Hallo Community,
vielleicht kann mir ja hier weitergeholfen werden. Meine Wärmepumpe Vitocal 222-S zeigt seit einiger Zeit eine Eigendynamik im Laufverhalten. Ich habe bestimmte Laufzeiten eingestellt, um einerseits das Takten in den Griff zu bekommen und zu minimieren und auf der anderen Seite Energie zu sparen. So habe ich ein Heizintervall eingestellt und zwar von 12:00 Uhr bis 16:40 Uhr und als Übergang die Warmwasserbereitung von 16:30 bis 17:30 Uhr ohne weitere Takt. Die Wärmepunkte hat pünktlich mit dem Heizen begonnen und das Warmwasser aufbereitet. Für diesen Vorgang ist sie mit einem maximal 2 Verdichterstarts hingekommen.
Jetzt aber zeigt sie folgendes Verhalten. Die Sekundärpumpe läuft zur eingestellten Zeit an, der Verdichter startet aber nicht. Nach etwa 15 Minuten beginnt dann der Heizbetrieb zu starten. Ein anderes Mal startet sie pünktlich und nach 12 Minuten ist der Verdichter aus, nach 30 Minuten läuft er dann wieder an.
Heute nun steigt der Verdichter mit einem pünktlichen Start in den Heizprozess ein jedoch regelt sich die Leistung nur geringfügig herunter und gönnt sich deshalb nach einer Stunde eine Pause. Nach ca. 30 Minuten nimmt sie den Heizprozess wieder auf jedoch mit erhöhter Leistung. Diese wird dann zwar heruntergeregelt aber nicht bis zu dem Wert bei normalem Laufverhalten. Laufzeit 45 Minuten, 30 Minuten Pause 35 Minuten Laufzeit, wieder 30 Minuten Pause danach Heizen und Warmwasserbereitung.
Ich möchte dazu noch betonen, dass keine Veränderungen an den Einstellungen vorgenommen wurden und auch die Temperaturbedingungen außen ziemlich gleich waren.
Somit sollte der Verlauf der WP auch gleich sein. Bei einem normalen Start nimmt sie sich 2 KW und regelt dann runter auf unter 1 KW. Heute ist der Verdichter mit 2 KW gestartet und ziemlich auf dem Niveau geblieben bis er ausging. Die weiteren Starts begannen mit 3,4 bis 3 KW ins Rennen und regelten sich nur bis 1,6 KW herunter.
Hat jemand eine Idee woran das liegen kann?
Vielen Dank und VG
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Bernd,
Hierzu gibt es den Parameter 5047 (Codierebene 2):
mit diesem wird eingestellt, ab welcher Außentemperatur anstelle der Kältekreisumkehr das Außenteil über die natürliche Abtauung gemacht wird.....
Steht dieser Wert zb. auf 50 dann beginnt die natürliche Abtauung über +5,0°C Außentemperatur......darunter erfolgt die Abtauung über die Kältekreisumkehr
Ich habe bei mir zb. diesen Wert von 50 auf 200 hochgestellt.
Somit beginnt die natürliche Abtauung nicht mehr über +5,0°C sondern erst über +20,0°C und damit ist sie eigentlich deaktiviert. Über 20°C heizt ja ohnehin niemand, und es gibt auch bei der WW Bereitung keine Vereisung mehr.....😉
Der Unterschied ist folgender:
Muss abgetaut werden, wird bei der natürlichen Abtauung der Verdichter für eine gewisse Zeit ab geschalten, damit die normale Außenluft den Kondensator abtaut.....erstens dauert das seine Zeit, und zweitens produziert das Takte.....
Wird jedoch nur mit der Kältekreisumkehr abgetaut, so läuft der Verdichter weiter, die Verdichterleistung geht sogar kurz noch weiter hoch, ein Umschaltventil im Außenteil der WP schaltet um, und nun liefert der Verdichter für kurze Zeit das heiße Kältemittel nicht in den Verflüssiger, sondern in den Kondensator....wir reden hier von Temperaturen, wo der Kondensator durch das heiße Kältemittel-Gas zb. innerhalb ungefähr einer Minute von von zb. -3°C auf bis zu +75°C hochgeheizt wird. Hier kann es so weit kommen, das am Außengerät regelrecht eine richtige Dampfwolke entsteht. Der Kondensator taut dadurch sehr rasch ab, und es kann sehr rasch wieder weiter das Haus mit Wärme versorgt werden, da die Leitungen in dieser sehr kurzen Zeitspanne nicht stark abkühlen..........
lg
Guennie
Hallo BK2,
steht die Außeneinheit deiner Wärmepumpe in der Sonne?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für die schnelle Antwort. Nein, die Außeneinheit steht nicht in der Sonne. Also etwas Morgensonne bekommt sie, so diese scheint. Leider muss ich heute das selbe Verhalten während der Heizphase feststellen wie am gestrigen Tag. Der Verdichter startet mit einer ziemlich hohen Leistung, regelt aber nur wenig runter. Demzufolge steigt die Vorlauftemperatur schon mehr an. Die Differenz zwischen Vor- und Rücklauf beträgt ca. 5,5 bis min. 3,5 K (bei dieser hohen Leistung). Die Vorlauftemperatur steigt auch bis 31,5 °C an.
Bei dem Verdichterlauf wie am 20.02. läuft der Verdichter unter 1 KW. Bei dem derzeitigen Verhalten läuft dieser jedoch zwischen 2 und 3 KW.
Vielen Dank für Deine Bemühungen.
Viele Grüße
Bernd
Uns ist aufgefallen, dass du in etwas ab dem Zeitpunkt zwei D6 (Strömungswächter) Meldungen drin hast. Eventuell sorgen Volumenstromprobleme dafür, dass es zu diesem Taktverhalten kommt. Kann die Drehzahl der Sekundärpumpe noch angehoben werden?
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
die Drehzahl der Sekundärpumpe kann ich nicht weiter anheben, da diese bereits mit 100 % läuft. Ich hatte dieser vor längerer Zeit schon einmal auf 74 % eingestellt, musste diese aber wieder auf 100 % heraufnehmen, weil sonst die vom Verdichter erzeugte Wärme nicht abtransportiert werden konnte und der Verdichter bereits nach 3 Minuten wieder abgeschaltet hat.
Wodurch die Meldung d6 gekommen kann ist kann ich mir nicht erklären. Ich kann gar nicht sagen, wann diese Meldung überhaupt das letzte Mal gekommen ist. Dann war diese auch durch mich provoziert durch Einstellungen. Die letzte Meldung habe ich noch gar nicht gesehen. Sie sind von alleine aufgetreten und haben sich auch von alleine wieder aufgelöst. Ich habe hier bei der ersten bewusst nicht eingegriffen, um zu schauen was passiert. Da sich der Fehler allein aufgelöst hat, habe ich hier nichts weiter unternommen.
Wenn ich das Überströmventil weiter öffne, habe ich wieder mehr Verdichter Starts, da die Rücklauftemperatur dann wieder schneller angehoben werden.
Was ich aber nicht verstehe, warum regelt der Verdichter einmal korrekt herunter und ich habe eine gute Laufzeit und Wärmeabgabe und an einem anderen Tag nimmt sich der Verdichter die doppelte Leistung und fängt an zu Takten, weil er auch nicht entsprechend herunterregelt. Bei gleichen Bedingungen sollte sich doch auch das gleiche Laufverhalten einstellen. Ich vermute, dass die unterschiedlichen Abläufe durch die Steuerung hervorgerufen werden.
Nehmen wir zum Beispiel mal die Warmwasserbereitung. Bisher bereitet der Verdichter mit 5 KW Warmwasser und gestern mit einem Mal mit nur 2,6 KW und das Wasser wird auch auf die gewünschte Temperatur gebracht. Dieser Vorgang hat aber nichts mit dem Volumenstrom zu tun. Warum läuft danach (also gestern) die Sekundärpumpe weiter, obwohl diese auf aus steht und in der Regel nur der Heizkreis kurz umgewälzt wird um die noch vorhandene Wärme aus dem Verdichter /Verflüssiger abzutransportieren. Wenn die Sekundärpumpe aus welchen Gründen auch immer anfängt zu laufen, ist sie nur über einen Neustart der WP zu unterbrechen.
Aus diesem Grund wurde ja auch schon im Juni 2023 ein Softwareupdate durchgeführt, was aber auch nicht die Lösung brachte.
An den 2 Tagen mit der Meldung d6 gab es aber nicht das abnormale Verhalten beim Heizen / WW Bereitung. Dieses Verhalten trat die letzten 2 Tage auf und hier mit einer erhöhten Leistungsanforderung als an den anderen Tagen, und ohne die entsprechende Herunterregelung auf das benötigte Maß wie an den vorangegangenen Tagen.
Heute ist die Heizung wieder zufriedenstellend und ohne Probleme gelaufen. Siehe Screenshots. Nur die Warmwasserbereitung hat wieder mit ca. 5 KW ins Rennen gegangen.
Viele Grüße
Bernd
Die möglichen Gründe dafür kann ich dir nicht beantworten. Dies ist aus der Ferne leider nicht zu beurteilen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ehrlich gesagt hatte ich mit einer anderen Antwort gerechnet. Welche Vorgehensweise würdest Du denn empfehlen?
Kann ich irgendetwas durch Einstellungen dahingehend verändern, dass sich der Verdichter nicht die hohe Leistung zieht und nicht herunter- und einreguliert.
Es muss ja irgend eine Ursache vorhanden sein für das unterschiedliche Laufverhalten.
Wie greifen eigentlich die Vor- und Rücklauftemperatur bei der Wärmeerzeugung bzw. -abgabe in die Steuerung ein. Es muss doch einen Zusammenhang geben zwischen VT, RT und Wärmebereitstellung geben.
Oder gibt es andere Faktoren, die es zu beobachten gibt.
Was mir noch aufgefallen ist, dass die VT leicht ansteigt und gleichzeitig steigt auch die Leistungsaufnahme des Verdichters. Durch den Anstieg der VT zieht natürlich auch die RT mit. Sollte nicht eher so sein, dass die Leistungsaufnahme des Verdichters gleich bleibt oder die Leistungsaufnahme verringert wird um die Temperaturen zu halten? Oder reguliert der Verdichter nicht richtig und treibt die Temperaturen in die Höhe?
Gibt es eine Literatur aus der die Steuerung verständlich nachvollzogen werden kann?
Vielen Dank für Deine Bemühungen.
Viele Grüße
Bernd
Hier empfehle ich eine Überprüfung vor Ort, wenn dies dauerhaft vorliegt.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
hier noch einmal zu meinen Fragen, auf die Du nicht geantwortet hast. Ich habe noch einmal verschiedene Änderungen in den Einstellungen vorgenommen. Leider ist in allen Einstellungen ein Anstieg der Verdichterleistung und somit auch der VT und RT zu verzeichnen. Welche Einstellungen genau beeinflussen den Leistungsanstieg des Verdichters. Es muss doch die Möglichkeit geben hier irgend etwas nachzujustieren.
Bei gleichbleibender Leistung sollte auch die VT gleichbleibend sein.
Vielen Dank für deine Bemühungen.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Flo,
kann es sein, dass die Sekundärpumpe auch an Leistung verliert? Heute habe ich wieder mal Paddelschalter, der sich nach 15 Minuten selbst aufgelöst hat. Vielleicht drückt die Pumpe nicht mehr genug. Aber nichts desto Trotz, begann der Verdichter nach Auflösen d6 an zu starten aber fast so , al ob er eine Warmwasserbereitung ausführen solle. Sonst immer mit ca. 2000 W , dann herunterregelnd. Heute mit über 3000 W (konnte ich bis jetzt noch nicht feststellen in der Höhe) dann herunterregelnd bis auf 1560 W und ab ins aus.
Laufzeit : knapp eine Stunde
Normaltemperatur: 21°C
AT: 7,6°C
Heizkreispumpe steht auf an, ist jedoch auf aus
an der Außeneinheit tröpfeln 3 Tropfen herunter Register ist jedoch frei, ohne Eis und Reif
VL 27,3 °C
RL 23,7 °C zum Zeitpunkt des Abschalten des Verdichters
13:38 Uhr Verdichterstart diesmal mit 2030 W herunterregelnd
Diese knappe Stunde Heizung hat mich soviel Energie gekostet wie eine Warmwasseraufbereitung. Das kanns ja wohl nicht wirklich sein.
Was muss ich tun, damit hier eine entsprechende Regulierung im Rahmen der Garantie erfolgt?
VG Bernd
heute ähnlicher Verlauf wie gestern, nur der erste Start nicht mit soviel Leistung, kaum heruntergeregelt und nach einer Stunde wieder aus. Ich möchte bitte wissen, gibt es eine Begründung warum der Verdichter nach einer Stunde aus geht?
VG Bernd
Selbstverständlich kann die Sekundärpumpe die Ursache sein. Damit eine Regulierung im Rahmen der Garantie stattfinden kann, musst du dich mit deinem Fachbetrieb in Verbindung setzen. Dieser kann anschließend die Anlage dahingehend prüfen. Sollte er Unterstützung benötigen, kann er sich auch gerne an unseren Technischen Dienst wenden.
Viele Grüße
Flo
Kann es auch sein. dass das An- und Aus des Verdichters durch eine Abtauung zu Stande kommt.
Durch den Hinweis von @Guennie mir doch einmal den Kältekreis anzuschauen (es ging hier darum zu schauen wodurch der Abbruch des Heizvorganges kommt, z.B. Temperaturen VL, RL, Verdichterleistung, Spreizung) habe ich festgestellt, dass der Verdichter nach einer gewissen Laufzeit einfach abschaltet. Die Laufzeit liegt so zwischen 30 bis 45 Minuten. Im Kältekreis war zu sehen, dass Tropfen am Verdampfer/ Register angezeigt werden. Daraufhin bin ich zur Außeneinheit gegangen, konnte hier jedoch kein abtropfendes Kondensat feststellen. Auch die Register waren absolut frei. Könnte hier die Ursache liegen, dass eine Abtauung angefordert wird, die nicht notwendig ist und den Verdichter zum stehen bringt. Wie kann ich dies genau überprüfen und wie kann ich das ändern?
VG
Bernd
Selbstverständlich kann dies auch eine Abtauung verursachen. Die Tropfen zeigen an, dass eine Abtauung stattfindet, in dem Fall vermutlich die natürliche Abtauung. Bei Beginn der Abtauung, muss noch nicht zwingend eine Vereisung erkannt werden.
Viele Grüße
Flo
Verstehe ich gerade nicht. Ich habe nun mehrfach nachgeschaut welche Menge abgetaut wird. Leider konnte ich noch nicht einmal einen Tropfen unter der Außeneinheit feststellen. Auch am Register war weder am Anfang, noch in der Mitte und auch am Ende kein Reif oder ähnliches zu sehen. Das einzige was ich feststellen kann, sind 2,5 h Heizen und 2,5 Stunden Abtauen, dafür aber 5 Verdichterstarts. Das kann doch nicht normal sein oder?
Viele Grüße
Bernd
Vor allem verstehe ich nicht, warum es eine ganze Zeit gut lief, 5 h Heizen am Stück und mit einem Mal jede halbe Stunde eine halbe Stunde abtauen, wo es nichts zum Abtauen gibt.
Welche Möglichkeiten gibt es den Abtauvorgang umzustellen oder das Zeit Intervall zu verlängern?
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
Hierzu gibt es den Parameter 5047 (Codierebene 2):
mit diesem wird eingestellt, ab welcher Außentemperatur anstelle der Kältekreisumkehr das Außenteil über die natürliche Abtauung gemacht wird.....
Steht dieser Wert zb. auf 50 dann beginnt die natürliche Abtauung über +5,0°C Außentemperatur......darunter erfolgt die Abtauung über die Kältekreisumkehr
Ich habe bei mir zb. diesen Wert von 50 auf 200 hochgestellt.
Somit beginnt die natürliche Abtauung nicht mehr über +5,0°C sondern erst über +20,0°C und damit ist sie eigentlich deaktiviert. Über 20°C heizt ja ohnehin niemand, und es gibt auch bei der WW Bereitung keine Vereisung mehr.....😉
Der Unterschied ist folgender:
Muss abgetaut werden, wird bei der natürlichen Abtauung der Verdichter für eine gewisse Zeit ab geschalten, damit die normale Außenluft den Kondensator abtaut.....erstens dauert das seine Zeit, und zweitens produziert das Takte.....
Wird jedoch nur mit der Kältekreisumkehr abgetaut, so läuft der Verdichter weiter, die Verdichterleistung geht sogar kurz noch weiter hoch, ein Umschaltventil im Außenteil der WP schaltet um, und nun liefert der Verdichter für kurze Zeit das heiße Kältemittel nicht in den Verflüssiger, sondern in den Kondensator....wir reden hier von Temperaturen, wo der Kondensator durch das heiße Kältemittel-Gas zb. innerhalb ungefähr einer Minute von von zb. -3°C auf bis zu +75°C hochgeheizt wird. Hier kann es so weit kommen, das am Außengerät regelrecht eine richtige Dampfwolke entsteht. Der Kondensator taut dadurch sehr rasch ab, und es kann sehr rasch wieder weiter das Haus mit Wärme versorgt werden, da die Leitungen in dieser sehr kurzen Zeitspanne nicht stark abkühlen..........
lg
Guennie
Hallo Guennie,
habe Deinen Vorschlag umgesetzt. Klappt hervorragend. Verdichter läuft die eingestellte Heizphase durch und auch die darauf folgende Warmwasserbereitung. In den 5 Stunden eine Abtauung. Das beste ist, alles mit nur einem Verdichterstart.
Vielen herzlichen Dank.
Viele Grüße
Bernd