Guten Tag!
Mein erster Herbst und Winter mit der WP sind vorbei. Nach anfänglichen Problemen lief alles gut.
In Vorbereitung auf den Sommer: Welche Dinge sollte man unbedingt beachten, um risikolos den Kühlbetrieb zu aktivieren?
Vorab Dank für jeden Beitrag!
Mit sonnigen Grüßen
Hallo @Muehltaler ,
wir nutzen die Vitocal 252 A (Heizen und Kühlen) und haben folgende Sicherheitsvorkehrungen beim Einbau im letzten Jahr eingeführt:
Hinweis: Wie verwenden eine Fußbodenheizung zum "Ankühlen".
Danke für den schnellen und interessanten Beitrag!
Muss ich nachdenken.
Schönen Restsonntag!
Zu Punkt 3 hätte ich erwartet, dass Viessmann diesen Sensor mit verbaut hat. Einmal nachfragen.
Generell zum Thema Kühlen mit WP kann ich die Vorträge vom BDH unter dem Stichwort 'Grundlagen der Flächenheizung/-kühlung' empfehlen.
Hallo @Muehltaler!
Wenn der Taupunktsensor/Feuchteanbauschalter gut positioniert ist, d.h. an einem Ort an dem er gut belüftet die Feuchtigkeit in Bezug auf die Temperatur im Haus repräsentiert. Dann kann man auch durchaus auch eine VLT von 19°C oder 18°C erreichen/einstellen. Man sollte also beim Betrieb der Kühlung die Qualität der Positionierung des Feuchteanbauschalter berücksichtigen.
Beim Kühlen mit FBH sollte man sich auch klar machen, dass die Kälteleistung durch die fehlende Konvektion sehr begrenzt ist, ca 6-7W/m²K gegenüber 12-14W/m²K beim Heizen. Die Wirkung lässt sich zwar durch einen Deckenventilator erhöhen, ist aber immer noch deutlich niedriger als bei einem Split-Klima-Gerät.
Entscheidend für eine Kühleffekt ist es daher die Anlage möglichst durchgehend auf einer möglichst niedrigen Temperatur zu betreiben, was bei überdimensionierten LW-WPs mit AC eine immense Herausforderung darstellt. Die üblichen VL-Steuerung mit einer Hysterese von 4-6K ist dabei genau so Kontraproduktiv wie ein Auslösen des Feuchteanbauschalter.
Mein Tipp ist es daher auf RL-Steuerung mit einer Hysterese von 1,5-2K umzustellen und eher eine VLT von 20°C anzuvisieren, um eine genügend hohe Wärmeentzug zu ermöglichen. In Feuchteperioden ist es dann Sinnvoll die VLT manuell auf 21-23°C anzuheben, um ein auslösen des Feuchteanbauschalter zu unterbinden.
Was man dabei auch im Auge behalten sollte sind die noch niedrigen Nachttemperaturen. Es wäre absolut kontraproduktiv wenn die WP Nachts zu heizen beginnt. Daher ist es sinnvoll in der Kühlperiode die avisierte RT und damit die Heizkurve abzusenken. Im optimalen Fall beträgt die Differenz zwischen Heizen und Kühlen je nach Region bei etwa 12-14K.
Üblicher Weise sind Viessmann WPs auf dT 8K zwischen Heiz und Kühlgrenze eingestellt und werden dann beim Absenken der Kühlgrenze sogar noch reduziert, was die Wahrscheinlichkeit auf eine schnellen Wechsel von Kühlen zu Heizen extrem erhöht.
Bei mir habe ich die Differenz über eine feste Einstellung des Offsets und der Neigung der Heiz- und Kühlkennlinien sichergestellt. Im Frühjahr verschiebe ich die Kennlinien dann durch absenken der RT von 22°C über 15°C auf 10°C, so dass die WP frühzeitig mit der Kühlung beginnt.
Meine NC-basierte Anlage erzeugt daher seit 2 Wochen fast durchgehend eine VLT von 19°C (untere Grenze ist 18°C), um unser Haus mit großen Fenstern auf 22-25°C zu halten. Ich nutze die Kühlfunktion dabei allerdings auch gezielt dazu unser Bohrloch für den nächsten Winter aufzuladen.
Gruß Gwyn
Hallo @gwynlavin ,
Wir besitzen seit dem letzten Sommer die Vitocal 252 A Luft-WasserWärmepumpe mit nur einem kleinen 75 L Pufferspeicher und Fußbodenheizung. Deine Anlage hört sich nach einer Erdwärme-Wärmepumpe an. Hast du hier separate Pufferspeicher für Kühlen und Wärmen oder warum kann deine Anlage automatisch Umschalten? Bei unserer Anlage muss ich manuell die Nutzung des Pufferspeichers von Heizen auf Kühlen umstellen.
Hallo @ArminK!
Meine Anlage ist ganz simple aufgebaut. Es gibt nur einen 46l Puffer der seriell im Rücklauf des Heizkreis direkt vor der WP eingebaut ist. Die Sole-WP versorgt beim Heizen direkt die Verteiler der FBH.
Die Kühlung erfolgt über eine zusätzliche NC-Box die über zwei Drei-Wege-Ventile eine Wärmetauscher zwischen den Primärkreis (Sole) und Sekundärkreis (Heizkreis) einschleift. und auf der Rückseite der WP angebaut ist.
Im Kühlmodus wird der Verdichter abgeschaltet und die Drei-Wege-Ventile öffnen. Dadurch den Betrieb der Sekundärpumpe (Umwälzpumpe) erfolgt direkt der abtransport der Wärme in die Sole. Die Feinsteuerung der Kühlleistung erfolgt über die Steuerung der Primärpumpe, die zwischen 9% und 100% moduliert.
Für die Kühlleistung von bis zu 5kW wird auf diese Weise nur maximal 150W für die beiden Pumpen und die WP-Steuerung aufgewendet. Daher kann man eine NC-Box auch ohne weiteres Nachdenken im Tag und Nacht betreiben.
Gruß Gwyn