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Nachts lüften bei Erdwärmepumpe?

Liebe Community,
hat jemand einen Tipp? Wir schlafen nachs bei offenem Fenster - auch im Winter (auf Kipp) - das ist wesentlicher Teil von Lebensqualität, finden wir.
Nun haben wir seit diesem Frühjahr eine Vießmann Erdwärmepumpe, die man ja am besten gar nicht ausstellen soll. Dann soll man natürlich auch nur zum Stoßlüften die Fenster öffnen.

Bei gekipptem Fenster und abgestellter Heizung kühlt das Schlafzimmer eigentlich maximal bis 15 Grad runter. Ich würde deshalb eigentlich dann schon die Nachttemperatur entsprechend absenken und finde es auch nicht so schlimm, wenn es morgens nicht gleich warm ist. Nachmittags wird das Schlafzimmer auch als Arbeitszimmer genutzt, so dass die Temperatur allerdings nicht durchgehend kühler sein kann. Die Frage ist allerdings, wie sich das RUnterregeln über Nacht auf den Stromverbrauch auswirkt. Habe gelesen, dass eine Veränderung der Temperatur wesentlich mehr Energie benötigt.
Kennt sich jemand damit aus?

Zu den technischen Voraussetzungen: Wir haben eine doppelwandige Ziegelwand mit 6 cm Kerndämmung (Einblasdämmung) aus ökologischem Material, die aber wegen Geröll dazwischen nur wenig gebracht hat, deshalb inzwischen dazu noch Innenwanddämmung aus Holzfaserplatte 6cm, Wandheizungsschläuche und Lehmputz. Die Wärmepumpe ist eine Vitocal 300g Typ BW. Die Zimmer haben eigene Thermostate.

VIelen Dank und herzliche Grüße, Meike

2 AKZEPTIERTE LÖSUNGEN

Akzeptierte Lösungen

Was noch möglich wäre: die Flächenheizung im Schlaf/ Arbeitszimmer dauerhaft deaktivieren( Thermostate schließen) und den Raum tagsüber mit einem Heizlüfter erwärmen. Auch Infrarot- HK können hilfreich sein,da ein Infrarot-HK die Raumluft nicht erwärmen muss. Er erwärmt nur Gegenstände und Subjekte.

So könnte also eine Infrarot- Heizfläche an der Decke gut ausreichen,dass die beim Arbeiten am Schreibtisch nicht kalt wird.

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen


@Meike2  schrieb:

Es war tatsächlich die Frage, wieviel Energie mehr es denn wohl so kostet, wenn man die Heizung abkühlen lässt und neu aufheizen muss. Sind das eher Peanuts oder ist das richtig viel, weil die Wärmepumpe sich beim Aufheizen besonders anstrengen muss - im Gegensatz zum kontinuierlichen Dauerbetrieb?


Genau wird Dir das hier per Ferndiagnose niemand sagen können, weil das von vielen Dingen bei Dir abhängt.

 

Mach einfach mal ein Vergleichsexperiment. Wenn es im Winter einigermaßen kalt ist und laut Prognose für mehrere Tage halbwegs stabile/konstante Wetterverhältnisse vorhergesagt sind, probiere mal an dem einen Tag die Variante A und an einem anderen Tag Variante B und notiere jeweils den Energieverbrauch und wiederhole das ein paar Tage.

 

Das ist zwar auch nicht ganz genau, aber Du könntest dadurch ein Gefühl dafür bekommen, wie stark es sich tatsächlich bei Dir auswirken könnte.

 

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13 ANTWORTEN 13

Ich kann momentan nicht ganz folgen. Was hat denn die Wärmepumpe mit dem Lüftungsverhalten zu tun ?

Und bezüglich des Energiebedarfs: Natürlich brauchst du mehr Energie,wenn du tagtäglich das Schlafzimmer zum Arbeitszimmer umwidmest. Die einzige Möglichkeit, um den Energiebedarf im Griff zu halten. Man findet eine Kompromiss- Temperatur. Also eine,bei welcher man gleichermaßen Arbeiten und Schlafen kann.

Ansonsten kann das sehr gut einem möglichen Takten einer WP entgegenwirken.

Hallo Franky, vielen Dank für die Antwort. Was bedeutet denn "Takten"? Für mich ist das Heizen mit einer Wärmepumpe völlig neu, und der Heizungsbauer konnte auch keine wirkliche Anleitung geben - "Das braucht ein Jahr, dann hat man es raus" war die Auskunft.

Ich hatte ihn außerdem so verstanden, dass wir am besten eben nicht mehr mit offenem Fenster schlafen sollen, was ich aber eine starke Einschränkung der Lebenqualität finde. Wenn das aber bedeutet, dass man extrem viel mehr Strom verbraucht, wäre das natürlich auch sehr blöd. Bin auf der Suche nach einer Strategie, die aber nicht "Kompromisstemperatur" sein kann, weil eben das offene Fenster so wichtig ist (Der Wind um die Nase).
Viele Grüßel Meike

Als Takten bezeichnet man häufiges Ein- und Ausschalten des Verdichters. Wobei hier ,,häufig,, nicht genau definiert ist. 

Nach meinem Verständnis dürften 2x pro Stunde nicht zu einem vorzeitigen Ausfall führen.

In deinem Fall kannst nur entsprechend deinen Gewohnheiten die Heizzeiten entsprechend einstellen. Mit dem Unterschied,dass du hier das beachtliche Speichervolumen der Wände beachten musst. 

Das führt zwangsläufig zu einem Paradoxum. Du müsstest hier  beispielsweise 3-4 Uhr frühmorgens schon heizen,obwohl die Fenster noch geöffnet sind. Dann müsstest zu den Arbeitszeiten die Fenster schließen. Ab und an Stosslüften bleibt erlaubt. Die gespeicherte Wärme in der Bausubstanz sollte dann ausreichend sein,dass die ,,Arbeitstemp.,, einigermaßen stabil bleibt und erst am Späten Nachmittag absinkt . Logischerweise musst auch die Zeitdauer anpassen. Um bei meinem Beispiel zu bleiben,halte ich eine Heizzeit im Schlaf/Arbeitszimmer von etwa 3 - 11Uhr für ausreichend. Hier muss man dann selber probieren,wie es am Besten passt.

Das ist nunmal der Nachteil einer Flächenheizung. Die Bausubstanz speichert sehr viel Wärme,was eine Zeitschaltung eigentlich überflüssig macht.

Wenn dieser Schlaf/ Arbeitszyklus über lange Zeit geplant war,hätte man hier besser einen Plattenheizkörper oder Konvektorheizkörper vorgesehen. Die haben nur eine geringe Speicherkapazität. 

Dein Problem hat also wenig mit der Wärmepumpe zu tun,wohl aber mit dem verbauten Heizsystem( FBH oder Radiatoren).

Was noch möglich wäre: die Flächenheizung im Schlaf/ Arbeitszimmer dauerhaft deaktivieren( Thermostate schließen) und den Raum tagsüber mit einem Heizlüfter erwärmen. Auch Infrarot- HK können hilfreich sein,da ein Infrarot-HK die Raumluft nicht erwärmen muss. Er erwärmt nur Gegenstände und Subjekte.

So könnte also eine Infrarot- Heizfläche an der Decke gut ausreichen,dass die beim Arbeiten am Schreibtisch nicht kalt wird.

Danke!

Hallo Meike,

 

wenn Ihr einen Raum ständig tagsüber aufheizt und Abends/Nachts die Thermostate in dem Raum abdreht und immer durch dauergeöffnete Fenster auskühlen lasst, habt Ihr dadurch einen höheren Energieverlust an die Umgebung. Egal mit welcher Heizungsart Ihr heizt. Das war daher auch schon so, bevor Ihr eine Wärmepumpe hattet.

 

Wenn dieses Nutzungsverhalten nur bei einem Raum so ist, dürfte das mit einer Wärmepumpe nicht viel mehr Energie verpulvern als in der Vergangenheit. Ihr solltest aber (so oder so) darauf achten, dann die Tür zum kühlen Schlafzimmer geschlossen zu halten  - damit sich Nachts nicht Eure gesamte Wohnung durch das Lüften auskühlt.

 

Eventuell (falls ihr bei der Wärmepumpe niedrigere Vorlauftemperaturen als bei der alten Heizung habt) könnte es tagsüber länger dauern, bis der Raum wieder warm ist.

 

Von Heizlüftern rate ich ab, die haben ja einen viel schlechteren (3-5 mal schlechter) Wirkungsgrad als eine Wärmepumpe  - sie würden Eure Stromrechnung also vermutlich stärker belasten.

 

Wenn man einzelne Räume nicht (oder nicht nur) dauerhaft über eine zentrale Wärmepumpe versorgen will, nimmt man eher eine kleine Wärmepumpe nur für den Raum und zwar eine fest eingebaute kleine Klimaanlage  (solche Klimaanlagen sind ja sehr effiziente kompakte Wärmepumpen, die im Sommer kühlen und im Winter wärmen).

 

Aber ob das bei Euch einen finanziellen Vorteil bringt, wage ich zu bezweifeln.

 

@Dale: Du hast offenbar nicht richtig gelesen. Das Zimmer hat hier zwei Funktionen: 1x als Arbeitszimmer, welches doch gut temperiert sein soll, zum Anderen als Schlafzimmer, welches durch die offenenen Fenster eben auch sehr kühl sein soll. Mit einer Flächenheizung ist dieser Spagat aber nicht machbar, weil Flächenheizungen nunmal sehr träge sind.

Du brauchst für diesen Raum also ein Heizsystem, welches keine Wärme speichert, den Raum trotzdem sehr schnell aufheizen kann. Und dafür ist ein Heizlüfter gut geeignet. Den könntest sogar unter den Schreibtisch stellen, dass er die Füsse warm hält. Denn die kühlen am Schreibtisch als Erstes aus, da die Bewegung fehlt. Natürlich könnt er auch einen Pulli mehr anziehen. Ist aber eben unbequemer.

Im Übrigen lässt sich Strom fast verlustfrei in Wärme umwandeln. Was die Sache teuer macht, ist die unmögliche Strompreispolitik Deuschlands.


@Franky  schrieb:

Das Zimmer hat hier zwei Funktionen: 1x als Arbeitszimmer, welches doch gut temperiert sein soll, zum Anderen als Schlafzimmer, welches durch die offenenen Fenster eben auch sehr kühl sein soll.


Genau, Nachts kühl (und Dauerlüftung) und Tagsüber warm. Das macht es ja ineffizient. Weil der warme Raum (Wände und alle Gegenstände im Raum verlieren ihre Wärme und kühlen aus) seine Wärmeenergie Nachts durch das offene Fenster verliert. Hatte ich ja geschrieben.

 


@Franky  schrieb:

Mit einer Flächenheizung ist dieser Spagat aber nicht machbar, weil Flächenheizungen nunmal sehr träge sind.

Die WP ist neu. Es steht da aber nicht, dass auch die Heizkörper/Heizflächen neu sind. Wenn es mit der alten Heizung geklappt hat, war es offensichtlich machbar.

 


@Franky  schrieb:

Im Übrigen lässt sich Strom fast verlustfrei in Wärme umwandeln.


Nicht nur "fast".  😉  Wärme steht als niedrigste Energieform am Ende jedes Umwandlungsprozesses.

 

Aber ein Heizlüfter, der 100% Strom in 100% Wärme umwandelt ist für die eigenen Stromkosten nun mal viel ineffizienter/teurer, als eine Wärmepumpe, die aus 100% Strom ca. 300% bis 500% Wärme "erzeugt".

 

Und eine Ausgangsfrage war auch nach dem Stromverbrauch: "Die Frage ist allerdings, wie sich das RUnterregeln über Nacht auf den Stromverbrauch auswirkt. Habe gelesen, dass eine Veränderung der Temperatur wesentlich mehr Energie benötigt."

 

Er hat im ersten Text geschrieben::,,...Wandheizungsschläuche,... Also eine Wandheizung/ Flächenheizung. Und die ist wie eine FBH zu behandeln. Speichert unglaublich viel Wärme. Ist hier aber unnütz,weil ich es nachts eben nicht warm haben will.Die Wärme brauche ich also nur tagsüber. Und hier kann ich auf warme Wände gut verzichten,warme Raumluft nützt da mehr. Natürlich ist ein Raumlüfter in Sachen Effizienz haushoch unterlegen. Aber Effizienz spielt in diesem besonderen Fall keine Rolle. Denn ich müsste lange vorm Aufstehen die Wand erstmal aufwärmen,um Mittags schon wieder anzufangen,die Wände langsam abkühlen zu lassen. Da kann ich mit der gleichen Leistung auch nur die Raumluft erwärmen. Denn es ist ja nicht so,dass der Lüfter nun 8 h am Stück läuft. Meist reicht eine halbe Stunde.es sei denn,das Schlafzimmer ist ein Schlafsaal. Deswegen auch die Anregung,über ein Infrarot- Heizgerät nachzudenken. Hauptsache,es ist kein Wärmespeicher dabei.

Hallo Franky und Dale, vielen Dank fürs Weiterdiskutieren. Die Wandheizung ist tatsächlich auch (fast) neu - sie wurde kurz vor dem letzten Winter eingebaut, aber wieviel sie da von unserem Gas verbraucht hat, kann ich nicht sagen, wir haben ja so viel auf einmal verändert und auch damals noch mit unserer Mieterin die Heizkosten nach Wohnfläche geteilt (seit kurzem zum Glück nach Verbrauch). Seit April haben wir nun auch noch die Wärmepumpe.

Tatsächlich kühlt das Zimmer bei geöffnetem Fenster gar nicht so sehr aus (max auf 15 Grad runter) und tags reichen mir 20 Grad und das muss auch noch nicht morgens sein- nachmittags reicht völlig. Es war tatsächlich die Frage, wieviel Energie mehr es denn wohl so kostet, wenn man die Heizung abkühlen lässt und neu aufheizen muss. Sind das eher Peanuts oder ist das richtig viel, weil die Wärmepumpe sich beim Aufheizen besonders anstrengen muss - im Gegensatz zum kontinuierlichen Dauerbetrieb?
Und wenn ich mich tatsächlich daran gewöhnen müsste, mit geschlossenem Fenster zu schlafen, dann wäre dennoch 20 Grad zum Schlafen zu warm - ich würde also nachmittags etwas runterregeln. Oder macht man das dann gar nicht über die Thermostate, sondern über die Einstellung an der Wärmepumpe - und dann gleich für die ganze Wohnung? Ich hatte nicht mit so einer großen Umstellung gerechnet und fühle mich ein bisschen überfordert. Danke und viele Grüße, Meike



@Meike2  schrieb:

Es war tatsächlich die Frage, wieviel Energie mehr es denn wohl so kostet, wenn man die Heizung abkühlen lässt und neu aufheizen muss. Sind das eher Peanuts oder ist das richtig viel, weil die Wärmepumpe sich beim Aufheizen besonders anstrengen muss - im Gegensatz zum kontinuierlichen Dauerbetrieb?


Genau wird Dir das hier per Ferndiagnose niemand sagen können, weil das von vielen Dingen bei Dir abhängt.

 

Mach einfach mal ein Vergleichsexperiment. Wenn es im Winter einigermaßen kalt ist und laut Prognose für mehrere Tage halbwegs stabile/konstante Wetterverhältnisse vorhergesagt sind, probiere mal an dem einen Tag die Variante A und an einem anderen Tag Variante B und notiere jeweils den Energieverbrauch und wiederhole das ein paar Tage.

 

Das ist zwar auch nicht ganz genau, aber Du könntest dadurch ein Gefühl dafür bekommen, wie stark es sich tatsächlich bei Dir auswirken könnte.

 

Danke, das probiere ich!

Für die ganze Wohnung würde ich das aber nicht machen , für einen einzelnen Raum auf jeden Fall.

Meine Meinung: Über Nacht kühlt bei einer Flächenheizung vor allem die Bausubstanz aus. Und dieser ,,Verlust,, muss beim Start erstmal wieder ausgeglichen werden. Dafür wird die Wärmepumpe eine Weile laufen. Hinzu kommt,dass die Wärme von der Bausubstanz nur sehr langsam aufgenommen wird. Logisch,da ein Wärmeträgermedium fehlt.

Bei einem Heizlüfter oder Konvektorheizkörper übernimmt die Luft den Wärmetransport. Die Wärme kommt also sehr schnell dort an,wo sie gebraucht wird. Eine Speicherung durch die Bausubstanz kann man eher vernachlässigen.

Das ,,Problem,, besteht nun darin,dass ich die Wärme abends nicht mehr benötige. Bei der Flächenheizung wärmt nun aber die Bausubstanz sehr lange nach.Das wird der Punkt sein,wo du sagst,dass der Raum über Nacht gar nicht so sehr auskühlt. Logisch,in den Wänden steckt jede Menge Wärme. Genau diese entfleucht durch die geöffneten Fenster.

Wenn die Flächenheizung nun ganz deaktiviert wird,könnte dieser eine Raum stärker auskühlen,als du es gewohnt bist.

Zum Vergleich:mein Schlafzimmer hat zwar auch eine FBH( wie der Rest der Wohnung),die ist aber höchst selten in Betrieb. Da ich gerne kalt schlafe. Das Fenster ist auch immer angekippt,nur bei starken Frostgraden wird's mal geschlossen.  Raumtemperatur liegt im Winter bei etwa 12*C. Da es meiner Frau zu kalt ist,hat sie ein Wärmebett. Mit 30 W wird das Bett über 3 h aufgewärmt. Das reicht für die Nacht.

Und wenn ich so zurückdenke,wurde in meinem ganzen Leben das Schlafzimmer nicht beheizt. Auch bei meinen Eltern nicht. Zu DDR- Zeiten eh nicht,weil da noch Ofenheizung aktuell war.Also wieder ein Speicher. Wenn's tatsächlich mal richtig kalt war,hat man sich auch mit einem Heizlüfter geholfen. Denn schliesslich will man die Wärme nicht dauerhaft im Schlafzimmer haben.

Man muss allerdings hinzufügen,dass die Strompreise damals sehr moderat waren. Das hat die Bundesrepublik richtig versaut. Und bis heute kann wohl keiner erklären,warum eine kWh Strom wesentlich teurer ist als eine kWh Gas. 

Aber so kann natürlich der Staat seine Taschen füllen.