Hallo zusammen,
wir haben eine relativ neue Vitodens 200W (B2HF-25) witterungsgeführt mit einem Warmwasserspeicher Vitocell 100W (2 Jahre alt), ursprünglich lief hier ein Einrohrsystem dran. Wir haben uns letztendlich dazu entschlossen, das Einrohrsystem rauszuwerfen und im kompletten Haus (bis auf Keller) eine Fußbodenheizung einzubauen (Eigenleistung). Die Fußbodenheizung läuft auch, das Funktionsheizen haben wir hinter uns. Im Keller haben wir (aktuell noch mit Kugelhähnen abgesperrt) noch 2 Heizkörper, welche an das Heizungssystem mit angeschlossen sind. Uns ist bewusst, dass Heizkörper mit einer anderen Vorlauftemperatur arbeiten, wie eine Fußbodenheizung. Wir haben daher geplant, dass es uns im Keller reicht, wenn die Heizkörper nur etwas warm werden und den Raum vllt. 2-3Grad hochheizen. Wir werden also nicht die ganze Anlage temperaturtechnisch hochfahren wegen den 2 Heizkörpern im Keller.
Wir hatten kürzlich den Betrieb zur Wartung da (One-Man-show), der die Heizung eingebaut hat. Als er die Anlage gesehen hat meinte er zu mir, dass diese so nicht sicher betrieben werden kann. Ich habe mich sehr über die Aussage gewundert, da wir die Fußbodenheizung unter Aufsicht eines anderen Heizungsbauers verlegt haben, er kennt auch die Gegebenheiten unten an der Gaszentralheizung. Der Betrieb, der die Wartung machen sollte, meinte, dass da unbedingt ein Mischer (inkl. Pumpe) und ein Sicherheitstemperaturbegrenzer eingebaut werden muss, falls mal die Temperaturregelung der Heizung ausfällt und sich dadurch die Vorlauftemperatur stark erhöht. Wenn dies passiert würden die Böden kaputt gehen. Also schlichtweg aus sicherheitsgründen... dies würde um die 1500€ kosten. Da wir keine Goldesel sind und die Renovierung ohnehin deutlich teurer war als geplant, möchten wir nun natürlich nicht 1500€ für etwas ausgeben, was nicht zwingend nötig ist. Unser Heizungsmonteur, der uns während des Einbaus der Fußbodenheizung begleitet hat, meinte dass ein Mischer nicht nötig sei, lediglich eine thermische Absicherung im Vorlauf, welche dann z.B. die Pumpe abschaltet sobald die max. Vorlauftemperatur überschritten wird.
Der Aufbau der Heizung ist relativ simpel:
Gaszentrale --> Vorlaufleitung Heizung --> T-Stück im Keller (Abgang zu den Heizkörpern im Keller) --> T-Stück im EG (Abgang zum 1. HKV) --> und Anschluss im OG (Abgang zum 2. HKV).
Wie ist eure Meinung dazu?
Danke
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Für die Sicherheit der Fußbodenrohre, des Estrichs und der Fliesen sehe ich den Sicherheitstemperaturbegrenzer als ausreichend an. Der sollte dann auch recht niedrig eingestellt werden. Was die Regelgenauigkeit mit Mischer anbelangt, da muss ich zugeben, dass der Mischer das leichte Überschwingen der Vorlauftemperatur im Fußbodenheizkreis vermutlich verhindern wird. Als quasi "Sicherheitselement" (was ein Mischer aber nicht ist) verhindert er das Überschwingen meistens vollständig, wenn er entsprechend angesteuert wird.
Mit deiner jetzigen Heizungsausstattung dürfte beim "Anheizen", also morgens oder nach einer Brauchwasserwärmung, ein leichtes Überschwingen der Vorlauftemepratur vorhanden sein. Das resultiert aus dem PI- oder PID-Regelverhalten der Vitodens-Vorlauftemperaturregelung. Ich halte dieses Überschwingen aber für vertretbar, zumal es auch nur kurfristig auftritt.
Beobachte diese Anheizvorgänge mal ganz genau. Dann wirst du es feststellen. Es sollte mit der vorhandenen Bordausrüstung, sprich den Temperatursensoren, die deine Heizung ohnehin besitzt, messbar sein. Mit ViCare auf dem Handy geht das noch komfortabler.
Ich muss allerdings konstatieren, dass dein Heizungsbauer keinen Unsinn redet, sondern dass seine Aussagen einen reellen Hintergrund haben. Die zugrunde liegenden Fakten bewerte ich anders.
Ich würde auf jeden Fall auf die hydr. Weiche, den Mischer und die zusätzliche Umwälzpumpe verzichten, sofern die interne Pumpe des Vitodens in der Lage ist, das Haus in ausreichendem Maße mit dem erforderlichen Volumenstrom zu versorgen.
Hinweis: Die internen Pumpen modernder Gasbrennwertgeräte liefern PI x Daumen nur noch die Hälfte des Volumenstroms wie ein leistungsmäßig vergleichbares Gasbrennwertgerät vor 20 Jahren. Insbesondere bei Fußbodenheizungen kann das wegen der höheren Durchflusswiederstände gegenüber einer Heizkörperheizung ein Problem sein.
Hast du mal einen Heiztest gemacht, - sofern das bei den derzeitigen milden Außentemperaturen überhaupt geht -, ob dein Vitodens in der Lage ist, das gesamte Haus problemlos zu beheizen?
Über die Sinnhaftigkeit eines Sicherheitstemperaturbegrenzers bei Fußbodenheizung, insbesondere bei fehlendem Mischer, lässt sich eigentlich nicht streiten. Der gehört da aus meiner Sicht rein.
Normale elektronische Steuerungen können keine Sicherheitsfunktionen übernehmen. Solange, wie sie zuverlässig funktionieren, wirst du keine nennenswerten Übertemperaturen im Vorlauf beobachten. Wenn aber, warum auch immer, die Elektronik versagt und der Estrich und die Fliesen reißen, beginnt die Suche nach dem Schuldigen.
OK, man könnte versuchen, die Schuld dem Fliesenleger in die Schuhe zu schieben.😁
Hallo MacVito,
danke für deine Rückmeldung. Beim Funktionsheizen hatte ich die Heizung auch auf den berechneten 45°C Vorlauftemperatur laufen (auf 45°C bauen die Berechnungen der Heizkreisläufe auf). Im Haus war es so warm, dass man es im T-Shirt kaum ausgehalten hat. Aktuell läuft die Heizung auf 35°C Vorlauftemperatur und ich habe angenehme 20-23°C im Haus. Also diesbezüglich gibt es keine Probleme 🙂
Also deiner Meinung nach reicht ein Sicherheitstemperaturbegrenzer aus? (dies wäre auch meine Meinung). Wie gesagt möchte der Heizungsbetrieb mir einen Mischer usw. andrehen, was meiner Meinung nach nicht nötig ist. Ich würde lediglich den Sicherheitstemperaturbegrenzer einbauen lassen.
Gruß
Frag mal den Heizungsbauer, mit welcher Begründung er die hydr. Weiche und den Mischer mit zusätzlicher Umwälzpumpe einbauen will. Die hydr. Weiche müsste aus meiner Sicht dann auch sein, da die Förderströme der beiden Pumpen nie übereinstimmen.
Der einzige Grund wäre, dass die Vorlauftemperatur dann konstant wäre und nicht schwankt + der Sicherheitsaspekt bzgl. Überhitzung --> Schutz der Fußbodenheizung
Für die Sicherheit der Fußbodenrohre, des Estrichs und der Fliesen sehe ich den Sicherheitstemperaturbegrenzer als ausreichend an. Der sollte dann auch recht niedrig eingestellt werden. Was die Regelgenauigkeit mit Mischer anbelangt, da muss ich zugeben, dass der Mischer das leichte Überschwingen der Vorlauftemperatur im Fußbodenheizkreis vermutlich verhindern wird. Als quasi "Sicherheitselement" (was ein Mischer aber nicht ist) verhindert er das Überschwingen meistens vollständig, wenn er entsprechend angesteuert wird.
Mit deiner jetzigen Heizungsausstattung dürfte beim "Anheizen", also morgens oder nach einer Brauchwasserwärmung, ein leichtes Überschwingen der Vorlauftemepratur vorhanden sein. Das resultiert aus dem PI- oder PID-Regelverhalten der Vitodens-Vorlauftemperaturregelung. Ich halte dieses Überschwingen aber für vertretbar, zumal es auch nur kurfristig auftritt.
Beobachte diese Anheizvorgänge mal ganz genau. Dann wirst du es feststellen. Es sollte mit der vorhandenen Bordausrüstung, sprich den Temperatursensoren, die deine Heizung ohnehin besitzt, messbar sein. Mit ViCare auf dem Handy geht das noch komfortabler.
Ich muss allerdings konstatieren, dass dein Heizungsbauer keinen Unsinn redet, sondern dass seine Aussagen einen reellen Hintergrund haben. Die zugrunde liegenden Fakten bewerte ich anders.
Okay super danke soweit für die Hilfe. Weißt du wo/wie der Sicherheitstemperaturbegrenzer an der Vitodens 200W angeschlossen wird?
Bei neueren Vitodensen der 200-/300-Reihen erfolgt der Anschluss nicht mehr an der Geräteregelung des Vitodens, sondern an der sogenannten Erweiterungsbaugruppe EM-P1.