Hallo ronn9,
ich empfehle dir, die zu beheizenden Räume nicht abzudrehen, indem du dort eine geringere Temperatur einstellst.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider, danke erst einmal können sie mir eine Idee geben, wie ich die korrekte Vorlauftemperatur ermitteln. Ich möchte nicht 22 °C im Schlafzimmer oder im Flur haben. Habe im Internet gelesen, dass man alle Heizkörper voll aufdrehen soll, um die Vorlauftemperatur zu ermitteln.
Ja, genau das war auch die richtige Vorgehensweise. Jetzt empfehle ich dir, nur die Räume abzuregeln, die nicht beheizt werden sollen. Solltest du überall verschiedene Raumtemperaturen haben wollen, ist dies für den Betrieb und das Erreichen einer langen durchschnittlichen Laufzeit kontraproduktiv.
Viele Grüße
Flo
Hallo,
Ich habe nur in Wohnzimmer und Küche voll aufgedreht und im Schlafzimmer auf 19 geregelt. Bis jetzt passt dies. Ich kann ja das Schlafzimmer nicht auf 22 Grad aufheizen !!
Die Vorlauftemperatur ist bei 0 Grad Außentemperatur = 40 Grad, wie in der Heizkurve eingestellt
Ok danke. Also werde ich jetzt bei 7 Zimmern die Heizkörper voll aufdrehen, nur Schlafzimmer und Gästezimmer reduzieren.
Aktuell habe ich bei +10 Außentemperatur eine Vorlauftemperatur von 30 °C. Werde wohl noch weiter heruntergehen müssen, aber es dauert eine Weile, bis sich alle Räume angepasst haben und ich, sehen, ob ich noch tiefer kann.
@Heinz31 : Das hat ja auch keine gesagt. Mir ging es darum, dass nicht für jeden Raum eine andere Solltemperatur gewählt wird, das ist kontraproduktiv.
Viele Grüße
Flo
@Flo_Schneider schrieb:Solltest du überall verschiedene Raumtemperaturen haben wollen, ist dies für den Betrieb und das Erreichen einer langen durchschnittlichen Laufzeit kontraproduktiv.
So ganz würde ich da aber nicht mitgehen. Warum soll man, Türen vorausgesetzt, nicht verschiedene Raumtemperaturen haben wollen? z.B. Bad 24°C, Stube 22°C, Küche oder Arbeitsraum 20°C
Die raumweise Heizlast wird auch bedarfsgerecht mit unterschiedlichen Raumtemperaturen ermittelt.
Die verschiedenen Temperaturen müssen natürlich beim hydraulischen Abgleich berücksichtigt werden.
Es stimmt zwar, dass möglichst hohe Raumtemperaturen überall im Haus für eine lange durchschnittliche Verdichterlaufzeit sorgen, aber das ist doch nicht das Heizziel. Ich möchte nutzungsabhängig eine angenehme Raumtemperatur erreichen und dabei weder den Geldbeutel noch die Umwelt unnötig belasten.
Leider spielt hier das für viele unerwartet eingeschränkte Modulationsverhalten im unteren Bereich nicht mit und eine Änderung scheint in weiter Ferne.
@ronn9 schrieb:Mein Vorgehen war so. Habe alle Heizkörper voll aufgedreht und die Heizkurve so weit abgesenkt, dass im Wohnzimmer (wärmster Raum) maximal 22,5 °C erreicht werden. Danach habe ich die Heizkörper in den anderen Räumen so eingestellt, wie die Temperatur in den Räumen sein soll (z.B. Schlafzimmer 18, Flur 20, Küche 21 usw.). Jetzt habe ich aber das Problem, dass es im Wohnzimmer viel wärmer als 22,5 °C wird und ich da jetzt auch das Thermostat so weit zurückdrehen muss. Ist das so normal, richtig das Vorgehen?
Im (theoretischen) Idealfall sollten durch den hydraulischen Abgleich (und passender HK) und optimaler Heizkurve alle bei voll aufgedrehten Thermostaten alle Räume auf der Zieltemperatur sein. Statt Thermostate zurückzudrehen könntest Du auch versuchen, den Durchfluss der zu warmen Räume an den tatsächlichen Wärmebedarf anzupassen. Das ist aber langwierig und in der Realität haben Räume ja (auch bei gleicher Außentemperatur) nicht immer den gleichen Wärmebedarf (z.B. bei Regen und Sturm können die Wärmeverluste eines Hauses größer sein als bei Windstille und Sonnenschein). Und wenn Du einem HK weniger Wärme "gibst", teil sich die auf die übrigen HKs auf (vereinfacht dargestellt) und die werden ggf. wärmer.
@ronn9 schrieb:Des Weiteren habe ich jetzt in den Zimmern, wo ich das Thermostat zurückgedreht habe, z.B. im Schlafzimmer ein rauscht in der Heizkörper Thermostat, was ziemlich nervig ist und man dabei gar nicht schlafen kann. Hat einer eine Idee.
Meistens haben Thermostatventile in bestimmten Positionen unterschiedliche laute Fließgeräusche und ganz ohne Fließgeräusche fließt Wasser nun mal nicht.
Aber wenn es zu laut rauscht, ist der Druck (Druckdifferenz, Durchfluss) meist zu groß. Abhilfe: Du könntest schauen, an der zentralen HK-Umwälzpumpe die Förderhöhe (also den erzeugten Differenzdruck) zu vermindern. Die Leistung von HK-Umwälzpumpen wird gerne zu hoch eingestellt. Damit greifst Du aber in die Parameterwelt des hydraulischen Abgleichs ein - die Wassermenge, die durch die HKs transportiert wird, wird weniger, die HK-Spreizung (Temperatur zwischen Vorlauf und Rücklauf wird größer).
Oder das HK-Ventil ist für den Differenzdruck nicht ausgelegt. Dann könnte man ein anderes Ventil in den HK einbauen, oder davor irgendwo in den Strang einen Differenzdruckminderer.
Bei mir waren die Fließgeräusch in mehreren HKs sehr hoch und die HK-Umwälzpumpe Wilo Para konnte nicht noch weiter Leistungsreduziert werden, weshalb sie gegen eine Wilo Stratos Pico Plus ersetzt wurde - die viel genauer eingestellt werden konnte und damit konnten die Fließgeräusche deutlich reduziert werden, bei den meisten HK sind sie jetzt unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle.
@ronn9 schrieb:Des Weiteren habe ich jetzt in den Zimmern, wo ich das Thermostat zurückgedreht habe, z.B. im Schlafzimmer ein rauscht in der Heizkörper Thermostat, was ziemlich nervig ist und man dabei gar nicht schlafen kann. Hat einer eine Idee.
Hallo Ronny,
das Rauschen entsteht, wenn die Fließgeschwindigkeit zu hoch wird. Normalerweise müsste das bei der Auslegung mit berücksichtigt werden, die Praxis ist aber oft eine andere. Ist das Rauschen beim hydraulischen Abgleich nicht bemerkt worden? Die Engstelle ist üblicherweise das HK-Ventil, inbesondere wenn ein Thermostatkopf dann zuregelt. Wie schon zu Punkt 1 geschrieben wurde, wäre es besser, wenn du den Thermostatkopf gar nicht benötigst und die Einstellung der Wunschtemperatur über den hydraulischen Abgleich erfolgt ist. Da der Abgleich aber auch am HK-Ventil erfolgt, kann es trotzdem vorkommen, dass dann dasselbe Rauschen auftritt. Das hängt vom Aufbau des Ventils ab.
Dann bleibt dir noch, den Volumenstrom insgesamt etwas zu reduzieren. Im Gegenzug steigt damit aber die Spreizung und du müsstest die Vorlauftemperatur etwas erhöhen, um wieder auf die gleichen mittleren HK-Temperaturen entsprechend der benötigten Heizleistung zu kommen. Die Frage ist, ob der Volumenstrom einfach auf einen Wert eingestellt worden ist oder ob es dazu im Rahmen der Auslegung einen berechneten Wert gab. Gerade bei Altgebäuden sind die Berechnungen auch nur ein erster Ansatz, da die Verrohrung meist nicht genau bekannt ist. Ich musste bei mir den Volumentstrom im Heizbetrieb leicht reduzieren, um das Rauschen unter die Wahrnehmungsschwelle zu bringen. Bei einem besonders kritischen HK im GWC (sehr klein, aber fast direkt an der Anlage) konnte ich das Rauschen über den Ventilabgleich trotzdem nicht ganz verhindern. Da habe ich dann, zugegeben etwas zweckentfremdet, noch mit dem Absperrventil im Hahnblock nachgeholfen.
@Heinz31 schrieb:Ich habe nur in Wohnzimmer und Küche voll aufgedreht und im Schlafzimmer auf 19 geregelt. Bis jetzt passt dies. Ich kann ja das Schlafzimmer nicht auf 22 Grad aufheizen !!
Wenn Du Räume mit stark abweichenden Raumtemperaturen hast, solltest Du daran denken, dazwischen die Türen überwiegend geschlossen zu halten. Ansonsten heizen die warmen Räume (für die die Vorlauftemperatur erhöht wurde) die kälteren durch die Luftzirkulation mit (unnötig hohe Vorlauftemperaturen für die warmen Räume mit wenig Nutzen = weniger effizient).
Und bei deutlich kälteren Räumen (Schlafzimmer z.B.) kann sich das Schimmelrisiko erhöhen. Weil dort bei geöffneten Türen die wärmere (und tendenziell feuchtere) Luft aus anderen Räumen einströmt, sich dort besonders an kälteren Wandstellen abkühlt und die Feuchtigkeit erhöht. Wie hoch das konkrete Schimmelrisiko ist, hängt natürlich vom konkreten Gebäude ab.
Ansonsten kannst Du halt für Dich und Deine Mitbewohner:innen den optimalen Kompromiss aus Energiesparen/-effizienz und Komfort finden.
Ich denke, dass bei uns das Schimmelrisiko nicht das Thema ist, da
1. die Raumtemperaturen mit der Ölheizung genau so engestellt waren und
2. WZ und Küche im UG sind und das Schlafzimmer im OG ist und somit keine wärmere Luft einströmt.
Zum hydraulischen Abgleich:
Wenn einzelne Räume die näher an der Heizkreispumpe liegen bei geöffneten Thermostaten wärmer werden als die weit entfernten würde ich die HZK Ventile nachjustieren, also Thermostat ab und eine Stufe (1-6 o. 1-9) runter damit der Durchfluss reduziert wird und ggf. die weit entfernten wo es nicht warm genug ist eine Stufe auf drehen. Gibt es Schlüssel für oder einfach mit der Zange.
Bei unserem Haus hat von der Berechnung wenig gepasst.
Danach die Heizkurve anpassen und die Räume die kühler sein sollen über das Thermostat Ventil dann etwas runter regeln.
Wenn es dann noch zu sehr rauscht wie schon erwähnt die Heizkreis Pumpe entsprechend einstellen.
Meist haben die einmal Konstant Druck für FBH und den variablen für HZK. Bei uns wurde prompt voll Anschlag FBHZ eingestellt. Solltest Du die Wilo Standard Pumpe haben einfach an der Förderhöhe orientieren, also entgegen Uhrzeiger Sinn auf 4 (Meter), je nachdem wie groß deine Bude ist. Die Pumpe sollte gerade so hörbar sein.
So bin ich vor gegangen.
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