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Einstellungen WLP Hysteres und Kompressorstarts.

Hallo zusammen,

wir betreiben bei uns die folgende Anlage:

Paket Vitocal 200-A mit Vitocell 100-W

Inneneinheit: Vitocal 200-A AWO , Material 7745673

Außeneinheit: 2XX-A 8kW  , Material 7745746

Wohnfläche 160qm mit Fußbodenheizung nach Kfw 55 Standard.

Der Jahresverbrauch liegt aktuell bei ca. 4.000 Kwh.

Wie es so ist tauscht man sich natürlich im Bekanntenkreis über die Verbräuche der WLP aus. Leider musst ich feststellen das unsere Anlage deutlich mehr Energie vebraucht als bei den Vergleichsanlagen von anderen Herstellern, welch in unserem Bekanntenkreis im Einsatz sind. Die Häuser sind alle ähnlich großen und alle nach Kfw 55 Stand, sodass hier ein Vergleich ja mehr oder weniger möglich ist. Überall wird die WLP für Warmwasser und Heizen genutzt.

Bei der Optimierung von den Einstellungen musste ich leider feststellen das man relativ reglemeniert ist was die Einstellungsoptionen betrifft. U.a. ist es mir nicht möglich die Hysteres des Heizstabs einzustellen. Denn bei diesem ist mir aufgefallen das dieser sehr schenll und oft, auch schon bei geringsten Temparaturschwankungen (egal ob Außentemparatur oder Wassertemparatur) anspringt. Aktuell habe ich den Heizstab komplett abgestellt, sodass die Wäremerzeug nur über die WLP läuft. Ist natürlich wenig sinnvoll sobald die Außentemparaturen deutlich abfallen. Wie kann ich hier eine Einstellung vornehmen um die Empfindlichkeit zu reduzieren?

Desweiteren läuft die Anlage relativ oft für kurze Zeiträume am Tag. Anbei einmal die Werte zum Verdichter für ein Jahr:

Betriebststunden Verdicherter: 3.000

Einschaltungen Verdicher: 4.500

Die Vergleichsanlagen laufen mit jeweils ca. 40% weniger Stunden, sodass ich momentan den Eindruck habe das diese Jahreswerte ebenfalls deutlich zu hoch sind. Es wäre doch sinnvoller wenn die Anlage weniger Starts am Tag hat dafür immer etwas länger läuft, allein aus Verschleißsicht der Komponenten, oder sehe ich das hier falsch? Welche Einstellungsmöglichkeite stehen mir hier noch offen?

Schoneinmal vielen Dank für eure Unterstützung!

Freundliche Grüße

cwebe

7 ANTWORTEN 7

Hallo cwebe,

die durchschnittliche Laufzeit deiner Anlage mit 40 Minuten ist jetzt nicht so schlecht. Generell muss ich aber tatsächlich sagen, dass man verschiedene Anlagen nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Es fängt schon bei der gewünschten Raumtemperatur an. Hat nur ein Referenzhaus als Wohlfühltemperatur 1K weniger eingestellt, wirkt sich dies über das Jahr gesehen, erheblich auf den Verbrauch aus. 

Hinzu kommt der vermutlich größte Verbrauchsfaktor, die Warmwasserbereitung. Auch hier ist das Nutzungsverhalten von Familie zu Familie unterschiedlich.

Gerne helfe ich dir dabei, deinen Verbrauch zu optimieren. Teil mir bitte einmal mit, wie deine Warmwasser-Soll-Temperatur eingestellt und die dazugehörigen Zeiten. Bei dem Heizbetrieb würde mich die Heizkennlinieneinstellung, die Raum-Soll-Temperatur sowie Heizzeiten interessieren.

Vielleicht kannst du mir auch noch sagen, wie deine Anlage aufgebaut ist, welche Speicher installiert sind und ob ein Mischer vorhanden ist oder nicht.

Viele Grüße °fl

Hallo Flo_Schneider,

ersteinmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Wie kommst du auf die 40min, ich habe einfach die Anzahl der Betriebsstunden 3.000 durch 365 dividiert was ja dann 8h je Tag enstpricht, oder kann man das nicht so ermitteln?

Die Optimierungsvorschläge nehme ich gerne in Anspruch.

Warmwasser-Soll-Temperatur = 44° Messvariante oben
Zeiten = 6-23 Uhr oben, die restliche Zeit keine WW Erzeugung

Raum-Soll-Temperatur = 21°
Neigung = 0,3
Niveau = -3
Zeiten = 23-6 Uhr reduziert 18°, 6-23 Uhr normal 21°

Speicherkörper: TU-Set Vitocell 100-W/E SCPA 46L & Vitocell 100-W CVAA 300L

Heizstab ist aktuell komplett deaktiviert.

Wie soll ich dir den Aufbau der Anlage am besten beschreiben? Ist da am einfachsten wenn ich dir von der Anlage Fotos inkl. der Verrohrung zukommen lasse ?

Heizung.PNG

Die Variante alle Ventile in den Räumen öffnen und die Temparatur komplett über die Anlage zu steuern ist seitens der weiblichen Bewohner im Haus nicht gewünscht. Hier wird mir eine Einzelraumreglung vorgeschrieben ;-).

Kannst du mir noch etwas dazu sagen wie ich die Hysteres Einstellungen ändern kann.

Viele Grüße
cwebe

Danke, kannst du mir vielleicht noch ein paar mehr Bilder posten? So, dass ich die gesamte Verrohrung sehen kann? 

Auf die durchschnittliche Laufzeit bin ich gekommen, indem ich die 3.000h Laufzeit durch 4.500 Einschaltungen geteilt habe. Den Wert habe ich dann noch mit 60 multipliziert.

Von der idealen Heizkennlinie bist du bestimmt nicht weit weg. Um diese zu optimieren, solltest du aber trotzdem wie folgt vorgehen. Alle Raumregler in den zu beheizenden Räumen voll aufdrehen und die gewünschte Raum-Soll-Temperatur des Hauptwohnraumes an der Wärmepumpenregelung einstellen. Wenn dies die 21°C sind, kannst du sie eingestellt lassen. 

Jetzt musst du die Temperaturen des Hauptwohnraumes beobachten. Am besten misst du dies über ein Thermometer. Je nach Feuchtigkeitsgehalt im Raum (im Winter kann diese deutlich absinken) ist das Temperaturempfinden etwas anders. 21°C bei geringer Feuchtigkeit kannst du und deine Familie als kühler empfinden als die gleiche Temperatur mit höherer Luftfeuchtigkeit. 

Solltest du eine Änderung feststellen, zum Beispiel wird es zu warm, dann musst du die Heizkennlinie nachregeln. Je nachdem bei welcher Witterung dies geschieht, musst du bei der Anpassung unterschiedlich vorgehen.

Raumtemperatur generell zu niedrig: Niveau erhöhen
insbesondere an kalten Tagen zu niedrig: Neigung erhöhen
in der Übergangszeit zu gering, an kalten Tagen ok: Niveau erhöhen, Neigung senken
in der Übergangszeit zu hoch, an kalten Tagen ok: Niveau senken, Neigung erhöhen

Diese Anpassung kann unter Umständen einen ganzen Winter lang dauern. Du solltest dir auch dazu Stichpunkte machen, wann du was geändert hast. Berücksichtige dabei auch eine kurzfristige Temperaturerhöhung, welche durch Sonneneinstrahlung und nicht durch die Wärmepumpe erfolgt ist. Wenn du das abgeschlossen hast, sollte es in den zu beheizenden Räumen immer ideal warm sein, auch bei voll aufgedrehten Reglern. Du kannst sie dann aber trotzdem wieder normal einstellen. 

Zur Warmwasserbereitung: Wie ich sehe, hast du die normale Solltemperatur schon so weit wie möglich reduziert. Die Badewannenfüllung kannst du über den zweiten Warmwassersollwert vornehmen und über die einmal Warmwasserbereitung aktivieren. Die Zirkulationspumpe würde ich nur zu den Zeiten bzw. kurz vorher laufen lassen, wo hauptsächlich Warmwasser benötigt wird. Die Zirkulationspumpe kann die Schichtung der Warmwasserbereitung durcheinander bringen und auch für eine schnellere Abkühlung sorgen. Die Pumpe würde ich den Zeiten zudem taktend und nicht voll durchlaufen lassen.

Viele Grüße °fl

Hallo Flo,

schoneinmal vielen Dank für deine Tipps. Kannst du mir noch sagen wann der Heizstab am besten eingeschaltet werden sollte und in welcher Taktung mit welcher Stufe.

Außerdem wäre es noch nett wenn du mir sagen könntest wie ich die Hysteres Einstellungen ändern kann.

Viele Grüße
cwebe

Am besten wäre es, wenn der Durchlauferhitzer nie gebraucht wird. 😉 

Ansonsten kann ich dir dazu nur sagen, dass du diese Frage besser beantworten kannst. Hier musst du danach gehen, wann es dir zu lange dauert, bis das Warmwasser auf Temperatur ist. 

Die Hysterese kannst du unter den Parametern 6007 (Hysterese Warmwasser Wärmepumpe) und 6008 (Hysterese Warmwasser Zusatzheizung) vornehmen. Du gelangst dorthin, indem du die "OK"- und "Menü"-Taste für ca. 4 Sek. gedrückt hältst und anschließend auf die Menüs "Codierung 1" -> "Warmwasser" gehst. Bedenke bei der Einstellung, dass du, solltest du den 2. Sollwert für deinen normalen Betrieb nutzen, auch einmal Warmwasserbereitung, die Hysterese der Zusatzheizung berücksichtigen musst. Andernfalls kann es passieren, dass, sobald auf den Warmwasser-Sollwert 2 aufgeheizt wird, die Hysterese der Zusatzheizung überschritten ist und der Durchlauferhitzer immer sofort mit in Betrieb geht.

Viele Grüße °fl

Das es am besten ist wenn der Durchlauferhitzer gar nicht arbeitet ist klar, aber ab welcher Außentemperatur wird die Pumpe so uneffizent das der Heizstab die effizentere Variante wird und in betrieb genommen werden sollte?

Denn wenn ich den Heizstab aktiviert lasse wird der sehr schnell aktiv und gleich immer direkt geringe Temperaturschwankungen aus, mit den hinterlegten Werkseinstellungen.

Vom Energieverbrauch her gesehen, ist der Durchlauferhitzer erst dann die bessere Wahl, wenn die Wärmepumpe aufgrund zu tiefer Außentemperaturen selber nicht mehr arbeiten kann. Selbst bei tiefen Außentemperaturen und einer hohen Vorlauftemperatur in der Warmwasserbereitung, wird der COP immer über 1 liegen und somit die erzeugte Wärmeenergie höher als die eingesetzte elektrische Energie sein.

Dass die Erwärmung schneller ist, hängt mit der konstanten Leistung von 9kW zusammen. Deine 8kW Außeneinheit selber hat im Minusbereich gar nicht so eine hohe Leistung. 

Viele Grüße °fl
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