Hallo liebe Community,
nachdem das Problem der langen Heizpausen nach der Warmwasserbereitung durch umlegen des Vorlauftemperatursensors weitgehend in den Griff zu bekommen war, möchten wir die Anlage nun weiter optimiert einstellen, haben weitere (Verständnis-)Fragen und hoffen auf eure Erfahrung und Unterstützung.
Erhöhte Vorlauftemperatur:
Durch das Umlegen des Vorlauftemperaturfühlers ist die Vorlauftemperatur der Therme merklich gesunken, jedoch werden immer noch höhere Temperaturen in der Wärmeanforderung der Therme angefordert, als der oder die aktiven mischergesteuerten Heizkreise benötigen.
Beispiel: FBH fordert bei entsprechender Außentemperatur (witterungsgeführt, ohne Raumaufschaltung) 40 Grad an, welche über den Mischer auch eingespeist (Mischer ungefähr halb geöffnet) werden, Therme stellt aber kontinuierlich 50-52 Grad zur Verfügung. Die Therme stellt die Wärme über einen Wärmeplattentauscher zur Verfügung, da neue Heizanlage an dem alten Heizsystem.
Bisherige Maßnahme: Parameter 934.5 "Differenztemperatur Heizkreis 2" und Parameter 935.5 "Differenztemperatur Heizkreis 3" von Standardeinstellung 8K auf 0K eingestellt. Das hatte zur Folge, dass die Vorlauftemperatur von ursprünglich 60 Grad auf die oben genannten 52 Grad gesunken ist.
Eigentlich sollte die Therme nur die erwünschte Vorlauftemperatur liefern. Leider wird jedoch mehr geliefert als benötigt und in der Wärmeanforderung des Thermenmenüs auch angezeigt. Der Mischer fährt verständlicherweise entsprechend zu. Woran könnte das wohl liegen?
FBH-Verteilereinbau mit Durchflussmengenmesser im EG:
Aus meiner laienhaften Sicht falschrum verbaut. Regelbare Durchflussmengenmesser sind im Rücklauf verbaut worden, die Röhrchen zeigen immer den Minimalwert an, es tut sich nichts, man kann nicht erkennen, wieviel Durchlauf/Minute tatsächlich erfolgt. Leider habe ich herstellerseitig keine weiteren Informationen gefunden die meinen Verdacht erhärten. Es handelt sich um einen 8-fach Heizkreisverteiler der Firma Evenes. Die Verteilerbalken sind rot bzw. blau bedruckt, für mich bei einer Heizung den Hinweis auf Vorlauf/Rücklauf.
Im DG sind sie andersherum verbaut, da funktionieren die Röhrchen und man kann erkennen, welche Durchflussmenge/Minute eingestellt ist, bzw. kann diese nachvollziehbar verändern.
Ergänzende Frage, kann es durch eine falsche Einbauweise dazu kommen, dass die Heizkreise der FBH im EG ggf. nicht mit ausreichen Heizwasser versorgt werden, da die Ventile durch einen vertauschten Einbau nur die Minimalmenge (0,5l/Min) durchlassen?
Hallo,
hast du schon den Hersteller der Verteiler gegooglet, wie der eingebaut gehört?
Wegen der erhöhten VL Temp:
Was zeigen die Wärmemengenzähler für einen aktuellen Volumenstrom in Summe an?
Den Volumenstrom muss du auch mind. mit der Pumpe im Vitodens erzielen, sonst muss die Temperatur höher liegen.
VG
Hallo,
ja, habe nochmal gesucht und bin fündig geworden. Ist mit dem Namen "Evenes" bedruckt, jedoch konnte ich nicht genau ausmachen welche Durchflussmengenmesser eingebaut sind, es scheinen die Durchflußmesser/ Flowmeter für Verteiler von IVAR zu sein.
In einem gefundenen Dokumenten steht, das der Einbau der Durchflussmengenmesser im Vorlauf erfolgt. Somit habe ich mir nun nach erneutem motivierten Suchen die Antwort wahrscheinlich selbst gegeben :-). Würde mich aber schon interessieren ob die Durchflussmengenmesser nicht auch im Rücklauf funktionieren (können), bei voll aufgedrehtem Regelventil. Vielleicht gibt es da ja Erfahrungen.
Hab ich eben ganz vergessen, die Wärmemengenzähler sind leider nicht in Betrieb / nicht angeschlossen, da kann ich leider keine Infos abfragen.
Hier sind PDF Handbücher für den Verteiler.
Demnach gehören die Flowmeter im Vorlauf. Dann wäre der Verteiler falsch eingebaut.
Einregulierung der Pumpe:
Was heißt die Wärmemengenzähler sind nicht angeschlossen? laufen die nicht mit einer Batterie?
Die Durchflussmessung müsste auch ohne Temperatursensor funktionieren.
Wenn das nicht geht, kannst du auch über die Heizkreispumpe den Volumenstrom ermitteln
-Welche Pumpe
-Welche Förderhöhe
-Was zeigt sie für eine el. Leistungsaufnahme an?
VG
Guten Abend, hat etwas länger gedauert als geplant, aber der Hinweis auf den Wärmemengenzähler war zielführend in der Beurteilung der Installation. Aber der Reihe nach.
Eine Durchflussmenge konnte meine Schwester nicht ablesen (ich kann derzeit leider nicht vor Ort sein). Jedoch ist auf dem Wärmemengenzähler der Einbauort definiert: Der Rücklauf.
Die Wärmemengenzähler stammen noch aus 2009 aus der ursprünglichen Installation und wurden nicht angepasst. Jetzt wird mir klar was hier passiert ist. Es wurden anscheinend Vor- und Rücklauf beim installieren der neuen Anlage im Heizungskeller vertauscht. Da es im DG nach der Installation nicht warm wurde hat der Heizungsbauer dort die Heizkreisverteiler umgebaut. Dort sind die Durchflussmesser nun im Vorlauf (alt Rücklauf mit WMZ) verbaut.
Im EG ist die Installation zwar nach alt korrekt, aber durch den vertauschten Vor- und Rücklauf im Heizungskeller falsch...
Ich habe mal die Photos dazu angehangen, auf denen man die Einbausituation erkennen kann.
Darüber hinaus erwähnte meine Schwester gestern noch, dass das Brauchwasser innerhalb weniger Stunden ohne Zapfvorgang deutlich an Temperatur verliert. Aufheizen erfolgt auf 56 Grad und man kann förmlich zuschauen wie innerhalb von 2,5 Stunden die Temperatur auf 36 Grad absackt. Dort bleibt es dann. Scheint so als ob dort ein ungewollter Wärmeaustausch stattfindet.
Sind nun also insgesamt drei Dinge die zu lösen sind:
- Zu hohe Vorlauftemperaturlieferung der Therme optimieren
- Korrektur Installation Heizkreisverteiler und Vor/Rücklauf
- Wärmeverlust im Pufferspeicher
Ah ja das war diese komische Hydraulikschema mit der extra Ladepumpe.
Vielleicht fehlt in der Ladeleitung die eingezeichnete Schwerkraftbremse/Rückschlagklappe
VG
Danke für Deinen Hinweis und das Schema, das wird sicherlich weiterhelfen.
Wir werden erneut Kontakt zum Heizungsbauer aufnehmen und die Themen vortragen.
Im Moment ist die Stimmung natürlich nicht so gut bei meiner Schwester und meinen Eltern, da es schon ein Stange Geld gekostet hat und der letzte Technikerbesuch eher zum Ausdruck gebracht hat, das niemand an der Anlage "rumfummeln" sollte und alles in bester Ordnung sei. Offensichtlich ist es das aber nicht.
Für den Wärmeverlust im Speicher kann auch eine Zirkulation (Falls vorhanden?) mit schlechter Dämmung und "durchlaufender Pumpe" verantwortlich sein. Das hatte ich beim Thermenwechsel nicht nur einmal bei alten Anlagen;)
Gruß
AKL
Hi, danke für Deinen Hinweis, können wir ausschließen, da im Haus keine Zirkulationsleitung für das Warmwasser vorhanden ist.
Im Kellerraum in dem der Pufferspeicher steht herrschen recht konstant 15-16 Grad.
Habe das mal aus der Ferne vorgestern mitverfolgt, so entwickelt sich die Warmwassertemperatur:
Uhrzeit | Fühlertemperatur Brauchwasser | Fühler Aussentemperatur |
21:42 | 58,5 | 2,4 |
21:51 | 58,2 | 2,4 |
21:56 | 57,8 | 2,3 |
22:02 | 57,4 | 2,3 |
22:04 | 57,2 | 2,3 |
22:08 | 56,9 | 2,2 |
22:15 | 56,2 | 2,2 |
22:31 | 56 | 2,3 |
22:38 | 55,5 | 2,3 |
22:46 | 54 | 2,3 |
23:00 | 50 | 2,3 |
23:01 | 49,5 | 2,3 |
23:05 | 47,1 | 2,3 |
23:06 | 46,1 | 2,3 |
23:08 | 45,4 | 2,3 |
23:09 | 44,6 | 2,3 |
23:11 | 44,1 | 2,3 |
23:15 | 42,8 | 2,3 |
23:23 | 40,6 | 2,3 |
23:28 | 39,5 | 2,3 |
Dann bleibt die Temperatur bei rund 36 Grad recht konstant stehen. Könnte auf eine Temperaturaustausch mit dem Rücklauf der betriebenen Fußbodenheizung hindeuten, so meine Vermutung. Die wird nämlich bei der dargestellten Temperatur mit einem Vorlauf um die 41 - 42 Grad betrieben.
Das geht ja gruselig schnell.
Wenn der Speicher mal wieder auf 58 Grad ist, soll deine Schwester einen der beiden roten Kugelhähne in waagrechte Position stellen
dann beobachtest du wieder den Temperatur Abfall.
Nicht vergessen den Kugelhahn wieder zurück zu stellen, sonst wird es kein WW mehr nach geheizt.
Welche Typen Bezeichnung hat der Speicher?
VG
Guten Morgen,
wie Du empfohlen hast, hat meine Schwester am Sonntagabend den Kugelhahn über der Ladepumpe geschlossen und den Temperaturverlauf für 2 Stunden dokumentiert, danach wieder geöffnet und dann nochmal für zwei Stunden dokumentiert:
Kugelhahn | Uhrzeit | Fühlertemperatur Brauchwasser | Fühler Aussentemperatur |
geschlossen | 18:31 | 57,2 | 5,8 |
geschlossen | 18:41 | 57 | 5,8 |
geschlossen | 18:51 | 57 | 5,9 |
geschlossen | 19:01 | 56,9 | 5,9 |
geschlossen | 19:12 | 56,9 | 6 |
geschlossen | 19:22 | 56,8 | 6 |
geschlossen | 19:32 | 56,7 | 6,1 |
geschlossen | 19:42 | 56,6 | 6,1 |
geschlossen | 19:52 | 56,6 | 6,1 |
geschlossen | 20:02 | 56,4 | 6,2 |
geschlossen | 20:12 | 56,4 | 6,2 |
geschlossen | 20:22 | 56,3 | 6,3 |
Kugelhahn | Uhrzeit | Fühlertemperatur Brauchwasser | Fühler Aussentemperatur |
geöffnet | 20:33 | 56 | 6,3 |
geöffnet | 20:38 | 55,8 | 6,3 |
geöffnet | 20:43 | 55,5 | 6,2 |
geöffnet | 20:48 | 55,2 | 6,2 |
geöffnet | 20:53 | 54,8 | 6,3 |
geöffnet | 20:58 | 54,3 | 6,2 |
geöffnet | 21:04 | 53,7 | 6,3 |
geöffnet | 21:09 | 53,1 | 6,3 |
geöffnet | 21:14 | 52,5 | 6,4 |
geöffnet | 21:19 | 51,6 | 6,4 |
geöffnet | 21:24 | 50,8 | 6,5 |
geöffnet | 21:29 | 49,9 | 6,5 |
geöffnet | 21:34 | 48,9 | 6,5 |
geöffnet | 21:39 | 47,9 | 6,6 |
geöffnet | 21:44 | 46,9 | 6,6 |
geöffnet | 21:49 | 45,9 | 6,6 |
geöffnet | 21:54 | 44,9 | 6,6 |
geöffnet | 21:59 | 43,9 | 6,7 |
geöffnet | 22:04 | 42,9 | 6,7 |
geöffnet | 22:09 | 42 | 6,8 |
geöffnet | 22:15 | 41,1 | 6,8 |
geöffnet | 22:20 | 40,3 | 6,9 |
geöffnet | 22:25 | 39,5 | 6,8 |
geöffnet | 22:30 | 38,9 | 6,9 |
Für mich sieht das eindeutig nach ungewollter Zirkulation aus bei geöffnetem Kugelhahn.
Der Speicher ist laut Rechnung der Thermic Energy Puffer-Speicher EPS-1W 600. Habe mir gestern das Datenblatt gezogen, folgende Infos sind darauf zu finden:
Warmhalteverlust S* | 120 W |
Bereitschafts-Wärmeaufwand Qc | 2,88 kWh/d |
Speicher-Nennvolumen Vnom | 597 L |
Damit hast du doch schon den Beweis, dass hier eine Schwerkraftbremse oder Rückschlagklappe fehlt.
Nicht ohne Grund wird Viessmann diese im Schema (siehe unten) eingezeichnet haben.
Da muss die Firma wieder anrücken.
VG
Guten Abend qwert089,
Deine Hinweise haben sehr geholfen, danke dafür! Gestern kam der Kontakt zwischen meiner Schwester und dem Gebietsleiter des Heizungsbauers zustande. Heute vormittag war direkt ein Heizungsbaumeister da und hat die Anlage geprüft und konnte sofort den Warmwasserverlust abstellen.
Es ist eine Schwerkraftbremse unter dem oberen Kugelhahn der Ladepumpe verbaut (ein unscheinbares Schräubchen). Das war in der falschen Position. Ein Dreh und die Temperatur wird seitdem zufriedenstellen gehalten. TOP!
Darüber hinaus hat er bestätigt das Vor und Rücklauf vertauscht wurden und der Durchflussmengenmesser etc. im DG somit falsch verbaut sind. Bereits morgen soll die Korrektur erfolgen.
Ich möchte an der Stelle explizit erwähnen, dass sich nach Ausführungen meiner Schwester beide Herren größte Mühe gegeben, die Chatverläufe gelesen und einbezogen und Klarheit in die Situation gebracht haben.
Ich werde berichten, ob die Anlage nach der Korrektur zufriedenstellend läuft.
Leider etwas zu früh gefreut, beobachte erneut den zügigen Temperaturabfall im Brauchwasserspeicher.
Tagsüber hat es super funktioniert, nach der abendlichen Ladung klappt es nun leider nicht, die Wärme schwindet.
Bringen wir morgen gleich nochmal an, möglicherweise eine Fehlfunktion oder Defekt der Schwerkraftbremse?