abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Vitocaldens 222F Körperschall

Hallo, 

Wärmepumpe ist neu und am 17.01.22 in Betrieb genommen. 

Problem:

Im Betrieb sind über die unteren Wohnebenen frequente Geräusche ( Brummen ) extrem im UG zur Aufstellungsebene der. WP.

Die Ausseneinheit ist auf den dazugehörigen Stahlblechprofilen ohne Schallentkopplung befestigt. Dieser Umstand führt dazu, dass die Betriebsgeräusche auf das Betonfundament und weiter über das Erdreich auf das Hausfundament übertragen werden.

Warum wird die WP nicht schalltechnisch ,z.B. über Schwingmetallelemente entkoppelt?

Danke für nützliche Informationen.

 

2 ANTWORTEN 2

Diese Beobachtung wundert mich nach meiner Erfahrung und als Diplom Physiker nicht.

Unsere im Keller aufgebaute Sole WP von Viesmann (10KW) überträgt ebenso Körperschall, so dass dies im OG im 50 Hz Terzband mit ca. 35 db (unbewertet) nachweisbar ist. In unserem Fall wird der Körperschall vermutlich über die fest an der Wand verankerten Vorlauf/Rücklaufrohre zum Puffer übertragen, die Vibration der Rohre ist mit der Hand deutlich spürbar.

Die ca. 17m entfernte Luftwasser WP des Nachbarn (10KW oder größer) von Viesmann hat nach  Inbetriebnahme (3 Jahre späterer) und dann Frost bis -15°C zunächst subjektiv deutlich höhere Pegel erzeugt, was mich zu Untersuchungen veranlasst hat. Im darauffolgenden Winter habe ich dann vergleichbare Pegel im OG gemessen, unabhängig davon, ob die 3-fach Fenster geschlossen oder geöffnet waren. Nach meinen begründeten Erkenntnissen erfolgt die Übertragung über das leichte Streifenfundament über den Boden. Diese Erkenntnisse gewinne ich jedoch außerhalb der gerichtlich anerkannten DIN 4150 (Erschütterungen im Bauwesen), die in vergleichbaren Fällen (aus theoretischer Sicht) immer zu einem Negativergebnis führen muss.

Beiden Störungen gemein ist, dass eine Vibration der WU Betonwanne mit einem Sensor mit seismischer Empfindlichkeit nachweisbar ist, und diese Vibration immer auch im OG als Sekundärschall im Grenzbereich der „Hörbarkeit nach DIN 45680“ genügend korreliert nachweisbar ist. Dies gilt übrigens auch für technologisch überholte und ungünstig aufgestellte Tiefkühltruhen o.ä. oder die versuchsweise Einspeisung mit einem entsprechenden Aktor. Als wesentlich stellte sich heraus, dass der Resonanzbereich der WU Betonwanne zwischen 46 und 54 Hz liegt, und genau in diesem Bereich eben auch die prominenten Störungen beobachtet wurden, die man demnach als Sekundärschall deuten muss.

Wenn also schon eine solch indirekte oder entfernte Einspeisung wie in den genannten Fällen zu Sekundärschall in Form von „Brumm“ führen kann, dann eben auch eine quasi direkte Einspeisung in die Wand wie in Deinem Fall, selbst wenn die Anlagen immer auf Elastomerdämpfern gelagert sind. Ich habe da auch von einem vergleichbaren Fall mittelbar gehört, wo eine Juristin in Betracht zog, ihren Bauträger auf Nachbesserung zu verklagen, die genaue „Befestigung“ in diesem Fall kenne ich aber nicht.

Und nun: Zwecks Minderung des Problems kann man nutzen, dass die Luftwasserwärmepumpen von Viesmann (wie auch andere) über Inverter geregelt sind. Dies ist ein allgemein bekanntes und auch industriell genutztes Prinzip, bei dem ein Pumpendurchsatz über die Betriebsfrequenz angepasst werden kann, und im Falle einer Wärmepumpe eben dies eine Anpassung an den Heizbedarf erlaubt.

Nachdem mein Nachbar sich ~2018 unter dem Vorwand der nachbarschaftlichen Störung vertraulich an Viesmann gewandt hat, obwohl Familienmitglieder offensichtlich auch selbst gestört waren, konnte eine nochmals deutliche Verbesserung erzielt werden. Diese besteht nach meinen Erkenntnissen darin, dass überwiegend Betriebsfrequenzen bei 30 oder 40 Hz oder 60 Hz (diese zur Pufferung) genutzt werden, und 50Hz seitdem gemieden wird. Dies kann ich insofern feststellen, als ich mit Hilfe des genannten seismischen Sensors die Betriebszyklen auch in 10 oder 15m Abstand beobachten kann, die definitiv nicht von einer Waschmaschine stammen. Normalerweise machen Maschinenbauer ähnliche Messungen zwecks „Modalanalyse“, indem sie wesentlich unempfindlichere Sensoren direkt an der Anlage anbringen.

Ich habe bei einem anderen Hersteller gelesen, dass man Frequenzen „ausblenden“ kann. Was der Nachbar genau tut, und ob ein zusätzliches Modul hat einrüsten lassen, gibt er nicht preis.

Nichtsdestotrotz erwarte ich, dass Du bei dieser drastischen Kopplung am Ende mit solchen Maßnahmen nicht zufrieden sein wirst, da meinen Vibrationsmessungen zufolge immer auch ein weißes oder graues Rauschen (wie auch Oberwellen) mit der Betriebsfrequenz mitläuft, aus dem dann wieder die Resonanzfrequenzen der angrenzenden baulichen Komponenten herausgefiltert werden.

Wäre es meine Anlage, würde ich die Anlage auf ein massives Blockfundament getrennt vom Haus setzen, welches ein deutlich Vielfaches des Gewichts der Außeneinheit besitzt. Einige Ingenieure würden über diese Maßnahme die Nase rümpfen, da immer auch die Eigenfrequenzen der Fundamentkonstellation (blöderweise auch noch modal) zu bewerten sind. Aus heuristisch gewonnen Datenbasen weiß man jedoch, dass das Lehr‘sche Dämpfungsmaß bei eingebetteten Fundamenten sehr hoch ist, und Resonanzen der Fundamentschwingung dementsprechend breit und flach.

Dies so gut, sorry aber ich muss meine Ausführungen immer mit einem „wenn und aber“ ausschmücken, Garantien kann bei diesem Thema auch kein ernstzunehmender Ingenieur geben.

Hallo Billy2008,

 

bitte teil mir die vollständige Seriennummer deiner Anlage mit. Kannst du Bilder der Aufstellung posten?

 

Viele Grüße
Flo

Top-Lösungsautoren