wie das Niveau.
So ist z.B. die Vorlauftemperatur für 20 Grad AT bei folgenden Einstellungen gleich:
Raumtemperatur-Sollwert = 20 Grad, Niveau = 0, -> Vorlauftemperatur = 26 Grad
Raumtemperatur-Sollwert = 21 Grad, Niveau = -1, -> Vorlauftemperatur = 26 Grad
Raumtemperatur-Sollwert = 22 Grad, Niveau = -2, -> Vorlauftemperatur = 26 Grad
Die Neigung beschreibt, wie schnell die Vorlauftemperatur steigen soll, aber ausgehend von der Temperatur, die durch Raumtemperatur-Sollwert und das Niveau festgelegt wurde.
Wir haben einen Neubau aus 2020 und haben aktuell folgende Heizkurve:
Raumtemperatur-Sollwert = 20 Grad, Niveau = 3, Neigung 0,1.
Hallo,
Danke für eure zahlreichen Antworten!
hab jetzt mal folgende Einstellung probiert:
- Neigung 0,4
- Niveau 0
dies seit gestern früh.
allerdings habe ich jetzt folgendes feststellen können.
Im Badezimmer OG erreicht es nur Max. 21,6 - 21,7 grad. Obwohl Thermostat auf 22 eingestellt ist.
Thermostat kommt natürlich nicht auf die 22 grad und schaltet auch nicht ab weil es nicht die gewünschte Temperatur ist. Gemessen wurde mit externen Thermometer
was muss ich denn jetzt verändern damit ich das schaffe?
Niveau oder Neigung?
Wenn es nur ein Raum ist,eher das Niveau anheben.
Mit der Neigung würden vermutlich alle anderen Räume zu warm.
Das untere Bad genauso.
21 grad eingestellt.
seit gestern heizt er durchgehend und kommt nicht auf die 21 grad..
Eventuell auch den Durchfluss etwas erhöhen?
Oder die Neigung auf 0,5 stellen und das Niveau bei 0 lassen?
Dann werden die anderen Räume aber auch wärmer. Außerdem dürfte der Brennstoffverbrauch ansteigen. Zumindest mehr als beim Niveau.
Ok..
oder mal das Niveau um 1 oder 2 Punkte nach oben? Macht das Sinn?
Hatte ich ja schon empfohlen. Da kannst aber ruhig 4-5 Punkte hochgehen.
Das Niveau hat keine Einheit. Man kann also nicht sagen,dass meinetwegen 2 Pkt. Niveau 1K in der Temp. ausmachen.
Habe ich dann nicht auch mehr Stromkosten wenn ich dasNiveau anhebe?
komme ja da auch auf andere VorlaufTemperaturen oder?
Im Forum findet man die Berechnung des VLT-Sollwerts aus dem RT-Sollwert, der gemittelten AT und den Parametern Niveau und Neigung. Obwohl im Original für Gasgeräte gedacht, scheint diese Formel auch für die Wärmepumpe zu gelten. Das wäre durchaus nachvollziehbar, da es der FBH oder den HKs egal ist, wer sie erwärmt.
Berechnung Vorlauftemperatur-Sollwert
Diese Formel wird z.B. auch von PyViCare für die WPs genutzt. Ich habe mal testweise ein paar Kombinationen durchgespielt und denke, dass es stimmt.
Daran kann man sehen, dass der Parameter Niveau eine reine Parallelverschiebung in K bewirkt.
Die Änderung des RT-Sollwerts geht jedoch über die Temperaturdifferenz zur Außentemperatur (DAR) mit kubischer Funktion in die Berechnung ein und bewirkt nicht das Gleiche wie die einfache Niveauverschiebung.
Hier mal der Vergleich RT-Soll 22°C mit Niveau 0K und Neigung 1K/K gegenüber RT-Soll 20°C mit Niveau 2K und Neigung 1K/K. Die VLT sind nicht deckungsgleich.
Hallo @ABR ,
auf dem Bild oben sind die Vorlauftemperaturen aber viel zu hoch im Vergleich zu der Heizkurve, die an der Anlage angezeigt und gefahren wird. Z.B. bei 0 Grad AT sind laut Anlage 29 Grad, auf dem Bild oben sind das 45 Grad.
Die Max. Vorlauftemperatur bei uns ist 45 Grad. Da passt etwas nicht.
Hab ich ja nicht verneint. Ist ja logisch,dass etwas mehr Strom gebraucht wird. Bei einer Wärmepumpe kostet jedes einzelne Grad. Ist bei der Neigungsverstellung genauso.
Dass das Niveau zwar rechnerisch eine Parallelverschiebung bedeutet,ist ja nicht neu. Praktisch aber hebt es nur den Fusspunkt an. Weil der obere Wert gedeckelt ist.
Danke für deine Antwort.
Ist es aber dann nicht einfacher, gleich die Neigung um 0,1 anzuheben?
wenn ich bei Niveau 1-3 Punkte nach oben gehe, bekomme ich die gleichen Temperaturen zusammen wie wenn ich 0,1 bei Neigung hochgehe.
welchen Wert bei Niveau sollte ich deiner Meinung nach probieren?
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