Liebe Community,
ich betreibe seit 2 Jahren eine Vitocal 200-S (AWB-M-E-AC 201.E10 NEV) in meinem Wohnhaus.
Laut Statistik wurde der Verdichter ca. 6000 mal gestartet und die Betriebszeit beträgt rund 300 Stunden.
Nachdem ich mich ein wenig in die Materie eingelesen habe, scheint mir die hohe Zahl der Verdichterstarts (Taktung) einen berechtigten Grund zur Sorge zu geben. Die Angabe zur Betriebsdauer insgesamt sowie die Betriebsdauer in Relation zur Taktung ist auch rätselhaft: Das würde heißen, die durchschnittliche Laufzeit läge bei 3 Minuten.
Die WP wurde übrigens nach einem Jahr vom Fachbetrieb gewartet: Alles ok. Taktung war überhaupt kein Thema.
Wie beurteilt ihr die Sachlage?
Wie viel Starts des Verdichters p. a. sind akzeptabel?
Eckdaten:
Neubau (KfW 55+)
ca. 200qm Wohnfläche
Fußbodenheizung und WW über Wärmepumpe
thermische Energie bislang ca. 8000 kWh p. a. (Stromverbrauch der WP war ca. 1800 kWh p. a.)
Grüße
Lazy-D
Hallo Lazy D
300 Betriebsstunden in 2 Jahren sind an sich nicht sehr viel – das ist relativ moderat.
Aber 6.000 Starts bei dieser Laufzeit sind extrem hoch: das heißt, die WP startet sehr häufig, läuft aber nur kurz.
Das ist nicht ideal für die Lebensdauer, kann auf eine Überdimensionierung oder schlechte Regelung hinweisen.
Es wäre sinnvoll, das durch einen Fachmann prüfen zu lassen — insbesondere die Heizlast, die Pufferung (Pufferspeicher) und die Regelungsparamater.
Hallo @Lazy-D,
ich empfehle dir soviel Infos wie möglich von dieser Webseite reinzuziehen: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/30/Waermepumpen
oder
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/1/Heizung
Auch in Youtube gibt es viele Infos, Bsp.:
https://www.youtube.com/watch?v=RarAjYORHNE
https://www.youtube.com/watch?v=VeoVttyTFBo
https://www.youtube.com/watch?v=RarAjYORHNE
Deine Heizung schent wohl voll funktionsfähig zu sein, leider ihr Betrieb auf deinen Wärmebedarf nicht optimiert.
Ich glaube, nur du kannst die Anlage nachhaltig optimieren.
Sein nicht "lazy" und suche dir Infos zu folgenden Begriffen:
- Kuhschwanzheizung
- (Über)-Dimensionierung Wärmepumpe
- Wärmepumpe taktet
- Thermischer Abgleich
- Hydraulischer Abgleich
- Wärmepumpe ohne ERR
- Durchflussmenge, Volumenstrom
- Vorlauf-/Rücklauf-Temperatur
- Heizkurve, Parallelverschiebung
Erst dann würde ich fachlichen Rat suchen.
LG
Ivan
Die WP wurde für KFW55 reichlich überdimensioniert. Daher das Takten.
Tröste dich, die HB verkaufen grundsätzlich zu große WP.
Abhilfe kannst du schaffen indem du sie in den "Geräuschreduzierten Modus" versetzt, dieser wirkt sich auf die Maximalleistung aus. Da die VM Pumpen ab Werk gern unnötig "Vollgas" fahren verlängerst du mit der Drosselung die Laufzeiten.
Der Trick ist kein Allheilmittel, aber ein kleines Stück in die richtige Richtung. Einen gesonderten Menüpunkt bzgl. "Maximalleistung = xx%" gibt es bei VM nicht.
Tach auch.
6000 Starts in zwei Jahren sind schon viel, aber die 300 Stunden Laufzeit erscheinen mir auch sehr unwahrscheinlich…
Leider ist es so (auch bei meiner 200S gleicher Bauart) dass die ODU (Ausseneinheit) bei Stromunterbrechungen die Betriebsstunden gerne vergisst, hierzu gibt es auch schon mehrere Diskussionen im Forum.
Meine Maschine meldet heute nach zweieinhalb Jahren Betrieb 4700 Starts bei angeblich lediglich 270 Stunden Laufzeit, was völliger Blödsinn ist, zumal im Februar schon mal 490 Stunden auf der Uhr waren…
Den Betriebsstunden kann man also nur Glauben schenken wenn es seit Inbetriebnahme keine Stromunterbrechungen gegeben hat.
Die Anzahl der Starts scheinen aber korrekt gezählt zu werden.
Die Angabe kann unmöglich der Realität entsprechen. Umgerechnet wäre das ein Start alle 3 min. So könntest aber nie die Bude oder das WW warm bekommen.
Ich danke euch für die Antworten. Habe mich weiter belesen.
Meine täglichen Beobachtungen haben für den Winter auch ergeben, dass die WP 10-12 Stunden am Tag laufen muss. Daher kommt das mit den Stunden nicht hin. @der_Jörg hat wohl die Ursache gefunden. Stromausfälle hat es ab und zu mal gegeben.
Die gezählten Starts werden wohl aber stimmen. Den bisherigen Beiträgen nach ist die Zahl von 6.000 für zwei Jahre Laufzeit aber viel zu hoch.
Also scheint entweder die Anlage zu hoch dimensioniert oder falsch eingestellt.
Bei beidem sehe ich jedoch den Fachbetrieb in der Verantwortung. Oder bin ich als Kunde daran „schuld“ und muss nachjustieren?
Und: Hätte der Fachbetrieb bei der Wartung nach einem Jahr nicht schon Maßnahmen ergreifen müssen?
PS: Volumenstrom liegt meist bei ca. 900 l/h.
Es ist meistens so,dass die Anlagen in der Übergangszeit als überdimensioniert erscheinen. Man versucht ja,die unterschiedlichen Anforderungen unter einen Hut zu bekommen.
Aber wenn in einem Haus z.B. nur 4 Heizkörper aktiv sind,( konzipiert ist sie womöglich für 10)was soll die Anlage machen?
Und ein paar Schaltungen musst auch für die WW- Bereitung einrechnen.
Die 10er WP in einem KFW 55+ Haus ist komplett überdimensioniert. Um so ein Haus bei aktuellen 5 Grad zu heizen reichen in jedem Raum 3 Kerzen....
Aber das mit der Dimensionierung kennen wir ja.
Taktzeit im Sommer für WW - du schreibst 3 Minuten. Ich bin bei geschätzten 6-8 Minuten bei der Anlage. Je nach Hysterese. Ist die klein dann nähern wir uns an, dann bin ich bei 5 Minuten Laufzeit.
Da VM ja bekannterweise in ALZ Vollgas beim WW fährt käme das hin wenn ich meine Werte mit gedrosselter Anlage mal da drüber lege.
@Lazy-D man bekommt eine Heizung, meinstens überdimensioniert, und dann noch in der Werkseinstellung. Für eine Optimierung, sofern möglich, benötigst du Zeit, mindestens ein grobes Verständnis und passende Aussentemperatur. Ziel: das Takten zu reduzieren. Der Fachbetrieb kann in den meisten Fällern eine Anlage verkaufen, installieren und dir dafür einen Wartungsvertrag verkaufen.
Für die Bingo-Karte: gehe an die "low-hanging-fruits" wie Heizkurve möglichst flach stellen (0,3, 0,4) Fußpunk möglichst auf 20 Grad, keine angezogene Hand-Bremse, sprich alle Thermostat-Köpfe o. ä. entweder ab oder ganz offen auf 5.
Dann schreibe eine Zeitlang täglich den Anzahl Starts, die Betriebszeit und den Strom-Zähler auf, bis man ein Gefühl für die Sache entwickelt hat.
Wir wissen ja nicht,ob die WP taktet . Wir sind uns sicher einig,dass die Anzahl der Betriebsstunden nicht stimmen kann.
Und wenn man jetzt noch die Verdichterstarts zu den zwei Jahren ins Verhältnis setzt,wären das rein rechnerisch ein Start alle drei Stunden. Und selbst,wenn man hier einen Start pro Stunde annimmt,ist man weit entfernt davon,was man als Takten beschreiben könnte.
Häufiges Einschalten kann auch mit der WW- Bereitung zusammenhängen. Womöglich ganztägig mit Zirkulation ? Wer weiss das schon ?
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