Hallo Community,
ich habe seit Samstag eine Vitocharge VX3 Type 6.0A10 in Betrieb und habe jetzt eine Frage bezüglich Wärmeentwicklung und Abluft.
Es ist mir nach einiger Zeit aufgefallen, dass der Wechselrichter recht warm wird und daher bei geschlossenem Gehäuse worin sich der Wechselrichter und die Elektronik befindet das Gehäuse recht warm wird. Der eingebaute Lüfter (ich denke am Wechselrichter) läuft dann auf Hochtouren und erzeugt entsprechend laute Geräusche.
Da das Gehäuse ja geschlossen ist, wird vom Lüfter wieder die warme Luft angesaugt und weiter erwärmt.
Wird der Gehäusedeckel entfernt, dann verteilt sich die Wärme entsprechend im Raum und der Lüfter läuft dann auch nicht ständig bzw mit geringerer Drehzahl.
Die Frage ist jetzt, gibt es eventuell im Gehäuse noch Lüftungsschlitze die eventuell noch geschlossen sind oder ist dies normal und ein Konstruktionsfehler bei Viessmann, dass man vergessen hat einen Lüfter im eigenen Gehäuse einzubauen.
Ich habe auch dem Artikel von Moep82 gelesen, welcher wohl auch das gleiche/ähnliche Problem hat.
Es wäre gut, wenn sich jemand von Viessmann dazu äußern könnte.
Zudem wäre ein Erfahrungswert von anderen Mitgliedern hier interessant.
Damit man einen effizienten und sicheren Betrieb gewährleisten kann, gibt es natürlich Aufstellbedingungen an den Raum Umgebungstemp./ Raumgröße etc.) Diese findet man alle in den technischen Unterlagen.
Lieber René,
ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und in die "Montage- und Serviceanleitung für die Fachkraft" meines "Vitocharge VX3 Typ 4.6A", Stand 7/2022, geschaut, die ich online gefunden habe.
Mein VX3 wurde 2020 installiert und hat eine Anleitung Stand 2020 - ich gehe mal nicht davon aus, dass die von die beschriebenen Aufstellbedingungen mit den Jahren großzügiger geworden sind, daher referenziere ich folgend das Dokument Stand 7/2022:
Alle unter "Zulässige Umgebungsbedingungen", "Platzbedarf und Mindestabstände" und "Technische Daten" genannten Anforderungen sind in meinem Falle eingehalten worden.
Planung und Installation des VX3 erfolgten durch meine Baufirma, die Viessmann-Systempartner ist.
Der VX3 hatte schon wenige Monate nach der Installation das erste Mal den Fehler F.704 gemeldet - Temperatur Batteriespeicher zu hoch.
Nachdem das dann mehrfach vorgekommen ist, habe ich dies an die Baufirma eskaliert, die dann eine aktive und temperaturgesteuerte Raumlüftung nachgerüstet hat.
Aber auch mit Dieser und auch der aktiven Kühlung des Fußbodens im Sommer durch die Vitocal 200-S ist der Fehler noch aufgetreten.
Ich betreibe den VX3 daher nur noch mit geöffneter Frontblende.
Sofern halte ich deine pauschale Antwort bzgl. der nicht eingehaltenen Aufstellbedingungen für einen netten Versuch von vielleicht doch vorhandenen Designproblemen abzulenken.
Wie kommen wir denn zusammen und räumen das Problem aus dem Weg?
Mögt ihr mal vorbeikommen und euch ein Bild davon machen?
Und soll ich meiner Baufirma mal sagen, dass die sie Kosten für die nachträgliche Lüftung mal bei ihrem Systempartner Viessmann in Rechnung stellen sollen?
Beste Grüße
Philipp
Hallo liebe Viessmann Gemeinde.
Zu all dem negativen möchte ich auch einmal etwas positives sagen.
Nachdem es anfänglich ein paar kleinere Probleme gab (Software) und diese behoben wurden, funktioniert mein VX3 bisher problemlos und zuverlässig seit mehr als einem Jahr.
Zugegegen, sie steht auch im realtiv kühlen Keller und die Frontblende hatte ich zu Anfangs aufgrund der Wärmeentwicklung ebenbfalls "optimiert".
Mir kam es aber auch merkwürdig vor, dass der Wechselrichter viel zu heiss wird und die Luft nirgends entweichen kann. Vllt war der Gedanke von Viessmann einen Überdrück im Gehäuse aufzubauen, damit kein Staub eintreten kann.. So oder so finde ich das "Design" auch nicht überzeugend.
Einen Fehler bezüglich Hitze hatte ich allerdings nie.
Ich habe auch einiges an Verbesserungen / Optimierungen, welche wünschesnwert wären, diese betreffen aber hauptsächlich den Softwareteil / Bedienung der Anlage.
- Softwarechangelog in ViCare
- Einstellung % Notstromreserve über ViCare
- Exportfunktion Analysedaten
- Non Cloud Zugriff auf VX3 über Netzwerk
- SmartHome Connectivity
- usw.
Gerne ergänze ich meine Erfahrung mit der Kombi von VX3 und Vitocal 060A Brauchwasserwärmepumpe in einem gemeinsamen Installationsraum von ca. 9 qm Größe in nunmehr verschiedenen Saisonzeiten:
-> Sommer und es wird Warmwasser verbraucht: Vitocal kühlt den Raum wunderbar herunter und VX3 fühlt sich wohl. Warmwasser wird (betriebs-)kostenfrei erzeugt.
-> Sommer und kein Warmwasserverbrauch wegen Urlaub: Raum überhitzt weiterhin, wir lassen dann die Tür zum Haus offen und haben ausserdem einen temperatursgesteuerten Ventilator zu den Nachbarkellern, so dass sich die Warmluft verteilt.
-> Winter: Abwärme des VX3 reicht nicht, den Warmlufthunger des Vitocal zu stillen, der Raum wird eiskalt und es muss zugeheizt werden.
Grundsätzlich stellt sich nun die Frage, ob die Brauchwassererwärmung mit einer Wärmepumpe im Winter überhaupt sinnvoll ist. Die Frage ist heikel, weil es beim CO2 gleich ins politische und glaubensmäßige geht. Ich gehe im folgenden davon aus, dass "nicht erneuerbarer" Netzstrom in Kraftwerken mit ca 45% Wirkungsgrad aus fossilen Quellen gewonnen wird. Um beim Warmwasserbereiten CO2 einzusparen, muss die eingesetzte Technik also entweder aus regenerativ erzeugtem Strom gespeist sein oder mindestens einen Gewinn von 2 bis 3 aufweisen, um erstmal diesen Wirkunggradverlust auszugleichen. Beim Kostenvergleich ist die Anforderung an den Wärmepumpengewinn noch höher, solange 1kwh Strom den vierfachen Preis wie 1 kwh Gas hat. Betrachten wir die eingesetzten Einsatzszenarien:
-> Eine Brauchwasserwärmepumpe im Haus erzeugt aus 1 kwh Strom bei einer Arbeitszahl von 3-4 bestenfalls 4 kwh Warmwasser bei "normaler" Umgebungsluftemperatur. Diese Wärmemenge von 3 kwh holt sie aus der Umgebungsluft des Gebäudes. Also muss z.B.: meine fossile Heizung 3 kwh warme Heizungsluft in diesen Prozess beigesteuert haben, und wenn nicht zeitgleich und direkt, dann aus nachfließender Warmluft aus dem übrigen Gebäude. Das gleiche Ergebnis bekomme ich mit der direkten Warmwasserbereitung aus fossiler Quelle und zwar sowohl hinsichtlich Kosten als auch CO2-Bilanz. Und wenn ich dreist noch etwas Solarüberschuß habe, dann kann ich diesen in einen Elektroheizstab schicken. Nullsummenspiel.
-> Auch wenn ich die Warmluft im Haus mit einer Wärmepumpe erzeuge, so muss ich für diese 3 kwh warme Raumluft 1 weitere kwh Strom verbrauchen, denn die beiden Wärmepumpen sind ja quasi kaskadiert um aus bitterkalter Aussenluft zunächst angenehme Raumluft und dann noch Heißwasser zu erzeugen. Der Arbeitswert dieser Kaskade dürfte also bei 2kwh elektrischem Input zu 4 kwh Heißwasser Output liegen, also bei ungefähr 2. Wenn , dann lohnt sich dies auch nicht wirklich - immer vorausgesetzt es gibt wenig "kostenfreien" Solarstrom.
-> Die Idee, die Warmwasserwärmepumpe im Winter mit Aussenluft zu betreiben, bringt auch keine Lösung, da durch die kühlere Ansaugluft die Arbeitszahl (Gewinn) stark sinkt.
-> Auch für vollversorgende Wärmepumpen, die auch das Haus beheizen, sinkt der Arbeitswert beim Bereiten von 50 bis 60 Grad heißem Wasser auf sehr unspektakuläre Werte von 2 bis 3, die man aber nur durch Interpretation der Extremwerte der Arbeitskurven erfährt, aber niemals direkt im Prospekt ausgewiesen werden. Auch hier die Sinnfrage, wenn der Strom 4 mal so viel kostet oder fossil erzeugt wurde.
-> unsere Konsequenz: Es bleibt im Winter bei der Brauchwassererwärmung durch die fossile Brennwerttherme, es sei denn es besteht Solarstromüberschuß, dann läuft die Vitocal inkl. Zusatzheitstab. Im Sommer sind wir solar überwiegend autark. Die Umschaltung zwischen den beiden Systemen sollte weitgehend automatisiert werden, die Vitocal 060A nur bei Verfügbarkeit von Solarstrom anspringen. Aber da arbeiten wir noch dran, finden aber im Hause Viessmann kein geeignetes Steuerungssystem, das so etwas kann.
Hallo,
vielen Dank für die Infos zu den Erfahrungen, und für die ausführliche Betrachtung der diversen Konsequenzen.
Danach liefe es, wenn sich auch mein Raum bei Enbau einer BW-WP ähnlich verhielte (überhitzt im Sommer und im Winter mittels Heizung "am Leben gehalten"), vermutlich auf den zusätzlichen Einbau ein Klimaanlage hinaus, die bei Extremtemperaturen den Raum runterkühlt (was dann hoffentlich überwiegend, weil Sommer, mit PV-Strom erfolgen kann). Das WW würde dann - übers ganze Jahr betrachtet - wohl besser doch mit der LW-WP erhitzt.