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(Hunderte) Hinweis 10/20

Hallo,

bei uns wurde im Juli 2022 eine Hybridheizung aus Vitocal 200s und Gasbrenner eingebaut. Bereits im Sommer 2023 musste der Verdichter getauscht werden; er klapperte. Was den Schaden verursacht hat, konnte uns niemand richtig sagen.

Im Winter 2023 riefen wir zum ersten Mal unsere Heizungsfirma, da die Wohnung nicht richtig warm wurde. Die WP schaffte bei einem (damals noch) eingestellten Vorlauf von annähernd 50 Grad nur ca. 40. Außerdem bemerkten wir, dass sie öfters jede 10 min nach der Verdichter Sperrzeit anging und dann einen Fehlstart nach dem anderen hatte. In unserer Meldungshistorie sammelten sich hunderte von 10/20 Hinweisen.

Als es nach Neujahr 2023/2024 Minusgrade hatte und die Fehlstarts bis zu 80-mal am Tag kamen, stellte unsere Heizungsfirma als Erstehilfemaßnahme ein, dass die WP nur über 5 Grad plus laufen durfte. Unter 5 Grad sollte der Gasbrenner heizen.

Mittlerweile hatten wir 2-mal den Kundendienst von Viessmann da und 1-mal eine Fremdfirma, die von Viessmann beauftragt wurde. Der Mitarbeiter der Fremdfirma tippte auf einen Sensorfehler, den der Viessmann Mitarbeiter, der letzten Oktober da war, nicht bestätigen konnte. Da er die WP für fehlerfrei befand, nahm er die 5 Grad Grenze wieder heraus, woraufhin sich wieder zuhauf neue 10/20 Hinweise ansammelten.

Im Grunde bekommen wir seit über einem Jahr von jedem Mitarbeiter gesagt, dass wir die Wärme nicht abnehmen und, dass es deshalb zu den 10/20 Hinweisen kommt. Also haben wir bei der Fußbodenheizung alle und bei den Heizkörpern fast alle Ventile komplett offen und heizen 24/7 durch. Die Heizkurve beträgt selbst beim Heizkreis der Heizkörper bei 0 Grad nur zwischen 36 und 39 Grad, je nach Wind. Ein Warmwasserprogramm hat die WP nicht, das Wasser machen Solarthermie und Gasbrenner.

Da wir das Problem mit der Heizung liebend gerne irgendwann loswerden würden, haben wir über die letzten Weihnachtsfeiertage angefangen, die Läufe der WP mit einem Laptop abzufilmen und herausgefunden, dass es 2 Situationen gibt, die zu den 10/20 Hinweisen führen.

  1. Bei Temperaturen knapp über 0 Grad scheint die WP ein Problem damit zu haben, ihre Druck- und Temperaturwerte zu regeln. Es fängt damit an, dass die Sauggasüberhitzung zu niedrig ist. Das Expansionsventil schließt, um das auszugleichen. Aus irgendeinem Grund führt das dazu, dass die Heißgastemperatur und deren Druck schlagartig in die Höhe springen und die WP ihr Expansionsventil wieder öffnet, um den Heißgasdruck (teilweise über 40 bar) wegzubekommen. Wenn sie damit fertig ist, schließt sie das Ventil wieder, um erneut die Sauggasüberhitzung zu regeln, usw. (Bilder 1-6) Verdampfungstemperatur und Verflüssigungstemperatur schwanken ebenfalls stark. Dieses hin- und herschaukeln zwischen Hochdruck und niederer Sauggasüberhitzung macht die WP teilweise über Stunden. Es passiert, wenn das Expansionsventil in den Bereich von ca. 12% kommt. Bei 10% Öffnung schießt der Heißgasdruck oft bis auf 40 bar hoch. Wenn der Lauf der WP mit dem Hinweis 10/20 endet, gibt es ein schnappendes Geräusch und bei der Heißgastemperatur sind nur noch 3 Striche zu sehen.
  2. Bei leichten Minustemperaturen sinkt die Verdampfungstemperatur innerhalb von 20-30 min auf teilweise bis unter -19 Grad. Dabei sind schon bei Vorläufen von unter 40 Grad die Heißgastemperatur und ihr Druck relativ hoch. Die WP hält die Druckregelung bis kurz vor der Kältekreisumkehr aufrecht. Wenn sie mit der Druckregelung aufhört, schließt das Expansionsventil, der Heißgasdruck schießt noch einmal zusätzlich in die Höhe und anstelle der Heißgastemperatur sind nur noch 3 Striche zu sehen (Bilder 7-9). Wenn die WP kurz vor der Enteisung auf 10/20 endet, kommt es danach zu den Fehlstarts. Da sie ihren Lauf nicht ordnungsgemäß zu Ende gebracht hat, geht sie nach der Verdichter Sperrzeit immer wieder an.

 

Wir finden es auch nicht wirklich normal, dass sich die WP bei leichten Minusgraden jede halbe Stunde enteist und natürlich auch jedes Mal ca. 10 Grad aus dem Speicher zieht. Das führt dazu, dass das System mit der Zeit kälter wird und, dass man das auch an den Temperaturen im Haus merkt.

Einmal haben wir der WP bei ca. -1 Grad zu Testzwecken einen Vorlauf von 46 Grad eingestellt. Sie schaffte es bis ca. 43 Grad, danach endete sie vor dem Enteisen auf 10/20 und produzierte anschließend nur noch Fehlstarts.

 

Da wir, wie gesagt, schon einmal einen Verdichter Schaden hatten, machen wir uns Sorgen, dass uns das wieder passiert.

Kann uns jemand sagen, was die Ursache für das seltsame Verhalten unserer WP sein könnte?

 

Viele Grüße

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10 ANTWORTEN 10

Hallo nochmal,

hat noch nie jemand gesehen, dass bei einer WP die Druck- und die Temperaturwerte so springen?

Der Anfang ist immer recht ähnlich:

Der WP ist scheinbar der Ist-Wert ihrer Sauggasüberhitzung zu niedrig (Bild 1) und sie schließt sie ihr Expansionsventil um 1% (Bild 2). Daraufhin fängt der Soll-Wert der Sauggasüberhitzung aus irgendeinem Grund an, Stück für Stück zu steigen (Bild 3 u.4); bei diesem Lauf von 5K auf 7,2K. Der Ist-Wert der Sauggasüberhitzung zieht nach. Die Verdichter Leistung erhöht sich von 27% auf 47% (klingt wie ein untertouriges Auto, das beschleunigt, nur nicht ganz so laut), die Heißgastemperatur und ihr Druck schießen plötzlich in die Höhe, die Verflüssigungstemperatur geht von 44 bis auf 61,9 Grad und das Expansionsventil öffnet sich wieder (in diesem Fall von 12% auf 18%, Bild 6), um den Druck zu regulieren.

Wenn Heißgastemperatur, Heißgasdruck und Verflüssigungstemperatur wieder einigermaßen normal sind und die Verdichter Leistung wieder heruntergefahren ist, schließt die WP abermals das Expansionsventil, um ihre zu niedrige Sauggasüberhitzung zu regeln. Auf diese Weise katapultiert sie sich praktisch jede 2 Minuten in eine Hochdrucksituation.

Weiß jemand, wie bei einer Vitocal 200s die Sauggasüberhitzung gemessen wird, bzw., was den Sollwert dazu bewegen könnte, plötzlich anzusteigen? Oder, warum der Verdichter dann hochdreht? Mir kommt es so vor, als würde die WP nicht mit der Sauggasüberhitzung klarkommen, die sie sich gerade noch selbst herangezogen hat.

Gibt es bei der 200s außer der Meldehistorie noch eine andere Möglichkeit, einen Hinweis auf die Fehlerursache zu bekommen? Reproduzierbar ist das Phänomen nicht, da es, wie gesagt, temperaturabhängig ist und man sich die Termine vom Kundendienst nicht nach dem Wetterbericht aussuchen kann.

Unser Heizungsfachbetrieb sagt, er habe die mail mit der Problemschilderung und den Fotos zur Auswertung an Viessmann weitergegeben und dort würde dann vermutlich jemand einen Termin mit uns ausmachen, aber das war schon vor gut einem Monat. Ich würde zumindest gerne wissen, ob unsere Angelegenheit irgendwo in Bearbeitung ist oder, ob wir vergeblich warten. Eigentlich hatte ich es so verstanden, dass der Fachbetrieb den Kundendienst von Viessmann explizit anfordern muss.

Der Produktname ist: In.einh.Vitocal 200-S AWB-E-AC 201.D16

Die Seriennummer: 7733738205149124

Anbei auch ein Bild der Außeneinheit. So sieht sie aus, bevor sie enteist oder, wenn sie sich vor dem Enteisen mit 10/20 verabschiedet.

Viele Grüße

Karo

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Hallo Karo,

 

bitte entschuldige, dass du hier erst jetzt eine Antwort bekommst. Besteht das Problem aktuell noch?

 

Viele Grüße
Flo

Hallo karokaro,

ich sehe, das die Kältemittelaustritttemperatur im vergleich zum " tc " viel zu weit weg ist.

Normal ist, das die Temperatur ca.5 k geringer als das  "tc ".

Zb. im vorletzten Bild Tc = 62,6, Austritt aus dem Kondensator, =34 °C.

Von der Ferne ist der Verdacht erst einmal, entweder Fremdgas in der Anlage, oder hoffnungslos überfüllt.

Da im letzten Bild tc und Kältemittel Temperatur bei Stillstand der Anlage identisch ist, tippe ich eher auf eine Überfüllung der Anlage. Mit Fremdgas in der Anlage ist der Druck bei Stillstand im Kondensator immer 

höher als die Kältemitteltemperatur.

Zusätzlich muss geprüft werden, ob die Kältemitteltemperatur zwischen Kondensatorausgang und vor dem Eingang Ex.-Ventil identisch ist.

Wenn die Temperatur niedriger ist, wird, wenn montiert, über den Siebfilter ein Druckabfall stattfinden, dieser ist dann verschmutzt.

Diese  Quellen muss ein Kältetechniker vor Ort prüfen.

Gruß Peter

 

 

 

Zwei Dinge fallen mir auf:

Dein Verdampfer vereist nur zeilweise, das ist NICHT normal, meine 200-S vereist komplett, ist ja auch logisch wenn von oben bis unten gekühlt/getauscht wird. 

 

Dann das sehr geringe Delta am Sekundärtauscher von nur 2 Grad trotz extrem hoher Heißgastemperatur bei 47% Verdichterleistung. 

Zuammen mit der nur  teilvereisten Anlage fehlt aus meiner Sicht Leistung, das Außengerät scheint defekt. Lass dir wegen der Teilvereisung keine Märchen erzählen. Leider kann ich dir erst im nächsten Winter mit einem Foto eines VOLLvereisten 200-S Verdichters dienen. Meine 200-S ist zwar Softwareseitig dumm wie Brot, aber der Verdichter läuft mechanisch einwandfrei. Wenigstens ein kleiner Trost  bei dem ganzen VM  Bruch. 

 

Zu mindestens könnte er  "leer" sein , zu wenig Gas. 

 

 

 

Vitocal 200-S D09 alles DIY / läuft 1a parallel zu BHKW / Öl Kessel als Backup System vorhanden.

Hallo karo,

der Hinweis von Küstenpumpe ist gut.

Wenn es eine Undichtigkeit gibt, kann die Anlage Fremdgas ziehen, was diese Drücke und Temperaturen,

wie oben beschrieben,erklären kann.

Also von einen Kältetechniker überprüfen lassen.

Peter 

Hallo,

 

vielen Dank für die Antworten; habe sie leider erst jetzt gesehen.

Ja, es war mittlerweile nochmal jemand von Viessmann da. Verdichter Nr.2 musste nun auch getauscht werden, da die Heissgastemperatur im Verhältnis zum Vorlauf viel zu hoch war (normal wäre Heissgastemperatur ca. 30 Grad über Vorlauf) und das Ding bei höherer Leistung auch nicht mehr normal klang. Anscheinend hatte sich die Ölschmierung verabschiedet.

Beim Verdichtertausch stellte sich dann heraus, dass die Anlage tatsächlich überfüllt war (4,6 kg Kältemittel anstatt der normalen 3,6 kg).

Bei höheren Außentemperaturen konnte sie das offenbar kompensieren, indem sie das Expansionsventil weiter zugemacht hat. Aber bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt hat sie es nicht mehr geschafft, sich auszuregeln und sich durch Öffnen und Schließen des Expansionsventils regelmäßig zu Tode gewippt. Dass die WP einfach mal so den Sollwert für ihre Sauggasüberhitzung hochgezogen hat, lag wohl daran, dass der Verdampfer in dem Moment zu viel Kältemittel abbekommen hat.

Unter dem Gefrierpunkt ist die Verdampfungstemperatur durch das Zuviel an Kältemittel viel zu tief gesunken und hat dadurch die Heissgastemperatur hochgetrieben. Die WP musste auf Druckregelung gehen, ließ ihr Expansionsventil zu weit offen und bewirkte damit, dass die Verdampfungstemperatur noch weiter fiel. Daher die halbstündigen Enteisungen und der rasend schnelle Heissgasdruckanstieg, wenn die WP vor der Kältekreisumkehr die Druckregelung weggenommen und ihr Expansionsventil geschlossen hat.

 

@ Küstenpumpe: Ich finde auch nicht, dass die Teilvereisung des Verdampfers normal aussieht. Auch, wenn es hieß, dass so ein Bild im Toleranzbereich läge.

Es kann natürlich sein, dass sich durch die halbstündigen Enteisungen nie eine vollständige Vereisung ausbilden konnte. Leider muss ich jetzt erst mal bis zum nächsten Winter warten, um das überprüfen zu können.

 

Viele Grüße

Karo

Hallo Karo,

durch das "wippen" (schwingen) des E.-Ventils kommen Flüssigkeitstropfen in den Verdichter,

dadurch schäumt das Öl auf, und die Viskosität des Öles ist nicht mehr gegeben.

Also, keine oder zu geringe Schmierung, und der Verdichter ist dann irgendwann defekt.

Die Überhitzung des Kältemittels sollen beim EEV 3-5 k sein, damit ist gewährleistet, das der Verdichter kein flüssiges Kältemittel bekommt.

Beobachte doch bitte beim nächsten Betrieb der WP, ob dieser Fehler immer noch ansteht.

Wenn ja, sofort den KD informieren.

Grüße

Peter

Peter

Die Teilvereisung von 50%  (fünfzig!) würde ich, falls die Gewährleistung  ausläuft, jetzt bereits beweissicher (Einschreiben mit Rückschein an HB und VM ) bemängeln.

Selbstverständlich wird man es als  Defekt  bestreiten, weil, nun ja, dann die ganze Außeneinheit getauscht werden müsste = extrem teuer für VM. 

 

Es kann aber auch sein dass die Teilvereisung durch den Verdichter mit zu viel Gas ausgelöst wurde.

 

Ich helfe dir natürlich sehr  gerne im nächsten Winter mit einem Foto aus.  Schreib mich dann an, oder jetzt hier persönlich dann gebe ich dir die Kontaktdaten. 

 

Dann kann VM sich äußern, ob ne Teilvereisung wie bei dir  ein Defekt ist oder eine Vollvereisung wie bei mir  😂.

 

RSV  hast du ? 

 

 

Vitocal 200-S D09 alles DIY / läuft 1a parallel zu BHKW / Öl Kessel als Backup System vorhanden.

Hallo,

 

@ Peter: ja, dachte auch, dass Flüssigkeitsschlag für das vorzeitige Verdichtersterben von Nr.2 verantwortlich war. Die Überhitzung war teilweise unter 1K; bei Minusgraden auch über längere Zeit am Stück. Zum Glück wurde mit der Überfüllung ein Grund für den Schaden gefunden, sonst würde ich mir jetzt schon Sorgen um Verdichter Nr.3 machen.

Die Läufe, die ich nach der Reparatur und Neubefüllung gesehen habe, machten einen ganz guten Eindruck (die Überhitzung blieb so zwischen 4 und 5K) und die Meldehistorie ist bis heute leer, aber der wirkliche Test kommt natürlich erst nächsten Winter. Ich werde mir den Kältekreis sicher auch noch bei niederen Temperaturen und Minusgraden anschauen, nur um ganz sicherzugehen, dass jetzt alles in Ordnung ist.

 

@ Küstenpumpe: Habe letzten Winter unserem Heizungsfachbetrieb und unserem Vertragspartner (Badenova) ein Foto von der Teilvereisung per mail geschickt. Aber vielen Dank für den Hinweis. Ich werde nochmal eins schicken und dazuschreiben, dass erst nächsten Winter überprüft werden kann, ob sich an der Vereisung etwas geändert hat.

 

Viele Grüße

Karo

@karokaro 


Du solltest bereits jetzt eine beweissichere Mängelrüge (siehe oben) an den HB abschicken.

Wenn im nächsten Winter der Fehler weiter besteht erinnert er sich an gar nichts.....

Mit Pech bist du dann aus irgendwelchen Fristen raus.

 

 

Vitocal 200-S D09 alles DIY / läuft 1a parallel zu BHKW / Öl Kessel als Backup System vorhanden.
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