Hallo, ich habe einen größere Abweichung der Heizlasten errechnet: Verbrauchsheizlast 7,2 KW, 1500l Heizöl durchschnittlich (moderater Verbrauch für das Haus mit 180qm beheizte Fläche), keine Warmwassererzeugung, und einer Normheizlast von 11,6 KW. Empfohlene Wärmepumpe von 9,9kw nach Normheizlast. Werte wurden mit SHK Heizreport errechnet. Die Normwerte schließen eine Dämmung, die in den nächsten Jahren ausgeführt werden, mit ein. Dann würde auch der Heizölverbrauch sicherlich weiter runtergehen und ich hätte ein noch niedrigere Verbrauchsheizlast. In meinen Augen macht es keinen Sinn, eine 10KW Vitocal 250A (wurde vom Heizungsbauer angeboten) zu nehmen (eher das 8kw Modell), zumal der kleine interne Pufferspeicher Überschüsse nicht speichern kann (Heizkörper!), und ich ein takten befürchte. Auch die Heizungsbauer scheinen sich nicht einig zu sein. Manche gehen nur vom Verbrauch aus, andere von der Normheizlast. Durch einen Pelletofen könnte ich dazu heizen. Gern erwarte Eure Unterstützung und Sichtweisen. Danke Gruß smarty007
Auch 8Kw finde ich zu groß. Bin eher bei 5Kw.
Willst du eigentlich noch einen Kessel / Ofen als Backup behalten ? Was IMMER an zu raten ist.
In dem Fall wäre ich bei 4 Kw.
Deine max. zu erwartenden Tieftemperaturen sind ?
PS: Mit 8Kw mache ich meinen 250m2 Altbau bis so kurz über Null Grad warm. Ich sage mal pie Daumen 5-10 Grad. Schön warm ! Incl. WW.
Nix mit 20 Grad in den Zimmern.
Danke für die Antwort. Der Ölkessel soll raus. Wäre auch kein Platz mehr im Heizungskeller für beides und ich brauche den Heizölkeller.
Pelletofen ???
Hast du selber erwähnt.
Steht im Wohnzimmer, läuft aber nur sporadisch, insbesondere, wenn es draußen sehr kalt wird. Letztes Jahr ca. umgerechnet in Heizöl 300l /600kg Pellets zusätzlich verbraucht.
Mit einer WP die 30% der Heizlast abdeckt, kannst Du ca.65% Deines Jahresverbrauchs decken.
Da macht die 4kW - Variante durchaus Sinn.
So ganz passen die Werte nicht zusammen. 1500l Heizöl sind dein langjähriger Durchschnitt ohne Pelletofen?
Und in die 11,6kW Heizlastberechnung ist schon die künftige Verbesserung der Dämmung eingerechnet? Das passt nicht zusammen.
Deine langjährigen Verbrauchswerte sind normalerweise eine sehr gute Basis, wenn du sonst nichts änderst. Mit einer Gebäudeheizlastberechnung mit der Jahresenergiemenge auf Basis von Vollbenutzungsstunden nach §7.3 DIN/TS 12831-1 bzw. der Schweizer Formel kommst du auf einen sehr realistischen Wert. Wenn die raumweise Heizlastberechnung hier eine signifikante Abweichung bringt, stimmen Werte bzw. Annahmen nicht mit der Realität überein. Erst wenn diese Differenzen geklärt und korrigiert sind, hat es Sinn, die Verbesserungen in der Dämmung einzurechnen, um die künftige Heizlast zu ermitteln. Ansonsten taugt die Heizlastberechnung vielleicht, um die Förderung zu bekommen, aber nicht zur Auslegung der Anlage.
Bei der monovalenten Anlagenauslegung musst du auch immer die Normauslegungstemperatur deines Standorts im Auge behalten. Für NAT -13°C brauchst du ggf. schon eine größere Anlage als für NAT -8°C. Die Anlagenklasse Axx soll bei VM etwa der max. Leistung bei A7/W35 entsprechen. Das passt oft, manchmal aber auch gar nicht, z.B bei der A10. Auf jeden Fall muss es nicht der Leistung entsprechen, die sie bei der Auslegungstemperatur liefern kann. Da hilft nur der Blick in die Kennlinien bzw. Tabellen. Trotzdem ist eine moderate Unterdimensionierung in den meisten Fällen sinnvoll, damit der Modulationsbereich besser ausgenutzt wird und die Anlage kaum takten muss. Die wenigen Stunden im Jahr, wo es vielleicht mal knapp wird, hilft der Pelletofen oder eben die Zusatzheizung.
@smarty007 schrieb: Verbrauchsheizlast 7,2 KW, 1500l Heizöl durchschnittlich (moderater Verbrauch für das Haus mit 180qm beheizte Fläche), keine Warmwassererzeugung, und einer Normheizlast von 11,6 KW.
Ich würde als erstes mal versuchen, diese Diskrepanz zu verstehen. Du hast ja anscheinend bei den 15000 kWh aus Öl die 3000 kWh aus Pellets bei der Verbrauchsberechnung unterschlagen, das ergibt also nach Dreisatz 8,7 kW. Dennoch, wie kann es sein, dass deine Normheizlast unter Annahme einer bisher nur geplanten Dämmung 11,6 kW beträgt, und dein tatsächlicher Verbrauch so gering ist? Heizt bei dir parallel noch ein Bitcoin-Miner mit >3kW dauerhaft zu?
Dann solltest du bedenken, dass die A10-Version der Vitocal 250-A die Modulationsuntergrenzen des Datenblatts im steten Praxisbetrieb eher nicht erreicht (anscheinend ist die A10 im Grunde eine A13 mit reduzierter Maximaldrehzahl, und außerdem fährt sowohl die A10 als auch die A13 die Minimaldrehzahl nicht so weit herunter wie es der Kompressorhersteller erlaubt). Viessmann verweist diesbezüglich hier im Forum auf Abtauvorgänge, durch die die durchschnittliche Normmindestleistung des Datenblatts hergerechnet wird 😞
Etwas ähnliches könnte vielleicht auch für die A4-A6-A8-Modelle der Vitocal 250-A gelten? Wenn dem so ist, dann würde ich bei gleicher Hardware immer davon das per Software am wenigsten kastrierte Modell wählen. Denn gleiche Hardware sollte bei gleicher Mindestdrehzahl auch gleiche Mindestleistung haben, nicht wahr?
Ich hatte vor dem letztjährigen Wechsel von Ölheizung auf Wärmepumpe Jahresverbräuche zwischen 1750l und 2150l Öl. Davon war bei mir ein ordentlicher Batzen nur für die Bereitstellung von Warmwasser, dass Sommers wie Winters fleißig zirkulierte! Der Energieberater hat dann aus der Konstruktion eine Normheizlast von 7kW ohne WW errechnet. Aus meinen ersten winterlichen Auswertungen interpoliere ich aus zwei zusätzlichen Wärmemengenzählern eine tatsächliche Heizlast am Normpunkt von knapp 6kW ohne WW. Und ja, durch die höhere Mindestleistung meiner A10 als im Datenblatt angegeben fängt die Anlage bei mit oberhalb von etwa 6°C an zu takten, mit entsprechend suboptimalem elektrischem Verbrauch.
LG, Sebastian
Vielleicht als kleine Orientierungshilfe:
Ich habe hier 150qm mit Heizkörpern und einem früheren Heizölverbrauch von ebenfalls 1.500 Litern. Warmwasser wird durch Durchlauferhitzer erzeugt, weitere Wärmeerzeuger gibt es nicht. Die 10kW Vitocal läuft seit Oktober in Verbindung mit einem 400l Pufferspeicher ohne Probleme. Mit gerade einmal 380 Takten in 4 Monaten gibt es auch keine Probleme hinsichtlich der Lebensdauer.
Ich hatte auch Richtung 8kW geschielt aber der geringe preisliche Unterschied und die geringere Zahl an Abtauvorgängen aufgrund des größeren Verdampfers haben letztlich den Ausschlag Richtung der 10er Variante gegeben.
Hallo Sebastian und Peter, auch ein Heizungsbauer hat bei der Berechnung bewusst die Pelletmenge weggelassen und eine 8kw WP vorgeschlagen, ein anderer hat diese Pelletmenge beim Heizölverbrauch zugeschlagen. Die noch nicht vollständig ausgeführte Fassadendämmung (nur 1/3 bereits vorhanden, wird auch nur 12cm dick) hatte ich rechnerisch bei der Normheizlast schon voll zugerechnet, um ein späteres Ergebnis zu sehen. Die hat sich deshalb noch nicht auf einen weiteren niedrigeren Verbrauch ausgewirkt. Warmwasser wird über eine Brauchwasserwärmepumpe erzeugt. Die Normheizlastberechnungen bei einem Altbau von 1972 sind schwierig zu ermitteln, da durch Anbauten, etc. viele U-Werte nicht bekannt sind. Werte, die ich aus einer Energieberatung genommen habe, konnte ich bei der Berechnung mit einbeziehen U-Werte Mauerwerk. Aber auch einem Energieberater unterlaufen, wie ich gesehen habe, dort Fehler. Deshalb empfinde ich den durchschnittlichen Verbrauch beim Altbau am Verlässlichsten. Würde eine Familie mit Kleinkindern oder Senioren im Haus leben, wäre der Verbrauch sicherlich höher. Aufgrund dieser diversen Unsicherheiten sollte ich vielleicht auf eine WP ausweichen, die noch tiefer modulieren kann. Gruß smarty007
Steht im Wohnzimmer, läuft aber nur sporadisch, insbesondere, wenn es draußen sehr kalt wird. Letztes Jahr ca. umgerechnet in Heizöl 300l /600kg Pellets zusätzlich verbraucht.
Perfekt. Unter Null Grad ist der Cop einer WP eh grausam niedrig.
Sorry, mit dem Runtermodulieren meinte ich das Verhalten der WP in den Plustemperaturen ab ca. 5-10 Grad, damit sie nicht zu früh in ein mögliches Takten kommt.
Und genau da sehe ich das Problem beim TE mit einer (zu großen) 8 Kw Wp im Herbst und Frühjahr.
Wie @Wangnick schon angedeutet hat, haben die Vitocal 251.A04 / 06 / 08 eine identische untere Modulationsgrenze. Es hat wenig Sinn, hier eine kleinere als die A08 zu nehmen.
In dem Fall kann man natürlich zur 8er greifen.
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