Hallo Zusammen,
ich hoffe hier auf Hilfe, da ich noch 2 kleinere/größere Baustellen bei der Vitocal 300 G BWC C06 habe. Zum Hintergrund, FBH, 160 qm KfW 55, keine ERR, kein Puffer
1. PID Regelung Primärpumpe: Egal welchen Wert ich in Parameter 7400 einstelle, die Primärpumpe regelt nicht die Leistung. Parameter 7401 ist nicht vorhanden. Das führt dazu, dass bei unserem niedrigen Heizbedarf die Primärpumpe immer mit hoher Leistung laufen muss, damit die Spreizung im Primärkreis nicht zu groß wird bei hoher Leistungsanforderung wie Warmwasser. Wie schaffe ich es die PID Regelung der Primärpumpe einzustellen? Oder hat die Vitocal 300 G C06 gar keine Leistungsregelung für die Primärpumpe - das versaut mir nämlich zur Zeit noch ziemlich die JAZ.
2. Einschalt/Auschalthysterese, Parameter 7013: Ich versuche die Anlage ohne ERR und ohne Puffer/Überstromventil zu betreiben. Die Einschalthysterese konnte ich recht gut auf 2,8 K einstellen. So wird es nicht kühl und die Wärmepumpe hat auch mal ne längere Pause. Nur mit der Ausschalthysterese komme ich nicht klar. Ich habe die Mindestlaufzeit der Wärmepumpe zum Testen bereits auf 6 min verlängert. Wenn ich die Ausschalthysterese auf 1 K einstelle passiert folgendes beim Start:
VL Soll 26,9 °C, VL Ist 24,1°C --> Einschalthysterese, soweit in Ordnung
Verdichterstart = 0 min
1 min: VL Ist 28,9°C, 53% Verdichterleistung
2 min: VL Ist 28,2°C 53% Verdichterleistung, Verdichterleistung fällt danach direkt ab
3 min: VL Ist 28,0°C 42% Verdichterleistung
4 min: VL Ist 27,4°C, 33% Verdichterleistung
5 min: VL Ist 27,0°C, 30% Verdichterleistung
VL Soll von 26,9°C wird dann nach 5 min und 20 s erreicht.
Doch nach der Mindestlaufzeit von 6 min geht die Wärmepumpe sofort aus, im Logbuch steht "Leistungsanforderung Null".
Wie schaffe ich es, dass die Wärmepumpe trotz einer kleinen Hysterese nicht gleich wieder ausgeht?
OK, schau bitte bei dir auch einmal nach, ob der Parameter 7401 in der Ebene 2 ebenfalls nicht vorhanden ist. Wie du dort hinein kommst, habe ich weiter oben beschrieben.
Viele Grüße
Flo
Nein, der ist da auch nicht vorhanden, es geht von 7400 gleich zu 7402.
OK, dann gilt für dich dieselbe Antwort wie bei Slammer.
"...wenn du bei deiner Wärmepumpe die Drehzahl der Primärpumpe ändern möchtest, dann kannst du dies über den Parameter 7440 und 7441 vornehmen. Sie arbeitet dann aber trotzdem nicht modulierend. Wenn das gewünscht ist, musst du über deinen Fachbetrieb einen Serviceeinsatz beauftragen, damit anschließend ein anderen Softwarestand und ein neuer Codierstecker installiert werden kann."
Viele Grüße
Flo
@DaHias - ich habe jetzt nichts weiter gemacht - so ist es relativ frustrierend. Ich sehe es auch nicht ein, einen vermutlich teuren Serviceeinsatz zu bezahlen für ein Update einer 2 Monate alten Anlage um die Anlage auf den Stand der Technik zu bringen. Ich habe ja auch kein Auslaufmodell oder ähnliches gekauft.
Das ganze wird ja dann noch dadurch verstärkt, dass die Ausschalthysterese nicht richtig funktioniert. So dümpelt die Wärmepumpe sehr lange bei 20% Leistung herum und meine Arbeitszahl ist bei 4, für Heizen!.
@Flo_Schneider gibt es eine Erklärung, warum ich die Ausschalthysterese nicht verringern kann ohne dass sie gleich immer beim Start der Wärmepumpe gerissen wird? Das gleiche Fehlerbild tritt übrigens beim Erzeugen von Warmwasser auf.
Wenn beim Start der Wärmepumpe für den Heizbetrieb die Abschalthysterese bereits überschritten wird, dann schaltet sie nach erreichen der Mindestlaufzeit ab. Das ist ganz normal. Bei Warmwasser zählt nur die Warmwasser-Soll-Temperatur oder die Wärmepumpe erreicht vorher die maximale Vorlauftemperatur.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für die schnellen Antworten und die Hilfe.
Allerdings stellt sich mir auch die selbe Frage wie @Slammer
Wieso muss ich bei einer 4 Monate alten WP einen Serviceeinsatz beauftragen, damit eine neue Sorftware aufgespielt werden kann? Eigentlich würde man sich vorstellen, dass da der aktuelle Stand drin ist?
Weil die neue Software bei der Wärmepumpe nur durch einen unserer Techniker aufgespielt werden kann bzw. dies durch Tausch der Elektronikleiterplatte funktioniert.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
dass es normales Betriebsverhalten sein soll wusste ich nicht. Die Wärmepumpe soll also gleich wieder ausgehen, obwohl offensichtlich Wärmebedarf da ist und soll nur ausgehen weil während des Starts mit der Startleistung um den Kompressor zu schonen (also in den ersten 1-2 Minuten) mehr Leistung bereitgestellt wird und deshalb der Vorlauf Ist über dem Vorlauf Soll ist? Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht, warum eine Ausschalthysterese wenn diese eh nicht verstellbar ist?
Ich habe damit abgeschlossen. Die Wärmepumpe steht nun mal im Keller und es ist finanziell nicht drin sie gegen eine geeignetere und effizientere auszutauschen - nur weil die Steuerung murx ist. Schade
Wenn beim Start die Ausschalthysterese direkt überschritten wird, dann ist der Volumenstrom zu gering eingestellt. Hier muss die Sekundärpumpenleistung angehoben werden.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
der Volumenstrom im Sekundärkreis liegt bei 765 l/h, durch einen geeichten Wärmemengenzähler bestimmt. Das ist sogar oberhalb des Nennvolumenstroms. Die Sekundärpumpe steht auf Konstantdrehzahl, daran kann es also nicht liegen.
Der Volumenstrom des Sekundärkreises führt dazu, dass es eine logische Grenze für die Ausschalthysterese gibt, unter die ich nicht gehen kann.
Beispiel ganz aktuell, geringer Wärmebedarf in der Übergangszeit
VL Soll 25°C
Wenn Wärmepumpe aus ist, aber Estrich noch warm durch den letzten Heiztakt: VL Ist 22,6°C.
Dann, durch Abkühlen auf 22,2°C greift dann auch die Einschalthysterese (bei mir 2,8 K).
Nun startet die Wärmepumpe mit 53% Leistung , ca. 4,5 kW. Das ergibt mit dem Durchfluss von 765 L/h dann eine Spreizung von 5 K
4500 W / 1,17 Wh/(K*kg) / 765 kg/h = 5 K
22,2 + 5 = 27,2 °C Vorlauftemperatur
Das heißt aber nun, dass die Ausschalthysterese nicht kleiner als 2,2 K eingestellt werden kann. Diese 2,2 K sind aber für unser Haus trotzdem viel zu groß und führen zu Überhitzung.
So wie ich das interpretiere ist die Viessmannregelung nicht in der Lage ein Haus mit FBH ohne ERR und ohne Puffer sinnvoll zu beheizen. Durch die hohe Ausschalthysterese (Werksseitig 4K) braucht es eigentlich immer ERR und damit der Volumenstrom sichergestellt werden kann also auch Puffer und evtl Überstromventil. Überspitzt formuliert sind die eigentliche Regelung dann die ERR die zumachen und die Heizwassermenge verringern. Dieses wird dann immer schneller aufgeheizt und die Auschalthysterese greift bevor das Haus überhitzt.
Ein Überströmventil wird bei Anlagen ohne Puffer immer benötigt. Ebenso empfehlen wir eine Einzelraumregelung. Wenn du die Ausschalthysterese auf 2K reduziert hast, ist es auch kein Wunder, dass diese beim Start erreicht wird.
Viele Grüße
Flo
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