Hallo, die Integration in Home Assistant (HA) ist brauchbar, wenngleich das API-Limit im Weg steht. Der Umweg über den Viessmann-Server ist für eine so elementar wichtige Funktion wie Heizen allerdings der große Haken an der Sache. Ich steuere mittlerweile aktiv die Heizkreise über Daten aus HA und konnte damit den Verbrauch noch einmal deutlich reduzieren (schon vor der Energiekrise). Auch die Aufzeichnung von Außentemperatur, Brennerstarts, (selbst erfasste) Vor- und Rücklauftemperaturen, Modulation, Kesseltemperatur etc. gibt sehr interessante Einsichten, besonders wenn diese in einem Diagramm vereinigt sind (InfluxDB & Grafana). Geofencing, Steuerung der Heizung in Abhängigkeit der Wettervorhersage, Rücklauftemperatur oder Estrichtemperatur und noch vieles mehr kann aber Home Assistant um Längen besser als die Angebote der Hersteller. Mir ist auch klar, dass jede Firma heutzutage ein digitales Geschäftsmodell mit einem konstanten Stream an Einnahmen aufbauen will. In der 4000 Mitarbeiter Firma, für die ich arbeite (übrigens nicht weit weg von Hof), versucht man das auch zwanghaft und verprellt mit halb garen Lösungen (wie instabilen Server-Zugängen) eher die Kunden. Dass man einen optionalen Service zur Fernabfrage für diejenigen anbietet, die nur rudimentäre Funktionen benötigen, ist okay. Wer darüber Geofencing machen will, soll es tun. Die grundlegenden Abfrage- und Steuerungsfunktionen müssen 2022 aber lokal verfügbar sein. Technisch ist es ja möglich, wie Vitogate oder OpenV zeigen. Auch die Beschränkung auf einige wenige Werte ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Die Service-Funktionen geben tiefen Einblick -> Haken setzen, dass man sich über Nutzen und Risiken im Klaren ist und fertig. Heizungstechniker mit tieferen Kenntnissen findet man ohnehin nicht, also muss man es selbst machen können. Ich betreibe einen Blog, in dem es viel um Gebäudeautomation geht. Nicht nur mein Tenor ist, dass man nur noch Geräte anschafft, die eine vernünftige, Hersteller-Cloud unabhängige API zur Verfügung stellen. Viessmann hätte jetzt die Chance, einen Standard in diesem Bereich zu setzen, der sich bestimmt schnell herumsprechen würde. Momentan kommt mir die Haltung aber vor, wie die der Autohersteller vor einigen Jahren. Die haben auch verpasst, dass Konnektivität und Entertainment für viele Kunden und kommende Kundengruppen wichtiger sind, als Alufelgen. 3 meiner Kollegen bauen gerade ein Haus, und die sprechen heute zu 90 % über Energieerzeugung, Steuerung und Smarthome - ganz unabhängig von mir 😉 Die haben sich vorher ganz genau informiert, was die Hersteller der Wärmepumpen und Wechselrichter an Schnittstellen und Möglichkeiten bieten. Die sind aber nicht bereit 3,99 € hier, 9,90 € da und 6,99 € dort für die Steuerung ihrer Technik auszugeben.19,99 € pro Monat für 3000 Calls und "Smart Climate" (was noch einmal zusätzliche Kosten verursacht) sind gelinde gesagt eine Frechheit. Bei einer Box für 200 Euro mit LAN-Anschluss und lokalem Zugriff wären sie sofort dabei. Wenn es denn unbedingt ein digitales Geschäftsmodell sein muss, könnte man auch regelmäßige Firmware-Updates (natürlich mit echten neuen Funktionen) kostenpflichtig anbieten. Man könnte es aber auch "Service" nennen und dem Kunden kostenfrei zur Verfügung stellen. Das ist übrigens auch nicht mehr nachvollziehbar: Warum gibt es für die Heizungssteuerung selbst keine Firmware-Updates? Grund für Verbesserungen gäbe es ja reichlich. Markus
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