Hallo,
wir besitzen nun schon seit über 2 Jahren eine Vitodens 222-W B2LA 26kw.
Da in unseren Haus eine komplizierte hydraulische Installation vorhanden ist, haben wir mit diesen Gerät schon immer große Taktprobleme. Das Haus hat 2 Etagen und etwa 180qm. Nicht gedämmt.
Unser Heizungsinstallateur hatte nach Einbau weder einen hydraulischen Abgleich gemacht, noch irgendeine Einstellung an der Therme vorgenommen. Nach dem Einbau funktionierten nicht mal alle Heizkörper im Haus. Über dieverse Foren konnte ich mir einiges an Wissen über die Anlage und die Codierenenen aneignen. Einen hydraulischen Abgleich habe ich durch Testen selbst gemacht.
140-170 Starts pro Tag waren keine Seltenheit.
Seit dem habe ich sämtliche Eistellungen (Heizkurve, Pumpendrehzahl 65-100%, Gebäudeträgheit, Maximale Heizlast 60%, uvm. eingestellt.)
Ein Außendienstmitarbeiter von Viessmann, der auf mein Drängen vom Heizunginstallateur gerufen wurde, befand meine Einstellungen als sehr Gut und hat zusätzlich die Zeit verändert, die der Brenner nach dem Start auf der Mindestleistung läuft (10min).
Ich habe nun nach der Optimierung 25639 Starts bei 6536 h Betrieb.
Trotzdem hat die Therme bei warmen System erhebliche Probleme nach dem Start weiterzulaufen. Es kommt häufig zu Startabbrüchen, da die Wärme nicht abtransportiert werden kann. Teilweise braucht es 7 bis über 10 Startversuche, bis sie es schafft, durchzulaufen. Besonders in der Übergangszeit enttsteht dieses Verhalten. Läuft die Heizung dann einmal, fängt spätestens nach einer Warmwasserentnahme das Spiel von vorne an.
Im Winter läuft die Anlage von 5:00-22:30 durch. Nachts abgesenkt.
Momentan von 5:00-10:00 / 12:00-16:00 / 18:00-22:30. Nachtabschaltung --> Dadurch komme ich momentan auf einen relativ "guten" Wert von etwa 40 Starts pro Tag. (Würde ich die Anlage durchlaufen lassen, gingen die Brennerstarts deutlich in die Höhe)
Der Außendienst von Viessmann hat empfohlen eine hydraulische Weiche zu installieren. Jedoch hat mein Heizungsinstalateur auf mehrmalige Anfrage bisher nicht reagiert.
a) Braucht eine hydraulische Weiche zwingend eine zusätzliche Pumpe? Was passiert mit dem Brennwerteffekt?
b) Kann ich selbst eine Zeit programmieren, die den Brenner nach einen Startversuch zwingt, eine längere Pause einzulegen? Laut Codierung 2 Kessel/Gruppe 2 kann ich dort 4:1 nur auf 4:0 setzen. Jedoch weiß ich nicht, was dann passiert. (Vorgegeben durch den Kesselcodierstecker)
c) Kann ich eine Brennerhysterese im Startmoment ändern, damit der Brenner nicht zur Abschaltung durch das kleine Temperaturfenster gezwungen wird?
d) Haben Sie eine weitere Idee, wie ich das Takten reduzieren könnte und damit den Gasverbrauch senke und die Effizienz steigere? Das neue Model B2LB hat wohl eine intelligente Steuerung, die Takten weitgehend reduziert und mehr Einstellungen möglich sind.
Ein langer Text. Ich hoffe Sie können mir helfen.
Häufige Schaltzeiten fördern ein Takten.
Bei dir ist mit Sicherheit die Heizkennlinie noch zu hoch eingestellt.
Öffne mal alle Heizkörperventile voll und versuche jetzt in der Übergangszeit und dann nochmal bei strengen Frost im Januar/Februar die optimale Raumtemeratur durch Veränderung der Heizkennlinie zu erreichen.
Ich habe exakt das selbe Gerät und es tut Dienst in einem 60 Jahre alten Haus.
Nur so als grobe Richtung: Bei ist ist Neigung auf 0,8 eingestellt , Parallelverschiebung auf + 4 und "Raumtemperatur" ganztägig ( ohne Nachtabsenkung) auf 20°. (Überall normale Kermi Typ 21 Heizkörper)
Der Gasverbrauch richtet sich vor allem nach den Wärmeverlusten des Gebäudes bzw dem Nutzerverhalten (Warmwassermenge)
Hallo @Hausdoc,
ich habe diese Schaltzeiten momentan extra so eingestellt, dass das System zwischendurch abkühlen kann. Dadurch habe ich deutlich weniger Starts als bei Dauerbetrieb (in der Übergangszeit).
Ein Viessmann-Techniker bestätigte ja bereits, dass die Heizung im Startvorgang die Wärme nicht abtransportieren kann und deshalb so oft taktet. Diese Geräte starten mit 60% der Nennleistung --> 15,6 kw in meinen Fall.
Er empfiehlt die hydraulische Weiche zur Entkopplung.
Meine Neigung ist auf 0,7 bei einer Parallelverschiebung von + 7. Die Raumtemperatur ist an der Steuerung bei 22 Grad. Die Heizung ist ausschließlich Witterungsgeführt.
Gehe ich mit der Heizkurve niedriger, habe ich aufgrund der Hysterese häufigeres Takten und das Haus kühlt aus.
@HKL
Ich habe keine genaue Heizlast für unser Haus. Laut damaligen überschlägigen Berechnungen wohl 24kw. Anhand des Verbrauchs und mit Hilfe der neuen Schweitzer Formel komme ich eher auf 15-19kw. Vlt weniger.
Die Therme kann zwischen 5,2 und 26kw modulieren. Die 5,2kw sind aber machmal schon zu viel.
@HKL
Ich hatte damals anhand des Verbrauchs 12KW berechnet. Ich wollte auch die 19er Therme haben, der Heizungsmonteur meinte aber, dass man bei 4 Personen (2 hängen momentan am Warmwasser) schon eine Warmwasserleistung von bis zu 29kw braucht.
Die 19er Version mit ihren 17kw Warmwasserleistung wären wohl zu wenig.
Ich meine gelesen zu haben, dass man die 26er aber recht einfach auf die 19er umbauen kann. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen.
Gruß Manuel
@Hausdoc
Ich habe diese Anfrage gestellt, um die richtige Stelle zum Investieren zu finden. Sowohl ein weiterer Außendiensteinsatz, als auch eine Hydraulische Weiche oder eine Um-und Nachrüstung kosten Geld.
Das die Hydraulik schuld ist, ist uns sicherlich allen klar. Die Voreinstellungen an den Heizkörpern sind jetzt fast alle voll geöffnet. Für Testzwecke habe ich seit einigen Tagen einen theoretischen Volumenstrom von über 2000 l/h bei einer Auslegung von 65/55. Damit wurde die Spreizung schon deutlich reduziert, damit mehr Wasser fliesen kann. Ich werde bald alles auf 55/45 einstellen.
Ein Vergleich mit einem Porsche auf einem Feldweg hilft da sehr wenig...
Ich verstehe deine Aussage. Ich soll bei der Heizung im idealen Abnahmefall testen, ob sie noch Taktet und gleichzeitig die Heizkurve perfekt einstellen? Aber wenn dann in den 5 nichtgeheizten Räumen die Thermostate wieder zugedreht werden, stehe ich ja wieder an der gleichen Stelle.
Im Winter wird gelegentlich Abends und am Wochenende sehr oft mit Kaminen zugeheizt. Dass dann die Heizung ins Dauertakten verfällt, muss ich nicht erzählen. Was würdest du dann empfehlen?
Ich habe mir schon fast überlegt einen kleinen Puffer zu installieren und irgendwann einen Kamin durch einen wassergeführten zu ersetzen. Einerseits wäre das Takten dann vermutlich beendet, andererseits liest man ja auch viel verschiedene Meinungen zu diesen Kombinationen.
Gruß Manuel
Ergänzung: Ich habe jetzt Testweise eine Heizkennlinie von Neigung 1 und Niveau 0 bei 22 Grad eingestellt. Damit fahre ich jetzt in der Übergangszeit einen 4 Grad niedrigeren Vorlauf. Ich beobachte mal, wie sich das Takten verhält.