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Wärmepumpe Anhaltspunkte für die Auslegung?

Hallo zusammen,

 

ich bin aktuell dabei, eine 20 Jahre alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen - eine BAFA-Antrag wird durch meinen Heizungsbauer bereits gestellt. Ein bisschen unsicher bin ich mir noch bei der Auslegung der Wärmepumpe, wo ich vorhersehbare Fehler gern auch vermeiden würde.

 

Ich bin mit meinem Heizungsbauer seit vielen Jahren sehr zufrieden und schätze dessen zuverlässigen Service und möchte das Projekt auch mit ihm realiseren. Er dimensioniert die WP aber nach meiner Ansicht ein bisschen zu sehr nach Erfahrungswerten in vergleichbaren Häusern (womit er sicherlich wohl auch nicht komplett falsch liegen wird).

Als Physiker habe ich jetzt deshalb viel gerechnet und mir eine Excel-Simulation erstellt, die für unser Haus die (raumweise) Heizlast ermittelt, wenn man für jeden Raum die gewünschte Temperatur sowie die Außentemperatur eingibt. (Bei der Berechnung berücksichtigt sind Transmissionsverluste und Verluste durch Luftaustausch. Wiederaufheizen und Warmwasser sind nicht dabei, dafür wird ebenfalls weggelassen, dass wir einen 6kW Kaminofen im Wohnzimmer und 8qm Solarkollektoren für Warmwasser haben).

 

Mein Problem: Je nach Herangehensweise und Vorgaben komme ich auf sehr unterschiedliche Heizlasten und weiß auch nicht, wie ich diese dann in die Wahl einer WP "übersetzen" soll.

 

Konkret sehen meine Werte für die Heizlast PHeiz so aus (die Temperaturen in den Räumen sind alle auf die von uns als angenehm empfundenen und erwünschten Werte eingestellt):

  • Extremfall 1: Normaußentemperatur (Referenzort Hechingen): -11°C ==> Pheiz = 8,2kW
  • Normaler sehr kalter Wintertag (2021 nur 6 mal als Tagestiefstwert erreicht): -5°C ==> Pheiz = 6,6kW
  • Wintertag bei 0°C: ==> Pheiz = 5,2kW
  • Übergangszeit 7°C ==> Pheiz = 3,3kW

Konkrete Frage:

Welche Leistung soll die Luft-Wärmepumpe haben?

 

Für ein paar hilfreiche Hinweise zur ganz praktischen Vorgehensweise wäre ich sehr dankbar.

 

Gruß Kumi01

4 ANTWORTEN 4

Normalerweise legt man die WP nach Heizlast bei NAT aus.

Wer akzeptiert, dass an wenigen Tagen im Winter mal Temperaturen in der Größenordnung der NAT erreicht werden und dann der Heizstab mithilft, dimensioniert etwas kleiner. Bei Dir wären das ca. 7 kW.

Wenn Du jetzt noch WW dazurechnest, z.B. 200-250 W pro Person, kommst Du wieder in Richtung 8 kW.

 

Plausi-Check: Wieviel Heizenergie (Liter Öl) brauchst Du bisher?

Hallo Kumi,

 

>>dass wir einen 6kW Kaminofen im Wohnzimmer 

 

Wenn du innerhalb der zu erwartenden Lebensdauer der WP körperlich in der Lage bis zur Not den Ofen anzuheizen, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen die Maschine auch etwas kleiner auszulegen.

 

VG 

Hallo thorsten_,

schon mal danke für deine Antwort. Den Plausi-Check habe ich natürlich bereits gemacht - wir benötigen seit vielen Jahren relativ konstant 1100 l Öl pro Jahr, also rund 11kWh, die zwischen etwa 1.10. und 1.4. anfallen - zwischendrin sorgen die Kollektoren für ausreichend Warmwasser.

Aber das sind ja Durchschnittswerte, die wenig darüber aussagen, wie die tatsächlich kalte Zeit aussieht, oder?

 

Wenn Du ganz sicher gehen willst, installiere einen Wärmemengenzähler im VL/RL und notiere Wärmemenge (in KWh pro Tag) und Außentemp an richtig kalten Tagen.

Wenn Du den 24-Std. Energieverbrauch, z.B. 150 kWh bei -5 Grad AT, durch 24 Std. teilst, hast Du Deine in der Realität benötigte Heizlast, im Beispiel 6,25 kW.

Machst Du das an unterschiedlich kalten Tagen und trägst die Datenpunkte in ein Diagramm ein, hast Du eine exakte Kurve Deiner Heizlast in Abhängigkeit der AT.