Der Wärmetauscher aus meinem Ersatzteilspender sollte feuerungsseitig gereinigt werden, um ihn auf einen eventuellen Einsatz als Ersatzteil vorzubereiten. Dazu wollte ich den chemischen Reiniger "Sotin 270" ausprobieren um die starken Ablagerungen und Korrosionsspuren möglichst schonend zu beseitigen. Agressive Schleifbürsten wollte ich nicht einsetzen, da dies nicht empfohlen wird. Wie der Versuch ausgegangen ist, zeigen die folgenden Bilder...
Hier der Ausgangszustand:
:
Viessmann- Mitarbeiter empfehlen manchmal Backofenspray als Reinigungsmittel. Das ist sehr schonend und daher habe ich das zuerst nur an einer Hälfte getestet:
... schon etwas besser aber noch lange nicht gut!
Nun kommt also das "Sotin 270" zum Einsatz, von dem ich mir viel versprochen hatte. Um die Wirkung zu verstärken hatte ich bei Amazon extra ein besonders hartborstiges Rundbürsten- Set für die Bohrmaschine erstanden. Dessen Borsten haben keine Schleifkörper integriert, um die Rohrschlangen nicht zu verkratzen.
Außerdem wurde nach der Behandlung noch mit "Sotin 216" gründlich neutralisiert, da dies der Hersteller dringend empfiehlt. Nach einer halben Stunde Sprühen und Bürsten sieht das dann so aus:
... davon hatte ich mir deutlich mehr erhofft!
Ein Sotin 270- Spezialist mit dem ich vorab telefoniert hatte empfahl mir, den WT unten zu verschließen und ein "Bad" aus Sotin 270 einzufüllen. Also einen Flüssigkeitsstand knapp unterhalb der vorderen Öffnung. Dieses Bad sollte dann über Nacht einwirken. Dafür wären nach meiner Messung ca. 2,5 L des Reinigers notwendig gewesen. Aber hatte ich das Gefühl, dass die starken Verkrustungen und Korrosionsausblühungen auch dadurch nicht verschwunden wären.
Um doch noch zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen, entschloss ich mich nun die als "Plan B" bestellten Nylon- Schleifbürsten zum Einsatz zu bringen. Auch im Reinigungs- Set "WTF-1" von Sotin ist zur groben Vorreinigung eine solche Bürste mit der Körnung "grob" (Rot) enthalten. Meiner Meinung nach wird dadurch die Oberfläche jedoch zu stark verkratzt. Um den starken Korrossionsspuren beizukommen, braucht man jedoch eine gröbere Körnung.
Deshalb hatte ich zusätzlich zur groben roten Schleifbürste auch noch eine blaue mit Körnung "fein" und eine etwas teurere Satinierbürste mit 600er Körnung in den Nylonborsten geordert, um die Oberfläche wieder zu glätten. Alle drei Bürsten kamen nun nacheinander in die Bohrmaschine. Ca. 2 Stunden später...
... mehr ist aus dem "Schätzchen" wohl nicht rauszuholen. Die Rückstände und die Korrosion sind weitestgehend verschwunden. 20 Jahre "face to face" mit dem Heizungsfeuer hinterlassen nun mal ihre Spuren, aber die Oberfläche ist glatt wie ein Babypopo und auch die Schweißnähte zwischen den Wendeln sind wieder blank. Die Zwischenräume habe ich zusätzlich noch mit dem Viessmann- Reinigungsspachtel frei gearbeitet. Das Gerät war aber bis zuletzt gut gewartet worden und nicht stark zugesetzt.
So kann ich den Wärmetauscher nun mit gutem Gefühl für seinen eventuellen Einsatz einlagern.
Mein Fazit: Backofenreiniger, oder schwach Phosphorsäure- haltige Reiniger wie Sotin 270 können sicher bei neueren Geräten die noch geringen Verbrennungsrückstände ablösen. Sind die Wärmetauscher aber schon viele Jahre in Betrieb und sollen für besseren Wirkungsgrad grundgereinigt werden, halte ich den Einsatz von Nylon- Schleifbürsten mit gestaffelter Körnung für sinnvoller. Chemische Reiniger braucht man dann nicht zusätzlich. Noch ein Tipp zum sauberen arbeiten: Kann der WT nicht im Freien bearbeitet werden, sollte ein Staubsaugerrohr vor der WT- Öffnung befestigt werden um den Schleifstaub abzusaugen.
Gruß
Fiedel
Hallo,
beeindruckender Einsatz.
Da überlegt sich wer was !
Wie würde wohl die durchschnittliche
Reinigungsleistung der Fachbetriebe dagegen abschneiden ?
Ich lasse jährlich den Kessel warten
und wurde dennoch beim letzten Service gefragt, ob der Vorherige schon länger zurück läge.
Ich darf es leider nicht selbst machen.
Viele Grüße
Tom
@Tom20 schrieb:Hallo,
beeindruckender Einsatz.
Da überlegt sich wer was !
Wie würde wohl die durchschnittliche
Reinigungsleistung der Fachbetriebe dagegen abschneiden ?
Viele Grüße
Tom
Nun, man könnte ja mal eine Aufwand-Nutzen Rechnung aufmachen. Dazu müsstest aber den Wirkungsgrad vor und nach der Reinigung wissen. Bei identischen Bedingungen.
Und auch, wenn ein Wärmetauscher aussen metallisch blank ist, man weiss nicht, wie er innen aussieht.
Ich würde mal einschätzen, dass am Wirkungsgrad sich nur marginal was ändert. Wenn überhaupt.
Und schlussendlich sollte man auch die Restlaufzeit im Auge haben. Eine Brennwerttherme ist nach 25 Jahren schon ziemlich am Ende ihrer Lebenserwartung. Ob man das Geld da noch ausgeben möchte ? Mit einem möglicherweise zweifelhaften Ergebnis.
Richtig Franky, das sind alles Punkte die ich auch im Hinterkopf hatte. Aber es war mal ein Versuch
um etwas Erfahrung hinsichtlich Wartung zu sammeln. Von innen habe ich die Schlange natürlich auch noch
mit heißer Amidosulfonsäure und nem Spülkompressor beharkt. Der Vorbesitzer hatte Gussheizkörper... 😉
Ist dieser Wärmetauscher denn noch brauchbar ?
.... An manchen Stellen sieht das Rohr böse lädiert aus (Korrosion).... asl ob der beim nächsten Einsatz undicht wird....(was passiert dann - Dampfexplosion?)
Die Schleifbürsten benutze ich für alles mögliche, und hier müsste es auch zulässig sein, DENN es sieht (naj jetzt sowieso nicht mehr) nciht nach beschichtetem Material aus?
Aus welchem material ist der eigentlich ?
Und WIE bekommt man den innen sauber, also womit müsste man das Rohr mal spülen bzw. dann wohl das ganze Ding hineinlegen (Zitronensäure wie bei der Kaffeemaschine wohl kaum?)
Mein Vater hat mal den Heißwasserbehälter der Ölheizung mit nem Kanister Salzsäure entkalkt, war zur Hälfte zugewachsen....
Vor allem im dritte Bild von den blanken Rohren oben sieht das Rohr arg zerknüllt aus...
Welche Bürsten sind as genau, wo gekauft und welches Produkt Nr ?
Gelbe Bürsten mit Verlängerung.
Das sieht teilw. "schlimm" aus, ist aber noch gut verwendbar. Wenn der innen undicht wird, fällt nur
der Anlagendruck langsam auf Null und das Wasser geht durch den Kondensw.- Ablauf weg.
Die Rohrschlange innen kann mit o.g. Säure (Entkalkerpulver) gereinigt werden (Spülpumpe + Eimer
oder alter Wasserkocher zum erhitzten). Besser sollte nur noch das hier sein.