Hallo Community,
ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, da mein Heizungsbauer mich absolut im Stich lässt und ich nach dem Lesen der Anleitung bzw. einzelner Forumbeiträge hier nicht an mein Ziel gelangt bin, unsere Heizung im Neubau nach einem Jahr korrekt einzustellen. An sich sind wir zufrieden, jedoch kontaktierte mich schon mein Netzbetreiber und fragte nach, ob mein hoher Stromverbrauch korrekt ist!
Anbei ein paar wichtige Hintergrunddaten:
- Neubau EFH massiv aus KS und Dämmung mit 2 Etagen, Flachdach und 207m² (Einzug 12/23)
- 2x Erdbohrungen von ca. 80m
- keine Solar/PV-Anlage
- keine besonderen Stromverbraucher (wie bspw. Pool/-heizung)
- 2 Erwachsene, 2 Kleinstkinder
- wenig Homeoffice
> Stromverbrauch ca 8.000 kW/Jahr (2023)
> Raumthermostate teils aufgedreht, siehe 2. Frage (unten)
Anbei habe ich noch ein paar Einstellungen zu meiner Heizung fotografiert (siehe Anhang).
Vorlauftemperatur gestern Nacht abgelesen: 31 Grad. NEIGUNG 0,6 und NIVEAU 0K.
Solltemperatur war bei 20 Grad eingestellt, nach der Mitteilung Stromanbieter auf 19 Grad runterreguliert
Warmwasser müsste bei 48 Grad liegen, keine Zirkulation, keine Strom zur Heizung und WW eingestellt.
Unser Stromverbrauch in einer kleinen Mietwohnung lag bei ca. 2.000 kW/h. Sind demnach 6.000 kW/h für die Wärmepumpe normal? Mein Vater wohnt 500m entfernt und hat 145m² mit einer Erdwärmepumpe und verbraucht gerade mal 2.000 kW/h im Jahr für das Heizen und WW.
Meine Fragen:
1. Ist mein Stromverbrauch für WW und Heizen "normal"?
2. Ich habe oft gelesen, man soll alle Raumthermostate voll aufdrehen (Jung) also auf 5. Ich habe aber das Schlafzimmer, Ankleide, HWR und Speisekammer sowie ein noch ungenutztes Gästezimmer auf 0 und die Flure auf 3 gedreht. Im offenen Wohnbereich ist ein digitales RT von Jung auf 23 Grad eingestellt. Ist das sinnvoll, oder muss ich wirklich alle Räume voll aufdrehen, auch wenn ich Abstufungen haben möchte und das Schlafzimmer z.B. kühl?
3. Sind die Einstellungen an der Heizung plausibel? Mir ist bewusst, dass es nicht DEN Standard gibt.
Für hilfreiche Informationen wäre ich sehr dankbar. Ungewöhnlich, aber wir könnten auch gerne telefonieren. Leider ist mein Heizungsbauer nicht in der Lage, mir die Fragen sachgemäß zu beantworten. Ein weiterer hinzugerufener Fachmann kannte sich mit der Heizung und Erdsonden nicht aus...
Vielen lieben DANK im Voraus, ich brauche dringend eure Unterstützung!
Hallo,
ähnliche Häuser kommen mit einer Heizkurve 0,3 / 0 aus.
Aktuell dürfte deine Anlage gegen die Stellantriebe arbeiten.
Reduziere das Schrittweise
0,6 -- > 0,5 dann 2-3 Tage warten ob es noch warm genug ist.
0,5 -->0,4 wieder warten ...
>>HWR und Speisekammer sowie ein noch ungenutztes Gästezimmer auf 0 und die Flure auf 3 gedreht.
in einem hochgedämmten Neubau ist es nicht möglich groß unterschiedliche Raumtemperaturen zu realisieren, da der Wärmeverlust über diese Innenwände viel größer ist als der Heizbedarf über die Außenwände.
Du heizt diese Räume aktuell über die Nachbarräume. Diese benötigen deswegen eine höhere Heizkurve.
Das ist für eine WP kontraproduktiv.
Geh bitte in das Diagnose-Menü und mache ein Foto von den Betriebsstunden Zählern der Heizstäbe.
Stufe 1 und Stufe 2
VG
Hallo, danke für die Antwort und den Tipp mit dem Heizen der Nebenräume. Ich habe jetzt die Kennlinie auf 0,5 bereits reduziert und die RT auf 5 aufgedreht. Es ist immer noch warm genug. Demnach werde ich nun auf 0,4 reduzieren.
Anbei die geforderten Fotos und Informationen. Ich hoffe, es sind die richtigen, weil ich nicht gleich wusste, was gemeint ist.
Vielen lieben Dank für die Hilfe. Ich hoffe echt, dass ich den Verbrauch senken kann. Heute kam erst die Nachforderung von über 1.000€ vom Stromanbieter, was definitiv mit der WP im Zusammenhang stehen muss.
Hallo,
auf den Bildern ist der Heizstab gerade nicht aktiv.
https://www.viessmann.com/etapp/parts/de/0500/7377462
Schau dir bitte die beiliegende Anleitung der Regelung an.
S.116 Diagnose
Rubrik "Wärmepumpe"
bitte die Werte für
„Durchlauferh. Stufe 1“ (Betriebsstunden)
„Durchlauferh. Stufe 2“(Betriebsstunden)
Evtl geht der bei der WW Bereitung noch an.
VG
Ich habe hier die Bilder, hoffe die Informationen sind ausreichend?
Mit Kennlinie 0,4 ich es immer noch warm genug im Wohnzimmer, jedoch wird das Bad im OG und EG trotz RT Stufe 5 deutlich kühler an den Fliesen.
Hallo,
das sieht eigentlich alles ganz normal aus.
Der Heizstab lief nur ein paar Stunden. Das passt.
>>8.000 kW/Jahr (2023)
und wie viel in 2024?
kann es sein dass der Estrich in 2023 mit einem zusätzlichen Elektro Heizgerät getrocknet wurde und dass das den enormen Verbrauch verursacht hat?
VG
Ok danke für die Einschätzung mit den Heizstäben.
Der Estrich wurde Mitte 2023 aufgeheizt und der Zählerstand mit den knapp 8.ooo kWh beläuft sich von 12/23 bis 12/24, also nach dem Estrichaufheizen, was mit weiteren Baustrom auf gut 2.800 kWh beläuft. Also kommt das nicht in Betracht.
Kann ich denn den Stromverbrauch irgendwie anders messen bzw. der WP zuordnen? ich habe bewusst keinen 2. Zähler installieren lassen (Anschaffungskosten plus 2. Grundgebühr + Solar/PV-Anlage vlt in 1-3 Jahren). Sicherlich haben wir für die Größe des Hauses einen erhöhten Stromverbrauch (ohne WP), aber die Geräte sind ja alle meist neu und benötigen wenig Strom (LEDs und Energieklasse A+++...). Daher schätze ich unseren Stromverbrauch ohne WP vlt auf max. 2.500 kWh, sodass 5.500kWh für die WP sein müssten.
Auch wenn ich mir die Frage eigentlich sparen könnte, weil es nicht DEN Standard gibt, aber gibt es dennoch Referenzwerte für ein ca. 207m² großes Haus ohne Keller, Neubau massiv mit Dämmung und der angegebenen WP, was diese im Jahr für WW und Heizen an kWh benötigt?
Gibt es weitere Möglichkeiten, das "Problem" des enormen Verbrauchs zu lösen? DANKE!
Hallo,
in dem Diagnose Menü, das ich dir beschrieben habe gibt es den Punkt
„Energiebilanz Heizen“
„Energiebilanz WW“
ich bin mir nicht sicher ob das dort summiert ist, oder Wochenweise. dann müsstest du es zusammen rechnen.
Alternativ könntest du dir das Viessmann Diagnose Programm Vitosoft herunterladen und auf einem alten Laptop installieren.
In dem Abnahmeprotokoll sieht man es summiert seit Start der WP.
Wenn du nach kfW 55 gebaut hast: grob 35 kWh/m² a
200*35 = 7000 kWh bei COP 4 unter 2000 kWh Strom + 10-20% für WW.
VG
COP4 habe ich gegoogelt, aber den Rest deiner Rechnung leider nicht verstanden.
Also meinst du, dass 7900 kWh für unser Haus mit 2Erwachsenen und 2 Kleinstkindern normal erscheint? Strom, Heizen und Warmwasser inklusive?
Wir haben offiziell kein kfW Standard, aber massiv mit KS gebaut und guter Dämmung, dass sicherlich solch ein Standard enthalten ist, abgesehen von unseren vielen Fenstern.
Mir ist nur wichtig, dass die Anlage korrekt eingestellt ist. Leider fehlt mir die Referenz und mir kann keiner diese benennen.
Hallo,
das in der Überschlagsrechnung ist der Heizwärmebedarf, nicht der Stromverbrauch.
Jeder Neubau in Deutschland hat einen Energiepass.
Da steht so etwas normalweise drinnen, das sollte genauer sein als meine Überschlagsrechnung.
Hast du mal im Diagnosemenü nach dem bisherigen Stromverbrauch geschaut?
Hi, danke für deine Antwort. Ich bin beruflich leider nicht zu Hause bis zum Donnerstag, sodass ich den Stromverbrauch am Donnerstag erst ablesen kann, soweit mir dies gelingt.
Die Frage, auch wenn es keine technische ist und sehr unterschiedlich, kannst du mir leider nicht beantworten? > Ob der Verbrauch von 5.500 kWh für die Pumpe und unser Haus vlt auch "normal" sein kann.
Laut deiner Rechnung müsste ich ja max 2400 kWh Verbrauch für WW und Heizen benötigen. Damit liege ich ja mehr als beim Doppelten. Kein Mensch verbraucht bei den heute energieeffizienten Endgeräten und normaler Haushaltsführung 5.500 kWh reinen Strom.
Mich wundert es nur, dass die Einstellungen laut deiner Einschätzung normal sind. Ich schaue am Donnerstag und summiere die Beträge in der Energiebilanz.
Hallo,
5.500 kWh für die WP wäre für dein Haus zu viel.
>>Kein Mensch verbraucht bei den heute energieeffizienten Endgeräten und normaler Haushaltsführung 5.500 kWh reinen Strom.
wenn das Haus mit Smart-Home vollgepackt ist evtl schon.
Wenn die WP mal Pause macht, oder Im Sommer , kann du am Stromzähler schauen, was das Haus für einen Grundbedarf hat
VG und danke.
Hallo,
der Wert mit dem Pfeil ist der Strom! 🙂
Der Wert für WW ist ja ungefähr gleich über das Jahr. Das könntest du pauschal hochrechen.
Heizung müsstest du Woche für Woche durchgehen. Den Sommer kann man überspringen
Endlich geschafft:
Heizen: ca. 2.900 kW
WW: ca. 850 kW
Gesamtsumme= 3.750 kWh für 1 Jahr
Ist das ein vernünftiger Wert? Kann man tatsächlich den Stromverbrauch damit schlüssig ablesen und bestimmen?
Würde mich wundern, wenn wir über 4.000 kW normalen Strom für Endgeräte und Licht benötigt haben, da wir sonst bei 2.000 kW lagen und abgesehen von der Größe der Wohnung sich im Verhalten nicht viel geäußert hat (vlt 500 kW mehr für das Baby hinsichtlich Heitstrahler, Waschmaschine etc.)
Das wäre auf alle Fälle mehr als theoretisch berechnet.
>>Endgeräte und Licht benötigt haben, da wir sonst
wenn viel Smart-Home verbau wurde, hat das einen hohen Stand-by Verbrauch.
Wenn die WP gerade nicht läuft kannst du den Standby Verbrauch ganz gut ablesen.
für die WP würde ich einen Shelly 3EM (pro) einbauen, um das besser überwachen zu können.
VG