Guten Tag,
vorab, ich bin ein absoluter Leihe auf dem Gebiet des Heizungsbaus und verlasse mich komplett auf die Empfehlungen der Fachleute.
Seit diesem Sommer betreibe ich im Rahmen einer Heizungssanierung eine Vitocal 200-S (201.D06) in Kombination mit einer Vitodens 200-W Gasbrennwerttherme und dem Pufferspeicher Vitocell 120-E mit 600l.
Ursprünglich hatte ich mir das Hybrid-Kompaktgerät Vitocaldens 222-F (Bivalent-parallele Betriebsweise, ab dem Bivalenzpunkt soll die Gasbrennwerttherme den Heizbetrieb unterstützen bzw. vollständig übernehmen) vorgestellt. Da das ausgesuchte Modell mit der entsprechenden Leistung ausgelistet wurde, hat mir der Heizungsbauer o.g. Alternative ausgearbeitet.
Nun ist es jedoch so, daß die Wärmepumpe den kompletten Heizbetrieb übernimmt und die Gasbrennwerttherme nur den oberen Bereich des Schichtenspeichers erwärmt...für die Trinkwassererwärmung und den Betrieb der Frischwasserstation Vitotrans 353.
Unser Zweifamilienhaus wurde im Jahr 1974 in Holzständerbauweise errichtet. In letzten 10 Jahren wurden die Aussenwände und das Dach neu gedämmt. Zudem wurden die Fenster ersetzt. Im Rahmen der Sanierung wurden auch die Heizkörper ausgetauscht...keine FBH.
Nach einigem ausprobieren haben wir die Heizkennlinie wie folgt eingestellt:
Neigung: 0.8
Niveau: 2K
Vorlauftemperatur bei 0°C Aussentemperatur: 43°C
Um jedoch die Wohnung (vor allem das Wohnzimmer) im UG angenehm warm zu bekommen (aktuell 20° Raumtemperatur), ist meiner Meinung nach eine höhere Vorlauftemperatur erforderlich.
Die Wärmepumpe wurde auf lange Laufzeiten ausgelegt. Dies verursacht jedoch einen sehr hohen Strombedarf von aktuell ca. 30 kWh...und es ist noch nicht mal richtig Winter...
Nun meine Frage...
Kann durch eine Anpassung der Anlage, die Gasbrennwerttherme zur Heizungsunterstützung doch noch herangezogen werden...so wie es ursprünglich gedacht war?
Welche Massnahmen wären hierzu erforderlich?
Natürlich bin ich bereits mit den Heizungsbauer in Kontakt, allerdings würde ich mich dennoch über Meinungen/Beiträge freuen.
Vielen Dank im Voraus.
Hallo MAMA,
kannst du mir mitteilen, nach welchem Installationsschema die Anlage aufgebaut wurde? Eventuell hast du auch eine passende ID-Nr. für mich, dann kann ich es mir ansehen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
handelt es sich bei der ID um folgende Nummer: 4803310_2104_02?
Vielen Dank & Grüße
MAMA
Diese Konstellation (also herkömmliche HK und Wärmepumpe) halte ich für sehr ungünstig. Brauchst hier doch für den Heizbetrieb und die Warmwasserbereitung relativ hohe Vorlauftemperaturen, welche eine Wärmepumpe nur schwer erreicht. Hinzu kommt, wenn die Wärme drinen gebraucht wird, ist es draussen am Kältesten.
Im Zuge der Sanierung der Heizung hätte man auf eine FBH setzen sollen. Oder aber, als Alternative, die Heizkörper sehr viel grösser auslegen müssen, damit diese auch bei geringen Vorlauftemperaturen noch Leistung bringen.
An welcher Stelle soll die Wärmepumpe wirtschaftlicher laufen als die Therme? Das würde nur funktionieren, wenn man eine PV-Anlage hätte und diesen Strom für die WP nutzt.
Hallo Franky,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Das die Kombination herkömmliche HK und WP nicht ideal ist, ist mir bewusst. Aus diesem Grund soll die Gasbrennwerttherme den Heizbetrieb bei niedrigen Außentemperaturen unterstützen oder komplett übernehmen. FBH wäre schön gewesen, da es sich jedoch nicht um eine Kernsanierung gehandelt hat, hätte dies den Rahmen gesprengt. Die alten Rippenheizkörper wurden durch Moderene HK ersetzt.
Im Vergleich zu unserem alten Ölbrenner sind die VL-Temperaturen schon deutlich geringer.
In der Zwischenzeit wurde ein Mischer-Moter eingebaut. Jetzt übernimmt die Gastherme den Heizbetrieb, allerdings läuft die WP nach wie vor 12-14 Stunden am Stück durch und speichert die Wärme im Pufferspeicher. Vom Pufferspeicher gelangt jedoch keine Wärme in den Heizkreis 😞
Der parallele bivalente Heizbetrieb läuft leider nich nicht.
Viele Grüße
Danke für die Schemennummer. Nach dem Schema ist der externe Wärmeerzeuger (Vitodens) für die Heizungsunterstützung gedacht. Wenn du möchtest, dass die Wärmepumpe ab einer gewissen Außentemperatur nicht mehr mitarbeitet, dann kannst du dies einstellen.
Teil mir einmal mit, wie die folgenden Parameter eingestellt sind: 7B0E, 7B0F und 7B02.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
in der Zwischenzeit wurde ein Bivalenzmischer eingebaut und der externe Wärmeerzeuger schaltet sich jetzt dazu bzw. die Wärmepumpe schaltet sich ab einer gewissen Außentemperatur ab.
Aktuell sind folgende Parameter eingestellt:
7B0E: 1
7B0F: 0 (zuvor 3)
7B02: 10
Ab welcher Außentemperatur wird die parallele Betriebsweise empfohlen und ab welcher Temperatur sollte die WP abschalten? Gibt es hierzu Erfahrungswerte?
Weitere Rahmenbedingungen:
Neigung: 0.9
Niveau: 3
Wohnfläche: 240 qm
Anlagenschema: 3 (nur Heizung, WW über Gasbrennwerttherme)
Keine FBH, neue HK Typ 11 & 22, 1 Unterflurkonvektor (Bestand)
Schichtenspeicher: Vitocell 120-E 600l
Vitocal 200-S (201.D06)
Sanierter Altbau (Dach, Aussenwände, Fenster); Mitte 70er Jahre
Laut Heizungsbauer wurde die WP absichtlich in der vorhandenen Größe dimensioniert um lange Laufzeiten zu ermöglichen. Vor dem Einbau des Bivalenzmischers betrugen die Laufzeiten bis zu 16 Stunden.
Seit dem Einbau des Bivalenzmischers läuft die WP ab der vorgegebenen Außentemperatur ohne Unterbrechung.
Meiner Ansicht nach sollte der Pufferspeicher doch irgendwann genügend thermische Energie gespeichert haben und die WP abschalten, oder liege ich hier mit meiner Annahme falsch?
Vielen Dank.
MAMA
Erfahrungswerte werden dir da nicht viel bringen. Es hängt davon ab, wie deine Anlage von deinem Fachbetrieb ausgelegt wurde. Dass eine modulierende Wärmepumpe mehrere Stunden am Stück läuft, ist je nach Dimensionierung normal.
Viele Grüße
Flo
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