Ich wohne in einer Doppelhaushälfte, 134m2, Bj. 2005, Energiestandard C (100 kWh/m2/a) und möchte in ca. 1 Jahr meine Gasheizung durch eine Luft-Wärmepumpe ersetzen. Zur Zeit wird das Haus mit einer Gasheizung, Vor-/Rücklauftemperatur 55/45 Grad, Verbrauch unter 9000 kWh/a, Flächenheizkörper,.. beheizt.
Mein Heizungsraum befindet sich ganz oben unter dem Dach. Wegen der vorgeschriebenen 3 Meter Abstand zu den Nachbargrundstücken, kann ich die Außeneinheit nicht im Bereich Giebelwand/Carport aufstellen, auch nicht auf dem Dach in unmittelbarer Nähe des Heizungsraumes. Da ich keinen Vorgarten habe und die Straße sich unmittelbar vor meiner Haustür befindet, scheidet die Vorderseite des Hauses auch aus. Der Bereich Terrasse/Garten ist auch ungünstig, voll verglaste Wand zur Terrasse, Mauer zum Garten, Terrasse liegt ca. 1,30 Meter tiefer als der Garten,.. Daher kann ich die WP nur mit einer Konsole auf dem Dach (Schrägdach mit Dachpfannen), ca. 2 Meter unterhalb eines Dachflächenfensters / Gästezimmer montieren. Das hätte den Vorteil, dass die Leitungen, ohne großen Aufwand, durch den Drempel des Daches in den Heizungsraum verlegt werden könnten.
Meine Fragen:
-Ich wohne auf einem Berg, der häufig starke Wind würde genau auf das Dach und die Wärmepumpe blasen. Kann der starke Wind die Wärmepumpe negativ beeinflussen?
-Ist es rechtlich ein Problem, dass ich keine 3 Meter Abstand zum Dachflächenfenster einhalten kann? Ich könnte die Fensterscheibe notfalls durch eine schallgedämmte Variante ersetzen.
-Ist wegen der Montage auf dem Dach mit einer starken Übertragung des Schalls auf die Innenräume zu rechnen?
-Gibt es sonst noch etwas, das ich beachten sollte?
Hallo Jürgen-Hemer,
wir empfehlen, die Wärmepumpe nicht zur Hauptwindrichtung hin aufzustellen. In jedem Fall muss ein Windeinfluss auf den Ventilator verhindert werden.
Zur Flachdachaufstellung schreiben wir:
Viele Grüße
Flo
Hallo,
ich stehe auch vor der Frage, die Außeneinheit meiner Split-WP aufs Dach zu stellen. Denn bei uns ist ebenfalls vor dem Haus (RMH) und im Garten keine Stellmöglichkeit.
Deshalb wäre ich neugierig und würde mich freuen zu hören, wie es mit dem Projekt weitergegangen ist.
VG
Hallo,
ich habe inzwischen eine andere Lösung gefunden. Im September installiert mein Klempner eine Split-Wärmepumpe. Die Außeneinheit kommt auf meine Terrasse und die Inneneinheit in den Dachboden, wo jetzt meine alte Gasheizung steht. In NRW ist es möglich bei der Stadtverwaltung eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, mit der eine Wärmepumpe, ohne die 3 Meter Mindestabstand einhalten zu müssen, direkt an der Grundstücksgrenze aufgestellt werden darf. Mein Nachbar hat mir schriftlich bestätigt, dass er damit einverstanden ist. Eine Holzwand trennt die Terrassen unserer Doppelhaushälften voneinander. Wenn die WP im Winter häufiger läuft, sitzt sowieso niemand auf der Terrasse. Die Ausnahmegenehmigung wurde bereits von meinem Klempner beantragt, eine Antwort hat er noch nicht erhalten.
Vielleicht darf ich Ihnen noch einige Tipps geben: Ich habe zuerst alle Maßnehmen zur Energieeinsparung durchgeführt (Thermovorhänge vor den Fenstern und im Flur, Einblasdämmung mit einem Laubsaueger in alle Hohlräume, Rollladenkästen zusätzlich gedämmt, Fenster und Haustüren eingestellt ggf. Dichtungen erneuert, Gas-Heizung optimal eingestellt (keine Nachabsenkung, alle Heizkörper möglichst voll aufgedreht, Vorlauftemperatur so weit runter bis es zu kalt wird,..),.. Dann den Verbrauch gemessen und danach die Größe der WP berechnet. Die Berechnung der Heizleistung und der Vergleich mit dem jetzigen Verbrauch sind stimmig. Ich müsste mit einer WP mit 5,0 kW und einem Stromverbrauch von ca. 2.200 kWh/Jahr auskommen. Auf einen 2. Stromzähler (Grundgebühr) und WP-Strom verzichte ich. Die WP wird direkt an den Haushaltsstromkreis angeschlossen. Deshalb kostet mich die neue WP "nur" 10.600,-€ (Kostenvoranschlag).
LG Jürgen Schmidt
Hallo Jürgen Hemer
herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht und die Tipps! Gut zu hören, dass Sie eine Lösung finden konnten.
Eine normale Außenaufstellung kommt bei mir nicht in Frage, weil der (auch mit Nachbarn abgestimmte) einzige Aufstellort direkt über meinen Hauszugang ausbläst. Wegen der möglichen Vereisung haben einige HB die Aufstellung dort abgelehnt.
Aktuell prüfe ich die Option PVT-Module plus Sole-Wärmepumpe. Ist wohl aber noch teurer als die Luft-Wärmepumpen-Lösung. Bei uns (Raum Nürnberg-Fürth-Erlangen) wurden mir LWP-Lösungen zu Kosten zwischen gut 30 und 45 Tsd€ angeboten. Heizkörpertausch zur Reduktion der Vorlauftemperatur noch nicht mal drin ...
Viel Erfolg für Ihr Projekt!
thofu
Hallo,
bei mir müssen keine Heizkörper getauscht werden. Ich denke, es könnte sich lohnen zu warten (wenn möglich), bis die Preise fallen. Zur Zeit nutzen viele Handwerker und Hersteller die Situation aus.
Ich habe noch einige Tipps, keine Ahnung, ob sie Ihnen helfen:
-Klimaanlage ohne Außengerät als Heizung, ca. 2.000,-€/Stück, evtl. zur Unterstützung der jetzigen Heizung
-nur mit 2 Bohrungen durch die Hauswand, innen aufhängen und Stecker in eine Steckdose, fertig
-kann evtl. selbst eingebaut werden, kein Klempner, kein Elektriker
-hat fast den gleichen Wirkungsgrad wie eine WP-Heizung
-oder das Modell "Paros" von Alpha Innotec (baugleich mit Novelan Polaris), ist leider kein Sonderangebot
-Warmwasser über eine Brauchwasserwärmepumpe mit Nutzung der Innenluft, ca. 3.000,-€, evtl. im Keller-einfach mal googlen oder evtl. doch die Split-WP aufs Dach.. und viel Erfolg für ihr Projekt.
LG J. Schmidt
Hallo,
Vielen Dank für die Ergänzungen!
Paros und Brauchwasserewärmepumpe, gehen platzmäßig bei mir nicht bzw. Brauchwasserewärmepumpe platzmäßig nur, wenn ich die bestehende Ölheizung ersetze, was ich ja nicht möchte. Die Idee mit dem Klimagerät nehme ich mal mit.
Danke und VG
thofu
Hallo Jürgen-Hemer,
prima, das Sie eine Lösung für ihre neue Wärmepumpe gefunden haben. Ich habe zwar eine Abstellort bei meiner Doppelhaushälfte, jedoch wäre ich interessiert wie die Wärmepumpenleitungen ins Dachgeschoß geführt werden und ob der Förderdruck ausreichend ist.
Ich freue mich auf ihre Rückantwort.
Viele Grüße
Nelson
Hallo,
die Leitung geht vom Außengerät außen an der Hauswand hoch, in ca. 2,50 Meter Höhe durch die Wand, in meinem Büro in der 1. Etage an der Innenwand hoch, unter der Decke ca. 1,30 Meter nach innen (wegen der Dachschräge liegt der Heizungsraum im DG nicht direkt über den Leitungen), dort durch die Decke in den Heizungsraum. Die Leitung ist insgesamt ca. 10 Meter lang. Über den Förderdruck kann ich keine Angaben machen, ich vertraue einfach meinem Klempner.
LG J. Schmidt
Vielen Dank für die Rückantwort Jürgen-Hemer.
Viele Grüße
Nelson