Hallo zusammen,
ich habe festgestellt, dass während der Kühlungsphase der FBH einige Verdichterstarts durchgeführt worden sind (siehe Diagramm). Die Frage, die sich mir stellt, wie kann man es erreichen, dass über die gesamte Kühlungsphase nur ein Verdichterstart notwendig wird? Wie man sieht, war zwischen 12 und 15 Uhr nur ein Verdichterstart notwendig (geht doch). Das andere ist pure Verschwendung der Starts.
Grüße
Joachim
Hallo Joachim!
Dein Problem ist vermutlich die derzeitig sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die deinen Taupunktsensor (Feuchteanbauschalter) auslöst. Dieser schaltet in der Folge deinen Verdichter ab bis der Sensor das Abtrocknen des Kondensats feststellt.
Gruß Gwyn
Moin Gwyn,
aber in diesen kurzen Abständen? Gibt es denn dafür keine Schwellwersteuerung um so etwas zu verhindern? Ich habe festgestellt, dass, wenn der Feuchteanbauschalter auslöst der gesamte Kühlvorgang abgeschaltet wird.
Grüße
Joachim
Hallo Joachim,
das ist korrekt, es hätte keinen Nutzen, wenn die Wärmepumpe weiter kühlt, sich Feuchtigkeit an den Rohrleitungen und bildet und dadurch ein Substanzschaden am Gebäude passieren könnte. Du musst für eine größere Abnahme sorgen oder die minimale Vorlauftemperatur anheben.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
das verstehe ich nicht so ganz.
>> Du musst für eine größere Abnahme sorgen oder die minimale Vorlauftemperatur anheben.
Bezieht sich deine Antwort auf das Abschalten des Kühlvorgangs? Wenn nein, was meinst du damit die Abnahme zu vergrößern?
Und was die Vorlauftemperatur angeht, will ich die doch nicht anheben sondern eher senken.
Grüße
Joachim
Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto eher bildet sich Feuchtigkeit am Rohr, aus diesem Grund sollst du die minimale Vorlauftemperatur anheben. Wenn bei einer "höheren" Temperatur gekühlt wird, wird der Betrieb nicht so schnell unterbrochen.
Was die Abnahme betrifft, geht es mir darum, dass alle Stellventile offen sind. Denn je mehr die Räume an erzeugter Kühlmenge abnehmen, desto langsamer sinkt die Vorlauftemperatur und der Verdichter hat einen längeren Betrieb am Stück.
Viele Grüße
Flo
Hallo Joachim!
Die Kühlung wird wie die Heizung über eine Soll-VLT gesteuert. Wenn VLT bei einer gegebenen Luftfeuchtigkeit zu niedrig liegt, musst du die Kühlkennlinie bzw. die minimale VLT anheben bis die Soll-VLT über dem Taupunkt liegt. Im schlimmsten Fall musst du die Kühlung für eine Zeit ganz ausschalten.
Leider hat Viessmann keine Feuchtigkeits-basierte Regelung welche die Soll-VLT für die Kühlung automatisch anpasst - ist auch nicht ganz einfach.
Ich bin auch seit 48 Stunden am Anheben auf inzwischen 21°C minimale Soll-VLT auf Grund der derzeitigen Luftfeuchtigkeit bei uns. Wenn man keine Klima oder Luftentfeuchtung betreibt muss man das leider so machen.
Gruss Gwyn
Hallo Flo,
>> Was die Abnahme betrifft, geht es mir darum, dass alle Stellventile offen sind. Denn je mehr die Räume an erzeugter Kühlmenge abnehmen, desto langsamer sinkt die Vorlauftemperatur und der Verdichter hat einen längeren Betrieb am Stück.
Alle Stellventile sind zu100 geöffnet. Daran kann es also nicht liegen
>> Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto eher bildet sich Feuchtigkeit am Rohr, aus diesem Grund sollst du die minimale Vorlauftemperatur anheben.
Redest du von der min. Vorlauftemperatur Kühlen?
Gruß
Joachim
Hallo Gwyn,
es ist immer wieder schön, deinen Ausführungen zu folgen. Ich finde die Einstellung für die min. Vorlauftemperatur am Steuerungsgerät nicht. Die Einstellungen ständig manuell anpassen zu müssen, damit ja kein Rohr korridiert, erscheint mir doch ein wenig mühsam und für mich nicht praxistauglich zu sein. Ich bin nicht der Sklave meiner WP. 🤣 Da lasse ich lieber den Feuchteanbauschalter aktiv werden und nehme eventuell weitere Verdichterstarts in Kauf oder verzichte vollständig auf die Kühlfunktion. Dann kann auch aus diesem Grund nichts rosten.
Da ich mit der Entfeuchtungs- und Kühlungssituation in meinem Haus sowieso hadere, überlege ich mir eine Klimaanlage anzuschaffen. Dann komme ich im Sommerhochzeiten zumindest auf eine sehr hohen Eigennutzung des von der PV-Anlage erzeugten Stroms und muss nichts ins Netz verschleudern.
Es sei denn Gwyn du hättest noch eine bessere Idee.😉
Liebe Grüße,
Joachim
Ja, ich meine die minimale Vorlauftemperatur Kühlen. Diese begrenzt die Vorlauf-Soll-Temperatur.
Viele Grüße
Flo
Hallo Joachim!
Das du mit einer Activen Kühlung ohne entsprechende Planung haderst kann ich verstehen. Eine gute Kühlung erfordert tatsächlich einige Vorüberlegungen und Maßnahmen wie extra BKA- und Kühl-Decken sowie entfeuchungsmaßnahmen.
Mit der einer zentral im OG-Treppenhaus angebrachten Split-Klima-Gerät primären zur Entfeuchtung und sekundär zur Kühlung bist du vermutlich auf dem richtigen Weg, um auch deine WP-Kühlung zur maximalen Funktion zu bringen. Zusammen kannst du so dann auf eine Kühlleistung von 10-12kW kommen. Bei richtiger Verschattung sollte das reichen, sonst kannst du aber auch noch in eine zweite oder dritte Inneneinheit für exponierte Süd- und Dach-Räume/Schlafzimmer mit großen Fenstern investieren.
Wenn man eine zentrale KWL mit WRG hat, kann man auch eine Klimatisierung über einen Umluftbypass mit Entfeuchtung erzeugen. Dabei wird eine kleine WP in den Umluft-Bypass eingefügt, welche die Temperatur über zwei WT Temperatur erst auf 10°C senkt und dann mit der Abwärme wieder auf RT anhebt. Über zusätzliche Kühlregister kann die Luft dabei vor- und nach-gekühlt werden. Leider gibt es passende Geräte derzeit nur in südlichen EU-Ländern. Auch hier gilt es aber die Taupunktproblematik zu beachten, da die übliche KWL-Leitungen in Decken nicht difusionsdicht gedämmt sind.
Der Kühleffekt ist daher zwar mit 1-2kW geringer und wird fast vollständig über die Entfeuchtung erzeugt, der Vorteil liegt aber in der komfortableren Technik und der optimalen Verteilung der trockenen Luft über die die KWL. Mit WP-Kühlung kann ein solches System bei üblichen 250-300m³/h Umluft auch bis zu 10kW Kühlleistung erbringen und ist besonders Effizient als Erweiterung des Natural Cooling mit Erdsonden.
Gruß Gwyn
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