Hallo Flo_Schneider und Community,
ich will nochmals ein Problem hochbringen, das mich nun schon seit mehreren Wochen "plagt" und für das bislang keine Lösung besteht.
Meine Anlage (Vitocal 252-A13 mit 200l Pufferspeicher und Heizkörpern) läuft auch bei milden Temperaturen (jenseits 10 Grad plus) permanent; d.h. der Verdichter schaltet nicht automatisch ab. Egal wie die Heizkurve eingestellt ist. Die Anlage moduliert bis an die untere Grenze und läuft dort einfach immer weiter.
Die Ausschalthysterese (werksseitig 8 K) wird deutlich überfahren; aber der Verdichter läuft und läuft. Die Anlage kann somit aktuell nicht takten. Mein Heizungsbauer war zweimal erfolglos vor Ort. Die für Primärkreis und Pufferspeicher angezeigten Temperaturwerte scheinen sinnig, d.h. die Sensoren scheinen nicht das Problem. Gibt es hier eine Idee, worin das Problem bestehen könnte? Ein Software-Bug? Oder ein sonstiger Defekt an der Steuerung der Anlage?
Seit Wochen muss ich manuell ab- und wieder anschalten....
Vielen Dank im Voraus für Hinweise bzw. gute Ideen!
„Schade, dass man die Parameter selbst nicht checken kann.“
Da geb ich dir absolut recht! Ich drück die Daumen, dass sich der Fehler aufspüren lässt und bin gespannt was es ist!
So, nachdem sich einige Forumsmitglieder kräftig ins Zeug legten und nützlichen Input gaben, möchte ich nun kurz über die neuesten Entwicklungen hinsichtlich meines Problems mit der Anlage berichten. Ich denke, die Ursache könnte auch eine Rolle bei einigen anderen Schwierigkeiten spielen, die hier im Forum diskutiert werden.
Mittlerweile fand bei mir der Einsatz des technischen Dienstes von Viessmann statt. Und eines vorab: Die Kritik, die manche am TD äußern, die kann ich zumindest nach meinen Erfahrungen nicht teilen. Sowohl die Terminvereinbarung als auch der Vor-Ort-Termin des Technikers liefen reibungslos. Hervorheben möchte ich dabei sowohl die Kompetenz als auch das freundliche Auftreten des Technikers.
Und vor allem: Das Problem scheint tatsächlich nunmehr gelöst. Die Anlage war und ist von der Mechanik, Hydraulik, Elektronik etc. absolut in Ordnung; der Fehler lag wohl auf der Softwareseite. Ich hatte bislang die Softwareversion 2305 beim Führungsgerät; es erfolgte ein update auf die 2323.
Ferner wurden auch alle weiteren Steuergeräte mit einem Update versehen. Offenbar resultierte mein Problem daraus, dass Inneneinheit und Ausseneinheit nicht korrekt "kommunizierten".
Da Inneneinheit und Ausseneinheit oft nicht zeitgleich produziert wurden, können hier wohl verschiedene Softwarestadien vorliegen. Im Grunde müsste dann bei der Inbetriebnahme einer Anlage ein umfassendes Softwareupdate aller Steuergeräte erfolgen, um einen einheitlichen und aktuellen Stand sicherzustellen. Ich vermag nicht zu sagen, ob dies immer so umgesetzt wird und ob dies überhaupt bei allen Heizungsbauern so bekannt ist. Auch ist mir nicht bekannt, ob die Heizungsbauer dazu technisch in der Lage sind. Falls nicht, müsste die Inbetriebnahme vorzugsweise durch den TD von Viessmann erfolgen, um derlei Probleme auszuschließen.
In jedem Falle bin ich sehr froh, dass bei mir die Anlage nun wieder automatisch laufen kann; die bislang erforderlichen ständigen manuellen Eingriffe waren doch recht störend.
Danke für das Update!
Wobei ich es "schwierig" finde, wenn unterschiedliche Softwarestände zu solchen Problemen führen. Das einfache "Ausschaltbefehle" nicht mehr verstanden werden, lässt auf ein interessantes Vorgehen im Softwareentwicklungsteam schließen. Da hoffe ich doch wirklich, dass in zukünftigen Updates ein wenig mehr auf Konsistenz geachtet wird.
noch zum Thema:
Ich würde dir dennoch empfehlen, die Temperaturen des Heizkreises im Vergleich zur Vorlauftemperatur im Blick zu behalten. Wenn die VL-Temp. der Anlage weiterhin oberhalb liegt, so sind noch ein paar andere Notwendigkeiten anzuraten.
Auch die Rücklauftemperatur scheint noch ein paar Merkwürdigkeiten aufzuweisen. Wenn diese bei ca. 20 °C liegt, lässt sich vermuten, dass der Durchfluss arg gering sein wird (außer du heizt nur bis 16°C?! Raumtemp.). Sollte die Heizkreispumpe schon auf höherer Stufe laufen (max. sollte als Dauerbetriebszustand eher vermieden werden), wären weitere Anpassungen nicht verkehrt. z.B.:
- (hydraulischer) und/oder thermischer Abgleich
- Reinigung der Anlage
- Dimensionierung der Verteilungsleitungen
- Rohrdämmung ( es könnte durchaus auch sein, dass die RL-Temp. nach verlassen des eigentlichen Heizungssystems (HK oder FBH) eine höhere RL-Temp. hat, dann aber auf dem Weg in den Keller noch erhöhte Verluste auftreten)
Wie dem auch sei...erst mal Glückwunsch zur wiedergewonnenen Freizeit!
Vielen Dank für die Hinweise!
Ich werde einige Dinge sicher im Auge behalten. Die Rücklauftemperatur hat sich aber - so denke ich - geklärt beim Besuch des VM-Technikers. Die Uhr wurde erstmal kalibriert (war wohl vorab nicht geschehen). Jetzt habe ich gemäß der Anzeige eine Spreizung von rd. 10 K. Ein plausibler Wert. Ein hydraulischer Abgleich wurde gemacht. Im Altbau ist dieser aber oft mit Vorsicht zu geniessen. Die entsprechenden raumweisen Berechnngen sind ja schön und gut. Leider spielt das reale Rohrsystem aber nicht immer mit dieser Theorie mit. Ein sinnvoller Abgleich kostet sehr viel Zeit, weil man eben sukzessive alle Heizkörper im realen Betrieb beobachten muss und dann gilt es nachzujustieren bei der Voreinstellung der Ventile. Diese Zeit nehmen sich die wenigsten Heizungsbauer. Kann man jedoch selbst auch machen.
In jedem Falle ist es jetzt schon ein "Freiheitsgefühl", wenn man die Anlage nicht mehr selbst permanent steuern muss und dem "Autopiloten" vertrauen kann. Ich hoffe es bleibt so!