Moin,
ich versuche gerade das Natural Cooling unserer Viessmann Vitocal 300-g BWC 301.c06 in Betrieb zu nehmen. Thermostate mit Wirksinnumkehr sind vorhanden.
Leider mussten wir inzwischen feststellen, dass unser Heizungsbauer so gut wie keine Ahnung vom Betrieb der von ihm installierten Wärmepumpen hat. Das war schon beim Heizbetrieb schlimm und wird beim Natural Cooling nicht besser werden. Von dieser Seite ist also keine Hilfe zu erwarten.
Grundlegendes Problem ist, dass die Leitungen von der NC-Box bis zu den Verteilerkästen nicht – wie sie es eigentlich sein sollten – gedämmt sind (lediglich eine dünne Hülle, die aber eher leichten Schutzcharakter hat ist vorhanden). Von daher stellt sich zunächst einmal die Frage:
Ein Kälte- und Isoliertechniker, dem ich die Problematik schilderte, war der Meinung, dass es durchaus einen Versuch wert sei. Er sah bei einer Kühlung mit 17-18 Grad kaltem Wasser kaum eine Gefahr, dass sich Schwitzwasser bilden könnte. Argument: Die Leitungen verlaufen aus dem recht kühlen Keller heraus verkleidet bis zu den Verteilerkästen. Zudem sei das Temperaturgefälle bei der Nutzung von 17-18 Grad warmem Wasser sehr gering. Und: sollte es doch zur Schwitzwasserbildung kommen könnte man das mit ein wenig Wachsamkeit ziemlich frühzeitig erkennen, da das Wasser an den senkrechten Leitungen in den Keller tropfen würde.
Der Kälte- und Isoliertechniker konnte mir zur Schutzfunktion des Feuchteanbauschalters keine Auskunft geben. Aber vielleicht finden sich hier ja Experten oder andere Leidgeprüfte dazu. Schalter und Sensor sind im Keller montiert. Die ungedämmte und nur mit der beschriebenen dünnen Schutzhülle versehene Heizwasserleitung verläuft im Mauerwerk bzw. hinter einer Rigipsverschalung zu zwei Verteilerkästen (einer im Erdgeschoss, einer im Obergeschoss). Wenn ich allerdings einen Tipp abgeben sollte, wo es am ehesten zur Schwitzwasserbildung kommen könnte, würde ich auf die ungedämmten Verteilerkästen tippen, durch die das Kühlwasser ja auch zirkulieren muss und wo der Kontakt mit warm-feuchter Luft am ehesten gegeben scheint.
Vielen Dank schon einmal im Voraus
Hallo Gambolputty,
der Feuchteanbauschalter sorgt dafür, dass die Kühlung unterbrochen wird, wenn sich an den Rohrleitungen Schwitzwasser bildet. Die Rohrleitungen bis zum Feuchteanbauschalter müssen jedoch dampfdiffusionsdicht isoliert werden. Dadurch lässt sich ein Schaden an der Bausubstanz verhindern.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Wir haben leider mit der Dämmung ein Riesenproblem, da der Heizungsbauer nichts (nicht einmal die Soleleitung) dampfdiffusionsdicht isoliert hat. Keine Kältschellen, kein dampfiffusionsdichtes Material und die Rohrleitungen so dicht an der Wand, dass eine Dämmung nach ENEV, GEG gar nicht möglich ist. Nachdämmen wäre ein enormer Aufwand (da müsste Deckenrigips wieder runter und es gibt enorme Platzprobleme mit parallel laufenden Elektrokabeln). Das läuft auf einen Riesenärger heraus und im Zweifelsfall muss der Heizungsbauer das tragen oder seine NC-Box wieder ausbauen und die Kosten erstatten (wobei ich lieber funktionierendes NC hätte). Daher sicherheitshalber nochmal konkret:
1. Was bedeutet "bis zum Feuchteanbauschalter" bzw. aus welcher Richtung ist das gedacht? Ist damit die Rohrleitung zwischen Verteilerkästen und Feuchteanbauschalter / NC-Box gemeint? Der Feuchteanbauschalter ist bei uns direkt oberhalb der NC-Box auf dem Weg zu den Verteilerkästen montiert.
2. Da ich befürchte, dass die Rohrleitung zwischen Verteilerkästen und Feuchteanbauschalter gemeint ist, komme ich nochmal auf meine erste Frage von oben zurück: Wäre es möglich, auch ohne dampfdiffusionsdichte Isolierung zwischen Verteilerkästen und NC-Box einen Versuch mit moderater Kühlung von 17-18 Grad bei sehr guter Beobachtung zu unternehmen (so wie es der Kälte- und Isoliertechniker für möglich hielte)?
3. Müsste der Feuchteanbauschalter nicht auch funktionieren, wenn an seinem Sensor die gleichen Bedingugnen herrschen, wie auf dem weiteren Weg der potenziell kühlenden Rohrleitung bis zum Verteilerkasten? So dass er also als eine Art Notabschaltung auch ohne dampfdiffusionsdichte Isolierung funktionieren würde (wobei er dann im Zweifelsfall immer sehr schnell abschaltet). Bei uns ist nämlich nach dem Feuchteanbauschalter so gut wie nichts gedämmt...
Vielen Dank und viele Grüße
Gambolputty
Gemeint ist damit die Strecke zwischen NC-Box und Feuchteanbauschalter. Von einem Betrieb ohne dampfdiffusionsdichter Isolierung würde ich persönlich abraten. Die Funktion des Feuchteanbauschalters ist selbstverständlich auch ohne die Isolierung gegeben.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
jetzt muss ich doch noch mal fragen:
"Zwischen NC-Box und Feuchteanbauschalter".
Das sind bei uns - da Feuchteanbauschalter direkt über der NC-Box montiert - nur ein paar Zentimeter, die mit herkömmlichen Isoliermaterial gedämmt sind. Was ist mit der Strecke zwischen Feuchteanbauschalter und Verteilerkästen? Muss die wirklich nicht gedämmt sein?
Falls dem so ist, wäre das natürlich schön, weil sich die NC-Funktion dann durch nachträgliche Verbesserung der Isolierung allein im Heizungskeller noch retten ließe. Wobei ich es dann ehrlich gesagt technisch nicht mehr verstehe, wie der Feuchteanbauschalter genau funktioniert (zumal er ja im Keller ist, wo andere Bedingungen herrschen als an den Rohleitungen bis ins OG). Ließe sich das kurz erklären? Mit Google bin ich da nicht so recht weitergekommen.
Danke und viele Grüße
Gambolputty
bevor ich in mich gehen, ob ich das Experiment unter ständiger Beobachtung von Temperatur und Lufteuchte sowie unter Berücksichtigung von Taupunkttabellen wagen möchte:
Frage: Wenn der Feuchteanbauschalter auch ohne Isolierung funktioniert, dann muss ich doch dafür sorgen, dass der Sensor die gleichen Bedingungen hat, wie sie an den Leitungsrohren zwischen NC-Box und
Im Idealfall sitzt der Feuchteanbauschalter kurz vor dem Verteiler der Fußbodenheizung. Wenn dies nicht anders umsetzbar ist, wird dies sicher auch funktionieren. Ob sich letzten Endes Feuchtigkeit am Rohr bildet, hängt von der Temperatur im Rohr, der Lufttemperatur des Raumes und der Luftfeuchtigkeit im Raum ab. Hier solltest du als in jedem Fall auch prüfen, wie es im Verteilerkasten selber aussieht.
Viele Grüße
Flo
Ok. Wenn man davon ausgeht, dass der Feuchteanbauschalter unmittelbar vor dem Verteilerkasten liegt, dann verstehe ich es. In diesem Fall ist dann ja tatsächlich die gesamte Rohrleitung (NC-Box bis Feuchteanbauschalter) dampfdiffusionsdicht isoliert.
(Hoffentlich) letzte Frage dazu: Wenn ich es richtig verstehe, sollte der Sensor des Feuchteanbauschalters unter den Bedingungen messen, die am Leitungsrohr vorherrschen. Also idealer Weise alles dampfdiffusionsdicht isoliert. Wenn es jetzt aber - wie bei uns der Fall - nur die extrem kurze Strecke zwischen NC-Box und Feuchteanbauschalter isoliert ist und ansonsten den überwiegenden Teil der Strecke gar nicht, würde es dann nicht Sinn machen, den Feuchteanbauschalter auch ohne Isolierung zu montieren, damit er unter den gleichen Bedingungen, wie sie an der Rohrleitung herrschen, misst? Oder habe ich da hinsichtlich der Funktion einen technischen Denkfehler?
Danke und viele Grüße
Gambolputty
Wenn es nur ein kurzes Stück ist, kannst du es auch erstmal ohne probieren.
Viele Grüße
Flo
Sorry.
Habe mich nicht klar genug ausgedrückt.
Situation ist: Das kurze Stück (25cm) NC-Box zum Feuchteanbauschalter ist nicht dampfdiffusionsdicht, aber mit herkömmlichem Material isoliert. Ich müsste also diese bereits vorhandene Isolierung entfernen lassen, damit der Feuchteanbauschalter am nackten Rohr säße.
Die Frage ist, ob das Sinn macht und ich damit für die Sicherungsfunktion des Feuchteanbauschalters bessere, weil vergleichbarere Bedingungen wie sie am Großteil der Rohrleitung herrschen schaffe. Wenn das nicht so ist, würde ich es natürlich lassen...
Der Feuchteanbauschalter muss natürlich am nackten Rohr sitzen, anders funktioniert er nicht.
Viele Grüße
Flo
Puh. Ich muss dringend an der Präzision meiner Beschreibungen arbeiten...
Soweit ich das in Erinnerung habe, ist der Schalter natürlich am Rohr montiert. Allerdings ist rundherum bzw. sogar darüber dieses normale Isoliermaterial, womit vermutlich die Bedingungen, unter denen der Sensor des Feuchteanbauschalters misst, deutlich andere wären, als sie am unisolierten Rohr vorherrschen. Insofern wäre dann die Frage, ob dieses Material um den Schalter herum nicht besser entfernt werden sollte, um die Messbedingungen denen am Rohr möglichst weit anzunähern...
OK, jetzt habe ich dich verstanden. 🙂 Der Anbauschalter muss nicht mit isoliert werden. Wie groß dadurch der Einfluss im Endeffekt aber ist, kann nicht beantworten.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
vielen Dank für die Infos.
Dann werde ich mich vermutlich, sobald die Temperaturen das nahe legen, mal bewaffnet mit diversen Thermo- und Hygeometern sowie einer Taupunkttabelle den Versuch starten.
Ich melde dann wie es gelaufen ist...
Gruß Gambolputty
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