@FamilieStolpSieh es so: bei uns ohne Gaskessel werden zwischen 0,37 kWh und 0,56 kWh pro Abtauvorgang benötigt - also defacto eine Stromdirektabtauung. Nur der Preis ist ein wenig anders. Ich hab mal die sinnlosen Abtauvorgänge im Januar gezählt...es waren in Summe 54! Detail Davon waren 12 Vorgänge Messfehlern zuzuordnen. Soll heißen, diese 12 wären! eh später aufgetreten...die Frage ist nur wieviel später. Zugleich waren 6 dieser "vorzeitigen" Abtauvorgänge als Trigger anzusehen, damit 6h später ein tatsächlich sinnloser Abtauvorgang auftrat. Die SOLL-VL wird nach ca. 44 min wieder erreicht (zu zeitiger Abtauvorgang - erkennbar an der leichten positiven Abweichung der blauen Linie [COP] nach Beendigung) Bei den sinnlosen Abtauvorgängen, also jenen nach Timer, kommt erschwerend hinzu, dass die Pumpe dann eine Schnellaufheizung mit Anhebung der SOLL-VL-Temp. beginnt. Dabei lassen sich prinzipiell zwei Umsetzungen nachweisen: a) Es ist kalt und die Abschalthysterese wird nicht erreicht b) Es ist mild und die Abschalthysterese wird erreicht Im Fall a) wird es richtig teuer, da der gesamte Vorgang erstens gute 70 min. in Anspruch nimmt und dabei die VL-Temp. um ca. 2K anhebt und zweitens durchläuft. Zugleich wird die Begrenzung unserer maximalen Spreizung ausgehebelt. Daraus folgt, dass die unnötigen Abtauvorgänge gesondert hineinprogrammiert wurden und ein eigenes Unterprogramm sind bzw. haben. Außerdem, dass die Schnellaufheizung als Betriebszustand nicht gesondert aufgerufen wird, sondern Bestandteil des "Timer-Programms" ist. Im Fall b) hingegen wird es kalt im Haus. Aufgrund des Erreichens der Ausschalthysterese, wird nach ca. 5 min der Heizbetrieb für 10 min eingestellt. Damit wechselt die WP wieder in den klassischen Modus: "Was passiert standardmäßig bei Erreichen der Abschalthysterese" und beginnt einen komplett neuen Zyklus. Der Verdichter wird einmal kurz hochgefahren, dann auf ca. 20% gedrosselt und langsam gesteigert. Beim normalen Erreichen der Ausschalthysterese (so ab 10°C?!) ergibt das auch Sinn...aber nicht bei 3 °C AT! Zugleich greift wieder die bei uns begrenzte Spreizung und damit die Limitierung der Heizleistung. Resultierender Mehrverbrauch Ich hab mal versucht, den resultierenden Mehrverbrauch in kWh zu ermitteln. Ausgangshypotese ist dabei, dass die vorzeitigen Abtauvorgänge keine strommengenmäßige Mehrbelastung darstellen. Das lässt sich zwar nicht mit Gewissheit sagen, da evtl. bei größerer zeitlicher Streckung statt 12 vorzeitige im Jan. "nur" 10 aufgetreten wären, aber es soll ja auch nur eine Abschätzung sein. Demnach traten 42 Abtauvorgänge auf, welche eine strommengenmäßige Mehrbelastung darstellten. Ermittelt wurden die Strombedarfe nach folgendem Schema mit einer geschätzten mittleren Stromaufnahme: - (Stromaufnahme Pufferaufheizung - theoretische Stromaufnahme Weiterbetrieb) * Dauer - (Stromaufnahme Abtauvorgang - theoretische Stromaufnahme Weiterbetrieb) * Dauer - (Stromaufnahme Schnellaufheizung hohe Leistung - theoretische Stromaufnahme Weiterbetrieb) * Dauer (Stromaufnahme Schnellaufheizung geringe Leistung, aber schlechterer COP - theoretische Stromaufnahme Weiterbetrieb) * Dauer Bsp: Bild Fall a) Aufheizung: 2500 W * 6/60 h = 250 Wh Abtauung: 200 W * 3/60 h = 10 Wh Schnellaufheizung hohe Leistung: 800 W * 30/60 h = 400 Wh Schnellaufheizung schlechter COP: 100 W * 30/60 h = 50 Wh In Summe: 0,71 kWh Wenn man die Vorgänge bei höheren Temperaturen betrachtet ergeben sich ca. 0,4 kWh Mehrverbrauch (trotz Abschalthysterese). Hintergrund ist dabei vor allem der deutlich geringere "Sowieso-Strombedarf" Im Januar wurden damit zwischen 0,4 kWh *42 und 0,71 kWh * 42, also 16,8 kWh bzw. 29,82 kWh an Strom benötigt. Zusätzlich ergibt sich aufgrund der Ausschalthysteresenproblematik ein deutlicher Komfortverlust. Ein Puffer macht es nicht unbedingt besser. Kontext Um das mal in einen Kotext zu setzen: Der durchschnittliche pro Wochenhaushaltsstrombedarf pro-Kopf liegt bei 25,4 kWh. D.h. mit der Strommenge die die Pumpe verschleudert, hätte eine Person (durchschnittlich! - da sind also all jene mitgerechnet, die nie das Licht ausmachen;)) eine gesamte Woche auskommen können. Stupide aufs Jahr betrachtet kommt man so auf einen gesamten Monatsbedarf! Pro Anlage! Also macht das mal eben bei ca. 50k Anlagen irgendwas zwischen 16,8 kWh * 4 Monate * 50.000 = 3,36 GWh und 5,964 GWh. Das ist (mehr als) das Doppelte eines Jahresbedarfs eines ganzen Dorfes mit 1.400 einzeln wohnenden Einwohner (1,869 Gwh)! Da natürlich nicht alle Einzeln wohnen und 2 Personenhaushalte nicht das doppelte eines Einpersonenhaushalts benötigen (dennoch nur 1 Kühlschrank bspw.) ist es tatsächlich noch deutlich dramatischer. Und nun Viessmann? Das kann doch unmöglich Ernst gemeint sein, dass das Notwendig ist! Oder werden wir dieses unsägliche Verhalten erst mit "Zusatzoptionen" wieder los? AI-Optimierungstool im Jahresabo? Immerhin kam diese unnötige Abtauuerei auch erst mit fortschreitenden Softwareversionen hinzu...
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