Hallo Kai, Michaels Antwort die Heizkennline zu verändern und die ERR auf 23°C zu stellen ist ein guter Anfang aber auch nur ein Teil der ganzen Geschichte. Daher hier noch meine Antwort: Also nach Volumen und Fläche ist dein Haus quadratisch, praktisch, gut und hat eine nahezu optimales Verhältnis von Volumen und Außenfläche. Das sorgt bei guter Dämmung für eine sehr geringen Wärmebedarf. Ich würde diesen auf <4,5kW schätzen, wenn du nicht sehr große Fensterflächen hast - zur genauen Berechnung fehlen die Fensterflächen. Eine Vitocal 200-S AWB-E-AC 201.D06 wäre daher wohl die deutlich bessere Variante gewesen. Das dumme ist, dass die minimale Wärmeleistung der D10 etwa 4,4kW beträgt bzw. bei einer von AT 5-10°C eher 6-8kW, während die D6 nur 2,4kW bzw. bei AT 5-10°C etwa 4-5kW. Dadurch taktet die D10 jetzt natürlich in den Übergangzeiten deutlich stärker als es die D6 bei korrekter Auslegung möglich gemacht hätte. Egal, bei einer FBH, die im optimalen Fall nach dem flow30 Prinzip ausgelegt ist, kann man das Problem der Überdimensionierung bei passender Einstellung der WP für einen Betrieb mit minimaler ERR aber kompensieren. Der Trick besteht darin während eines Heiztaktes die möglichst maximale Energie in die FBH zu übertragen. Bei 168m² FBH mit 7cm Estrich lassen sich so bei einer Hysterese von nur 2K (für angenehm gleichmäßige Raumtemperaturen) etwa 13kW von der WP in deine FBH übertragen, wofür die D10 etwa 1,5 bis fast 2 Stunden bei minimaler Leistung laufen würde, die D6 2,5 bis 3 Stunden. Das Problem ist, dass deine WP dafür einen relativ hohen Volumenstrom von 1,3m³/h benötigt. Dieser erfordert, dass die Hydraulik richtig eingestellt ist und im Betrieb nahezu alle ERR offen stehen. Leider ist die Hydraulik oft nicht optimal und die Heizkennlinie zu hoch eingestellt, wodurch die ERR schnell dicht machen und die WP im Minuten Bereich zu takten beginnt. Im schlimmsten Fall bekommt die WP beim Anlaufen die Wärme nicht schnell genug übertragen und schaltet wieder ab. Um dieses zu verhindern, muss du daher zuerst ein thermischer Abgleich durchführen und die Heizkennlinie so optimieren, dass alle Räume ihre Idealtemperatur ohne Regler genau erreichen. Dieses passiert am besten bei ATs <5°C - eine genaue Einreglung kann also erst in der nächsten Heizperiode erfolgen. Eine Anleitung zum thermischen Abgleich findet man unter Haustechnik Dialog und bosy-online. Danach muss noch die Heizgrenztemperatur ermittelt werden ab welcher das Haus keine Heizunterstützung mehr benötigt bzw. ab welcher bereits bei minimaler Leistung eine Überhitzung eintritt. In unserem Haus liegt die Heizgrenze z.B. bei 10°C. Hier kann es auch sinnvoll oder notwendig sein die Hysterese der Heizkennlinie anzupassen. Unser Haus hat z.B. große Fenster, die im März und April eine Menge Sonnenenergie einfangen. Um eine Überhitzung der Räume hierdurc eingestellt, wodurch die ERR schnell dicht machen und die WP im Minuten Bereich zu takten beginnt. Im schlimmsten Fall bekommt die WP h zu vermeiden, wird die FBH in einem engen Temperaturband auf die Sonneneinstrahlung reagierend geführt. Dieses kann man am besten durch eine Rücklaufsteuerung mit einer Spreizung von nur 2K auf Basis des Selbstregeleffekt erreichen. Viel Erfolg beim Optimieren! Gruss Gwny
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