Hallo und guten Tag,
unsere Wärmepumpe VITOCAL 200-S hat nun wieder eine Störung. Ich glaube seit Inbetriebnahme ist die Wärmepumpe noch keine 4 Wochen am Stück ohne Störung gelaufen. Es wurde schon der Strömungswächter und die Hauptplatine getauscht. Mein Heizungsbauer ist redlich bemüht und wir sind beide oft ratlos. An Anfang waren es die kalten Nächte die zu Störungen ( Kältekreis 05 , Flüssiggastemp.sensor 2D, Strömungwächter D6 ) führten, nun sind es die heißen Temperaturen die Probleme machen. Der Fehler A9 ( wahrscheinlich Kältekreis ) ist schon einmal im Juni 2024 aufgetreten, dann aber nicht mehr. Im Moment soll die Wärmepumpe ja nur Brauchwasser erwärmen was ja bei über 30° Aussentemperatur möglich sein sollte. Ich habe viele Bilder von der Diagnoseliste gemacht , aber als Laie ist man da sehr ratlos. Am 3 Juli, gestern ist unter der Diagnose auch eine Meldung "EEV Abschaltung" aufgelistet, EEV steht scheinbar für "elektronisches Expansionsventil ". Beim schnellen Lesen hier im Forum war auch das scheinbar schon Ursache für Störungen.
Wie sollen wir weiter vorgehen um die Anlage endlich zu einem störungsfreien ununterbrochenen Betrieb zu überreden ? Meine alte Viessman Ölheizung die seit 1987 in Betrieb ist hatte in über 37 Jahren erst 2 mal eine Störung , davon eine durch einen unwissenden Mieter verursacht !!! Wäre für jede Hilfe und jeden Tip dankbar !!! Viele Grüße Stefan Winter
Hallo SWinter,
wann tritt denn der Fehler auf? Es handelt sich hierbei um eine Regelhochdruckstörung, die Auftritt, wenn entweder der Anlagendruck oder der Volumenstrom zu gering sind oder zum Beispiel die Warmwasser-Soll-Temperatur zu hoch eingestellt wird.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
im Moment soll die Anlage ja nur Brauchwasser erwärmen. Die Brauwassertemperatur ist auf 55 Grad eingestellt. Meinst Du den Anlagendruck im Kältekreislauf ? Ich denke die Fehler sind erst in den Wochen mit den hohen Außentemperaturen aufgetreten ! Bezieht sich der Volumenstrom auf den Kältekreislauf ? Ich kann ja die Brauchwassertemperatur mal auf 45 ° einstellen , das reicht ja zum Duschen. Gestern am 12 Juli war der Fehler zuletzt aufgetreten. Ich habe den Fehler quittiert und das Innengerät aus und wieder eingeschaltet. ( Nur so verschwindet die Störungsanzeige aus dem Display ) Seit gestern läuft die WP bisher ohne Störungen bei moderaten Aussentemperaturen < 25°.
Danke für die Antwort !
Viele Grüße
Stefan
Welches Delta hast du im Primärkreis am Tauscher ?
Schau in :
Diagnose
Kältekreis
Kältekreisregler
Und ich glaub,die EEV- Abschaltung hat nichts mit dem Expansionsventil zu tun.
Es handelt sich hier eher um eine Abschaltung deines Versorgers. Eventuell gab's Netzschwankungen,welche er so wieder in den Griff bekommen hat.
Und beim Durchfluss und Druck ist ganz sicher der Sekundärkreis gemeint.
Eventuell hatte sich Luft in der Pumpe gesammelt ?Diese würde einen Wärmetransport verhindern.
A9 steht dafür,dass die WP ihre Wärme nicht weg bekommt.
Genau, die Wärme "staut" sich im Tauscher, so meine Vermutung. Daher die Frage nach dem Delta am Tauscher. Daher auch die Ausreißer am Lauffeld. Der Verdichter regelt runter bis Minimum, reicht aber nicht aus, dann Abschaltung/Fehler.
Nicht genug Flow, warum auch immer. Wirklich alle Filter sauber ? Auch der/ein unscheinbarer Filter im Absperrschieber ?
Mach mal ein Foto vom Kältekreis wenn die Anlage läuft. Die Wassertemperaturen am Tauscher (links) sind wichtig, Delta ! Des Weiteren, Bild deiner Schieber ?
Nein, die Meldung 10 und 20 aus dem Kältekreisregler des elektronischen Expansionsventils (EEV) bedeuten Folgendes:
10 - Verdichter hat sich abgeschaltet
20 - Regelhochdruckstörung
Die Ursache einer Regelhochdruckstörung ist, dass das Kältemittel im Verflüssiger nicht mehr ausreichend gekühlt wird und somit der Druck zu weit ansteigt, bis es zu dieser Störmeldung und der Abschaltung kommt. In der Regel kommt diese Meldung, wenn die Sekundärkreispumpe nicht mehr für einen ausreichenden Volumenstrom sorgt oder die Warmwasser-Soll-Temperatur zu weit angehoben wird.
Teste es ruhig einmal mit den 45°C Warmwasser-Soll und melde dich hier wieder dazu, wie sich die Anlage verhält.
Viele Grüße
Flo
Genau das meine ich, nur ich habe Tauscher genannt und du Verflüssiger.
Wir haben beide die gleiche Vermutung. Bei mir ging das Wasser-Delta (Sekundärkreis) am Verflüssiger hoch, ohne Volumenstrom Fehler, aber identische Verdichterabschaltung. Dann kam ich auf den Filter im Schieber. Echter Insider dass da ein Filter drin sitzt... Das Sieb da drin ist so winzig von der Fläche her, da reichen schon 12 Krümel dann ist der Flow halbiert.....
Hallo,
zunächst einmal ein "Dankeschön" für eure Antworten und Mithilfe. Ich kenne mich Elektronik einigermaßen aus, aber Kältetechnik ist für mich Neuland. Ich habe nun die WW Temperatur auf 45° eingestellt. Mal schaun wie sich die Anlage verhält. Zu den "Schiebern" habe ich auch noch eine Frage : Wo genau sollen sich die befinden und wo sind die Filter. Müsste ja im Sekundärkreis ( Wasser ) sein ? Ich habe in meiner Anlage einen WW Speicher von einer anderen Firma, der ist aber mit einem großen Wärmetauscher ausgestattet und damit für Wärmepumpen geeignet. Ich kann ja noch mal Fotos von der Anlage schicken damit ihr einen Überblick habt. Hier schicke ich mal die Bilder vom Kältekreis ( Übersicht ) viele Grüße
Stefan
Genau das Bild meine ich, aber der Verdichter muss schon laufen ! Dreh bspw. mal WW auf 52 Grad dann läuft die WP an.
Bzgl. "Schieber" , entweder dir wurde ein Filter eingebaut oder eben so ein Filter-Schieber der bei meiner Anlage bei lag. Sitzt im Rücklauf Mittiger Anschluss an der WP. . Erkennbar an der großen Mutter (44mm) hinten.
Hier noch Bilder von der Anlage :
Wenn ich die Diagnose von Flo laienhaft interpretiere heißt dass das die Sekundärpumpe ( für mich "Ladepumpe" ) , die das Wasser in dem Kreislauf vom Innengerät Viessmann zum Wärmetauscher im Standspeicher pumpt nicht genügend Durchfluss / Pumpenleistung bringt und somit die Wärme am Verflüssiger ( Für mich Wärmetauscher Innengerät ) nicht ableiten kann. Das nun führt wieder zu einem Druckanstieg im " Kältekreislauf" dort wo das Kältemittel R410 zwischen dem Aussengerät und Innengerät zirkuliert. Auch schlüssig kann ja sein dass bei hohen Aussentemperaturen ( > 30° ) die Störung öfter auftritt. Im Innengerät muss ja auch irgendein, denke 3 Wege- Ventil sein, das umgeschaltet sein muss vom " Heizkreislaufbetrieb " in den "Brauchwasserladebetrieb". Der Fehler kann also , laienhaft ausgedrückt , eine verminderte Pumpenleistung oder ein blockierter Filter sein ? ( Guru II : " Das Sieb da drin ist so winzig von der Fläche her, da reichen schon 12 Krümel dann ist der Flow halbiert..... " ) Ich kann mich auch erinnern das die WP einen schönen " Raudau" mit erhöhter Geräuschentwicklung bei der Brauchwassererwärmung veranstaltet hat. Diese Geräuschentwicklung habe ich in der letzten Zeit nicht mehr bemerkt ? Alles sehr dubios - aber nach euren Vermutungen blicke ich ein wenig besser durch !!!
Schick Bild vom Verdichterkreislauf (siehe oben) bei Betrieb !
Das Delta von VL/RL am Tauscher kann Aufschluss geben.
@SWinter: Ich vermute, dass es an der zu hoch eingestellten Warmwasser-Soll-Temperatur liegt. 55°C können je nach hydraulischen Aufbau, mit einer Wärmepumpe, die eine maximale Vorlauftemperatur von 60°C schafft, schon grenzwertig sein. Aber sicher sein, kannst du dir, wenn du im laufenden Betrieb Bilder der Übersicht schickst.
Viele Grüße
Flo
Hallo und guten Tag,
UPDATE: Seit der Einstellen von 45° Brauchwassertemperatur ist die Störung nicht mehr aufgetreten ! Ich werde in den nächsten Tagen mal den Verlauf Bild " Kältekreis" bei erhöherter WW Temperatur dokumentieren ( Video / Zeitraffer). Was mich immer noch verwirrt ist dass der Fehler erst jetzt aufgetreten ist ? Die Steuerungsplatine im Innengerät wurde vor einigen Monaten getauscht. GGf Auswirkung von geänderter Software ? Ich lerne auch immer wieder dazu : Bei meiner alten Ölheizung war die WW Temperatur immer auf 55° eingestellt ( oder sogar auf 60° ) . Das die WP Mühe hat auf meine zuvor eingestellten 55° WW Temperatur zu kommen kam mir daher nicht so in den Sinn. Mein Installateur hatte mich da auch nicht informiert. Vielleicht muss ich mich doch mehr in das System einlesen ? Eine Frage die sich mir auch stellt ist die berüchtigte " Legionellengeschichte ", ich habe mal mit einem anderen Installateur gesprochen der hat die " Riesenwelle" wegen den Viechern gemacht und mir das Ganze haarklein erläutert. ( Wie gefährlich....., einmal die Woche Brauchwassertemperatur auf über 60° , Stichtwort - "Legionellenprogramm" aso ....) Dann noch die Story mit der Energieverschwendungs Zirkulationspumpe. Ich hatte in meiner alten Öl - Heizungsanlage ( in Kombination mit Solarthermie ) eine abendliche Temperatur vom über 85° im WW Speicher , nach einer Nacht mit Zirkulation waren dann nur noch 60° vorhanden. ( obwohl die Leitungen gut isoliert sind !!! ) Frage in die Runde wie soll das die WP mit der Legionellenvernichtung machen ? Solarthermie nachrüsten ??? 9000 Watt Heizstäbe im Innengerät einschalten ??? Viele Grüße Stefan Winter
Wenn du sicherstellen kannst, dass der Inhalt des Brauchwasserspeichers regelmäßig durch Verbrauch ausgetauscht wird, dann brauchst du diesbezüglich keine Bedenken haben. Im Zweifel kannst du aber auch einen Test bei deiner Anlage machen lassen. Dass die Wärmepumpe den alten Wert nicht schafft, liegt an der maximal möglichen Vorlauftemperatur von 60°C. Mehr kann sie alleine nicht.
Viele Grüße
Flo
Zuerst mal schau auf die Wasserwerte deines Versorgers.
Faustregel: Bei Tiefbrunnenwasser sind keine Legionellen drin.
Dann ist dein Durchsatz entscheidend.
Bspw. bei mir 6 Personen 3 Haushalte, der Versorger liefert 100% Tiefbrunnenwasser mit Null Legionellen. Meine 300 Liter WW mit 50 Grad sind spätestens am dritten Tag komplett ausgetauscht.
Worst Case:
Oberflächenwasser oder Sickerwasser nähe Rhein, etc. mit ein paar Legios und 300 Liter für 2 Personen. Aber tlw. wird so ein Wasser gechlort wenn Legios drin sein sollten.
Legionellen sind ein natürlicher Bestandteil des Wassers. Dass diese in bestimmten Bereichen garantiert nicht vorhanden sind, ist nicht korrekt. Dementsprechend können diese auch im vom Wasserwerk gelieferten Wasser in geringen, unbedenklichen Mengen enthalten sein. Sie vermehren sich stark in stehendem, warmen Wasser. Eine Infektion ist hierbei über das Einatmen möglich. Das Trinken ist bedenkenlos, wenn das Wasser nicht durch Verschlucken über die Luftröhre in die Lunge gelangt. Sollten Bedenken bestehen, dass im eigenen Trinkwarmwassersystem eine bedenkliche Anzahl enthalten sein könnte, sollte eine Untersuchung durchgeführt werden.
Viele Grüße
Flo
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