Achtung: etwas längerer Text, sorry! Guten Morgen, ich hänge mich hier mal mit rein, da ich bei mir das gleiche Hydraulikschema verbaut habe. Nur ist es bei mir ein Einfamilienhaus mit nur einem Heizkreis (gemischt), einen anderen Speichertyp und nur 19kW beim Crossal. Aber wie gesagt, ich habe das gleiche Schema eingebaut. Ich hatte vorher mehrere Wandgeräte von Viessmann (laufen alle noch, aber nicht mehr bei mir 😉 und hatte mich vor 2 Jahren nach den ersten Erfahrungen mit der der neuen E3-Plattform der Wandgeräte für den Crossal entschieden. Der hat ja zum Glück noch die "alte" Regelung. Nun wäre es zwar so langsam wieder Zeit für etwas Neues, aber besser als der Crossal geht derzeit nicht bei Viessmann. Nun zum Thema. Ich hatte anfänglich auch zu hohe Taktraten, die ich so bei den vorhergehenden Wandgeräten nicht kannte bzw. wusste, wo diese herkamen (Versuch mit Vitocomfort 200, welcher gründlich schief ging und in einer Rückgabe an Viessmann endete). Also machte ich mich auf die Suche und musste ein sehr seltsames Regelverhalten des Mischers feststellen. Von älteren Mischerkreisen war ich es bisher gewohnt, das erst eine Anforderung an den Brenner erfolgt, wenn der Mischer voll auf ist und dann die Vorlauftemperatur nicht mehr den gewünschten Wert erreicht. Das war hier nun nicht der Fall, der Mischer blieb immer irgendwo im mittleren Bereich und regelte dort die Vorlauftemperatur. Nun kann man bei der KW6 recht gut Soll- und Istwerte auslesen und so musste ich feststellen, das Brenner eine Anforderung erhielt, obwohl der Mischer noch garnicht in "ganz auf" stand. So stieg die Kesseltemperatur trotz der 53 Liter Wasserinhalt recht zügig an und der Brenner schaltete wieder ab. Erste Fehlerquelle war der von mir verbaute Raumthermostat Vitotrol 300-A. Durch die Raumaufschaltung bekam ich bei Unterschreitung der Soll-Raumtemperatur sehr hohe Vorlauf-Anforderungen. Also Raumfühler ausgeschaltet, Vitotrol ist jetzt nur noch Fernbedienung. Das brachte schon mal eine deutliche Besserung, hilft aber den Ersteller des Threads nicht weiter, da er so etwas nicht verbaut hat. Jetzt endlich komme ich auf die hier genannte Anlage zu sprechen. Zuerst etwas Grundlegendes: Um bei der verbauten KW6 in die "Installateurebene" (Service-Menue) zu kommen, braucht man kein Passwort. Hier reicht es, die Menü- und die Ok-Taste gleichzeitig zu drücken. Hier kann man dan den Relaistest, die Diagnose, den Fehlerspeicher und die Codierebene 1 erreichen. Um die Codierebene 2 zu erreichen, muss man dann noch die Zurück- und die Ok-Taste drücken. Beschrieben ist das ab der Seite 31 der Serviceanleitung. In dieser Codierebene 2 bitte mal bei Allgemein nachschauen, was bei der Codieradresse 9F drinsteht. Serienmäßig steht dort 8 Kelvin. Das ist die Übertemperatur, die der Kessel für den Mischer bereitstellt. Also wenn der Vorlauf 50°C benötigt, so fährt der Kessel mindestens 58°C! Das ist zu hoch, ich habe bei mir derzeit 5K eingestellt und werde wohl auf 4K runtergehen. Weiterhin mal in den Heizkreisen jeweils die Codieradressen FA und Fb kontrollieren. Dort wird eine Schnellaufheizung festgelegt, also in der festgelegten Zeit eine festzulegende Erhöhung der Vorlauftemperatur gefahren. Serienmäßig steht dort 20K für 30 Minuten. Das braucht kein Mensch! Vor allem nicht bei einem Brennwertkessel. Bei den gemischten Kreisen (HK2 und HK3) wäre es auch möglich, den Speichervorrang gleitend aufzuheben und so diesen Heizkreisen schon Wärme zur Verfügung zu stellen, wenn die Warmwassertemperatur sich dem Sollwert nähert. Da wäre dann die Codieradresse A2 auf einen Wert zwischen 3 und 15 zu stellen, ich würde mit 7 oder 8 mal beginnen. Ich würde auch mal die Kennlinien überprüfen, Neigung 1,4 und Niveau 0 sind meiner Meinung nach suboptimal, da bekommt man ab 0°C recht hohe Vorlauftemperaturen. Leider ist der Kessel wohl wirklich etwas groß gewählt. Ich bin mir fast sicher, das da auch ein Brenner eines kleineren Kessels und der zugehörige Codierstecker helfen würde. Leider verliert der Kessel dann seine Zulassung und somit ist diese Option nicht durchführbar. Es bleibt eine Änderung des Hydraulikschemas, was ich bei mir im Sommer wohl auch machen werde. Da das Regelverhalten des Mischers noch immer nicht optimal ist, werde ich den Puffer als hydraulische Weiche nutzen. Verschlechtert mir zwar die solaren Nutzungsgrade, bringt aber den Kessel längere Laufzeiten. Das soll es vorerst gewesen sein, Entschuldignung nochmal für den langen Text.
... Mehr anzeigen