Ich nutze zur WW-Bereitung einen Vitogas 100 mit Regelung Vitotronic 200 und Speicher Vitocell 100 mit 160 ltr Speicherinhalt. Die Anlage ist 12.2000 erstellt worden.
Meine Frau und ich sind Rentner und täglich vorwiegend zu Hause.
Betriebsart z. Zt. (07.2022): nur Warmwasser.
Zeitprogramm WW: 1-7, ein 06:30, aus 21:30
Zeitprogramm Zirk.-Pumpe dto
WW-Temp Soll: 50°C
Um Gas zu sparen, möchte ich diese Werte ändern.
Alt. 1:
Zeitprogramm WW: 1-7, ein 11:00, aus 18:00
Zeitprogramm Zirk.-Pumpe dto
WW-Temp Soll: 50°C
Alt. 2:
wie 1, jedoch WW-Temp. Soll 70°C
Alt. 3:
Zeitprogramm WW: 1-7, Phase 1 ein 11:00, aus 14:00, Phase 2 ein 17:00, aus 18:00
Zeitprogramm Zirk.-Pumpe dto
WW-Temp Soll: 70°C
Welche Alternative ist unter Berücksichtigung von Gasverbrauch und Legionellen empfehlenswert?
Nur eines: Von der Erhöhung auf 70°C halte ich gar nichts. Legionellen entstehen ganz selten im Speicher selbst, sondern sind vor allem ein Stagnationsproblem. Erst recht bei eventuell selten genutzten Entnahmestellen. Die Zirkulation sollte mindestens im Intervallbetrieb geschaltet sein.
Legionellen bilden sich auch vorwiegend in Brauseköpfen, Perlatoren und Brauseschläuchen. Sind diese Teile also schon recht betagt und mindestens teilweise verkalkt, sollte man über Ersatz nachdenken. Dann brauchst auch keine thermische Desinfektion des Speichers, welche im Übrigen nur für den Speicher gelten würde. Eine thermische Desinfektion einer Armatur würde bedeuten, dass du wenigstens für 10 min mit weit über 60°C erwärmten Wasser spülen müsstest. Das übersteigt die technische Leistungsfähigkeit deiner Anlage.
Wenn du wirklich Gas einsparen möchtest, rüste mindestens die Warmwasserseite auf Elektrodurchlauferhitzer um. Für eure Zwecke absolut ausreichend. Und Legionellen spielen hier gar keine Rolle mehr. Natürlich nur, wenn es ökonomisch vertretbar ist.
@Franky : Wenn du wirklich Gas einsparen möchtest, rüste mindestens die Warmwasserseite auf Elektrodurchlauferhitzer um.
Da ich nahezu die gleiche Konfiguration (personell und gerätetechnisch, allerdings ohne Zirkulation) habe, hänge ich mich hier mal dran: wir (2 Personen) brauchen übers Jahr verteilt für täglich Duschen + WW-Entnahme tagsüber in homeopathischen Dosen maximal 0,8 m³ Gas pro Tag, um den Vitocell 100 (160 Liter) auf 50°C Solltemperatur zu halten, macht also pro Jahr etwa 300 m³ Gas. Ab welchen WW-Gasverbrauch wäre denn nach deiner Rechnung eine Umstellung auf Elektrodurchlauferhitzer ökonomisch vertretbar?
Dies ist zwar keine Antwort auf die Frage nach der Rentabilität von Durchlauferhitzern.
Aber Dremans Verbrauch von 0,8 m³ Gas pro Tag hat mich etwas erschreckt: Wir verbrauchen das Doppelte, und wir duschen nicht jeden Tag! OK, ich habe keinen Brennwertkessel, aber sind meine WW-Zeitprogramm-Einstellungen (1-7, ein 06:30, aus 21:30, 50°C) denn wirklich so daneben?
Ok, hab einen Vitodens 300-W, aber mein WW läuft auch täglich von 05:30 bis 22:00, die Stillstandsverluste betragen etwa 0,3 °C / Stunde, aber: Duschen ist nicht zwangsläufig gleich Duschen 😉, das kann man schon (ohne gleich der große Sparfuchs zu sein) optimieren: WW nur dann aufdrehen, wenn auch benötigt (Einseifen z.B. funktioniert auch ohne parallel laufendes WW). Gleiches gilt für die Wasserentnahme beim Händewaschen: muss nicht zwingend in Mittelstellung des Mischventils am Waschbecken erfolgen. Meine obige Angabe von 0,8 m³ beinhaltet durchschnittlich 2x Wasser aufheizen zwischen 05:30 und 22:00 von jeweils etwa 47°C auf 53 °C.
Und nicht vergessen: ich habe keine Zirkulation.
Ob ökonomisch vertretbar oder nicht, hängt ja immer von den örtlichen Begebenheiten ab. Es wäre ja unsinnig, einen DLH im Keller zu installieren und die nächste Entnahmestelle ist 10 m weit weg.
Hier müsste demzufolge der DLH näher zur Entnahmestelle rücken. Dafür einen Platz zu finden ist nicht immer einfach.
Es gibt hier z.B. Altneubauten, bei welchen Bad und Küche direkt aneinander gebaut sind. Die WW-Bereitung erfolgte hier über Gas-Durchlauferhitzer.. Durch den Zahn der Zeit wurde auch mal eine Sanierung fällig. Und es wurden zum einen Elektroherde verbaut, zum Anderen eben elektrische Durchlauferhitzer. Die Anschlussstelle Wasserseitig war sowieso da, es musste nur ein Starkstromkabel für jede Wohnung gezogen werden. Und dafür gabs sogar einen Installationsschacht. Der bauliche Eingriff in die Wohnungen hat sich hier natürlich minimiert.
Ob sich sowas am Ende rechnet, darfst nicht fragen. Ein gewisser Hr. Habeck sagt auch nicht, wer seine sogenannte Wärmepumpenoffensive überhaupt bezahlen soll, noch, ob das Ganze ökonomisch Sinn macht.
Mir ging es nur um den Aspekt, Gas einzusparen. Erst recht, wenn die Heizung sowieso eine Wärmepumpe werden soll. Logischerweise auch, wenn es nur eine Wärmepumpe werden soll. Ist z.B. Solarthermie geplant und möglich, würd ich auch eher einen Speicher wählen. Im günstigsten Fall brauchst im Sommer die WP gar nicht.Hängt aber auch vom WW-Bedarf ab. Bin ich vielleicht Rentner und es leben nur zwei Personen im Haus, ist es natürlich Quatsch, sich einen 300l Speicher in den Keller zu stellen.