Gerne ergänze ich meine Erfahrung mit der Kombi von VX3 und Vitocal 060A Brauchwasserwärmepumpe in einem gemeinsamen Installationsraum von ca. 9 qm Größe in nunmehr verschiedenen Saisonzeiten: -> Sommer und es wird Warmwasser verbraucht: Vitocal kühlt den Raum wunderbar herunter und VX3 fühlt sich wohl. Warmwasser wird (betriebs-)kostenfrei erzeugt. -> Sommer und kein Warmwasserverbrauch wegen Urlaub: Raum überhitzt weiterhin, wir lassen dann die Tür zum Haus offen und haben ausserdem einen temperatursgesteuerten Ventilator zu den Nachbarkellern, so dass sich die Warmluft verteilt. -> Winter: Abwärme des VX3 reicht nicht, den Warmlufthunger des Vitocal zu stillen, der Raum wird eiskalt und es muss zugeheizt werden. Grundsätzlich stellt sich nun die Frage, ob die Brauchwassererwärmung mit einer Wärmepumpe im Winter überhaupt sinnvoll ist. Die Frage ist heikel, weil es beim CO2 gleich ins politische und glaubensmäßige geht. Ich gehe im folgenden davon aus, dass "nicht erneuerbarer" Netzstrom in Kraftwerken mit ca 45% Wirkungsgrad aus fossilen Quellen gewonnen wird. Um beim Warmwasserbereiten CO2 einzusparen, muss die eingesetzte Technik also entweder aus regenerativ erzeugtem Strom gespeist sein oder mindestens einen Gewinn von 2 bis 3 aufweisen, um erstmal diesen Wirkunggradverlust auszugleichen. Beim Kostenvergleich ist die Anforderung an den Wärmepumpengewinn noch höher, solange 1kwh Strom den vierfachen Preis wie 1 kwh Gas hat. Betrachten wir die eingesetzten Einsatzszenarien: -> Eine Brauchwasserwärmepumpe im Haus erzeugt aus 1 kwh Strom bei einer Arbeitszahl von 3-4 bestenfalls 4 kwh Warmwasser bei "normaler" Umgebungsluftemperatur. Diese Wärmemenge von 3 kwh holt sie aus der Umgebungsluft des Gebäudes. Also muss z.B.: meine fossile Heizung 3 kwh warme Heizungsluft in diesen Prozess beigesteuert haben, und wenn nicht zeitgleich und direkt, dann aus nachfließender Warmluft aus dem übrigen Gebäude. Das gleiche Ergebnis bekomme ich mit der direkten Warmwasserbereitung aus fossiler Quelle und zwar sowohl hinsichtlich Kosten als auch CO2-Bilanz. Und wenn ich dreist noch etwas Solarüberschuß habe, dann kann ich diesen in einen Elektroheizstab schicken. Nullsummenspiel. -> Auch wenn ich die Warmluft im Haus mit einer Wärmepumpe erzeuge, so muss ich für diese 3 kwh warme Raumluft 1 weitere kwh Strom verbrauchen, denn die beiden Wärmepumpen sind ja quasi kaskadiert um aus bitterkalter Aussenluft zunächst angenehme Raumluft und dann noch Heißwasser zu erzeugen. Der Arbeitswert dieser Kaskade dürfte also bei 2kwh elektrischem Input zu 4 kwh Heißwasser Output liegen, also bei ungefähr 2. Wenn , dann lohnt sich dies auch nicht wirklich - immer vorausgesetzt es gibt wenig "kostenfreien" Solarstrom. -> Die Idee, die Warmwasserwärmepumpe im Winter mit Aussenluft zu betreiben, bringt auch keine Lösung, da durch die kühlere Ansaugluft die Arbeitszahl (Gewinn) stark sinkt. -> Auch für vollversorgende Wärmepumpen, die auch das Haus beheizen, sinkt der Arbeitswert beim Bereiten von 50 bis 60 Grad heißem Wasser auf sehr unspektakuläre Werte von 2 bis 3, die man aber nur durch Interpretation der Extremwerte der Arbeitskurven erfährt, aber niemals direkt im Prospekt ausgewiesen werden. Auch hier die Sinnfrage, wenn der Strom 4 mal so viel kostet oder fossil erzeugt wurde. -> unsere Konsequenz: Es bleibt im Winter bei der Brauchwassererwärmung durch die fossile Brennwerttherme, es sei denn es besteht Solarstromüberschuß, dann läuft die Vitocal inkl. Zusatzheitstab. Im Sommer sind wir solar überwiegend autark. Die Umschaltung zwischen den beiden Systemen sollte weitgehend automatisiert werden, die Vitocal 060A nur bei Verfügbarkeit von Solarstrom anspringen. Aber da arbeiten wir noch dran, finden aber im Hause Viessmann kein geeignetes Steuerungssystem, das so etwas kann.
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